AUTO & Wirtschaft 01/2017

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HANDEL

Der Ateca (l.) brachte Seat im Vorjahr gute Zahlen; der Leon (r. o.) kommt demnächst. Der Ibiza (r. u.) läuft eine Zeitlang parallel zum Nachfolger.

Die Millionenwette Schafft Seat heuer erstmals einen Marktanteil von mehr als 5 Prozent, schüttet der Importeur eine zusätzliche Million Euro an Prämien an die Händler aus. Außerdem wird die Auslieferung des neuen Leon beschleunigt.

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s ist schon einige Jahre her, da sorgte Mag. Wolfgang Wurm, damals frisch gekürter Geschäftsführer von Seat in Österreich, mit einer Wette für Aufsehen: Er wolle, sagte er 2008, gemeinsam mit seinen Händlern den Marktanteil auf über 4 Prozent anheben. Die Aktion gelang: Nach 3,53 Prozent (2008) standen Ende 2009 exakt 4,49 Prozent in der Statistik – und die Seat-Händler waren um eine Million Euro reicher. Seither pendelte die spanische Marke stets zwischen 4,26 und 4,84 Prozent. „Das nervt“, sagt Wurm freimütig: „Und weil wir auch ein bisschen Zocker sind, machen wir jetzt die nächste Wette.“ Die Chancen stehen gut, dass sich die Händler zu Silvester 2017 über eine zusätzliche Million an Bonus freuen dürfen. Denn das im Herbst eingeführt neue SUV namens Ateca verkauft sich deutlich besser, als es selbst Optimisten erwartet haben – 3.000 Bestellungen sollen bis Jahresende vorliegen. Der Nachteil sind die Lieferzeiten: Wer den Ateca heute bestellt, bekommt ihn erst im Mai oder Juni 2017.

Drei Markteinführungen binnen weniger Monate

Viel Lob vom neuen Vertriebsvorstand

Mag. Wolfgang Wurm, mit Seat in Österreich erfolgreich

Wayne Griffiths, Vertriebsvorstand von Seat, lobt Österreich

2017 das Jahr der Markteinführungen: „Hatten wir früher alle drei Jahre ein neues Auto, so sind es nächstes Jahr gleich drei“, meint Wurm etwas überspitzt. Den Anfang macht im 1. Quartal der erneuerte

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Leon (der auf der Vienna Autoshow im Jänner seine Weltpremiere feiert). Noch vor dem Sommer folgt der neue Ibiza (Premiere in Genf Anfang März): Für Kunden, die lieber das alte Modell bestellen, werden eine Zeitlang beide Fahrzeuge parallel angeboten (der „Alte“ kostet samt „Österreich-Paket“, fünf Jahren Garantie und 15-Zoll-Alu-Rädern 9.990 Euro). Große Dinge erwartet man sich auch vom zweiten SUV der Marke: Der Arona basiert auf der neuen Ibiza-Plattform, ist etwa so groß wie ein Opel Mokka bzw. Mazda 3 und wird im 4. Quartal anrollen.

AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2017

Kein Wunder also, dass der Importeurschef optimistisch ist. Viel Lob bekam er Anfang Dezember auch vom neuen Vertriebschef der Marke Wayne Griffiths: „Wenn ich auf Urlaub in Österreich bin, sehe ich seit Jahren so viele Seat wie sonst nirgendwo“, sagt der Brite, der jahrelang für Audi in München werkte. Auch die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Österreich war auch 2016 mit 4,7 Prozent Marktanteil Nummer 2 hinter dem Heimmarkt Spanien (6,9 Prozent), dann folgen Mazedonien (4,3 Prozent) und Portugal (3,9 Prozent). Daher will Griffiths mit den doch so erfolgreichen Österreichern ab Februar 2017 die sogenannte „Fast Lane“ ausprobieren: Wer den fünftürigen Leon bestellt, erhält diesen schon nach 2 Wochen in der Wunsch-Konfiguration geliefert – und nicht erst nach 3 Monaten wie bisher. Zur Auswahl stehen je ein Benzin- und ein Dieselmotor und fünf Farben. „Eine große Herausforderung für uns alle, aber auch ein immenser Wettbewerbsvorteil“, sagt Griffiths. Übrigens: Die bereits erwähnte 5-Jahres-Garantie wird es nicht nur beim „alten“ Ibiza geben, sondern für alle neuen Seat, die ab sofort bis 30. Juni 2017 zugelassen werden. Ein Argument mehr, dass Wurm die Wette gewinnt … • (MUE)


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