077_2019

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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 26 352 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 077 I 173. Jahrgang I Freitag, 4. Oktober 2019

Biersommelier

Keine Veränderung

Für Gregor Völkening hat es an der WM der Biersommeliers nicht ganz nach vorne gereicht. > Seite 3

In Wettswil soll der Steuerfuss der Gemeinde für das Jahr 2020 unverändert bleiben. > Seite 3

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Auf Diebestour In Hausen haben Unbekannte in einem Hofladen Lebensmittel gestohlen. > Seite 5

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Geschenk Die Lernwerkstatt Bickwil erhält vom Kiwanis-Club Knonaueramt 20 000 Franken. > Seite 7

Plexiglas am Balkon? Geht nicht Strenge Vorschriften zum Erscheinungsbild erschweren einem Ehepaar die Wohnungssuche Markus Baumgartner lebt nach einer Hirnblutung im Altersund Pflegeheim «Senevita» in Affoltern. Das kostet die Stadt monatlich rund 4000 Franken. Er möchte ausziehen, doch bei der Wohnungssuche sind er und seine Frau schon zwei Mal gescheitert – an den Vorschriften der Stadt. ................................................... von livia häberling 14 Jahre haben Barbara Peter und Markus Baumgartner gemeinsam in Affoltern gelebt, bis sich im November 2016 alles änderte. Markus Baumgartner hatte eine Hirnblutung, ist seither halbseitig gelähmt und lebt seit Juni 2017 im Alters- und Pflegeheim Senevita Obstgarten. Der Aufenthalt wird von verschiedenen Stellen finanziert. Die Grund- und Betreuungstaxen werden über IV- und BVGLeistungen sowie über Zusatzleistungen abgerechnet. Die Pflegetaxen werden in Tagesansätzen verrechnet und Krankenkasse und Wohnsitzgemeinde in Rechnung gestellt. Der Tagesansatz für Markus Baumgartner im «Senevita» beläuft sich auf 134 Franken – monatlich entstehen der Stadt dadurch Kosten von rund 4000 Franken. Barbara Peter ist nach dem Schicksalsschlag mit den drei Katzen von Affoltern in eine kleinere Wohnung in Ottenbach gezogen. In den vergangenen Monaten hat Markus Baumgartner gesundheitliche Fortschritte gemacht, sodass das Ehepaar inzwischen in der Lage wäre, wieder gemeinsam zu leben. Wäre. Seit Herbst 2018 sucht das Ehepaar nach einer Wohnung. Die beiden

Um diese Balkone geht es: Wegen den Abständen zwischen den Gitterstäben wollte das Ehepaar eine Plexiglasscheibe anbringen. (Bild Livia Häberling) sind lokal stark verwurzelt, möchten weiterhin in Affoltern wohnen. Weil Markus Baumgartner im Rollstuhl sitzt, muss die Wohnung behindertengerecht ausgebaut sein – oder nach dem benötigten Standard umgebaut werden können. Das Ehepaar hat Flyer verteilt, Inserate geschaltet und ist bei der Baugenossenschaft Alterswohnungen in Affoltern vorgemerkt. Dennoch seien sie bis jetzt nicht fündig geworden, sagt Barbara Peter: «Entweder ist der Lift zu schmal, die Dusche nicht ebenerdig, oder die Wohnung ist schlicht zu teuer.» Im März 2019 besichtigt das Ehepaar eine Wohnung an der Merkurstrasse in Affoltern. Die neue Überbauung im Stadtzentrum gehört der Landi Obfelden. Die Wohnung hat dreieinhalb Zimmer, ist rollstuhlgängig – und auch Haustiere sind erlaubt. Einziger Haken: Die Abstände zwischen den Metallstäben des Balkongeländers sind

so breit, dass die Katzen hindurchpassen. Deshalb möchte Barbara Peter am Balkongeländer eine Plexiglasscheibe anbringen.

Das Erscheinungsbild darf nicht verändert werden Verwaltet wird die Liegenschaft an der Merkurstrasse von Intus AG. Diese zeigt sich mit der Scheibe einverstanden, und auch Marcel Tillmann von Landi Obfelden sagt auf Anfrage, man sei dem Einzug des Ehepaars positiv gegenübergestanden. Die Stadt Affoltern jedoch gibt negativen Bescheid: In einer E-Mail an Barbara Peter heisst es, für die Überbauung sei ein privater Gestaltungsplan erlassen worden, in diesem sei festgehalten, dass das äussere Erscheinungsbild nicht verändert werden dürfe. Eine Absage, die für Barbara Peter unverständlich ist: «Die Stadt hat monatlich hohe Auslagen

für die Pflegekosten meines Mannes. Von einem Kompromiss hätten beide Seiten profitiert.» Auch bei einer zweiten Wohnung, die das Paar in Affoltern besichtigt hat, scheitert der Einzug an der Plexiglasscheibe. Zu den Pflegekosten möchte sich die Stadtverwaltung nicht äussern, zur Plexiglasscheibe jedoch schreibt sie, in der damaligen Anfrage sei man davon ausgegangen, dass es sich um eine komplette Verglasung des Balkons handle. Wäre die Anfrage nach der Absage nochmals präzisiert worden, hätte man die Sachlage sicherlich nochmals neu geprüft. Barbara Peter hat sich daraufhin nicht mehr bei der Stadtverwaltung gemeldet, sie hat die Antwort als Absage verstanden: «Wenn das äussere Erscheinungsbild nicht verändert und die Balkone nicht eingewandet werden dürfen, kommt es doch nicht darauf an, wie hoch diese Plexiglasscheibe ist.» In der Verantwortung sieht sich die Stadt Affoltern bei der Unterstützung in der Wohnungssuche grundsätzlich nicht: Der zivilrechtliche Wohnsitz des Ehepaars sei seit Oktober 2017 nicht mehr in Affoltern, teilt die Verwaltung mit. Dennoch habe man in Anbetracht der persönlichen Situation probiert, Lösungswege aufzuzeigen. Leider sei das Angebot an behindertengerechtem Wohnraum immer noch begrenzt, deshalb sei es bei der Wohnortsuche teilweise unumgänglich, weitere Gemeinden oder Regionen zu prüfen. Für das Ehepaar ist das keine Option: «Wir sind im Jahr 2002 nach Affoltern gezogen. Uns gefällt es hier und wir kennen viele Leute. Unser Herzenswunsch ist es, wieder hier zu wohnen», betont Barbara Peter. Die beiden suchen weiter – und hoffen, dass sich bald etwas ergibt.

Alles bereit für den Wahlsonntag

Kein Exploit von Cyrill Scheiwiller

In zwei Wochen, am 20. Oktober, wählt die Schweiz ein neues Parlament. Für den Kanton Zürich stehen für die 35 Sitze im Nationalrat knapp 1000 Namen von Kandidatinnen und Kandidaten auf den vorgedruckten Stimmzetteln, und für die zwei Sitze im Ständerat bewerben sich sieben Personen. Allein die Wahlanleitung der Bundeskanzlei erklärt den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern auf 23 A5-Seiten das Abstimmungsprozedere. Das gilt vor allem für die rund 400 000 Personen, die vor Kurzem 18 Jahre alt geworden sind oder eingebürgert wurden. Sie können deshalb zum ersten Mal wählen. Für die Wahlbüros in den Gemeinden sind die nationalen Wahlen eine Herausforderung. Wie haben sie sich vorbereitet? Der «Anzeiger» hat sich erkundigt. ................................................... > Bericht auf Seite 5

Dem Motocross-Amateur Cyrill Scheiwiller ist beim Rennen im holländischen Assen kein Exploit gelungen, doch schlug er sich sehr achtbar im Feld der Profis. Der Obfelder startete im Motocross der Nationen, bei dem die drei besten Fahrer eines Landes eine Nationalmannschaft bilden. Neben Scheiwiller fuhren Vizeweltmeister Jeremy Seewer und Schweizer Meister Valentin Guillod, beides Professionals. Das ganze Team hielt sich wacker. Im ersten Lauf standen die Schweizer auf dem zweiten Platz. Der zweite Lauf misslang jedoch sowohl Scheiwiller (in der Open-Kategorie) als auch Guillot. Das Team rutschte auf den 17. Platz ab. Im dritten und letzten Durchgang konnte sich das Team wieder auf den elften Platz verbessern. «Schade, haben wir die Top-Ten verpasst», fand Scheiwiller. ................................................... > Bericht auf Seite 22

Zu jedem richtigen Markt gehören Marroni – auch in Wettswil. (Bild Astrid Romer)

Herbstzeit ist Marktzeit Der Herbschtmäärt in Wettswil erlebte am Sonntag seine 27. Auflage. Längst hat er sich zum beliebten Traditionsanlass gemausert, der in diesem Jahr dank perfektem Wetter besonders viele Besucherinnen und Besucher verzeichnete. Viele Stände boten

ein breites Marktsortiment an, das besonders im kulinarischen Bereich keine Wünsche offen liess. Highligths für die Jüngeren waren Kinderflohmarkt, Ponyreiten und Gumpischloss. (sts) ................................................... > Bericht auf Seite 5

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Nachruf Pfarrer Bernhard Herzog schreibt zum Tod von Felix Ruh-Wyssenbach. > Seite 11

Bronze für Team Birkenhof An der Schweizer Meisterschaft im Vierkampf in Cham gewann das Team Birkenhof aus Affoltern Bronze. Den Sprung auf das Podest schaffte das im Durchschnitt jüngste Team mit Luc Kern (2.), Luise Felner (5.) Florence Ott (7.) und Fiona Eicher (8.). In der Dressur gelang den Birkenhöflern eine harmonische und exakte Vorführung. ................................................... > Bericht auf Seite 21

Erkämpfter Punkt Floorball Albis erkämpfte sich im Auswärtsspiel gegen den UHC Sursee einen Punkt. Ab dem zweiten Drittel kam Floorball besser ins Spiel, am Schluss resultierte eine knappe 4:5Niederlage nach Verlängerung. Nach drei ausgetragenen Runden belegt das Team den 8. und damit drittletzten Platz, jedoch mit nur zwei Punkten Rückstand auf den Tabellenführer. ................................................... > Bericht auf Seite 22 anzeigen


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