CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 856 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG
Probetraining? ... persönlich und kompetent für Deine Gesundheit GESUNDHEITSZENTRUM GUT www.gut-tut-gut.ch AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 20 I 176. Jahrgang I Freitag, 11. März 2022
Genügend Schutzraum Wechselgeldbetrug Bei Ämtler Gemeinden sind viele Anfragen mit Bezug zum Krieg eingegangen. > Seite 3
Ihre Hilfsbereitschaft hat eine Frau in Affoltern 100 Franken gekostet. > Seite 3
Zeichen für Frieden
Gut 100 Personen trotzten in Hausen der Kälte und sangen gegen den Krieg. > Seite 6
«Tag der Kranken»
Unternehmenskultur
In Affoltern wurden Pflegebedürftige am Sonntag mit Blumen und Musik beschenkt. > Seite 7
Umstrukturierungen auf dem Arbeitsmarkt bergen Chancen und Herausforderungen. > Seite 9
Näher kennenlernen, klüger wählen
Arbeitsmarkt: Die Erholung hält an
In Mettmenstetten bot ein Podium am Montagabend eine weitere Entscheidungshilfe Am Wahlpodium in der Turnhalle Wygarten hatten die Stimmberechtigten die Gelegenheit, die Kandidierenden vor Ort näher kennenzulernen. Mehr als 180 Personen nutzten diese Chance. von livia häberling Alle sieben Sitze werden im Gemeinderat Mettmenstetten bald frei. Wer soll sie in der kommenden Legislatur besetzen? Mehr als 180 Personen kamen am Montagabend in die Turnhalle Wygarten, um sich von den Kandidierenden persönlich ein Bild zu machen. Um 19.30 Uhr sassen acht Amtsanwärterinnen und -anwärter auf der Bühne. Krankheitshalber nicht vor Ort sein konnte Katharina Störi. Sie wurde später per Livestream zugeschaltet. Ebenfalls nicht auf dem Podium sass Melanie Vollenweider, die bei einer Wahl als Primarschulpräsidentin den siebten Gemeinderatssitz erhielte. Sie und die anderen Schulpflegekandidatinnen nahmen im zweiten Teil des Abends auf der Bühne Platz. Nachdem sich die Kandidierenden kurz vorgestellt hatten, fühlte ihnen Moderator Johannes Bartels mit individuellen Fragen auf den Zahn. Wie soll die Gemeinde mit ihrem Wachstum umgehen? In welchen Bereichen gibt es Luft nach oben? Wie denken sie über Gemeindefusionen – und wo stehen die Parteilosen unter den Kandidierenden politisch? Für den Parteilosen Marcel Eicher, der sich politisch «eher links, in der Nähe von SP oder GLP» verortet, ist Mettmenstetten als Gemeinde gut aufgestellt. Besonders strich Eicher das Vereinsleben heraus: «Es ist wichtig, dass die Vereine integriert werden, nur so kann es ein Miteinander geben.» Ebenfalls nicht zu vernachlässigen sei das Gewerbe. Es sei wichtig, die ansässigen Unternehmen im Dorf zu halten, um Arbeitsplätze und Steuereinnahmen zu sichern. Ebenfalls ohne eine Partei im Rücken tritt Jürg Meili an. Er bezeichnete sich als «gutbürgerlich», wobei er «viele Extrempositionen» der SVP nicht mittragen könne. In Fragen zu Umweltschutz, Biodiversität oder Naturschutz tendiere er zur Mitte. Meili, der als Landwirt einen eigenen Betrieb führt, lobte die landschaftlichen Vorzüge seiner Wohngemeinde, betonte als Rossauer
Moderator Johannes Bartels mit den Kandidierenden (von links:) Marcel Eicher, Jürg Meili, Christoph Niederer, Fabio Oetterli, Karl Ott, Marylise Schiesser, Vreni Spinner und Lukas Stucky. Krankheitsbedingt abwesend war Katharina Störi. (Bild lhä) jedoch auch, wo aus seiner Sicht der Schuh drückt: «Die Aussenweiler von Mettmenstetten werden sehr wenig gehört», sagte er, «sie laufen einfach mit, sollen aber möglichst keine Ansprüche stellen.» Christoph Niederer, SVP, kandidiert neben dem Gemeinderat zusätzlich für das Präsidium. Gefragt, wie Mettmenstetten mit dem rasanten Wachstum umgehen solle, erwiderte der Rechtsanwalt und Steuerexperte, Wachstum sei per se nichts Schlechtes, entscheidend sei die Planung. Als Beispiel nannte er den Schulbereich. Im Auge zu behalten sei jedoch nicht nur das Bevölkerungswachstum, sondern auch jenes der Unternehmen und Arbeitsplätze: «In diesem Bereich würde ich mir noch mehr Wachstum wünschen und wäre bereit, dieses zu fördern.» Mit demselben beruflichen Hintergrund wie Niederer kandidiert Fabio Oetterli, FDP. «Steuern sind mein Steckenpferd», sagte der Jurist. Auf die Frage, wo es in Mettmenstetten, seit 2018 Einheitsgemeinde, noch Synergiepotenzial gebe, sagte Oetterli, er sei zum Schluss gekommen, dass es zwischen der Schule und der politischen Gemeinde nicht allzu viele Überschneidungen gebe. Dort, wo es sie gebe, in der Administration im Finanzbereich oder bei den Tagesstrukturen, gehe er davon aus, dass man die Synergien bereits nutze. Beim Stichwort «Synergien» sei er grundsätzlich eher skeptisch: Meistens werde mehr versprochen, als tatsächlich möglich sei. Zu Fragen rund um Synergien nahm auch der Parteilose Karl Ott Stellung. Von ihm wollte Johannes Bartels wissen,
wie er einer allfälligen Gemeindefusion mit Maschwanden oder Knonau gegenüberstünde. «Wenn es allen Beteiligten etwas bringt, bin ich nicht dagegen», sagte er, «es macht Sinn, Synergien zu schaffen und Kosten einzusparen.» Zu seiner politischen Ausrichtung sagte Ott gegenüber dem «Anzeiger», ein besonderes Anliegen seien ihm die Themen Energie und Umwelt, wobei er sich in diesen Bereichen «am ehesten» in der Nähe der GLP verorten würde. Auch die Parteilose Marylise Schiesser nahm auf Wunsch des Moderators zum Thema Gemeindefusionen Stellung. «Es ist immer sehr emotional, wenn von Fusionen die Rede ist», so die Kriminalistin, «vor allem, wenn eine Gemeinde besser gestellt ist als die andere.» Sie begrüsse es jedoch, wenn man Synergien nutze, und sei bereit, über die Gemeindegrenze hinauszudenken. Zum Thema würden Fusionen früher oder später sowieso. Nach ihrer politischen Ausrichtung gefragt, formulierte es Marylise Schiesser gegenüber dem «Anzeiger» so: «Ich bin eher rechts, aber je nach Thema auch extrem links.» Eher vage mit Antworten zu ihrem politischen Profil zeigte sich zunächst auch Vreni Spinner, die ebenfalls als Parteilose antritt und zusätzlich für das Gemeindepräsidium kandidiert. «Sie können mich parteipolitisch nirgends einordnen und ich lege mich auch nicht fest», antwortete sie auf die Frage von Johannes Bartels. Auf Gemeindeebene sei Sach- und nicht Parteipolitik gefragt. Später ergänzte sie, während der Pandemie habe sie sich als Wirtin eher von SP oder GLP als von den bürgerlichen Parteien getragen gefühlt. Im Hinblick auf
Hilfe für die Ukraine
Die Reduzierung des Vorstands von neun auf sechs Mitglieder und damit verbunden die Verabschiedungen waren das grosse Thema an der Generalversammlung des FC Hausen vom letzten Freitag. Auf die zurücktretende Präsidentin Gogi Marini folgt Thomas Irminger, neu im Vorstand sind Claudio Emmanuello und Reto Schürmann. (red.)
Zum Transport bereitgestellte Hilfsgüter in Mettmenstetten. (Bild Andreas Isoz)
Ende Februar waren 589 Personen aus dem Knonauer Amt bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) des Kantons Zürich als arbeitslos gemeldet, 29 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank auf 1,9 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen hat in den meisten Branchen abgenommen. Noch vor zwei Wochen sah es danach aus, dass die Arbeitslosenquote im Sommer sogar auf einen neuen Tiefstwert zusteuert. Jetzt aber sorgt der Krieg in der Ukraine für Unsicherheit. Die Zürcher Wirtschaft dürfte aufgrund der geringen Verflechtung mit Russland und der Ukraine zwar wirtschaftlich nicht allzu stark direkt von der Krise betroffen sein, heisst es beim Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA). Wahrscheinlich sind hingegen indirekte Effekte, etwa über steigende Energiepreise. (tst.) ANZEIGEN
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> Weiterer Bericht auf Seite 3
Präsidiumswechsel
Im Bezirk Affoltern sind verschiedene Hilfsaktionen für die Ukraine gestartet worden. In Mettmenstetten, Affoltern und Knonau wurden Hilfsgüter und Geld gesammelt und in aufwendigen Transporten ins Krisengebiet verbracht. (red.)
> Bericht auf Seite 5
das rasante Wachstum von Mettmenstetten erachtet sie es als wichtig, auch die Neuzugezogenen abzuholen: «Ich will nicht, dass wir zu einer Schlafgemeinde werden.» Zudem müsse man gute Rahmenbedingungen für das lokale Gewerbe schaffen. Lukas Stucky, der zweite FDP-Kandidat, äusserte sich auf Wunsch des Moderators zum Status quo in Mettmenstetten. Ihm sei es wichtig, den Dorfcharakter zu wahren. Zudem sei es ihm ein Anliegen, dass Behörde und Verwaltung eine «Dienstleistungsmentalität» pflegten. Auf weiteres Synergiepotenzial der Einheitsgemeinde angesprochen, sagte Stucky, einiges sei bereits an die Hand genommen worden, doch Effizienz sei eine Daueraufgabe. Ein Fragezeichen setzte er vor das Pensum des Primarschulpräsidiums. 50 Stellenprozente seien für ein Milizamt «cheibe vill». Als letzte Kandidatin meldete sich SVP-Kandidatin Katharina Störi per Liveschaltung zu Wort. Krankheitsbedingt war sie nicht persönlich vor Ort. Als Naturheilpraktikerin könne sie sich zu sozialen oder gesundheitlichen Themen besonders einbringen und erfahre auch viel über die Bedürfnisse, die es im Dorf diesbezüglich gebe. Darauf angesprochen, wie Mettmenstetten mit dem Wachstum umgehen soll, sagte Störi, es sei sicher sinnvoll, dieses besser zu steuern. Generell sagte sie jedoch, zunächst gelte es, sich im neuen Amt einen Überblick zu verschaffen. Veränderungen können erst nach einer sorgfältigen Einarbeitung beginnen.
Die Arbeitslosenquote im Bezirk Affoltern ist saison-atypisch auch im Februar wieder gesunken, auf 1,9 Prozent. Die Aussichten bleiben weiterhin gut, auch wenn der Krieg für Unsicherheit sorgt.
> Bericht auf Seite 21
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