Plastic Icons - Design-Ikonen aus Kunststoff

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HRSG.: WOLFGANG SCHEPERS FÜR DAS DEUTSCHE KUNSTSTOFF-MUSEUM

PLASTIC ICONS



INHALT DESIGN-IKONEN 4 Wolfgang Schepers

KURZE GESCHICHTE DER KUNSTSTOFFE Dietrich Braun

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SITZEN 18 Wolfgang Schepers

FAHREN 32 Wolfgang Schepers

SPRECHEN 44 Uta Scholten

HÖREN 56 Wolfgang Schepers

SEHEN 70 Uta Scholten

SCHREIBEN 80 Wolfgang Schepers

ESSEN 92 Uta Scholten

TROCKNEN 100 Uta Scholten

ANZIEHEN 113 Wolfgang Schepers

DESIGN-IKONEN – KONSERVIEREN UND RESTAURIEREN

Friederike Waentig

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LITERATURVERZEICHNIS 139 AUTOREN 142 ABBILDUNGSNACHWEIS 142


In westlichen Kulturen ist das Sitzen auf Stühlen, Sesseln, Hockern und Sofas das Normale – sowohl in der Freizeit als auch häufig während der Arbeit. So wundert es einen nicht, dass die Designgeschichte eine unglaubliche Vielfalt von Sitzmöbeln – insbesondere von Stühlen - kennt. Nicht nur viele Produktdesigner sondern auch Architekten beschäftigen sich immer wieder mit diesem Thema. Während der „normale“ Stuhl meistens aus Sitzfläche, Lehne, vier Beinen und ursprünglich aus Holz bestand, reizte es die Gestalter, immer wieder neue statische und konstruktive Lösungen für das Sitzen auf Stühlen zu erkunden. Dabei spielt das Material die entscheidende Rolle. Als Ikonen des Stuhldesigns der Moderne gelten die Stahlrohrstühle aus den 1920er Jahren, die erst durch die technologische Innovation des nahtlos gezogenen Stahlrohrs möglich wurden. Diese hinterbeinlosen Stühle zeichnen sich dadurch aus, dass sie beim „Besitzen“ leicht federn bzw. schwingen. Dafür hat sich der Begriff „Freischwinger“ eingebürgert. Hinterbeinlose Stühle ohne diesen Effekt werden hingegen als „Kragstühle“ (engl. cantilever chair) bezeichnet. Erst der Kunststoff ermöglicht der nächsten Designer-Generation die Weiterentwicklung hinterbeinloser Sitzgelegenheiten.


SIT Z EN


Stuhl „Papillon“ Polyurethan (PUR) lackiert, Entwurf: S. Moscheni, A. Fossati Hersteller: unbekannt H 77,5; B 45,5; T 44,5 cm

Stuhl „Casalino“ Polyamid (PAGGF 30) Entwurf: Alexander Begge (*1941), 1970 Hersteller: Casala Werke, Lauenau (D), ab 1970 - 1979, Neuauflage ab 2007 H 72; B 58; T 55 cm Ehemals Slg. Maurer

Das genaue Gegenteil von Pantons Entwurf passiert beim Stuhl „Papillon“: Statt dass der Unterbau nach hinten ausschwingt, wölbt er sich nach vorne. Trauten die Entwerfer (oder die Hersteller) den statischen Eigenschaften des Materials nicht? Beim „Casalino“ werden die Möglichkeiten des Werkstoffes offenbar extrem ausgereizt: Im Gegensatz zu Pantons Klassiker ist das Fußteil materialsparend ausgeschnitten. Der Stuhl erhält zusätzlich Seitenlehnen, die nur auf die konstruktiv notwendigen Teile beschränkt sind. Er wird im übrigen als „Stapelbare Stil-Ikone“6 beworben. Wie beim Panton-Stuhl schwingt der „Fuss“ nach hinten, während die Sitzfläche durch eine kantige Form abgesetzt wird. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel der 1917 gegründeten Firma Casala Lauenau übernahm 2002 der niederländische ehemalige Importeur Markennamen, Modellrechte und Stuhlteile als Casala Meubelen Niederlande BV.

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Kinderstuhl „Casalino jr“ Polyamid, glasfaserverstärkt (PA 6 GF 30) Entwurf: Alexander Begge (*1941), 1970 Hersteller: Casala Werke, Lauenau (D), 1970 - 1979 Seit 2000  /  2001 wieder hergestellt für Casala Meubelen Niederlande H 60; B 42; T 40 cm

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Rutschauto „The Face“ Polypropylen Entwurf: Philipe Starck (*1949), 1995 Hersteller: Big Spielwaren, Fürth (D), ab 1997 Nicht mehr in Produktion H 30; B 60; T 50,5 cm Schenkung Uta Scholten

Der Name Bobby Car ist eigentlich geschützt. Insofern müssen wir hier korrekterweise von einem „Lauflernfahrzeug“ oder „Rutschauto“ sprechen. Konzipiert und hergestellt wurde dieser Typ eines Autos für Kinder ab etwa 12 Monaten ursprünglich ab 1972 von dem fränkischen Hersteller BIG in Fürth (bis 1998).1 Das klassische Bobby Car hat vier Räder, ist rot und erinnert mit seinen ausgestellten Kotflügeln eher an Autos der 1950er Jahre. Inzwischen bieten freilich viele Automarken entsprechende Rutschfahrzeuge an, die in der Gestaltung auf ihre „großen Brüder“ Bezug nehmen. Philippe Starcks Entwurf unterscheidet sich insofern von einem gewöhnlichen vierrädrigen Bobby Car, weil er nicht nur als Fortbewegungsmittel dient, sondern auch gleichzeitig skulpturale Qualitäten hat. Darauf verweist auch der Name „The Face“. Aufgerichtet schaut uns ein Gesicht an: Die Haltegriffe entpuppen sich als Schnurrbart, die Räder erinnern an trichterförmige Ohren, zwei Augen und eine Art Turban vervollständigen die anthropomorphe Erscheinung. Starcks Entwurf wurde 1995 auf der Nürnberger Spielwarenmesse erstmals vorgestellt und anschließend als Kleinserie für den internationalen Markt produziert.2

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Bobby Car Classic Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) Entwurf: Ernst A. Bettag und Werksdesign, 1971 Hersteller: BIG Spielwaren, Burghaslach (D), ab 1972 bis heute H 38; B 58; T 30 cm Schenkung BIG Spielwaren

Bobby Car Polyethylen (PE), Recyclat Entwurf: Ernst A. Bettag und Werksdesign, 1971 Dekor: Otmar Alt (*1940), 1994 Hersteller: BIG Spielwaren, Burghaslach (D) H 41; B 58; T 28,5 cm Schenkung GKV FVKK Siegerparade 1995

Am 23.08.2012 schrieb die taz in einem ironischen Artikel auf ihrer Titel-Seite: „Großer Erfolg für die deutsche Autoindustrie und präsentiert das umweltfreundlichste Fahrzeug des Jahres: das Bobbycar des fränkischen Spielzeugherstellers Big.“ Dieses Gütesiegel sei dem Laufauto durch den Verkehrsclub Deutschland (VCD) verliehen worden. Der Grund: „Egal, wo es gefahren wird, die Karre verbraucht konstant null Liter Kraftstoff.“ Und übrigens: Der Bobby-Car-Sport-Verband3 veranstaltet jährliche Bobby Car Rennen und Meisterschaften und es gibt sogar eine Weltrangliste der Bobby Car Fahrer. „Mehr als 16 Millionen Stück wurden bislang weltweit abgesetzt. Damit spielt das Bobby Car fast in der Liga des VW Golf – und das bei seit fast vier Jahrzehnten unverändertem Look und allein mit Fuß-Schubmotor“ liest man in brandeins 2009.4 Und 2016 kann stolz vermeldet werden: „Mehr als 19 Millionen Stück des Big-Bobby-Car wurden bisher weltweit verkauft“5

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Am Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte die Telekommunikation zu den Zukunftstechnologien. Die meisten Telefongesellschaften befanden sich in staatlicher Hand oder wurden von privaten Monopolisten betrieben, so dass man angesichts der hohen Investitionskosten für den technischen Ausbau des Netzes das Gerät für den Endverbraucher möglichst einfach und einheitlich halten wollte, um die Wartung zu vereinfachen und damit Kosten zu sparen. Das Telefon wurde mit dem Anschluss ans Netz zugeteilt, also blieb für individuelle Kundenwünsche kein Raum.1 Die meisten Gesellschaften boten einen Tischapparat als Standard an. Bis zum ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts hatte der Telefonapparat alle Elemente erhalten, die für die nächsten 80 Jahre seine Gestaltung prägten: Mikrophon und Lautsprecher waren im beweglichen Handapparat – meist als „Hörer“ bezeichnet – zusammengefasst und konnten so mit einer Hand an Mund und Ohr gehalten werden. Die Einführung der automatischen Fernsprechvermittlung mittels eines elektromechanischen Wahlverfahrens 1908 bedingte, dass am Apparat eine Wählscheibe, um die Zahlen der gewünschten Rufnummer so mitzuteilen, angebracht wurde.2


R SPRE CHEN


Fernsprecher „alpha“ Schlagfestes Polystyrol (PS), Polyvinylchlorid (PVC) Hersteller: VEB Fernmeldewerk Nordhausen (DDR), 1989 H 12; B 22,5; T 21 cm Schenkung Ellen Kreutz

Telefon „FeTAp 611“ oder „Graue Maus“ Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polyvinylchlorid (PVC), Metall Hersteller: R. Bosse & Co., Berlin (D), ab 1961 H 14; B 24,5; T 20,5 cm Schenkung Uta Scholten

Das „alpha“-Tastentelefon von 1989 wirkt zwar ein wenig kompakter, ist aber immer noch ein eindeutiger Nachfahre des „W 58“. Mit einem Entwurf aus grauem Styrol-Acryl-Copolymer verabschiedet sich auch in der Bundesrepublik die Post vom Vorkriegsmodell. Bei der Post offiziell als „FeTAp 611“ bezeichnet, bekommt der Apparat im Volksmund schnell den Spitznamen „Graue Maus“.9 Diesen gibt es ab 1972 in vier weiteren Farben, jedoch nur gegen Aufpreis. 10 Die Vielfalt der angebotenen Geräte für den Endkunden wächst, aber das monatliche Entgelt steigt mit den Ansprüchen. Zu den teuersten Apparaten gehörte der aus den USA importierte Apparat „Mickey Mouse“. 1991 brachen neue Zeiten für Telefonkunden in Deutschland an. Sie dürften nun auch Endgeräte anderer Anbieter nutzen. Das beflügelte natürlich die Vielfalt der Farben und Formen, die jetzt am Markt zu haben waren, so dass für jeden Geschmack und Einrichtungsstil das Passende gefunden werden konnte.

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Telefon „Mickey Mouse“ Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polyvinylchlorid (PVC) Hersteller: A merican Telecommunications., El Monte (USA), 1987 H 38; B 21,5; T 21,5 cm Schenkung Rüdiger Marx

Telefon „Swatch Twinphone“ Polycarbonat (PC), Polyvinylchlorid (PVC) Hersteller: Swatch, Biel (CH) H 8,5; B 7; T 24 cm Schenkung Uta Scholten

Telefon Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polyvinylchlorid (PVC) Hersteller: Tyco Industries., Cork (IRL), 1991 H 9,5; B 22,5; T 18 cm Schenkung Hans und Neeltje Vlottes

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Radio Kleinsuper „SK 25“ Phenol-Formaldehyd-Harz (PF) Entwurf: Fritz Eichler (1887 - 1971), Artur Braun (1925 - 2013) Hersteller: Braun, Frankfurt (D), ab 1961 H 15,5; B 23,7; T 13,6 cm Ehemals Slg. Maurer

In einer Publikation über Design-Ikonen darf natürlich das „klassische“ BraunDesign nicht fehlen. 1951 übernahmen die Brüder Erwin und Artur Braun die Leitung der 1921 von ihrem Vater Max Braun gegründeten Firma und betrieben intensiv den gestalterischen Paradigmenwechsel. „Wie das Braun-Design entstand“ beschreibt Artur Braun so: „Parallel zu meinen Arbeiten mit Wilhelm Wagenfeld entwickelte ich mit Fritz (Eichler W.S.) 1954 ein Kleinradio, den späteren ‚SK1‘ und ‚SK 2‘. Wir gaben ihm eine streng sachliche Form mit ausgewogenen Proportionen und funktionalen Bedienungselementen auf einer Lochblechfront. Sein Pressstoffgehäuse wurde mit frischen, modernen Farben, die Fritz aussuchte, lackiert. …Rückblickend betrachtet war es das erste Rundfunkgerät im Braun-Design, lange bevor bei Braun von Design gesprochen wurde.“19 Das hier abgebildete Radio „SK 25“20 unterscheidet sich von den beiden genannten früheren Modellen nur durch ein kleineres Braun-Zeichen. Die gestalterische Innovation besteht u.a. darin, dass auf den Lautsprecher nicht mehr durch ein eigenes Element (Textilbespannung) auf der Gehäusefront „verwiesen”, sondern dieser unter einer neutralen, technoiden Fläche verborgen wird. Die Formgebung lebt allein von den Elementen Rechteck und Kreis.

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Radio Panasonic R 72 „Toot-a-Loop” Acrylbutadienstyrol (ABS) Entwurf: Werksentwurf Hersteller: Matsushita Electrical Industries, Kadoma (JPN), 1969 - 1972 Maße in geschlossenem Zustand H 7; Ø 15,5 cm

Toot-a-Loop meint in der wörtlichen Übersetzung aus dem Englischen: Eine Schleife   / einen Kringel blasen. Die Transistor-Technik erlaubte im Gegensatz zur alten Röhrentechnik immer kleinere Radios. Dass man diese dann aber auch als Armreif, also als Schmuck tragen konnte (oder sollte?), ist eine gänzlich neue Design-Idee. Gesamtgesellschaftlich wurde Etabliertes infrage gestellt - z.B. durch die Studentenbewegung oder die Hippies – und neue Lebensformen ausprobiert.21 Das Leben wurde gewissermaßen dynamisiert. Mit diesem Entwurf gibt man das Statische der herkömmlichen Rundfunkgeräte auf, die für einen festen Platz in der häuslichen Umgebung geschaffen waren. Nun konnte man seine Musik „mitnehmen“, die Musik sogar am Körper tragen – eine Idee, die in noch kleinerer Form schließlich beim Walk-Man und noch später beim iPod zu Ende gedacht wurde. Die letzte Stufe dieser Idee stellt dann das Smartphone dar. Die vier zur Wahl stehenden kräftigen Farben des Kleinstradios Rot, Gelb, Blau und Weiß entsprechen zudem der damaligen Pop-Art. Das Radio wird zum Lifestyle Produkt und ist dennoch zugleich auch Spielzeug. Die geschlossene O-Form kann zur S-Form werden und das Gerät sich wie eine Klapperschlange aufrichten. Auch in der geschlossenen Ringform funktionierte es umstandslos: Lautstärkeregler und Kopfhörerbuchse sind von außen zu bedienen. Schlitze am Gehäuse dienen als Lautsprecheröffnungen. Nur zur Senderwahl musste das Objekt an seiner dünnsten Stelle verdreht werden, um die Skala zu erreichen.22 67


Tragbarer Fernseher Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyvinylchlorid (PVC), Glas Hersteller: Hitachi Ltd. Corporation, Tokio (JPN), um 1970 H 42,5; B 36; T 30 cm Schenkung Uta Scholten

Für das Jugendzimmer oder Studentenzimmer ist der tragbare Fernseher die Alternative. Dass ein jüngeres und vielleicht auch modisch interessierteres Publikum angesprochen werden soll, zeigt sich an den farbigen Gehäusen und einer innovativeren Formgebung. Die verkleinerte Form eines großen Tischgeräts stellt das Modell von Hitachi dar. Bildschirm und Bedienelemente liegen an der Vorderseite. Der mobile Charakter drückt sich nur in der Größe und dem ausklappbaren Tragegriff an der Oberseite aus. Reizvoll wird das Modell durch den Kontrast zwischen dem orangefarbenem Gehäuse, silbernen Metallelementen und der dunklen Abdeckung des Bildschirms aus Acrylglas.

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Tragbarer Fernseher „Grundig Elite 230“ Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polyvinylchlorid (PVC), Glas Hersteller: Grundig Radiowerke, Fürth (D), um 1965 H 31,5; B 31; T 29 cm Schenkung Uta Scholten

Die Geräte werden immer kleiner und kompakter. Mit der silbernen Einfassung des Bildschirms und silbernen Knöpfen zeigt sich der Grundig „Elite 230“ aus der Mitte der 1960er Jahre noch vom Space Design beeinflusst. Wie bei den großen Geräten sind aber hier noch alle wichtigen Elemente, Bildschirm und Tasten für die Bedienung, an der Vorderseite angebracht. Ob es auf den Einfluss des italienischen Designs zurückzuführen ist, dass bei anderen Kompaktgeräten die Vorderseite für den Bildschirm reserviert bleibt und die Elemente zur Bedienung auf die Oberseite wandern, lässt sich nicht nachweisen. Sehr ähnlich in Form und Farbe sind sich die Geräte von Grundig und von Robotron, d. h. in Deutschland West und Ost. Hier wurde jedoch auf einen beweglichen Griff verzichtet, sondern man fasst das Gerät mit Hilfe einer Griffmulde, die im Absatz an der Oberseite angebracht ist. Geräte wie „Funny S“ waren in der DDR selbst nur in Ausnahmen zu kaufen, das meiste wurde nach Westeuropa exportiert, oft in die Bundesrepublik Deutschland. Dort wurden sie unter dem Namen der Hausmarken großer Versandhäuser angeboten.8

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Personal Computer iMac Polycarbonat (PC) Entwurf: Jonathan Ive (*1967) Hersteller: Apple, Cupertino (USA), ab 1998 H 36,5; B 37,5; T 43 cm

Der iMac12 ist der erste Personal Computer, der sich konsequent von den tristen (Nicht-) Farben vieler Rechner absetzt. Das transluzente Kunststoff-Material erlaubt zwar Einblicke in das Innenleben, entmystifiziert jedoch nur augenscheinlich die digitale Technik: Obwohl man diese teilweise sehen kann, versteht man dennoch nicht ihre Funktionsweise. Die rauhe Oberfläche des Polycarbonats suggeriert offenbar eine größere Wertigkeit des ganzen Gerätes. Bei der Markteinführung 1998 stand nur die Farbe „Bondi Blue“ zur Verfügung, recht bald folgten aber die weiteren Farben: „Strawberry“, „Tangerine“ (dieses Exemplar), „Lime“ und „Grape“. Mit gewissen Einschränkungen kann man hier wegen der Wahlmöglichkeiten des privaten Nutzers von einer Individualisierung technischer Geräte sprechen, die zudem emotionale Qualitäten vermitteln. Der von Apple-Fans liebevoll „Knubbel-Mac“ genannte Computer mit dem Röhrenbildschirm – dem Grund für die Form – verkörpert das typische All-in-OnePrinzip des Apple-Design: Rechner Bildschirm und Lautsprecher sind in einem einzigen Gehäuse untergebracht. Der Kunststoff - iMac wurde in den folgenden Jahren bis zur Einführung der Flachbildschirme und der Aluminium-Gehäuse mehrfach überarbeitet. Das „i“ beim iMac steht für internet, individual, instruct, inform und inspire.13

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Notebook iBook G3 (Clamshell) Polycarbonat (PC), Silikonkautschuk Entwurf: Jonathan Ive (*1967) Hersteller: Apple, Cupertino (USA), 1999 - 2006 (hergestellt in Taiwan) H 3,5; B 34,5; T 30 cm

Die Vorstellungen neuer Apple Produkte gestaltete Steve Jobs immer wieder als Events.14 So auch die Präsentation des neuen iBook G 3 im Jahre 199915. Innovativ war die Verwendung von transluzentem Kunststoff in Kombination mit farbigem Silikon.Gestalterisch haben wir es mit einer Übernahme der bereits beim iMac angewandten Prinzipien zu tun. Chefdesigner Jonathan Ive gab den bis dato nicht farbigen Computern ein frisches „buntes“ Aussehen. Zur Auswahl standen zunächst die Farben „Tangerine“ und „Blueberry“ (wie hier), später dann auch „Graphite“, „Indigo“ und „Key Lime“. Hinzu kommen die gefälligen, gerundeten Formen, die sich klar vom gängigen kantigen Gehäusedesign absetzen. Sowohl das iBook als auch der geringfügig ältere Desktop-Rechner iMac begründeten den wirtschaftlichen Wiederaufschwung der Firma Apple und sind Beispiele dafür, wie (auch) die Gestaltung von Produkten zu erhöhter Akzeptanz beim Käufer und damit zum wirtschaftlichen Erfolg beitragen kann. Der Begriff „Clamshell“ (engl. eigentlich Muschelschale) meint im Design von Elektronik-Artikeln „Klappgehäuse“ und wird vor allem für Notebooks angewandt und eine ganze Zeit lang auch für Handys. Der robuste Klappmechanismus des iBooks schützt nicht nur Tastatur und Bildschirm während des Transportes, sondern sorgt beim Zuklappen auch dafür, dass der Rechner in den Energiesparmodus fährt. Klappmechanismus und gerundete Gehäuseform trugen dem iBook Spitznamen wie Klodeckel, Barbiehandtasche (das iBook hat auch einen Griff) und Puderdose ein.

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„Sie [die Kunststoffe] haben die Welt erobert, ohne dass wir es richtig bemerkt haben, …“1 Das stellte der Verfasser einer kleinen Broschüre, „Hausrat aus Plastic“, im Jahr 1959 fest. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert, obwohl Kunststoffe in ihren verschiedenen Anwendungsbereichen ein sehr unterschiedliches Image haben. Wird ihr Einsatz bei technischen Geräten kaum wahrgenommen und hinterfragt, sieht es im Lebensmittelbereich ganz anders aus. Wir haben uns an hygienische Verpackungen und Möglichkeiten zur Aufbewahrung gewöhnt, dennoch steht Kunststoff hier unter dem Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekt stark in der Kritik. Beim Einsatz von Kunststoffen für Lebensmittel müssen einige grundsätzliche Dinge beachtet werden. Man braucht Stoffe, die nicht mit den verschiedenen Lebensmitteln reagieren und möglicherweise Schadstoffe ins Essen abgeben. Sie müssen geschmacksneutral sein und unter Umständen auch höhere Temperaturen aushalten. Für den gedeckten Tisch braucht man Gegenstände, die robust genug sind, um die tägliche intensive Nutzung und Reinigung zu überstehen, aber auch gewissen ästhetischen Ansprüchen genügen.

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ESS EN 93


Service „Lord“ „Luran“-Styrolacrylnitril (SAN) Entwurf: Ernst Moeckl (*1931) Hersteller: Hünersdorff, Ludwigsburg (D) H 19,5; B 16,7; Ø 11,2 cm Schenkung Hünersdorff

Service „Valon“ Polycarbonat (PC) Hersteller: Reppel & Vollmann, Valon, Kierspe (D), nach 1963 H 16,5; B 15; Ø 8,5 cm Schenkung Heinrich Averwerser

Viele Hersteller verpflichteten bekannte Designer für ihre Produkte. Wilhelm Wagenfeld gestaltete für die Firmen Buchsteiner in Giengen und Georg Kayser in Süssen,7 Ernst Moeckl arbeitete für Hünersdorff, Ernest Igl für Vitri. Unter dem Markennamen „Valon“ produzierte Reppel & Vollmann bis 1986 Kunststoffgeschirr in Kierspe. 1963 lobte die BASF einen Wettbewerb für ein Kaffeegeschirr aus, bei dem 13 renommierte Designer ihre Entwürfe einreichten. Es ging einerseits darum, das relativ neue Material „Luran“, ein Styrol-Acrylnitril-Copolymer, bekannter zu machen und andererseits eine Bresche für Kunststoffgeschirr in der Öffentlichkeit zu schlagen. Vorsitzender der Jury war Wilhelm Wagenfeld. Sieger des Wettbewerbs wurde ein Entwurf des Finnen Tapio Wirkkala, der als Campinggeschirr konzipiert war. Die Besonderheit ist der zweischalige Aufbau, der die Getränke länger heiß bzw. kühl halten konnte.8 Der Kundengeschmack ließ sich jedoch nicht lange auf den verordneten Funktionalismus der „Guten Form“ festlegen. Spätestens mit Popära und Hippiekultur kamen neue ästhetische Strömungen mit Schockfarben und Blumenmustern. Auch in der DDR sollte das Sortiment im Sinne der „Guten Form“ gestaltet werden. Ein bekanntes Beispiel ist das Campinggeschirr von Hans Merz aus Melaminharz. Es besteht aus einer Kanne, zwei Tassen mit Untertasse, Milchgießer und Zuckerdose. Der Clou ist, dass diese Elemente in der Kanne untergebracht werden können. Dieses Prinzip geht auf eine Idee von Christian Dell (1893-1974) zurück, der vor 1935 eine „Wunderkanne“ für die Firma Römmler entwickelt hatte. In die Kanne von Dell passten sogar sechs Tassen.9

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Campingservice Melaminharz (MF) Entwurf: Hans Merz (1921 - 1987), 1957 Hersteller: VEB Presswerk, Tambach (DDR) H 13; B 20; Ø 14 Schenkung Dr. Lamberts

Kompottschüssel und -schälchen in Apfelform Styrolacrylnitril (SAN), Luran® Hersteller: BASF, Ludwigshafen (D), um 1975 H 7,2; B 23,7; T 26,6 cm Schenkung Heinrich Averwerser

Trotz vieler Bemühungen wurde das Ziel, im häuslichen Gebrauch die traditionellen Materialien wie Glas, Keramik und Porzellan dauerhaft zu verdrängen, nicht erreicht. Geschirr aus Kunststoff setzte sich nur im mobilen Gebrauch wirklich durch: als leichtes und robustes Campinggeschirr, für Fluglinien oder auch als Einweganwendung. Dabei spielte sicher auch die erste Ölkrise 1973 eine Rolle, die aufzeigte, dass der Rohstoff für die schöne neue Plastikwelt nicht unendlich war. Dennoch fanden Haushaltsartikel aus Kunststoff im Haus ihren festen Platz als Behältnisse für den Kühl- und Gefrierschrank, Salatseiher, -schüsseln und -bestecke. Auf dem gedeckten Tisch findet man Menagen, Butterdosen, Zuckerbehälter oder auch Eierbecher in den verschiedensten Formen und Farben.

Euler 1959, S. 9 Katalog Hannover 2012, S. 68/69 3 Homepage Fratelli Guzzini: http://www.fratelliguzzini.com/ce_en/products/tableware/set-pic-nic-pic-pic-boll-06430152.html 4 Waentig 2008, S. 232 5 Catterall 1990, S. 67-73; Bosoni 1990, S.75-85; Polster 1999, S. 63-73; Brachert 2002, S. 124-135 6 Alles Plaste 2012, S. 33-34; Euler 1959, S. 47-52; Brachert 2002, S. 194-195 7 Wagenfeld 2000, S. 137 8 Katalog Düsseldorf 1995, S. 29-30; Katalog Hannover 2012, S. 18 9 Höhne 2006, S. 150; John 2011; Alles Plaste 2012, S. 136; Günter Lattermann, Resopal – Weit mehr als Laminat, in: Original Resopal 2006, S. 11-19, S. 14, 17; Glaser 2016, S. 10-11 1 2

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Haartrockner „Moulinex Nr. 2“ Polystyrol (PS), Polyvinylchlorid (PVC), Aluminium Hersteller: Moulinex, Alençon (F), um 1965 H 16,6; B 8,8; T 20 cm Schenkung S. Kuntz, Uta Scholten

Die Beispiele aus den 1950er und 1960er Jahren machen deutlich, dass das Prinzip „Form follows function“ nicht immer im Industriedesign Gültigkeit hat, sondern industrielle Gestaltung auch Moden unterworfen ist, die mit der Funktion des Gegenstands wenig zu tun haben. Offensichtlich werden diese Elemente eingesetzt, um dem Nutzer die Leistungsstärke und Effizienz zu suggerieren. Die Geräte von Moulinex wurden bis in die 1970er Jahre vertrieben, wobei die Form nicht verändert, nur die Modefarbe Rosa durch das jetzt angesagte Orange ersetzt wurde. Auch die Firma Braun kann sich nicht ganz der Modefarbe orange entziehen. Schon 1971 bietet Braun einen Trockner in Orange im klassischen Föndesign mit zwei rechtwinklig zueinander stehenden Schenkeln und einer seitlich Ansaugöffnung an.12 Der von Heinz Ulrich Haase 1976 entworfene „HLD 550“ reduziert die Elemente zu einer schlankeren einheitlichen Form, die aus zwei Kunststoffschalen zusammengesetzt wird. Das Lochdesign für das Ansaugen der Kaltluft ist eine Reminiszenz an die frühen Braun Radios wie das „SK 1“, aber es erinnert gleichzeitig an die ersten Haartrockner der 1920er Jahre, die die Luft auch durch in das Metall gestanzte Löcher ansaugten. Die doppelte Funktion des Griffs, der hohl gestaltet ist und damit auch zum Platz sparenden Verstauen des Kabels dient, erfüllt die Forderung nach einem vor allem an die Bedürfnisse des Nutzers angepasstem praktischen Design.13

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Haartrockner „Braun HLD 550“ Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polyvinylchlorid (PVC) Entwurf: Heinz Ulrich Haase (*1949) Hersteller: Braun, Frankfurt/Main, (D) 1976 H 21; B 5,5; T 15 cm

Ein anderes Konzept, den Haartrockner für die Aufbewahrung zu verkleinern, besteht in der Möglichkeit, den Griff durch Klappen oder Drehen näher an das Gehäuse heranzubringen. Eine gestalterisch ausgesprochen gelungene Lösung zeigt das Gerät von Bosch aus den 1970er Jahren. Durch eine Drehung kann der Griff parallel zum Gebläse gelegt werden, was dem Objekt, das in betriebsbereitem Zustand sich zunächst formal nicht besonders von anderen Geräten der Zeit unterscheidet, fast die Qualität einer zeitgenössischen Plastik verleiht. Leider konnte es noch keinem Designer zugeordnet werden.

Haartrockner Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polyvinylchlorid (PVC) Hersteller: Bosch-Siemens Hausgeräte, Traunreut (D), um 1975 H 20,5; B 7,5; T 21 cm Schenkung Uta Scholten

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Mit der Kleidung drückt man immer gewollt oder ungewollt auch seine Persönlichkeit aus und gerade in früheren Zeiten signalisierte man damit auch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gesellschaftsschicht. Aber ebenso wichtig ist die Schutzfunktion insbesondere vor Witterungseinflüssen. Geht es darum, Regen, Schnee und Wind und abzuhalten, kommen der Kunststoff und seine Undurchlässigkeit ins Spiel. Selbstverständlich besitzen auch Leder oder gewachste Textilien witterungsabweisende Funktionen, jedoch ist deren Herstellung und Verarbeitung wesentlich aufwendiger und daher teurer. Es war ein weiter Weg, bis Kunststoffe auch für Bekleidung und Mode Verwendung fanden. Mit dem Slogan „Fahre fröhlich in die Welt mit Klepper-Mantel, -Boot und -Zelt“ begann 1926 der Siegeszug des legendären Klepper Mantels1 vom Stammwerk im deutschen Rosenheim aus. Der Erfinder, der Schneider Johann Klepper, war auf die Idee gekommen, Baumwollgewebe mit Gummi (Makobatist) zu beschichten. Am häufigsten traf man die Farbe grau an, aber auch Grün, Dunkelblau und Rot standen zur Verfügung. Mit einem vergleichsweise teuren Preis von ca. 40 RM für einen Mantel wandte sich das Angebot aber eher an die betuchte obere Mittelschicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte der Klassiker nach verschiedenen modischen Liftings (z. B. die „Rillo-Lüftung“ am Rücken ab 1950) seine Hochzeit. 1988 schließlich wurde die Produktion eingestellt. Innovative luftdurchlässige Materialien wie z. B. Gore Tex hatten den Gummimantel verdrängt. Neue (Kunststoff-)Materialien erfüllten fortan und bis heute die Zwecke besser: Polyester, PVC und Polyamid. Und sogar das „hemdenuntaugliche“ Nylon findet vielfältige Verwendung für Outdoor-Kleidung.2 Man erinnere sich z. B. an den sprichwörtlichen gelben „Friesennerz“3 - die wohl von dem Dänen Jan E. Ansteen Nielsson 1968 erfundene Regenjacke. Das Trägermaterial bestand aus Polyester oder Nylon und wurde mit PVC beschichtet. Längst ist auch die Umweltproblematik bei den einschlägigen Herstellern von Funktionskleidung angekommen: Unternehmen wie G-Star Raw oder das spanische Label Ecoalf bieten Anoraks und Rucksäcke aus recyceltem Material wie Fischernetzten, PET-Flaschen und Autoreifen an: Aus 12 PET-Flaschen und 3 Portionen Kaffeesatz entsteht eine Jacke. Das Start-up Unternehmen Bionic des Rappers und Mitgründers Pharrell Williams brachte in diesem Zusammenhang ein Mischgewebe auf den Markt, das zu 40 % aus recycelten Kunststoff-Flaschen besteht.4

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ANZI EHEN 113


Fast parallel zu Carothers entwickelte Paul Schlack 1938 in Deutschland das Perlon, Polyamid 6, ohne dabei amerikanische Patente zu verletzen. Dupont hatte bei der Patentanmeldung Caprolactam als Ausgangsprodukt für die Polyamidgewinnung ausgeschlossen, da Carothers dieses für ungeeignet hielt. Genau da setzte Schlack aber erfolgreich an, als er für die deutsche IG Farben das Polyamid 6 erfand. Mit Kriegsbeginn 1939 durch die nationalsozialistische Regierung wurde das neue Material nur militärisch genutzt. Nylon nutzte das amerikanische Militär für ihre Fallschirme, während deutsche Fallschirm aus Perlon gefertigt wurden. Erst in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die zivile Nutzung ihren Aufschwung. Neben Damenstrümpfen wird das Material nach wie vor für medizinisches Nahtmaterial, Arbeitsschutz-Handschuhe, Dübel, Tennisseiten und vieles mehr eingesetzt.11 In der DDR gebrauchte man ab 1959 für die in der BRD Perlon genannte NylonKunstfaser den Begriff Dederon und spielte damit auf DDR als Kurzform für Deutsche Demokratische Republik an.12

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Badesandale „Koralle“ Polyvinylchlorid (PVC) Hersteller: VEB Ammendorfer Plastwerk, Betriebsteil Roßleben (DDR), 1988 - 1990 H 7; B 8,5; L 26 cm Schenkung Uta Scholten

Die Fertigung von Badesandalen aus Kunststoff bietet sich alleine schon wegen der Wasserresistenz des Materials an. Zudem entfällt die aufwendige handwerkliche Arbeit des klassischen Schusters, denn meist lassen sich derartige Produkte mittels des Spitzgusses in nur einem maschinellen Arbeitsgang herstellen. Diese Sandalen wurden gegen Ende der DDR im Betriebsteil Roßleben produziert.13 Entwerfer für diese Schuhe sind nicht bekannt und werden sich wohl auch nicht mehr auffinden lassen. Wir müssen sie also dem sogenannten anonymen Design zuschreiben, was bei Schuhen bis heute allgemein nicht unüblich ist, in der DDR jedoch ab Mitte der 1960er Jahre aus der staatlicherseits forcierten kollektivistischen Gestaltungspraxis folgt.14

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AUTOREN Dietrich Braun ist em. Professor für Makromolekolare Chemie an der TU Darmstadt und war Leiter des Deutschen Kunststoff-Institutes sowie Mitbegründer des Kunststoff-Museums-Vereins. Wolfgang Schepers ist Kunst- und Designhistoriker, Präsident des Kunststoff-Museums-Vereins und Mitbegründer der Gesellschaft für Designgeschichte. Uta Scholten ist Kunsthistorikerin und Kuratorin des Kunststoff-Museums-Vereins. Friederike Waentig ist Professorin für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaften an der TH Köln und Präsidiumsmitglied des Kunststoff-Museums-Vereins.

ABBILDUNGSNACHWEIS S. 6

aus: Neue Werkstoffe. Folienserie des Fonds der Chemischen Industrie, Frankfurt 1992

S. 14

aus: S. Zeisel, Chemie, Wien, Pest, Leipzig 1892, S. 546

S. 15

aus: R.A. Elden und A.D. Swan, Calendering of Plastics, London 1971

S. 37

Storck Bicycle

S. 38, 39

DING 3000

S. 40, 41, 43 Eurocompositi S. 61 Bundesarchiv_Bild_183-H14243,_Berlin,_Verteilung_von_500_Radios_(Volksempfänger) Alle übrigen Abbildungen: Kunststoff-Museums-Verein

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IMPRESSUM COPYRIGHT 2016 Kunststoff-Museums-Verein e.V., Düsseldorf av edition GmbH, Stuttgart Autoren DRUCK Kösel, Altusried VERLAG UND VERTRIEB av edition GmbH Senefelderstr. 109 D - 70176 Stuttgart www.avedition.de Diese Publikation erscheint anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Kunststoff-Museums-Vereins e.V., Düsseldorf zur Ausstellung „Plastic Icons - Design-Ikonen aus Kunststoff“ NRW Forum Düsseldorf, 29.4. - 26.5.2106 KONZEPT Wolfgang Schepers Uta Scholten GESTALTUNG VON BUCH UND AUSSTELLUNG Katharina Drasdo, Hagen Drasdo Drasdos-Form Follows Us, Düsseldorf REDAKTION Wolfgang Schepers Uta Scholten ISBN-Nr. 978-3-89986-244-7

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Design-Ikonen, Objekte aus Kunststoff, die in fast jeder Designgeschichte auftauchen, sind Gegenstand dieser Publikation. Ausgehend von mehr oder weniger bekannten Klassikern werden ihnen Vorgänger, Nachfolger oder auch alternative Entwürfe gegenübergestellt – immer unter dem Aspekt, welche Rolle Kunststoffe dabei spielen. Grundlage dafür bildet die Sammlung des Kunststoff-Museums Düsseldorf mit 15.000 Kunststoff-Objekten. Ein Teil davon wird hier in neun Kapiteln zu den Themen Sitzen, Fahren, Sprechen, Hören, Sehen, Schreiben, Essen, Trocknen und Anziehen vorgestellt. Diese Publikation versteht sich aber auch als Aufforderung, die Ikonisierung von Design-Objekten zu hinterfragen. Waren die Entwürfe bekannter Designer wirklich beispiellos? Ist die Festschreibung von Design-Klassikern in der Designgeschichte den „großen Namen“, dem Autorendesign geschuldet? Haben nicht auch das sogenannte anonyme Design, die Werksentwürfe, wichtige Beiträge zur Geschichte der Gestaltung geliefert?

€ 24,90 (D)

9 783899 862447 >


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