058 2017

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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 186 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 58 I 171. Jahrgang I Freitag, 28. Juli 2017

Letzter Spatenstich

Kunst statt Blumen

Ottenbach: «Baumgarten» schliesst die Überbauung des Gebiets Fuessmättli/Geeren ab. > Seite 3

Während der Betriebsferien zeigen sechs Künstler ihre Werke im BlumenStil, Hausen. > Seite 4

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Um Island radeln Stallikerin Kristina Loncar sammelt Geld für Palliative Care. > Seite 5

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Altes Handwerk Mehl als Grundlage der Ernährung: Besuch im Müllerei-Lehrgang in der Aumüli. > Seite 8

Weniger Kehricht, mehr Recycling So entwickeln sich die Abfall- und Grüngutmengen im Knonauer Amt Im Bezirk Affoltern nimmt die Kehrichtmenge pro Einwohner seit Jahren ab, Gründe dürften verbesserte Recycling-Infrastrukturen und ein gesteigertes Umweltbewusstsein sein. Beim Grüngut sind die gesammelten Mengen in den Bezirksgemeinden sehr unterschiedlich. ................................................... von salomon schneider 152 Kilogramm Kehricht wurden 2016 pro Einwohner des Knonauer Amts gesammelt. In diesem Artikel nicht eingerechnet sind die Sammlungen in Stallikon, da die Gemeinde nicht Mitglied im Dienstleistungscenter Amt (Dileca) ist, welches die Zahlen aufbereitet hat. Der Geschäftsführer der Dileca, Franz Liebhart, warnt vor einer Überinterpretation der Zahlen auf kommunaler Ebene: «Bei den Angaben sind auch die Abfälle der Industrie mit eingerechnet. Gemeinden mit viel Industrie weisen deshalb grosse Abfallmengen auf. Zudem kann der Zu- oder Wegzug eines Betriebes grosse Unterschiede machen. Bis 2014 war in Ottenbach beispielsweise die Abwasserreinigungsanlage (ARA) Jonen-Ottenbach der grösste Kehrichtlieferant. Als Ottenbach an der ARA Kelleramt angeschlossen wurde ist die Kehrichtmenge pro Einwohner von einem Jahr auf das andere um 16 Kilogramm pro Einwohner gesunken.»

Bei grossen Supermärkten, wie hier bei der Migros in Affoltern, lässt sich Vieles kostenlos entsorgen. (Bild Salomon Schneider) einem guten Teil am Öki-Hof der Schmid Entsorgung und Recycling AG in Affoltern liegen. 2016 wurden im Öki-Hof über 14 Tonnen NespressoKapseln, 127 Tonnen Kunststoff, 86 Tonnen Textilien und 64 Tonnen PET gesammelt. Die Gemeinde Affoltern bezahlt 10 Franken pro Einwohner für den Öki-Hof. Auswärtige müssen ein Jahresabo lösen, für 50 Franken und erhalten dazu zwei Rollen Kunststoffsammelsäcke im Wert von 40 Franken. Zudem lassen sich auch bei den grossen Supermärkten immer mehr Wertstoffe kostenlos entsorgen, wie Hohlkörper aus Kunststoff. Da die meisten Gemeinden ebenfalls umfassende Recycling-Infrastruktur bieten, nimmt die Gesamtmenge der widerverwerteten Wertstoffe in allen Gemeinden zu.

Recycling ist zum Standard geworden Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Kehrichtmengen pro Person in allen Bezirksgemeinden rückläufig sind – vor allem in den Gemeinden in der Nähe von Affoltern. Dies dürfte zu

Mehr Grüngut in feuchten Sommern Im Bereich der kompostierbaren Küchen- und Gartenabfälle liegen die gesammelten Mengen in den Bezirksgemeinden sehr weit auseinander. In

Ottenbach wurde mit 261 Kilogramm Grüngut pro Einwohner 2016 am meisten Grüngut durch die Dileca abgeholt und in der Ökopower AG, in Ottenbach, vergärt. Diesen alleinigen Spitzenplatz – 48 Kilogramm mehr als Knonau – hat Ottenbach seit Jahren inne. Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, dass Ottenbacherinnen und Ottenbacher gerne selber im Garten Hand anlegen. Am wenigsten Küchen- und Gartenabfälle wurden in Affoltern abgeholt, mit 127 Kilogramm, dicht gefolgt von Wettswil, mit 132 Kilogramm und Bonstetten (136 Kilogramm). «Die durch die Dileca abgeholte Grüngutmenge ist stark wetterabhängig. In feuchten Sommern, wie 2014, wachsen Pflanzen viel stärker, was in allen Gemeinden zu höheren Grüngutmengen geführt hat. In trockenen Sommern – wie 2015 – sind dafür weniger Gartenabfälle angefallen», erklärt Franz Liebhart. 2016 betrug die durchschnittliche Grüngutmenge pro Einwohner im Säuliamt 163 Kilogramm.

Bei der Kompostierung ist die Bevölkerungsstruktur relevant

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Besondere Begegnung Zwei junge Mütter in Rifferswil bilden Ziegen zu Trekking-Tieren aus. > Seite 12

Fantasie muss angeregt werden Moderne Medien fesseln die Sinne mit gewaltigen Bildern und einer intensiven Geräuschkulisse. Was den Geist fasziniert und in Bann zieht, hat aber auch Nachteile. Wenn die Sinne umfassend gereizt sind, braucht es keine Vorstellungskraft mehr. Hier liegt der Vorteil von Büchern – Kinderbüchern, die durch die Kombination von Bild und Text die Kombinationsfähigkeiten fördern, Hörbüchern, E-Books und herkömmlicher Literatur. Sie vermitteln Wissen, regen die Fantasie an und führen zu originellen Gedanken und kreativen Ideen. Am meisten Zeit, wieder einmal nach einem Buch zu greifen, bietet die ruhige Sommerzeit – ob zu Hause oder in den Ferien. Buchtipps finden Interessierte in den Gemeindebibliotheken, der Buchhandlung Scheidegger oder dem «Anzeiger». (sals) ................................................... > Bericht auf Seite 5 anzeigen

Mitverantwortlich für die Grüngutmenge in den Gemeinden sind auch die Bevölkerungs- und Wohnstrukturen. Affoltern beispielsweise ist dichter besiedelt als andere Bezirksgemeinden, weshalb auch weniger Grünabfälle pro Einwohner anfällt. Matthias Wyss, der bei der ehemaligen Kompostieranlage in Wettswil gearbeitet hat, erklärt die tiefen Grüngutmengen im Unteramt: «Wettswil ist von Einfamilienhäusern im Wohneigentum geprägt, die vergleichsweise eher gut situierten Familien gehören. Diese Familien leisten sich eher einen Gärtner als Mieter und Gärtner bringen das Grüngut meistens direkt in eine Kompostieranlage. Bonstetten ist durch Mehrfamilienhäuser geprägt, bei denen oft Gärtner für die Pflege des Umschwungs verantwortlich sind. Auch hier liegt die Vermutung nahe, dass die Landschaftspfleger das Grüngut direkt in die Kompostieranlage bringen.»

Stress und Gefahr für Tiere am Nationalfeiertag Wie Wild- und Haustiere den 1. August am besten überstehen Jahr für Jahr rennen am Nationalfeiertag Tiere in panischer Angst um ihr Leben oder sie verkriechen sich zitternd in die hinterste Ecke. Für Tiere bedeuten die Knalleffekte von Feuerwerk erheblichen Stress. Verantwortungsbewusste Tierhalter lassen ihre Tiere am Nationalfeiertag nicht alleine und sorgen für eine möglichst ruhige Umgebung und Rückzugsorte. Der Schweizer Tierschutz STS empfiehlt, Fenster und Läden geschlossen zu halten und eine gewohnte Geräuschkulisse (Radio, Fernsehen, Musik) im Haus herzustellen. Keinesfalls sollten Heimtiere während dieser Zeit ins Freie gelassen werden. Ängstliche Tiere sollten nicht getrös-

Haustiere am ersten August nicht alleine lassen. (Bild zvg.) tet werden, sie fühlen sich dadurch in ihrer Unsicherheit bestärkt. Die Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz empfiehlt, schreckhafte Hunde den ganzen Tag an die Leine zu nehmen, denn die ersten Raketenknaller beginnen bereits am Morgen oder sogar am Vortag. So verhindert man, dass der Hund erschrickt und

davonläuft. Ohrstöpsel sind für Haustiere übrigens tabu. Sie führen zu Verletzungen, weil Tiere andere Gehörgänge als Menschen haben. Die meisten Tiere hören auch wesentlich besser als Menschen und reagieren mit Panik und Flucht auf die laute Knallerei. Das gilt auch für Nutzund Wildtiere. Feuerwerk soll nicht in unmittelbarer Nähe von Ställen, weidenden Tieren oder Wäldern gezündet werden. Das schont das empfindliche Gehör der Tiere und vermindert die Gefahr von Unfällen und von Bränden.

Verhindern, dass Tiere im Feuer umkommen Jedes Jahr sehen tausende Festbesucher ohne es zu wissen dabei zu, wie unzählige Kleintiere wie Igel, Blind-

schleichen und Spitzmäuse bei lebendigem Leib in 1.-August-Feuern verbrannt werden. Der aufgeschichtete Holzhaufen bildet für manches Wildtier einen vermeintlich sicheren Unterschlupf. Am Abend des Nationalfeiertages blockiert die plötzliche Ansammlung von Menschen den Fluchtweg. Der Holzhaufen wird für die Tiere zum flammenden Inferno, dem sie nicht entrinnen können. Bei kleineren Feuern ist es ratsam, das gesammelte Holz erst am Tag des Abbrennens auf- oder zumindest umzuschichten. Für grosse Holzhaufen, die oft über mehrere Wochen im Voraus aufgeschichtet werden, und nicht einfach umzuschichten sind, eignet sich das Aufstellen eines Schutzzauns um den Holzhaufen, der verhindert, dass sich Tiere darin verstecken. (pd.)

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