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CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 633 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG

Komm vorbei: MoveDay am 06.11.21 Speziell: Fachreferat «Warum Krafttraining bei Schmerzen der falsche Weg ist»

GESUNDHEITSZENTRUM GUT www.gut-tut-gut.ch AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 84 I 175. Jahrgang I Freitag, 29. Oktober 2021

Papier und Karton

Die Stadt Affoltern bietet ein Merkblatt an zur Bereitstellung für die Sammlung. > Seite 3

Freude bereiten

Für die Aktion Weihnachtspäckli steht in vier Ämtler Gemeinden je eine Sammelstelle. > Seite 5

Kinderbuch

Der Mettmenstetter Autor Gianni Bertossa bringt die Gepflogenheiten der Barockzeit näher. > Seite 7

Solardach

In einer Projektwoche packen die Schülerinnen und Schüler der Sek Mättmi mit an. > Seite 9

Sechs Bezirksparteien weibeln fürs Energiegesetz Breite Allianz orientierte im Kasinosaal Affoltern über die kantonale Abstimmungsvorlage Nicht alle Tage laden sechs Bezirksparteien zu einer gemeinsamen Infoveranstaltung. Möglich macht es die Einigkeit über die Notwendigkeit einer grundlegenden Weichenstellung. von Thomas sTöckli «Wie auf einem türkischen Basar» sei es im Kantonsrat zuweilen zu und her gegangen, blickte Daniel Sommer, EVPKantonsrat aus Affoltern, in seiner Einleitung zur Infoveranstaltung im Kasinosaal Affoltern zurück auf die Ausarbeitung des neuen Energiegesetzes. Schliesslich hat der Rat die Revision im April mit 121 zu 46 Stimmen deutlich angenommen. «Weil sich alle zusammengerauft haben und Kompromisse eingegangen sind», so Sommer. Das letzte Wort hat nun am 28. November das Volk an der Urne. Dies nach dem Referendum des Hauseigentümerverbands. Es war keine kontradiktorische Veranstaltung, die am Dienstagabend über die Bühne ging. Schliesslich waren sich die veranstaltenden sechs Bezirksparteien links der SVP, die ihrerseits auf eine Teilnahme verzichtet hat, in der Sache einig. Als Referenten hat die breite Allianz von Grünliberalen, SP, FDP, den Grünen, EVP und der Mitte Matthias Möller eingeladen, den Leiter der Abteilung Energie beim Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel).

Extremereignisse nehmen zu Möller startete seine Ausführungen mit einer Serie von Bildern aus dem Sommer 2021: Unwetter in der Schweiz, Hochwasser in Deutschland, Waldbrände in Griechenland – «die Liste könnte man noch beliebig verlängern», so der Referent, «es gibt zunehmend mehr solcher Extremereignisse. Der Klimawandel bringe Wassersysteme immer mehr in Bewegung. «Aktuell sind wir ungefähr bei einem Grad Temperaturanstieg im

Referent Matthias Möller ist Leiter der Abteilung Energie beim Awel.

Vertreter von sechs Bezirksparteien, von links: Ronald Alder, Hannah Pfalzgraf, Urs Egger, Arianne Moser, Thomas Schweizer und Daniel Sommer. (Bilder Th. Stöckli)

Vergleich zur vorindustriellen Zeit und da muss man sich schon fragen: wie sieht es denn aus, wenn wir bei zwei Grad sind?» Im Kanton Zürich wird ein Drittel der Treibhausgas-Emissionen durch Gebäude verursacht. Wärmepumpen, bessere Dämmung und gesteigerte Effizienz haben hier zwar schon einiges bewegt, auch dank entsprechender Förderung, es brauche aber noch zusätzliche Massnahmen, hielt Möller unmissverständlich fest. Und der Heizungsersatz sei im Kanton Zürich der grösste Hebel. Hier setzt denn auch das Energiegesetz primär an: Wird es angenommen, müssen künftig Öl- und Gasheizungen am Ende ihrer Lebensdauer durch klimaneutrale Heizungen ersetzt werden. Das kann etwa eine Wärmepumpe, Fernwärme oder eine Holzheizung sein. Ähnliche Regelungen haben sich schon in anderen Kantonen ausgezahlt: Im Kanton Baselstadt wählen mittlerweile 90 Prozent ein System mit erneuerbarer Energie, im Kanton Freiburg seien es gar 97 Prozent. Derweil kommt im Kanton Zürich beim Heizungsersatz noch in über der Hälfte der Fälle eine fossile Lösung zum Zug. In Härtefällen, zum Beispiel wenn eine Finanzierung über eine Hypothek nicht möglich ist, sieht das Gesetz Aus-

nahmen vor. Das Schreckgespenst «Zwangsverkauf» könne damit ausgeschlossen werden, so Möller. Und auch eine Zunahme an Leerkündigungen hält er für unrealistisch. Schliesslich sei die Heizung im Keller.

Über den ganzen Lebenszyklus günstiger Eine Sanierungspflicht sieht das Gesetz nur bei Elektroheizungen vor, und zwar bis 2030. «Das sind regelrechte Stromfresser», begründet Matthias Möller, «Wärmepumpen sind mindestens dreimal so effizient.» Diese Neuerung dürfte denn auch unbestritten sein, genauso wie die Vorgaben, dass bei Neubauten der Energiebedarf möglichst klein gehalten und auf fossile Brennstoffe verzichtet wird. Weiter soll künftig jedes Gebäude Strom produzieren. Als Richtwert für ein grösseres Einfamilienhaus nannte Möller rund 2000 Kilowattstunden pro Jahr, was je nachdem 25 bis 40 Prozent des Strombedarfs eines Haushalts entspreche oder etwa zwölf Quadratmetern Sonnenkollektoren. Das koste etwa 6000 Franken und komme über die Lebensdauer der Anlage wieder rein. «Die GLP steht für Anreize und nicht für Verbote, aber hier braucht es einen zusätzlichen Push, damit etwas geht», sprach sich der Ottenbacher Kantonsrat

Ronald Alder für ein Ja an der Urne aus. «Freiwilligkeit reicht nicht», stimmte auch Grünen-Kantonsrat Thomas Schweizer aus Hedingen zu. Er erwartet von der Verpflichtung auch einen Innovationsschub. Von einem «dringend notwendigen ersten Schritt» sprach Hannah Pfalzgraf. Die SP-Kantonsrätin aus Mettmenstetten echauffierte sich über die «hohle Argumentation» des Hauseigentümerverbands: Es werde zu keinen zusätzlichen Leerkündigungen kommen. Angesprochen auf die Finanzierbarkeit gibt FDP-Kantonsrätin Arianne Moser aus Bonstetten Entwarnung – auch aus eigener Erfahrung: «Die Betriebskosten sind so massiv tiefer, dass sich dies für alle lohnt.» Über den ganzen Lebenszyklus gerechnet werde es mit neuen Energien günstig, findet auch Urs Egger, Mitte-Vertreter aus Wettswil. Und was ist, wenn man sich die höheren Anschaffungskosten nicht leisten kann? Da greife die Ausnahmeregelung, so EVP-Kantonsrat Daniel Sommer aus Affoltern: «Da muss man auch nicht viele verschiedene Nachweise bringen, es geht im Prinzip um die finanzielle Leistungsfähigkeit.» So hält er den administrativen Aufwand für «absolut zumutbar». Aufzeichnung unter youtu.be/M4fg8SP2yS0.

«Wolfi» eingeweiht Auf Anfang Schuljahr hat es nicht gereicht, doch zum Start nach den Herbstferien konnte es am vergangenen Montag eingeweiht werden, das neue Schulprovisorium «Wolfi» mit zwei Klassenzimmern auf dem Areal Wolfetsloh in Wettswil. Es ist vorerst nur gemietet, die laufende Schulraum-Analyse soll als Entscheidungsgrundlage dienen für einen allfälligen Kauf oder gar eine Aufstockung. Bevor der traditionelle Jahresstein mit eingravierter Jahreszahl vor dem Pavillon gesetzt wurde, besangen rund 180 Kinder die Einweihung. (red.)

> Bericht auf Seite 5

Zukunft gesichert

Die Genossenschaft sagt Ja zum Kauf des Gasthauses zum Weissen Rössli in Mettmenstetten. > Seite 11

Mit Tempo 30 durch Obfelden? Schritt für Schritt nehmen die Bauarbeiten für den Autobahnzubringer in Obfelden und Ottenbach Gestalt an. Ab Frühling 2023, wenn er eröffnet wird, soll möglichst viel Verkehr auf die Umfahrung gelenkt und so aus den Dorfkernen von Ottenbach und Obfelden ferngehalten werden. Damit das klappt, sind ausser- und innerhalb der Dörfer flankierende Massnahmen nötig. In Ottenbach werden zwei Bereiche zu Tempo-30-Zonen umgestaltet, und auf einer Kantonsstrasse durch den Dorfkern gilt in Zukunft Tempo 30. Auch Obfelden eröffnen sich mit dem Autobahnzubringer neue Möglichkeiten. Die Dorfstrasse wird von einer Kantons- in eine Gemeindestrasse abklassiert. Mit der Neugestaltung befasst sich der Gemeinderat seit 2017. Inzwischen ist die Vorstudie abgeschlossen: Kommende Woche werden die Einwohnerinnen und Einwohner über die Ergebnisse informiert. (lhä)

> Bericht auf Seite 3

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Jonenstrasse 22 8913 Ottenbach T 043 322 77 77 50043 Der neue Schulraum darf bezogen werden: Die Schülerinnen und Schüler freuen sich auf lehrreiche Stunden im Pavillon. Rechts: Schulpfleger Matthias Gretler. (Bild Martin Mullis)

9 771661 391004


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