Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 186 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 5 I 171. Jahrgang I Freitag, 20. Januar 2017
Trickdiebinnen
Vertrauensvotum
Zwei Frauen, angeblich taubstumm, machten in Affoltern Beute. > Seite 5
Die Gemeinde Stallikon steht voll hinter ihrem langjährigen Gemeindeingenieur. > Seite 6
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Ziel übertroffen EnergieRegion: Das Knonauer Amt steht 2015 deutlich besser da, als 2010 erhofft. > Seite 7
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Suche nach Heimat Künstlerin Helena AeschbacherSinecká lebte viele Jahre auf dem Areal des Klosters Kappel. > Seite 8
Regierungsrätin Silvia Steiner auf Schulbesuch in Maschwanden Die Zürcher Bildungsdirektorin im Erfahrungsaustausch mit der Kleintagesschule Am Montagmorgen hat Regierungsrätin Silvia Steiner in Begleitung von Amtschefin Marion Völger die Tagesschule Maschwanden besucht. Es läuft die Ausarbeitung neuer Richtlinien für die Tagesbetreuung an den Zürcher Volksschulen. ................................................... von martin platter Die Schulkinder der zweiten und dritten Klasse von Primarlehrerin Barbara Mathis arbeiten konzentriert. Am Boden sitzend wird in kleinen Teams spielerisch das Konjugieren von Verben geübt. Im Hintergrund beobachten Silvia Steiner, Marion Völger und Mitglieder der Primarschulpflege Maschwanden den Bilderbuch-Unterricht. Spielerisches Lernen ist das Optimum, was eine Schule leisten kann. «Die Idee zum Besuch kam von Silvia Steiner. Sie wollte sehen, wie eine kleine Tagesschule wie unsere funktioniert», erklärt Schulpräsidentin Marianne Künzi dem «Anzeiger» später im Lehrerzimmer. Der persönliche Kontakt zur Regierungsrätin sei in der Arbeitsgruppe Tagesschule der Bildungsdirektion entstanden, in der die Primarschule Maschwanden als Repräsentantin einer gemischten Klein-Tagesschule mitwirkt.
Neuausrichtung der Primarschule Maschwanden In den letzten Jahren hat Künzi mit ihrem Team viel für die Primarschule geleistet. Wegen schwindender Schüler-
Bildungsdirektorin Silvia Steiner (links) im regen Austausch mit Maschwander Schulkindern am Mittagstisch. (Bild Martin Platter) zahlen in der mit derzeit 626 Einwohnern kleinsten Gemeinde des Säuliamtes geriet die Schule unter Druck, die vakanten Lehrerstellen zu beset-
zen, da die Pensen von Jahr zu Jahr stark variierten. Nur noch 50 Schulkinder wurden Ende Schuljahr 2012 gezählt. Mit der Zustimmung des
Maschwander Stimmvolkes erarbeitete die Primarschulpflege eine Vision für die kleine Landschule. «Wir mussten attraktiver werden, um uns von anderen Primarschulen abzuheben», erklärt Künzi. So sei die Idee entstanden, die Primarschule um die Tagesbetreuung zu ergänzen, die auch von externen Schulkindern – sogar aus Nachbarkantonen – genutzt werden kann. Bisher funktioniere das Konzept gut. Dennoch sei die Tagesschule nicht voll ausgelastet. «Im Bezirk werden wir eher als Konkurrenz denn als Ergänzung zum bestehenden Schulangebot angesehen», hat Künzi festgestellt. Um kostendeckend zu arbeiten, müssten zwölf bis vierzehn Kinder die Tagesschule besuchen; derzeit sind es aber nur 8,6. «Wir bieten den Eltern ein A-la-Carte-Angebot, aus dem sie frei wählen können», begründet die Schulpräsidentin die ungerade Kinderzahl. Eines ihrer Legislaturziele bis 2018 ist, Schule und Betreuung enger zusammenzuführen; Lehrpersonen auch als Betreuer einzusetzen und umgekehrt, um die Vorteile der Tagesschule noch mehr zu akzentuieren. Beim Mittagessen im Kreise der Schulkinder, das in der Dachetage des Kindergartens stattfindet, ist auch Silvia Steiner zugegen. Sie geniesst es in der Runde der ABC-Schützen sichtlich. Die Kinder lassen sich vom Besuch der Bildungsdirektorin nicht aus der Ruhe bringen. «Das Essen wird vom Kinderspital in Affoltern geliefert», sagt Marianne Künzi. Es scheint zu munden, denn es herrscht fast völlige Ruhe, nachdem geschöpft wurde. ................................................... > Interview auf Seite 5
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Lyrik bewegt Nora Gomringer und Schlagzeuger Philipp Scholz haben ihr Publikum in Affoltern begeistert. > Seite 9
Affoltern will Bewegung fördern Der Bezirkshauptort macht 2017 am «Gemeinde Duell» koordiniert von «schweiz.bewegt» mit. Das Projekt ist ein national ausgelegtes Programm zur Förderung von mehr Bewegung und gesunder Ernährung. Vereine, Schulen, und Organisationen erhalten durch ihre Teilnahme die Möglichkeit, sich und ihre Angebote zu präsentieren. Die Federführung liegt bei der kommunalen Fachstelle Gesellschaft. ................................................... > Bericht auf Seite 3
Gemeinde-Fusion im Sozialbereich Die Zusammenarbeit in den Bereichen Feuerwehr, Betreibungsamt, Sekundarschule und Jugendarbeit, hat sich im Unteramt bewährt, 2018 soll der gemeinsame Sozialdienst den Betrieb aufnehmen. Die drei verantwortlichen Sozialvorstände haben über den Planungsstand orientiert. ................................................... > Bericht auf Seite 7 anzeigen
Steter Schneefall fordert Winterdienst-Equipen Seit der ersten Januar-Woche im Dauereinsatz Der Winter 2016/17 findet erst seit dem Jahreswechsel statt. Umso regelmässiger stehen die Schneepflüge dafür jetzt im Einsatz. ................................................... von thomas stöckli «Die letzten 14 Tage waren heftig», so Viktor Stutz von kantonalen Tiefbauamt. Als Betriebsleiter des Unterhaltsbezirks 4, dem nebst dem Säuliamt auch die Gemeinden Birmensdorf, Aesch und Uitikon angehören, ist er verantwortlich für den Winterdienst auf den hiesigen Kantonsstrassen. Fast rund um die Uhr sind seine 18 Leute und weitere Chauffeure seit der ersten Januarwoche im Einsatz – von der ersten Kontrolle um 3 Uhr morgens bis
zu den letzten Fahrten um 22 Uhr oder auch mal noch später sorgen neun grosse Schneepflüge dafür, dass die Kantonsstrassen befahrbar bleiben. Zwei kleinere Fahrzeuge räumen die Radwege. Wenn Schnee fällt, dann am liebsten nachts. «Dann können wir früh am Morgen und damit ausserhalb des Stossverkehrs räumen», so Viktor Stutz. Schon so braucht es auf dem bis zu fünf Meter breiten Schneepflug nämlich viel Konzentration. Dem Pendlerverkehr geht der Winterdienst deshalb nach Möglichkeit aus dem Weg. Damit werden auch gefährliche Situationen vermieden. «Ich wurde selber schon überholt, als ich mit Blinklicht am Pfaden war», berichtet Stutz. Nicht selten geraten die überholenden Fahrzeuge dann beim wieder Einscheren sogar ins Schlingern.
Rund 770 Tonnen Salz gestreut Besonders mühsam wird es für den Strassenunterhalt, wenn es den ganzen Tag durchschneit: «Drei-, viermal waren wir mit der ganzen Belegschaft auf der Strasse», verrät Viktor Stutz. Problematisch ist bisher weniger die Schneemenge, als der ständige Schneefall: «Zu wenig zum Wegräumen, zu viel zum Liegenlassen», bringt es der Betriebsleiter auf den Punkt. Sobald der Schnee nämlich liegen bleibt und durch das Befahren angepresst wird, findet eine Vereisung statt. Besonders die Gelenkbusse des öV bekunden dann Mühe. Rund 770 Tonnen Salz wurden diesen Winter im Unterhaltsbezirk 4 bereits gestreut – fast alles nach dem Jahreswechsel. Zum Vergleich: im Winter 2015/16 waren es zu diesem
Zeitpunkt rund 430 Tonnen. «Damals begann der Winter erst im Februar richtig», erinnert sich Stutz. Kein Thema ist auf Ämtler Kantonsstrassen und Velowegen Streusplitt: «Das wäre sechsmal teurer als Salz: Man müsste es wieder zusammenkehren und reinigen oder als Sonderabfall entsorgen.» Wenn eine Strasse schwarz ist, heisst das noch lange nicht, dass es nicht rutschig ist: «Eis sieht man nicht. Und auch der beste Winterdienst entbindet den Verkehrsteilnehmer nicht von der Eigenverantwortung», ruft Viktor Stutz in Erinnerung. Verschont geblieben ist das Knonauer Amt bisher von «Blitzeis», dem Phänomen, wenn Regen fällt und sogleich gefriert. «Dann bist du machtlos», weiss der Betriebsleiter. Häufig geraten die Räumfahrzeuge so nämlich gar nicht erst an den Ort des Geschehens.
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