THEATERPLATZ „Über Männer“ - Foto: Martina Dach
Dostojewskis „Enthüllungen“ - Foto: Manfred Scherwinski
Unverschämte Wirtshausmusik
Über Männer
Enthüllungen aus dem Kellerloch
Wundertüte: immer do im Theater
Neue Beiträge zu einem schier unerschöpflichen Thema, zusammengestellt von Claudia Riese und Regina Hellmann
Von Fjodor Dostjewski (stark gekürzt)
do? do-nnerstags: Gastspiele – Kleinkunst – Chaos-Lesen
„Enthüllungen aus dem Kellerloch“ das ist: eine bissige Abrechnung des russischen Großmeisters Fjodor Dostojewski (Bild oben) mit seinem, dem 19. Jahrhundert. Der Text ist so aktuell wie nur was, er könnte heute Morgen geschrieben und auf unser 21. Jahrhundert gemünzt sein. Dieser zynische, 50jährige Intellektuelle, dem Dostojewski seine Gedanken in den Mund legt, könnte absolut einer unserer Zeitgenossen sein.
• Mal spielt die „Unverschämte Wirtshausmusik“ mit Otto Göttler und Konstanze Kraus (Foto oben) auf, • mal liest ein prominenter Gast im Rahmen des „Chaos-Lesen“ aus seinem Lieblingsbuch, • mal gibt ein Improtheater-Ensemble ein Gastspiel
Wann ist der Mann ein Mann? Das Ende der Männer? Der sterbende Phallus? Das Y verblasst? Männer haben keine Zukunft? Männer muss man loben? Männer sind Schweine? Der Sieger hat die Wahl? Neue Männer braucht das Land? In Gesprächsfetzen, Monologen, Aphorismen und Liedern erzählen drei Frauen von ihrem Leben – vom Warten auf das richtige Leben. Sie suchen es in ihren Träumen, in Liebesbeziehungen, in Yogakursen, in der Vergangenheit und in der Zukunft. In ihren teils melancholischen, teils zynischen oder obszönpoetischen, jedoch immer humorvollen Anekdoten lassen sie uns mit sich fühlen, lachen, streiten, weinen, hadern, hoffen und vor allem lieben, wenn sie uns mitnehmen in ihre Welten ... Sie sind allein, einsam, traurig, wütend, ernüchtert, aber hoffen auch immer noch, sie könnten (sich?) verändern.
Deshalb hat sich das Neu-Ulmer Theater auch gern mit den „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“ befasst und sie für die Bühne bearbeitet. Heinz Koch bringt zentrale Passagen dieses auf- und anregenden, zu Teilen auch amüsierenden Textes. Ein ganz besonderer Coup in dieser Inszenierung: Der Text wird immer wieder unterbrochen von Musik, die mit Peter Gerter ein Virtuose von Weltklasse auf seinem Bajan interpretiert. Stücke von zehn verschiedenen russischen Komponisten begleiten die Textpassagen und ermöglichen Zugang auf eine spezielle emotionale Weise. Diese Inszenierung ist bei uns nur zwei Mal auf dem Spielplan, könnte aber im Herbst auch in Schulen über die Bühne gehen; dazu sollten die Kontakte aufgenommen werden über 0731 55 34 12 oder über die Mail-Adresse kontakt@theater-neu-ulm.de
HERMANN-KÖHL-STR. 3
Schauen Sie, bitte, in den Spielplan, staunen ruhig über die gebotene Vielfalt und suchen sich raus, was (zu) ihnen passt. Zum Chaos-Lesen – Auf der Bühne: verschiedene Bücher„Kisten”, darin Bücher verschiedener Genres, zum Beispiel „Schmuddelecke“ (Sex & Crime), „Belletristik“, „Gästebuch”, „Unterste Schublade”, „Neuerscheinungen”, „Flohmarkt”. Das Publikum bestimmt willkürlich, was aus welcher Sparte gelesen wird.
Aus „Über Männer“ Foto: Martina Dach
Der Theaterleiter gibt an: „Ich werde spontan das, was ausgewählt wurde, ob Gedicht oder was aus der ‚Unterste Schublade‘, so darbieten, dass es ein Vergnügen ist.“
Spielplan
Die „Flohmarktkiste” wird vom Publikum bestückt, welches aufgefordert ist, entsprechenden Lesestoff (Romane, Biografien, Kataloge oder Gebrauchsanweisungen) mitzubringen. Unter der Rubrik „Gästebuch” liest ein special guest (AutorIn oder Promi) aus eigenen Werken oder aus dem Lieblingsbuch.
September / Oktober / November 2013 www.theater-neu-ulm.de Tel. 0731 55 34 12