084 2015

Page 1

Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 24 280 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 84 I 169. Jahrgang I Freitag, 23. Oktober 2015

Neukonstituierung

Investieren!

Die Zusammensetzung der Primarschulpflege Bonstetten. > Seite 3

Standortförderer: Energieeffizienz lohnt sich auch betriebswirtschaftlich. > Seite 7

-

119 Mietwohnungen In Obfelden entsteht Wohnraum für 250 bis 300 Personen. > Seite 11

-

Fast südländisch Ausstellung in der Galerie für Gegenwartskunst: Herbstnebel mit Farbe und Form trotzen. > Seite 12

Eklat im Gemeinderat Ottenbach Vier Gemeinderatsmitglieder mit happigen Vorwürfen an die Präsidentin Eklat im fünfköpfigen Gemeinderat Ottenbach: Vier Mitglieder werfen Gemeindepräsidentin Gaby Noser Fanger unter anderem vor, Mehrheitsbeschlüsse des Rats zu ignorieren. Sie bestreitet das und sieht keinen Grund für einen Rücktritt. ................................................... von werner schneiter In der Ottenbacher Kollegialbehörde herrscht derzeit keine kollegiale Atmosphäre: Anfang Oktober erhält die Redaktion des «Anzeigers» eine von den vier Gemeinderatsmitgliedern Rita Ackermann, Roger Hatzi, Peter Weis und Salomon Schneider verfasste Stellungnahme, die happige Vorwürfe an die Gemeindepräsidentin enthält. Da ist von Gerüchten und Unruhe die Rede – und von einem E-Mail einer der Gemeindepräsidentin nahestehenden Person, die darin festhält: «Da sie (die Gemeindepräsidentin) im Rat überstimmt wird, muss sie Geschäfte vertreten, die sie überhaupt nicht mittragen kann ... Und man kann ihr kein einziges unkorrektes Verhalten nachweisen.» Die vier Mitglieder kontern diese Feststellung: «Es liegt in der Natur des demokratischen Kollegialitätsprinzips, dass jedes Gemeinderatsmitglied auch einmal überstimmt wird und dies akzeptieren muss – und, dass über Ratsverhandlungen Stillschweigen bewahrt wird.» Gaby Noser Fanger versichert, dass sie sich von diesem Zitat in besagtem E-Mail schriftlich zu-

handen ihrer Kollegen distanziert habe. Anschliessend habe sie versprochen, mit der nahestehenden Person zu reden, damit diese die E-Mail-Empfänger bittet, nicht weiter Stimmung zu machen. Sie habe dem Gemeinderat die aktuelle Situation nicht mitgeteilt und sei unverrichteter Dinge in die Ferien verreist – und dort auf Nachfragen nie reagiert. Darauf habe sich der Gemeinderat entscheiden, an die Öffentlichkeit zu treten. Die vier Gemeinderatsmitglieder verweisen auch auf die besondere Umstände in Ottenbach. So sei in den letzten drei Jahren fast der gesamte Gemeinderat ersetzt worden, und in dieser kurzen Zeit sei es auch zu mehreren Gemeindeschreiberwechseln gekommen. Der Gemeinderat habe deshalb auch im operativen Bereich verstärkt anpacken müssen – mehr als die Gewaltentrennung vorsieht. «Dass dabei nicht alle Entscheide einstimmig oder im Sinn eines einzelnen Mitglieds des Gemeinderat fielen, versteht sich von selbst», halten sie fest.

Mehrheitsbeschluss nicht umgesetzt? Der Präsidentin wird vor allem vorgeworfen, Mehrheitsbeschlüsse nicht umzusetzen und Abmachungen nicht einzuhalten. Sie verweisen dabei auf den Arbeitsvertrag des damaligen Gemeindeschreibers, den die Präsidentin entgegen der Absprache im Gesamtgemeinderat frühzeitig beendet habe. Dabei sei vereinbart gewesen, dass dieser bis Ende Jahr als Projektmanager

-

Künstlertrio Karl Sauter, Sepp Carisch und Ferdinand Seiler stellen in der Galeriemarlène aus. > Seite 13

Vor reich befrachteter Gemeindeversammlung in Hedingen Verkauf eines Grundstücks, Beschaffung eines Tanklöschfahrzeugs, eine Erhöhung des Stellenplans, die Genehmigung einer Bauabrechnung und eine Steuerfusserhöhung für 2016 auf 105 Prozent: Die Stimmberechtigten entscheiden an der Hedinger Gemeindeversammlung vom 10. Dezember über wichtige Geschäfte.

................................................... > Bericht auf Seite 5

Affoltemer Gesamtsteuerfuss 2016 stabil bei 124 Prozent Derzeit hängt der Haussegen schief: Gemeindehaus in Ottenbach. (Bild -ter.) weiterarbeitet, um wichtige Projekte aufzugleisen. «Gemeindeschreiber Stefan Mettler wurde an der Gemeinderatssitzung vom 16. September vom Statthalter direkt auf sein Vertrauen zur Gemeindepräsidentin angesprochen. Daraufhin hat der Gemeindeschreiber bekräftigt, dass er überhaupt kein Vertrauen zu ihr habe», sagt Gemeinderat Roger Hatzi. Dass sie den Arbeitsvertrag mit dem Gemeindeschreiber frühzeitig beendet habe, bezeichnet Gaby Noser Fanger als «falsch», was durch Protokolle und E-Mails widerlegt sei. Am 9. Juni 2015 habe der Gemeindeschreiber im «Anzeiger» detailliert aufgeführt, weshalb der seine Anstellung kündigen werde, hält sie fest. Grund: der zu lange Arbeitsweg. «In der Vergangenheit habe ich mich an die Beschlüsse, welche der Gemeinderat gefällt hat, gehalten und diese umgesetzt», betont Gaby Noser Fanger.

Rücktrittsangebot angenommen Nach den Worten der vier Gemeinderatsmitglieder hat die Präsidentin aufgrund der verfahrenden Situation den Rücktritt angeboten. «Wir haben das diskutiert und diesen angenommen», halten sie fest. Eine verbindliche Antwort hätten sie dann allerdings nicht erhalten; die Präsidentin habe mehrere Fristen verstreichen lassen. Diese sieht das anders: Sie habe Bedenkzeit benötigt und die Vorwürfe der Kollegen genau geprüft und keine stichhaltigen Argumente entdeckt, diese mit schriftlichen Dokumenten widerlegt – und den Kollegen dargelegt. Zurücktreten will sie nicht: «Ich bin von Ottenbacherinnen und Ottenbachern für vier Jahre gewählt – und nicht von Kollegen.» ................................................... > Interview mit Gaby Noser Fanger und Kommentar auf Seite 3

Affoltern muss die Steuern im Jahr 2016 nicht erhöhen; der Gesamtsteuerfuss bleibt stabil bei 124 Prozent. Erstmals seit 2004 kommt der Bezirkshauptort ohne Sonderlastenausgleich bzw. Übergangsausgleich oder neuem indidviduellem Sonderlastenausgleich aus.

................................................... > Bericht auf Seite 5

anzeigen

Arbeiten im «Öko-Korridor» an der Reppisch Zur Aufwertung von naturnahen Lebensräumen und Förderung von bedrohten Tieren und Pflanzen: Landwirte führen entlang der Reppisch im Auftrag der Zürcher Baudirektion Unterhaltsund Pflegemassnahmen durch. Die Arbeiten im sogeannten «Öko-Korridor» erfolgen zwischen November 2015 und März 2016. In diesem Winterhalbjahr wird besonderes Gewicht auf die Pflege von offenen Flächen entlang und zwischen den Gehölzen gelegt, um «Lichtkorridore» offen zu halten. ......................... > Bericht Seite 7 Mit den Pflegemassnahmen wird die Struktur- und Lebensraumvielfalt entlang der Reppisch gefördert. (Bild zvg.)

500 43 9 771661 391004


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.