Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 470 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 029 I 172. Jahrgang I Freitag, 13. April 2018
Raser
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Grünes Licht für Erweiterung der Gemeindeverwaltung in Wettswil. > Seite 3
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Jungfilmer Zwei Säuliämtler bringen haben ihren ersten Kinofilm produziert: «Tranquillo». > Seite 9
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Vorstandswahlen Ein neuer Vorstand übernimmt bei der Jugendmusik Bezirk Affoltern das Ruder. > Seite 11
Mit Erfahrung Krisen bewältigen Vergangene Woche wurde der Fall eines grossräumigen Stromausfalls im Säuliamt geübt In der vergangenen Woche wurde die Regionale Führungsorganisation (RFO) Albis unter der Übungsleitung der Kantonspolizei Zürich mit einem Stromausfallszenario beübt. Erstmals unter Beizug von Gemeindepräsidierenden und Sicherheitsvorstehenden, die den Führungsrat bildeten. ................................................... von salomon schneider Die RFO Albis ist der regionale Krisenführungsstab aller Gemeinden im Knonauer Amt. Sie ist im Aufbau befindlich und soll die Gemeindeführungsstäbe und Gemeinderäte bei gemeindeübergreifenden Krisen unterstützen. Krisenerfahrene Experten für Infrastuktur, Logistik, Kommunikation, Gesundheit, Sicherheit, Feuerwehr, Zivilschutz, Administration, Lagebeurteilung und Koordination aus dem Bezirk Affoltern bilden den Führungsstab RFO Albis, der mit einer schlanken Organisation im Milizsystem aufgebaut ist.
wägt und entscheidet. Ein solches Szenario wurde vergangene Woche geübt, in der Übung Erebos (siehe Kasten). Martin Litscher, der Regionenchef Limmattal-Albis der Kantonspolizei Zürich leitete die Übung und analysierte die geleistete Arbeit: «Ich bin beeindruckt – von der Leistung des Führungsrats, des Führungsstabes und auch vom Zivilschutz. Sie haben den Mut gehabt, sich auf diese ungewohnte Krisensituation einzulassen und Entscheidungen gewagt. Das heisst auch, dass nicht alle Fragestellungen optimal gelöst wurden. Dafür konnten wichtige Lektionen gelernt werden. Denn Erfahrung kommt in Krisensituationen eine Schlüsselfunktion zu.» In Birmensdorf habe es im vergangenen Jahr eine Situation gegeben, dass alle Telefone ausgefallen seien. Es habe einen riesigen Informationsbedarf seitens der Bevölkerung gegeben und auch Geldautomaten und Zahlstationen in den Läden hätten nicht mehr funktioniert.
Handlungsbedarf in den Gemeinden Primus Kaiser, der Chef RFO, bildet das Bindeglied zwischen Führungsstab und Führungsrat. Trotz erfolgreicher
Krisenbewältigung sah er mehrere Kritikpunkte: «Die Übung hat aufgezeigt, dass unsere Verantwortung im Ernstfall sehr gross ist. Gerade die Gemeindeführungsorganisationen scheinen aber primär auf dem Papier zu existieren. In diesem Bereich scheint in allen Gemeinden Handlungsbedarf zu bestehen. Bald sind Behördenwahlen und auch die neu gewählten Politiker werden wieder solche Übungen brauchen.» Die Übung habe aber auch gezeigt, dass in der RFO noch Handlungsbedarf bestehe. Zudem fehle ein institutionalisierter Austausch zwischen RFO und dem Gemeindepräsidentenverband (GPV).
Werner Michel, der Stalliker Gemeindepräsident war überrascht von der Komplexität und Professionalität der Krisenarbeit: «Ich hätte mir gewünscht, dass nicht nur vier sondern alle 14 Gemeindepräsidenten der Bezirksgemeinden anwesend gewesen wären. Es war hochspannend und wir haben für das Krisenmanagement sehr viel gelernt. Zudem wurden auch in den Gemeinden zahlreiche organisatorische Schwachstellen aufgedeckt. Im Krisenfall werden die hier gezogenen Lehren von unschätzbarem Wert sein. Ich bin der Meinung, dass eine vergleichbare Übung alle zwei Jahre stattfinden sollte.»
Noch nicht alle Stabsstellen besetzt
Partner de Blaulichtorganisationen
Ciril Baumann, der als Stabschef RFO fungierte, sah bei der Übungsauswertung klare Grenzen der Stabsarbeit: «Ich zweifle an der Durchhaltefähigkeit des Stabes, wenn eine Krise mehr als zwei Tage andauert. Die Stabsmitglieder wie auch der Führungsrat werden mit der Zeit müde und nicht alle Fachbereiche sind mit einem Fachbereichsleiter und einem Stellvertreter aufgestellt. Im Ernstfall sind auch Abwesenheiten einzukalkulieren.»
Da es die erste Stabsübung mit Einbezug des Führungsrats war, wurde dieser mit ungewohnten Herausforderungen konfrontiert und musste in manchen Fällen zuerst über Kompetenzen und Verantwortlichkeiten diskutieren, bevor Entscheidungen getroffen werden konnten. Als Lehre aus der Übung sollen diese Kompetenzen und Verantwortlichkeiten für alle Bezirksgemeinden geklärt und verbindlich festgelegt werden. Der Affoltemer Sicherheitsvorstand Markus Meier hielt fest: «Uns ist aufgefallen, dass auf den Gemeindeverwaltungen lange nicht alle Informationen für Krisensituationen vorhanden sind.» Als Schlusswort erläuterte Ruedi Fornaro, Präsident des Sicherheitszweckverbands Albis, die Wichtigkeiten solcher Übungen und hielt fest, dass Zivilschutz und RFO wichtige Partner für die Blaulichtorganisationen sind und bei länger andauernden Krisen wertvolle Unterstützung bieten können.
Krisen können Tage dauern Grundsätzlich werden Krisen von den Blaulichtorganisationen bewältigt, in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und dem Gemeindeführungsstab. Bei lange anhaltenden Krisen, wenn die Ressourcen knapp werden, können die Gemeindepräsidenten der betroffenen Gemeinden die RFO aufbieten. Die Gemeindepräsidenten bilden in dieser Situation den Führungsrat, welcher dem Stab RFO Aufgaben erteilt, die Handlungsalternativen ab-
Das Szenario der Übung Erebos Ein Frachtflugzeug stürzte über dem Umspannwerk Obfelden ab. In der Folge kam es zu einem Stromausfall im gesamten Bezirk, Einschränkungen im privaten und öffentlichen Verkehr. Der Stromausfall konnte für Obfelden, Maschwanden, Mettmenstetten und Knonau für mut-
masslich drei Wochen nicht behoben werden. In diesen Gemeinden wurde der Stab RFO aktiv und vom Führungsrat geleitet, den Gemeindepräsidenten der betroffenen Gemeinden. Erebos ist der Name des Gottes der Finsternis, in der griechischen Mythologie. (sals)
Mehr Verkehr für den Verkehrsknotenpunkt Affoltern Der Hornbach Baumarkt in Affoltern eröffnet am Donnerstag, 26. April Mit dem Hornbach, der am 26. April eröffnet, erhalten einerseits die kleineren Baumärkte Coop Bau und Hobby und Jumbo Konkurrenz, andererseits zieht ein grosser Baumarkt mit Garten- und Zooabteilungen überregional Kundschaft an, von Zürich, über das Freiamt, bis nach Zug. Kunden von Baumärkten fahren meistens mit dem Auto vor oder mit dem Postauto an. In den Stosszeiten könnte dies zu überfüllten Postautos und massiv mehr Verkehr auf der bereits jetzt sehr dicht befahrenen Ein- und Ausfahrt Affoltern sowie der Autobahnquerung führen. Das Mass des Verkehrsaufkommens wird zeigen, wie sehr der grosse Hornbach einem Bedürfnis der Bevölkerung entspricht. (sals)
Der Hornbach Baumarkt ist für Autofahrende praktisch gelegen, neben der A4 in Affoltern. (Bild Salomon Schneider)
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Sanierung Das «Jumpin» in Mettmenstetten plant Investitionen von 200 000 Franken. > Seite 13
Mehr Schulraum für Stallikon Am vergangenen Mittwoch fand in Stallikon eine Informationsveranstaltung für die dringend benötigte Erweiterung des Schulraums statt. Es soll ein Containerbau mit Platz für vier Klassen entstehen. Da die Fundamente aufgrund des weichen Untergrunds gepfählt werden müssen, entstehen Zusatzkosten. Diese wurden an der Informationsveranstaltung kontrovers diskutiert. (sals) ................................................... > Bericht auf Seite 5 anzeigen