Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 24 280 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 29 I 169. Jahrgang I Dienstag, 14. April 2015
Frühlingsputzete
Grosse Verbundenheit
Der Aktionstag «Es suubers Dorf für alli» in Bonstetten fand ein grosses Echo. > Seite 3
Erlös des Adventsmärts Mettmenstetten für das Ebertswiler Wohnhuus Meilihof. > Seite 3
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Treffpunkt für alle Stallikon: Gut besuchte Eröffnung der «Kafimüli» im alten Kindergarten Dorf. > Seite 5
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Musikalische Lesung Autor Tim Krohn und Pianistin Vera Kappeler in der Bibliothek Stallikon. > Seite 8
Sommer ersetzt Läubli – Leuenberger folgt auf Schneebeli Bei den Kantonsratswahlen verlieren die Grünen den Sitz an die EVP Das Wahlergebnis im Säuliamt liegt im Trend: Die Abwahl des profilierten Grünen Hans Läubli war eine Folge der generellen Verluste der Grünen, während der Sitzgewinn der EVP mit Daniel Sommer auf ein überdurchschnittliches Resultat dieser Partei im Knonauer Amt zurückzuführen ist. Den zurückgetretenen Jakob Schneebeli (SVP) ersetzt Susanne Leuenberger. ................................................... von bernhard schneider Das Resultat im Bezirk Affoltern entspricht weitgehend dem kantonalen Ergebnis. Auch hier erreichte der Grüne Martin Graf bei der Regierungsratswahl zwar das absolute Mehr, lag aber als Achter hinter den Gewählten zurück. Thomas Heiniger (FDP) lag auch im Knonauer Amt vorne, gefolgt von den beiden SVP-Regierungsräten Ernst Stocker und Markus Kägi. Knapp dahinter liegt der insgesamt zweitplatzierte Sozialdemokrat Mario Fehr. Die drei neu gewählten Regierungsrätinnen Silvia Steiner (CVP), Carmen Walker Späh (FDP) und Jacqueline Fehr
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Farb-Form-Gebilde Ausstellung mit Werken von Paul Vladimir Wandeler in der Galerie Märtplatz in Affoltern. > Seite 9
Kappel sagt Ja zu 5-Millionen-Bauprojekt Überaus deutlich befürworten die Stimmberechtigten in Kappel eine Sanierung des Schulhauses Tömlimatt. Bei einer Stimmbeteiligung von 40 Prozent stimmten 272 dem 5-Millionen-Bauprojekt zu, von 33 wird es abgelehnt. Das Baugesuch wird in den nächsten Tagen eingereicht. ................................................... > Bericht auf Seite 5
FC Wettswil-Bonstetten: fünfter Sieg in Folge
Wieder gewählt: Martin Haab.
Neu: Susanne Leuenberger.
(SP) liegen in derselben Reihenfolge wie im Kanton hinter den wiedergewählten Regierungsräten.
Wieder gewählt: Moritz Spillmann.
Wieder gewählt: Olivier Hofmann.
gewählt wurde der Grünliberale Hans Wiesner, der 1375 Stimmen erreichte.
Keine weiteren Überraschungen Verluste von Grünen glp Ganz im kantonalen Trend lagen die Verluste der Grünen (-3.55%) und der Grünliberalen (-2.77%) im Bezirk Affoltern. Die EVP dagegen legte um 1.12% zu, überholte damit die Grünliberalen und die Grünen – und errang damit wieder den Sitz, den sie vor vier Jahren an die Grünliberalen verloren hatte. Damit ersetzt Daniel Sommer, der mit 1788 Stimmen auch persönlich ein Glanzresultat erzielte, den Grünen Hans Läubli, der mit 1376 Stimmen auf seiner Liste klar vorne lag. Wieder-
Unverändert blieben die Sitzzahlen der drei stärksten Parteien. Klare Siegerin prozentual ist die FDP, die über 5% zulegte und damit zur SP (+2.7%) aufgeschlossen hat. Beide Parteien erreichten 18.1% Wähleranteil, beide Spitzenkandidaten erzielten auch gute persönliche Resultate: Der Sozialdemokrat Moritz Spillmann erhielt 3052 Stimmen, der Freisinnige Olivier Hofmann deren 2694. Zugelegt (+1.4%) hat auch die stärkste Partei, die SVP, die mit 32.3% ihre dominante Stellung klar verteidigte. Der Bisherige Martin
Neu: Daniel Sommer.
Wieder gewählt: Hans Wiesner.
Haab erzielte mit 4468 Stimmen wie erwartet das mit Abstand beste persönliche Resultat, gefolgt von der neu gewählten Susanne Leuenberger, die mit 3644 Stimmen Hans Finsler und die gleichauf liegende Beatrice Sommerauer Nägelin um je 232 Stimmen distanzierte. – Seinen Sitz halten konnte auch der siebente Ämtler Kantonsrat, der im Bezirk Uster gewählte Hans Peter Häring (EDU); obwohl seine Partei mit 2.5% der Stimmen rechnerisch den Sitz verloren hätte, profitierte er vom Wahlsystem, das mit einer komplexen Formel die Restmandate aufgrund des Gesamtresultats verteilt. ................................................... > Weitere Berichte Seiten 11/12/13
Erstliga-Leader FC Wettswil-Bonstetten setzt seine Erfolgsserie fort. Im GCCampus in Niederhasli rang er die drittplatzierten «Heugümper» nieder. WBs Zweitorevorsprung kurz nach der Pause schien vorentscheidend, doch die Heimischen glichen überraschend aus. Mit grosser Moral legten die Ämtler nochmals zu, Kalyons 3:2-Siegeskopfball war der verdiente Lohn. «Riesig, wie wir nach dem Ausgleich nochmals aufstanden und den Sieg wollten», strahlte Doppelskorer Sabanovic, dem eine exzellente Partie gelang. WB liegt jetzt bereits sechs und neun Punkte vor seinen ersten Verfolgern Mendrisio und GC. (kakö) ................................................... > Bericht auf Seite 23 anzeigen
kommentar
«Ökonomie vor Ökologie» gilt im Bezirk Affoltern nur beschränkt ................................................... von werner schneiter
V
or vier Jahren war es der grünliberale und grüne Eroberungssturm, mit dem diese Parteien ihre Sitzzahl im Kantonsrat markant steigern konnten. Dieses Mal haben die Bürgerlichen abgeräumt. «Ökonomie vor Ökologie» – so wird das aktuelle Resultat von Kommentatoren in eine Kurzformel gepresst, die für den Bezirk Affoltern nur bedingt zutrifft. Die Abwahl von Hans Läubli ist nicht das Resultat seines Wirkens nach achtjähriger Parlamentszugehörigkeit. Er weist ein klares Profil auf, bisweilen auch radikale Züge, etwa beim Strassenbau. Auf seiner Liste liegt er weit voraus, gut 500 Stimmen vor der Zweitplatzierten Vera Anders Oettli. Vielmehr gehört Läubli zu den «Opfern», weil seine Partei auf kantonaler Ebene miserabel abgeschlossen hat und sechs Sitze einbüsst. Die Abwahl des grünen Vertreters kann im
Säuliamt gewiss auch mit der erstarkten EVP begründet werden. Diese hat um 1,12 % auf 8,68 % zugelegt, damit sogar die Grünliberalen überholt – und präsentiert mit Daniel Sommer einen neuen Kantonsrat, der in ökologischen Fragen kompetent wirkt und – als Gewerbler – sicher auf bürgerliche Stimmen zählen konnte. Am Wahlpodium fiel er mit seinen Voten jedenfalls im Vergleich zu den bisherigen Kantonsräten nicht ab. Und bei der EVP muss man natürlich auch Lisette Müller erwähnen. Die einstige «Panaschierkönigin» wird wohl auch bei dieser Wahl einer solchen Bezeichnung gerecht: Auf dem letzten Listenplatz 6 gestartet, landete die Knonauerin auf Platz zwei und hat damit mitgeholfen, dass der von ihr vor vier Jahren eingebüsste Sitz nun zurückerobert werden konnte. Die EVP hat überdies auch werbemässig viel in diesen Wahlkampf investiert und einen Betrag aufgewendet, der von keiner anderen Partei erreicht wird.
Dass sich nun aufgrund des bürgerlichen Erfolgs im Säuliamt die Gewichte überdurchschnittlich stark von der Ökologie zur Ökonomie verschieben, ist auch aus einem anderen Grund nicht anzunehmen: Mit Olivier Hofmann ist in der FDP ein Vertreter mit gutem Resultat wiedergewählt worden, der zum ökologisch-sozialen Flügel seiner Partei gezählt wird – einer, der sich namentlich in Energiepolitik besonders stark engagiert. Wie weit die FDP, die auch im Säuliamt am meisten zugelegt hat (ein Plus von über fünf Prozent), vom zweiten, 2003 verlorenen Sitz entfernt ist, lässt sich aufgrund des komplizierten Wahlverfahrens nicht schlüssig beurteilen. Dem Eroberungssturm der Bürgerlichen hat auch der glp-Vertreter Hans Wiesner aus Bonstetten widerstanden – obwohl er eine Stimme weniger bekommen hat als der abgewählte Hans Läubli und im Kantonsrat in den vier Jahren eher diskret gewirkt hat. Vielleicht löst er in der kommenden Legis-
latur ein paar Fragezeichen. Keine Fragezeichen bleiben nach der Wahl bei SVP und SP hängen. Hier sind Überraschungen ausgeblieben. Der Bisherige Martin Haab ist unangefochtener Spitzenreiter bei der SVP. Dass Susanne Leuenberger für den zurücktretenden Jakob Schneebeli nachrückt, erstaunt ebenso wenig. Interessant wirds, sollte Martin Haab im Herbst als Spitzenvertreter des Zürcher Bauernverbandes für die SVP in den Nationalrat entschwinden. Dann muss sich die Partei entscheiden, ob Hans Finsler oder Beatrice Sommerauer Nägelin in den Kantonsrat nachrückt. Beide haben exakt die gleiche Stimmenzahl erreicht – für den besser klassierten Hans Finsler wohl ein klitzekleiner Kratzer. Hat ihn seine (missglückte) Kandidatur als Friedensrichter in Obfelden die entscheidenden Stimmen gekostet? Keine Überraschung bei der SP, die im Säuliamt ebenfalls zugelegt hat und mit Moritz Spillmann den bisherigen Kantonsrat stellt.
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