12
Vermischtes
medien-tipp
Ottenbacher Finanzvorstand hilft krebskranken Kindern
Neuland ................................................... von irene peter-frei, bibliothek mettmenstetten Die Bestsellerautorin und Kolumnistin Ildikó von Kürthy ist freie Journalistin und lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in Hamburg. Ihre Romane wurden mehr als sechs Millionen Mal ver- Irene Peter-Frei. kauft und in 30 Sprachen übersetzt. Ihr neustes Buch «Neuland. Wie ich mich selber suchte und jemand ganz anderen fand» basiert auf der speziellen Idee, Trends, Schönheitsideale, Lebenshaltungen usw. während eines Jahres auszuprobieren und die verschiedenen Konsequenzen selbst zu erfahren.
Das Buch ist amüsant geschrieben, regt aber oft zum Nachdenken an Es ist ein tagebuchartiges Protokoll von Ildikó von Kürthys Selbsterfahrungsjahr. Sie verzichtet beispielsweise auf Alkohol, Zigaretten sowie Zucker und ernährt sich gesund und möglichst gluten- und laktosefrei. Sie macht eine Fastenkur, nimmt mit einem persönlichen Fitnesstrainer ab, lässt Fett an Oberschenkeln und Bauch vereisen und besucht ein Fitness Camp auf Mallorca. Einmal geht sie in ein Schweigekloster, was sie fast in den Wahnsinn treibt, sie lernt Yoga und meditiert täglich. Den Kurs «Leben in der Wildnis für Erwachsene» bricht sie ab und schläft die zweite Nacht wieder zu Hause im eigenen Bett. Sie besucht ein Sterbehospiz und kann einer alten Dame einen Wunsch erfüllen. Diese hat gefragt: «Könnten Sie mir die Nägel lackieren? In rosé. Der Lack ist in der Nachttischschublade.» Weil sich Ildikó von Kürthy die Haare von dunkel auf blond färbt und Extentions machen lässt, realisiert sie, was es heisst, vom Friseur abhängig zu sein. Es passieren da einige Dinge . . . Sie erfährt wie es ist, nach einer Botoxspritzkur ein blaues Auge und eine
anzeige
Freitag, 13. Mai 2016
blaue Lippe zu haben, weil es beim Spritzen nicht so gut lief. Ildikó von Kürthy macht sich zum Sklaven der gesellschaftlich definierten Schönheitsideale. Sie braucht wahnsinnig viel Zeit und Geld. Natürlich geniesst sie ihren Auftritt als schöne, andere Frau auch. Sie erlebt, wie es ist, wenn fremde Leute ihr freundlich zuwinken, sie anschauen, wenn sie bei einer Modeschau in der ersten Reihe dabei sein darf und mit einem schönen Designerkleid und Markenschuhen bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises über den roten Teppich stolzieren darf. Und trotzdem bekommt sie Heimweh nach sich selbst. Sie hat sich so nicht mehr wiedererkannt. Freunde finden sie zwar hübsch und meinen, dass sie frisch und zehn Jahre jünger aussehe, dafür sei das Charakteristische an ihr weg. Irgendwann sagt sie: «Ich bin erschöpft und mag nicht mehr in den Spiegel sehen. Ich mag keine Komplimente mehr hören für diese Hülle, mit der ich so wenig zu tun habe. Blond und schön zu sein, ist wirklich unheimlich anstrengend.» Sie lässt die Extentions entfernen, geht in die Ferien und da machen die Sonne und das Meerwasser aus ihren Haaren eine grau-grüne Masse. Letztendlich stellt sie fest, dass vernünftig und gesund zu leben auf Dauer keinen Spass macht. Mit Freunden zu essen wird kompliziert, im Restaurant macht sie die Kellner verrückt, sie muss auf viele Lieblingssachen verzichten und immer «nein danke, für mich nicht» sagen. Das macht das Leben langweilig. Darum fängt sie Ende Jahr wieder an, Alkohol zu trinken, zu rauchen und alles zu essen. Nach diesem Jahr fragt sie sich: «Bin ich jetzt glücklicher als im Januar? Hat sich das Experiment gelohnt? Ja. Es war ein gutes Jahr. Un- «Neuland» von vergesslich, weg- Ildikó von Kürthy. weisend, jedoch ISBN 978-3ohne Happy End.» 8052-5086-3.
Gemeinderat Roger Hatzi an Sponsorenlauf in Zürich Affoltern Der Ottenbacher Finanzvorstand Roger Hatzi rennt, um krebskranken Kindern zu helfen. Er nimmt in Zürich Affoltern an einem Sponsorenlauf teil und hat schon über 50 Personen, die ihn mit Beiträgen unterstützen. Auf der Homepage der Grasshoppers, seinem Lieblingsclub, sei er vor zwei Jahren auf diesen Sponsorenlauf aufmerksam geworden, damals aber leider zu spät, sagt Roger Hatzi. Nun ist er aber am 28. Mai, von 9 bis 16 Uhr, auf der Sportanlage Fronwald in Zürich Affoltern dabei – und dreht dort auf der 400-m-Bahn die Runden. Möglichst viele natürlich. Und dazu hat er sein Training wieder intensiviert – er, der dreifache Teilnehmer am BerlinMarathon. – Die persönliche Fitness steht natürlich beim bevorstehenden Event hintenan. Da geht es darum, krebskranken Kindern zu helfen und die 1992 gegründete und inzwischen 550 Mitglieder zählende Vereinigung zu unterstützen. «Ich engagiere mich gerne für eine gute Sache», sagt Roger Hatzi und betont auch die Notwendigkeit, Familien von krebskranken Kindern zu unterstützen. 200 Kinder erkranken in der Schweiz jährlich an Krebs – im Vergleich zu den Erwachsenen mit Krebsdiagnose (jährlich 35 000) ist dieser «Markt» zu klein und offenbar zu wenig lukrativ für die Pharma-Industrie, die entsprechend wenig investiert. Laut Fachleuten ist das Diagnosespektrum bei Kindern komplett anders als bei Erwachsenen und erfordert andere Behandlungsmethoden. Trotz schwieriger Ausgangslage und Einsatz von Forschern seien aber grosse Fortschritte möglich gewesen. 1973 waren es höchstens 40 Prozent der krebskranken Kinder, die geheilt werden konnten. Heute sind es gegen 80 Prozent. Die Vereinigung zur Unterstützung krebskranker Kinder begleitet Kinder und Familien während und nach der Therapie. Sie leistet finanzielle Unterstützung von in Not geratenen Familien. Und sie stellt Wohnmöglichkeiten für Eltern von betroffe-
Dreht auf der Sportanlage Fronwald in Zürich Affoltern Runden zugunsten krebskranker Kinder: Roger Hatzi, Finanzvorstand in Ottenbach. (Bild -ter.) nen Kindern in der Nähe des Spitals zur Verfügung. Ausserdem gehören die Organisation von Lagern zur Erholung, die Mitfinanzierung medizinischer Geräte und das Einrichten von Stellen des Onkologie-Ärzteteams am Kinderspital zu den Aufgaben der Vereinigung.
Wer macht mit? Gemeinderat Roger Hatzi wird bei seinem Sponsorenlauf von Gemeinderatskollegen, von Angestellten der Ver-
waltung und von Einwohnerinnen und Einwohnern unterstützt. Mehr als 50 Personen haben sich inzwischen als Sponsoren registrieren lassen. Diese zahlen einen von ihnen bestimmten Betrag pro Runde, können diesen natürlich nach oben begrenzen. Roger Hatzi wird wohl etliche Runden laufen. Er freut sich auf weitere Sponsoren. Diese können sich bei ihm via E-Mail melden und erhalten dann den Link für die Registrierung. (-ter.) r.hatzi@ottenbach.ch