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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 23 475 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 4 I 166. Jahrgang I Dienstag, 17. Januar 2012

Einheitsgemeinde

Prägend

Die Gemeinde Knonau hat eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich dem Thema widmet. > Seite 3

Ein Nachruf auf Reinhard Möhrle, während 40 Jahren Mitglied von Pro Amt. > Seite 6

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Mit Leib und Seele Hans-Ruedi Hagmann sortiert seit45 Jahren Briefsendungen – jetzt ist Schluss > Seite 7

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Neuer Chorleiter Rico Zela führt neu den reformierten Kirchenchor in Affoltern. > Seite 8

Vor spannender Neubesetzung des Gerichtspräsidiums Die Parolen der Bezirksparteien halten sich bisher die Waage Gemessen an den bisher vorliegenden Parolen der Bezirksparteien ist eine spannende Ausmarchung um das Gerichtspräsidium in Affoltern zu erwarten: Drei votieren für Beatrice van de Graaf (SVP), zwei für Peter Frey (parteilos). ................................................... von werner schneiter Anfang September 2011 kündigte Gerichtspräsident Andreas Gerber (SVP) altershalber seinen Rücktritt auf Mai 2012 an – nach 16 Jahren Tätigkeit am Bezirksgericht in Affoltern. Worauf Peter Frey, seit 1995 am Gericht tätig und seit geraumer Zeit Ersatzrichter, sein Interesse am Amt anmeldete. Mit der Nomination von Beatrice van de Graaf lancierte die SVP des Bezirks im Oktober den Wahlkampf – jene Partei, die den Gerichtspräsidenten in Affoltern seit jeher stellt. Die SVP lobt Frau van de Graaf als hoch qualifizierte Kandidatin, die eine eindrucksvolle juristische Laufbahn vorweisen

könne und als Mitglied der mobilen Ersatzrichterequipe am Obergericht über die notwendige Erfahrung verfüge.

Zwei ausgewiesene Kandidaturen Tatsächlich wird in den bisher vorliegenden Stellungnahmen die Qualifikation keiner der Kandidierenden infrage gestellt. Fast übereinstimmend wird von zwei ausgewiesenen und erfahrenen Fachleuten gesprochen. Die Frage ist also, wie stark die relevanten Kriterien bei der Auswahl gewichtet werden. Die FDP, die ihre Parole als erste Bezirkspartei fasste, empfiehlt mit Peter Frey einen Kandidaten, der «einen souveränen Auftritt hatte, ein guter Kommunikator und fachlich überzeugend ist». Aus parteipolitischer Sicht liefert die SP die Überraschung: Sie empfiehlt SVP-Kandidatin Beatrice van de Graaf. Sei sei nicht die Kandidatin der SP, aber eine authentische und zugängliche Persönlichkeit mit Ecken und Kanten, hielt SP-Präsident Moritz Spillmann in einer Stellungnahme

fest. – Die Grünen hingegen haben sich für Peter Frey entschieden: «Es ist ihm im Gespräch gelungen zu zeigen, wie die notwendige juristische Distanz zur Problemstellung einzuhalten ist, um letztlich eine objektiv und sachlich richtige Entscheidung fällen zu können», heisst es in der Stellungnahme – auch unter dem Hinweis auf die nötige Erfahrung als Richter und die Führungserfahrung auf allen Stufen des Bezirksgerichts. Die Bürgerlich-Demokratische Partei (BDP) hat sich für eine Stimmfreigabe entschieden: «Beide Kandidierenden sind fachlich ausgewiesen», sagt Hanni Stutz.

CVP und EVP noch unentschlossen CVP und EVP und Grünliberale haben die Kandidierenden letzte Woche zu einem Hearing eingeladen. Die Grünliberalen haben sich übers Wochenede entschieden: Sie unterstützen Beatrice van de Graaf aufgrund von fünf ausschlaggebenden Punkten (vgl. Beitrag auf Seite 9). «Beide sind geeignet» hält Gerhard Gysel (EVP) fest. Die Frage sei jetzt,

Schnee wird im Unterland wenig vermisst Der schneearme Winter in den tieferen Regionen freut vor allem die Verkehrsteilnehmer. Die herrschende Wettersituation mit viel Schnee in den Skigebieten und im Flachland schnee- und eisfreie Stras-

sen empfinden die allermeisten Menschen als geradezu optimal. Auch im Säuliamt ist kaum jemand zu finden, der anderer Meinung wäre. Grundsätzlich werden die grünen Wiesen zwar als für die Jahreszeit atypisch empfunden, die störungsfreie Mobilität wird

jedoch bevorzugt. Dennoch verursacht der bei uns herrschende Schneemangel nicht nur eine Umstellung verschiedener Arbeitsabläufe, sondern auch Umsatzeinbussen. (mm) ................................................... > Bericht auf Seite 3

wer welche Kriterien stärker gewichte: Kontinuität versus personelle Erneuerung etwa. Der Entscheid sei nicht ganz einfach, sagt Gerhard Gysel und betont, dass es primär um ein gut funktionierendes Gericht gehe, das in Affoltern über einen ausgezeichneten Ruf verfüge. Nicht auszuschliessen, dass EVP und CVP eine gemeinsame Parole verfassen. «Es wäre ein politisches Zeichen, wenn sich die Mitteparteien gemeinsam outen würden», sagt EVP-Veteran Franz Leutert. Im Votum von CVP-Vertreter Orlando Rabaglio sind Präferenzen zu erkennen: «Die Kontinuität am Gericht ist von Bedeutung», sagt er. Und er macht auch klar, dass es für ihn keinen politischen Sitzanspruch gibt am Bezirksgericht. Gemessen an den bisherigen Parteiparolen kann die Wahl am 11. März 2012 spannend werden. Allerdings haben solche Empfehlungen gerade bei Richterwahlen nicht immer Wirkung entfaltet: In den 90er-Jahren fiel die von den meisten Parteien empfohlene FDP-Kandidatin als Richterin durch. An ihrer Stelle wurde damals eine Parteilose gewählt.

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«Mühleberg» offen Neuer Anstrich und neue Pächter des Traditionsrestaurants in Aeugstertal. > Seite 11

Thema Nahost an der Ämtler Volkshochschule An der Volkshochschule im Knonauer Amt referierte vergangenen Donnerstagabend der Affoltemer Erich Gysling zum Thema «Der Westen und der Islam – warum so viele Missverständnisse?» Das Interesse Erich Gysling. (zvg.) war riesig. «Ich bin der Meinung, dass wir auf einem gewaltigen Irrweg sind», so Gyslings Meinung über die Art, wie sich die Schweizer Politik mit dem Islam auseinandersetzt. Als «Mumpitz» bezeichnete er Ideen wie Minarett- oder Burka-Verbot. Vielmehr solle man sich mit den Wertvorstellungen befassen. «Macho-Gesellschaften» seien sie, die Arabischen Staaten, sagt Gysling. So würden sich ihm die «nicht mehr vorhandenen Haare» sträuben, wenn ein Fribourger Universitätsprofessor für eine teilweise Einführung der Scharia in der Schweiz plädiere. (tst.) ................................................... > Bericht auf Seite 7

anzeigen

Vielversprechender Start mit neuem Dirigenten Am Familienkonzert in Sellenbüren hatte Hans-Ulrich Bühler seinen ersten Auftritt mit der Musikgesellschaft Stallikon. Mit dabei war auch seine Vorgängerin Regula Brawand. Sie hat die Musik zuvor während 13 Jahren geleitet und sprang nun kurzfristig als Musikerin ein, weil eine Flötistin mit gebrochenen Rippen passen musste. Die Zuhörer kamen in den Genuss eines höchst heterogenen Programms mit diversen eingängigen Melodien. Am kommenden Samstag steht das Konzert in Bonstetten noch einmal auf dem Programm. (tst.) ................................................... > Bericht auf Seite 6

Musik, die auf Naturtönen basiert

Die Pfadschlitten sind bereit, doch der Schnee fehlt: Bruno Petrig, Chef der Regiebetriebe Affoltern. (Bild Martin Mullis)

Musik, die auf Naturtönen basiert, kann zuweilen recht wild sein, vor allem, wenn sie aus der Kehle von Christian Zehnder, unerreichter Obertonund Kehlkopfsänger und Multiinstrumentalist, erklingt. Am letzten Freitag improvisierte er zusammen mit dem Jazzgeigen-Talent Tobias Preisig im Kellertheater LaMarotte in Affoltern. Bei dem für die beiden Musiker risikoreichen Experiment kamen erstaunlich harmonische, tief berührende Kompositionen zustande. (db) ................................................... > Bericht auf Seite 8

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