Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 186 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 16 I 171. Jahrgang I Dienstag, 28. Februar 2017
Neue Gynäkologin
Braumeister
Dr. Karin Julia Stadlin unterstützt das Team in der Spitalpraxis von Dr. Daniel Ryser. > Seite 3
Eine Koryphäe in Sachen Kulturund Kultgetränk kommt aus dem Säuliamt. > Seite 5
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Glauben leben Droht ohne religiöse Werke eine geistig-seelisch verarmte Welt? > Seite 6
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«Charlys Tante» Das Ensemble der Seniorenbühne Zürich spielte im Kasinosaal Affoltern. > Seite 7
Migros: «Wir bauen in Obfelden» Ortsversorgungsladen oder Voi-Konzept – in einer Gesamtüberbauung auf dem Postareal? Die Migros Genossenschaft Zürich bekräftigt ihre Absicht, auf dem Postareal in Obfelden einen Ortsversorgungsladen von 800 m² Verkaufsfläche zu errichten – oder allenfalls einen Regelbau mit 500 m². Umstritten ist, ob sie das ausserhalb des Gestaltungsplanes tun kann. Eine Einigung der Landanstösser ist nicht in Sicht. ................................................... von werner schneiter Im Rahmen einer Teilrevision der kommunalen Nutzungsplanung stimmte die Gemeindeversammlung im Jahr 2012 einer Gestaltungsplanpflicht für das Gebiet des Postareals im Dorfteil Toussen zu. Dort prallen die Interessen von mehreren Eigentümern aufeinander – von Privaten, aber auch von Landi Obfelden und der Gemeinde. Gleichzeitig lehnte die Gemeindeversammlung mit 238 gegen 343 Stimmen eine Initiative ab, mit der auf dem fraglichen Areal eine Begrenzung von Ladenflächen auf 400 m² verlangt wurde. Seither ist viel diskutiert worden über eine Nutzung des Gebiets. Auf der Wunschliste der verschiedenen Player und der Bevölkerung stehen neben Wohnbauten auch Alterswohnungen, Spitex, Arztpraxis, Apotheke, Läden und ein Restaurant. Die Migros hat einen Teil des Areals erworben und die Absicht kundgetan, einen Ortsversorgungsladen mit 800 m² Verkaufsfläche zu errichten. Der Gemeinderat ordnete eine sogenannte Testplanung an und präsentierte die Erkenntnisse vor zwei Jahren im Rahmen einer Orientierungsversammlung. Diese bildet eine Grundlage für den öffentlichen Gestaltungsplan sowie auch für die vorgesehenen Nutzungen – mit dem notwendigen Spielraum. Klar ist, dass sich eine Bevölkerungsmehrheit eine Art
Das «Postareal» Obfelden mit dem seit Jahren existierenden Provisorium der Post (rechts). Das Restaurant Kreuzstrasse (hinten links) müsste beim Bau eines Ortsversorgungsladens der Migros weichen. (Bild Werner Schneiter) Zentrum wünscht. Ein solches fehlt in der Gemeinde, die sich über zweieinhalb Kilometer erstreckt. Kürzlich hat nun die Baudirektion des Kantons Zürich die Verfahrenseinleitung für den Quartierplan genehmigt und die Grenzen für das Gebiet festgesetzt – ein formaljuristischer Schritt, derweil auf Verhandlungsebene zwischen den Landbesitzern auch nach mehr als drei Jahren keine Einigung in Sicht ist; diese ist Voraussetzung für den Gestaltungsplan. Es ist nachvollziehbar, dass die Landi auf diesem Areal keinen Konkurrenten bauen lassen will – rund 200 Meter vom Obfelder Dorfmärt entfernt. Eine vertrackte Situation. Gleichwohl hegt Gemeindepräsident Thomas Ammann Hoffnungen auf eine einvernehmliche und mehrheitsfähige Lösung. «Wir sind weiterhin mit allen Beteiligten im Gespräch und haben das Ziel, den öffentlichen Gestaltungsplan auf die Traktandenliste der kommenden DezemberGemeindeversammlung zu setzen», hält er fest. Bei einem öffentlichen
Gestaltungsplan sind an der Gemeindeversammlung Anträge möglich, derweil bei einem privaten nur noch Ja oder Nein gesagt werden kann.
Bleibt das Restaurant Kreuzstrasse bestehen? Heinz Fankhauser, Leiter Expansion bei der Migros Genossenschaft Zürich, ist skeptisch, dass sich die Interessen der beteiligten Parteien unter einen Hut bringen lassen. «Rechtliche Verfahren sind zeitlich nicht unbegrenzt. Wir analysieren die Situation und loten aus, was in rechtlicher Hinsicht möglich ist», hält er gegenüber dem «Anzeiger» fest. Zu diesem Punkt hielt die Behörde 2014 in einem Bulletin fest: «Nach Auffassung des Gemeinderates und entsprechender gerichtlicher Auslegung würde nach drei Jahren die Gestaltungsplanpflicht in der Bauordnung einem Baugesuch eines einzelnen Grundeigentümers nicht mehr entgegenstehen.» Der Gemeinderat sei jedoch bestrebt, dass die Dreijahres-
frist nicht verstreiche, ohne dass die Gemeindeversammlung über einen Gestaltungsplan mitbestimmen könne, bekräftigte die Behörde damals. Nach Auffassung der Migros ist diese Dreijahresfrist aber bereits verstrichen. Werden sich die beteiligten Parteien nicht einig und ist auf politischer Ebene keine Lösung in Sicht, werde die Migros – gestützt auf die aktuelle Bauordnung – bei der Gemeinde ein Baugesuch einreichen. Möglicherweise für einen sogenannten Regelbau. Das ist ein Laden gemäss dem gut eingeführten Voi-Konzept der Migros mit einer Ladenfläche von 500 m². «Bisher gibt es rund ein Dutzend Läden nach diesem Konzept», ergänzt Heinz Fankhauser, für den klar ist: «Die Migros wird in Obfelden bauen.» Bei dieser kleineren Bauvariante besteht die Chance, dass das im Besitz der Migros befindliche Restaurant Kreuzstrasse nicht abgebrochen wird. Kann die Migros den Ortsversorgungsladen mit 800 m² realisieren, ist das Traditionsrestaurant Geschichte.
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Jahrgängertreffen Ehemalige Schüler von Hausen kommen am Samstag, 8. Juli, zusammen. > Seite 7
Amphibien wandern wieder Bis Mitte April wird die Tambrigstrasse zwischen Maschwanden und Obfelden wieder nachts gesperrt. Zirka 10 000 Amphibien wandern aus dem Gebiet Wolserholz in Richtung Lorze und müssen dabei die Strasse überqueren. Alle dort wandernden Arten sind bundesrechtlich geschützt, einige davon sind auf der roten Liste der gefährdeten Amphibien der Schweiz als stark gefährdet eingestuft. Die Sperrung betrifft das Teilstück ab Verzweigung Tambrigstrasse/Wolserstrasse bis zur Verzweigung Tambrigstrasse/Zufahrt ins Kieswerk (Gemeindegebiet Obfelden). Sie gilt je nach Witterungsverlauf für maximal zwei Monate, jeweils von 18.30 Uhr bis 5.30 Uhr. ................................................... > Bericht auf Seite 3
Ämtler Fasnacht nähert sich dem Höhepunkt Nach dem «Füürball» Ende Januar in Obfelden und dem «Vollgashöckler»Wochenende in Hedingen steht in der hiesigen Fasnachtssaison der Höhepunkt bevor: Kommendes Wochenende können sich die Narren an den Maskenbällen in Affoltern oder Kappel (beide am Freitag) sowie in Maschwanden (Samstag) amüsieren. Zum Fasnachtsumzug durchs Oberamt treffen sich dann am Sonntag Gross und Klein. Gestartet wird um 13.10 Uhr in Kappel. Danach defiliert die lange Kolonne aus Wagen und Guggen durch Uerzlikon, Rossau und Mettmenstetten sowie über Rifferswil, Hausen und Ebertswil zurück nach Kappel. ................................................... > Berichte auf Seite 5 und 11 anzeigen
Rund 4,5 Tonnen Blei entfernt Obfelden hat den Kugelfang der Schiessanlage saniert Bis 2020 müssen alle Kugelfänge von Schiessanlagen mit möglichen Einwirkungen auf das Grund- oder Oberflächenwasser saniert werden, alle anderen nach Stilllegung der Anlage. In den meisten Bezirksgemeinden stehen diese kostspieligen Sanierungen noch an.
ne Woche konnten in Obfelden die Sanierungsarbeiten abgeschlossen werden. «Aus dem alten Kugelfang wurden geschätzte 4,5 Tonnen Blei entfernt. Die Erde wird jetzt gewaschen und die verunreinigten Teile werden sonderentsorgt. Deshalb geht die Kugelfangsanierung so ins Geld», erläutert der Obfelder Sicherheitsvorstand Franz Müller.
................................................... von salomon schneider
Naherholungsgebiet für alle
Zwei Jahre hat es in Obfelden gedauert, vom Andenken der Kugelfangsanierung bis zur Umsetzung. Vergange-
Obfelden rechnet mit Kosten von rund 400 000 Franken, die von der Gemeinde gestemmt werden müssen. Enttäuscht ist Franz Müller von der
Kostenbeteiligung des Bundes, über den Fonds zur Sanierung von Altlasten (Vasa Anm. der Red.): «2008 hat es geheissen, dass der Bund 40 Prozent der Sanierungskosten übernimmt, wenn bis Ende 2009 emissionsfreie Kugelfangkisten installiert werden – was die Gemeinde Obfelden getan hat. Jetzt hat der Bund nur 8000 Franken pro Scheibe übernommen, gesamthaft also 80 000 Franken.» Andererseits verstehe er natürlich, dass bei der riesigen Anzahl sanierungsbedürftiger Schiessanlagen in der Schweiz der Bund sich nicht unbeschränkt an den Kosten beteiligen könne. Obfelden hat damit eine zukunftsträchtige Schiess-
anlage, die weiterhin in Betrieb bleiben wird – auch wenn die Anzahl Scheiben auf acht reduziert worden ist. Um eine optimale Verträglichkeit der Schiesstätigkeit zu gewährleisten, hat Obfelden zudem die Schiesszeiten konzentriert. «In den Naherholungsgebieten setzen wir in Obfelden stark auf gegenseitige Rücksichtnahme. So hat es Platz für Reiter, Spaziergänger, Schützen und alle, die das Naherholungsgebiet rund um die Innerallmend nutzen wollen», erklärt Franz Müller. ................................................... > Bericht auf Seite 3
200 09 9 771661 391004