Augenlicht VisionCare 04-2014

Winter 2014

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Gutes Sehen Durchblick mit Hightech-Gläsern

HEISSA Wir wünschen Ihnen einen schöne Vor- und Nachweihnachtszeit, einen tollen Winter und schon jetzt einen guten Rutsch. Halten Sie sich auch im kommenden Jahr mit Augenlicht VisionCare auf dem Laufenden mit Informationen, die Susanne Wolters und Sandy Hedig aus der Welt des Guten Sehens für Sie zusammentragen. Vielleicht haben Sie aber auch Lust aufs Verreisen, inspiriert durch die schönen Artikel von Roland Hanewald oder Angela Mrositzki. Oder Sie lassen die Seele baumeln und folgen den Tipps, die unsere neue feste Autorin Frauke Döhring (bekannt aus DIE ZEIT, BRIGITTE und FÜR SIE) exklusiv für Sie schreibt. Jedenfalls hofft unser ganzes Team, dass es Ihnen gut geht und Sie viel Freude haben an allem, was Sie unternehmen.

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Editorial

Gute Perspektiven

Verleger/Herausgeber Dipl. Soz.Wiss.

Heinz Jürgen Höninger

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Augenlicht 4 | 2014

Jüngst nahm ich als Interviewpartner an einer Studie zum Thema altersbedingte Makuladegeneration (AMD) teil. Man meinte, ich könne als Verleger dreier Seh-Magazine etwas Licht in den Dschungel der Vermutung bringen, ob das Thema AMD ausreichend kommuniziert werde. Aus angesetzten 30 Minuten wurden dann volle eineinhalb Stunden. Es gibt auf Fragen über komplexe Sachverhalte nun einmal keine einfachen Antworten. Natürlich gibt es eigentlich ausreichend Fachverbände, Selbsthilfegruppen, Ärzte, Augenoptiker und andere Professionen, die allesamt über diese Krankheit kommunizieren. Es gibt auch eine schwer überschaubare Zahl an Informationsmaterial, Katalogen und Broschüren für Betroffene. Und trotzdem ist der Informationsstand in der Bevölkerung wohl als recht gering einzustufen. Das ist nichts Neues: Den Themen Glaukom oder Katarakt geht es hier nicht anders. Zwar kennt fast jeder den Grünen oder den Grauen Star als Begriffe, aber viel mehr wird man nicht zu hören bekommen.

Müsste hierzulande mehr kommuniziert werden? Vielleicht. Nur, wie viel Kommunikation über Krankheiten können wir überhaupt ertragen? Wie viel Angst und Sorge aushalten? Vor Blindheit, Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall … die Liste der kommunizierten Gefahren ist noch viel länger. Diese Gefahren sind tatsächlich da – besonders in einer Gesellschaft, die älter wird.

Angst und Sorge sind aber kein guten Ratgeber. Angst engt ein, treibt uns weg, lässt uns fliehen. Vorsorge sollte nicht mit Negativbildern besetzt werden. Der Mensch baut schließlich Lebensmittel an, um genug essen zu können, und nicht, weil er nicht verhungern will. Wir gehen Partnerschaften nicht ein, um nicht allein zu sein, sondern weil die Natur oder der liebe Gott uns auf Gemeinschaft und Nähe angelegt hat. Stellen Sie sich vor, wir würden durch die Lande fahren und träfen auf Schilder wie: „Der Hungertod ist grausam. Bauen Sie Kartoffeln an!“ Oder „Einsamkeit ist ein schlimmes Schicksal. Gehen Sie zur Eheberatung!“ So ähnlich lauten oft medizinische Vorsorgeempfehlungen.

Nein, wir bleiben dabei. Augenlicht VisionCare wird niemals in die Sorge und in die Angst hineinschreiben. Denn wir glauben an das gute Leben, auch wenn gesundheitliche Probleme auf uns zukommen. Und wir werden Sie mit guten Perspektiven unterstützen, auch wenn z.B. die AMD ihre Schatten auf die Netzhaut wirft. In diesem Sinne gehen wir ab 2015 eine Medien-Kooperation mit dem AMD-Netz in Münster ein. Wir haben bereits häufig darüber geschrieben. Sie werden ab der nächsten Ausgabe jeweils vier Seiten AMD-Berichterstattung zusätzlich erhalten. Unser Ziel wird sein, über die Chancen zu berichten, die die Betroffenen ihre Lebensqualität hochhalten lassen. Wir freuen uns sehr darauf. Der Abonnementpreis ändert sich dadurch nicht. Der bleibt – wie seit Jahren – stabil.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine schöne Weihnachtszeit, einen fröhlichen Rutsch ins Jahr 2015 und vor allem – viel, viel Gesundheit.

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12 Managerkrankheit RCS

Wenn der Stress im Beruf oder Privatleben zu groß wird, kann dies Sehstörungen auslösen; die Augenerkrankung heißt Retinopathia centralis serosa (RCS).

Medizin

18 Karibu heißt Willkommen Das Projekt einer deutschen Orthoptistin in Kenia hat sich zum Ziel gesetzt, kindliche Augenerkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

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Makuladegeneration EBM-Ziffer: Aufregung um die Injektionstherapie

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Prophylaxe Jod statt Antibiotika

Hochwertige Gleitsichtgläser sind individuell wie Maßanzüge.

Eine Investition, die sich lohnt.

Doch woran erkennt man ein gutes Glas, einen guten Optiker?

Design + Mode 28

Karibu-Projekt (Seh-)Hilfe für Kinder in Kenia

Unsichtbare Sehhilfen Alternativen zur Brille

Beleuchtung Optimale Lichtausbeute

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Buchtipps Neuerscheinungen rund ums Auge

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Heines Harzreise Wanderung auf den Spuren des Dichters

Optik 22

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24 Leider teuer!?

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Managerkrankheit Wenn Stress ins Auge geht

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Glaukom-Info Veranstaltung für Patienten

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Inhalt 4 |2014

Rubriken 05 07 34 35

Editorial Spektrum Nachrichten Preisrätsel Die letzte Seite Aktuelles, Vorschau, Impressum

21.11.14 09:55

Augenlicht 4 | 2014

Nachrichten • Spektrum

„Diabetes und Auge“ Projekt gegründet und Umfrage unterstützt Mindestens 6 Millionen Menschen in Deutschland sind von Diabetes betroffen, mehr als 60 Prozent davon entwickeln Schäden im Auge. Angesichts dieser Zahlen starteten der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und die Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) gemeinsam das Projekt „Diabetes und Auge“. Ziele der Zusammenarbeit sind unter anderem die Verhütung von Folgeerkrankungen des Diabetes am Auge, eine bestmögliche Therapie und Versorgung der Patienten sowie die höchstmögliche Lebensqualität für Diabetiker, die bereits von einem Sehverlust betroffen sind.

Anlässlich des „Tages des weißen Stockes“ am 15.

Oktober 2014 wiesen die beiden Patientenorganisationen auf die dramatische Versorgungssituation für blinde und sehbehinderte Menschen mit Diabetes hin und forderten die Hersteller von Blutzuckermessgeräten, Insulin-Pens und -Pumpen dazu auf, ihre Produkte

barrierefrei zu gestalten. Nur so sei ein selbstständiges und erfülltes Leben für die betroffenen Diabetiker möglich.

Die Organisationen unterstützen gemeinsam eine internationale Umfrage. Unter dem Titel „DR-Barometer“ werden in 42 Ländern Daten zur Versorgungssituation von Diabetikern mit Augenerkrankungen erhoben. Auf Basis dieser Bestandsaufnahme sollen die an der Versorgung Beteiligten sowie die gesundheitspolitischen Entscheidungsträger für die Problematik sensibilisiert und zu konkreten Maßnahmen angeregt werden. Angesprochen sind alle Diabetiker, unabhängig davon, ob sie Augenprobleme haben oder nicht. Die Teilnahme über eine barrierefreie Internetseite ist bis 16. Januar 2015 möglich unter www.diabetes.dbsv.org.

In einer weiteren Umfrage werden Hausärzte, Augenärzte, Diabetologen, Diabetesberaterinnen und Optiker gebeten, ihr Bild der Lage zu beschreiben. (DBSV) Anzeige

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Spektrum • Nachrichten

Stiftung Auge Versorgungslücken sollen aufgedeckt werden

Wahrnehmung So sehen wir Farben Ein schöner Herbsttag ist an Farbenpracht nur schwer zu übertreffen. Das Laub der Bäume schillert in den verschiedensten Grün-, Gelb-, Rot- und Brauntönen; es spiegelt sich im blauen Wasser. Wie kommt es, dass das Auge diese Fülle wahrnehmen kann – und sehen wir alle die Farben wirklich gleich?

Sehen ist ein hochkomplexer Vorgang und „gutes Sehen“ hat viele Dimensionen. Eine davon ist die Wahrnehmung von Farben. Was wir als „Licht“ wahrnehmen, ist elektromagnetische Strahlung mit Wellenlängen zwischen etwa 380 und 780 Nanometern. Erst wenn bestimmte Lichtsinneszellen in unserem Auge, die Zapfen, von dieser Strahlung angeregt werden, entsteht die Farbwahrnehmung. Die Zapfen machen es also möglich, dass wir uns am Farbenspiel der

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herbstlichen Natur erfreuen. Diese Zellen sind, wie auch die für das Dämmerungssehen zuständigen Stäbchen, in der Netzhaut zu finden. Dort gibt es drei verschiedene Arten von Zapfen, die jeweils auf unterschiedliche Wellenlängen reagieren – auf kurzwelliges blaues, mittelwelliges grünes oder langwelliges rotes Licht.

Wie gut wir die Farben unterscheiden können, ist individuell ganz verschieden. Denn nicht alle Menschen haben die drei Zapfenarten.

Genetisch bedingt gibt es verschiedene Formen der Farbsehschwäche, wenn eine der Zapfen-Arten fehlt oder wenn sich zwei so sehr ähneln, dass sie auf die gleichen Wellenlängen reagieren. Besonders häufig ist die Rot-Grün-Schwäche, von der etwa 8% der Männer und 0,4% der Frauen betroffen sind.

(BVA)

Die Stiftung Auge startete im November 2014 bundesweit ein Projekt zur Lebenssituation älterer Menschen mit Sehbehinderungen in Seniorenheimen. Da die Deutschen immer älter werden, rechnen Augenärzte damit, dass die Zahl von Augenerkrankungen stark zunehmen wird. „Basierend auf Studien aus anderen Industrienationen müssen wir zudem von einem hohen Anteil unerkannter Sehbehinderung in Alten- und Pflegeheimen ausgehen“, sagte Prof. Dr. Frank G. Holz (Bonn), Vorsitzender der Stiftung Auge. Denn in vielen Einrichtungen leben Menschen, deren Sehbehinderung gar nicht erkannt oder erfasst ist. Gleichzeitig liegen Hinweise für eine unzureichende Versorgung in Heimen vor.

Obwohl in Deutschland augenärztliche Hilfe auf höchstem Niveau für jeden verfügbar sei, gelange sie oft nicht zu den Menschen in Seniorenheimen, wobei verschiedene Faktoren eine Rolle spielten, so Holz.

Das neue Projekt „Ophthalmologische Versorgung in Seniorenheimen (OVIS)“ will diese Problematik systematisch erfassen und Versorgungslücken identifizieren.

Die Studie schließt Bewohner in Seniorenheimen aus verschiedenen Regionen Deutschlands ein. Die Experten besuchen dafür Heime u.a. von Arbeiterwohlfahrt, Caritas und Diakonie. Wissenschaftlich begleitet wird die Studie von Prof. Frank Krummenauer (Universität Witten/ Herdecke). Auf dem Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) 2014 in Leipzig unterstützten viele Augenärzte die Stiftung und ihr neues Projekt mit einer Spende.

(DOG)

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Injektions-Therapie • Medizin

Aufregung um EBM-Ziffer Eigentlich ist es eine gute Nachricht: Seit 1. Oktober 2014 ist die Spritzentherapie der feuchten AMD und anderer Makulaerkrankungen endlich eine reguläre Kassenleistung.

Doch die Neuregelung bringt auch Nachteile. Krankenhäuser stehen außen vor, wichtige Kontroll-Untersuchungen werden weiterhin nicht bezahlt.

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orum geht es? Die feuchte altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste Ursache für Erblindung jenseits des 60.

Lebensjahres. Bei der Augenerkrankung geht allmählich die Makula – der Punkt des schärfsten Sehens auf der Netzhaut – an Gefäßwucherungen zugrunde. Die intravitreale operative Medikamenteneingabe (IVOM) ist derzeit die einzige Behandlung, die die Krankheit aufhält. Dabei injizieren die Augenärzte den Patienten wiederholt Medikamente in den Augapfel, um das Gefäßwachstum zu stoppen. Jährlich werden hierzulande mehr als 500.000 Injektionen durchgeführt; etwa 40 % dieser Eingriffe finden in Krankenhäusern statt.

Da es sich um eine vergleichsweise neue Therapie handelt, wurde die IVOM bisher auf Selbstzahlerbasis mit anschließender Kostenerstattung oder über spezielle Verträge abgerechnet. Niedergelassene Ärzte wie Kliniken gleichermaßen gingen diesen Weg. Zum 1. Oktober ist nun die Therapie in den „einheitlichen Bewertungsmaßstab“ (EBM) aufgenommen worden. Damit können sich Patienten nun gegen Vorlage ihrer Versichertenkarte von niedergelassenen Augenärzten behandeln lassen. Das ist grundsätzlich begrüßenswert, da es Patienten wie Ärzte bürokratisch entlastet. Allerdings ist die Regelung aus Sicht der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) lückenhaft, lässt sie doch Patienten unberücksichtigt, die ihre IVOMTherapie in Krankenhäusern erhalten. „Krankenhäuser und Hochschulambulanzen haben ab diesem Moment faktisch keine Möglichkeit mehr, diese Therapie durchzuführen“, warnte Prof. Dr. Johnann Roider (Kiel) während des jährlichen Kongresses der DOG Ende September in Leipzig. „Bleibt es dabei, droht ein dramatischer Versorgungsengpass mit schwerwiegenden Folgen: Dann fehlt 40 % der Patienten kurzfristig ihr Behand-

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ler und sie müssen die Therapien unterbrechen.“ Diese Situation sei für alle Beteiligten, insbesondere die betroffenen Patienten, höchst unzufriedenstellend und gefährlich, da bei Unterbrechung der Therapie eine irreparable Sehverschlechterung drohe. Gleichzeitig bleibe unklar, wie die Versorgung der hohen Zahl von Patienten mit Makulaerkrankungen gewährleistet werden solle, so der diesjährige DOG-Präsident.

Weitreichende Auswirkungen Deshalb fordert die DOG, die IVOM-Therapie unverzüglich in den Leistungskatalog des ambulanten Operierens (AOP) aufzunehmen oder Verträge nicht nur für Niedergelassene, sondern auch für Kliniken zu öffnen. Dann könnten auch Krankenhäuser und Universitätskliniken die Behandlung weiter durchführen.

Sonst, warnte Roider vor weiteren Folgen, drohe auch der AMD-Forschung hierzulande das Aus – „und dies zu einem Zeitpunkt, an dem weitere Fortschritte und neue Medikamente auf dem Weg sind, mit Deutschland als einem international auf diesem Gebiet bislang herausragenden Forschungsstandort.“ Die Ausbildung der Augenärzte in Diagnostik und Therapie nicht nur der AMD, sondern auch anderer Volkskrankheiten wie der diabetischen Retinopathie oder von Gefäßverschlüssen der Netzhaut wäre dann nicht mehr vollständig zu vermitteln, so Roider. Dies hätte langfristig unkalkulierbare Folgen für die Qualifikation der Augenärzte, für Forschung und Patientenversorgung.

Ein weiterer Punkt kommt hinzu: Die EBM-Ziffer gilt nur für die Verwendung von Medikamenten, die für die jeweilige Indikation zugelassen sind, bei AMD z.B. Lucentis und Eylea. Nicht übernommen werden die Kosten für Medikamente im „Off-label-Use“, in diesem

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Medizin • Injektions-Therapie

Falle für das deutlich preiswertere Avastin. Dadurch entstehen dem Gesundheitssystem höhere Kosten.

Keine OCT-Kontrolle vereinbart Die neue Regelung solle die Abläufe vereinfachen, weise jedoch gravierende medizinische Mängel auf, kritisiert die DOG weiter. Die kurzfristig geschlossene Vereinbarung über dazugehörige Qualitätssicherungsmaßnahmen sei offenbar „mit der heißen Nadel gestrickt, denn sie enthält aus fachlicher Sicht gravierende Mängel“, sagte Prof. Dr. Karl Ulrich Bartz-Schmidt (Tübingen), neu gewählter DOG-Präsident für 2015. So ist zur Kontrolle des Krankheitsverlaufs lediglich eine Fluoreszenzangiografie (FLA) zu Beginn der Therapie vorgesehen. Fachleute halten die FLA als Standarduntersuchungsmethode für nicht mehr zeitgemäß.

Die Verwendung eines Kontrastmittels und die starke Lichtexposition des Auges belasten den Patienten. Zudem gibt es bereits schonendere Alternativen. Das geeignetere Verfahren ist heute aus Sicht der Experten die optische Kohärenztomografie (OCT). „Sie ist für die Verlaufskontrolle präziser und weniger gefährlich“, so Bartz-Schmidt. Die OCT wird jedoch in den aktuellen Qualitätssicherungsregelungen nicht erwähnt und steht den Kassenpatienten damit nicht zur Verfügung.

Gesetzlich Versicherten bleibt nach derzeitigem Stand nur übrig, die Untersuchung als sogenannte IGe-Leistung („Igel“) aus eigener Tasche zu bezahlen.

Die Festlegung auf eine einzige Fluoreszenzangiografie zu Therapiebeginn birgt laut DOG noch ein weiteres Risiko: Da der Krankheitsverlauf sich damit nicht ausreichend beurteilen lasse, sei es möglich, dass Patienten über Monate und Jahre unnötig Injektionen bekämen. Dies gefährde nicht nur das Patientenwohl, sondern widerspreche auch dem Wirtschaftlichkeitsgebot. Regelmäßige fluoreszenzangiographische Kontrollen seien demnach unerlässlich. In einzelnen Fällen lasse sich die Notwendigkeit der Therapie bereits zu Beginn der Behandlung nicht ohne OCT-Untersuchung feststellen.

Nicht verunsichern lassen Panikmache also auf seiten der Augenärzte und anderer Organisationen – auch Pro Retina, der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband sowie das AMD-Netz warnen in aktuellen Pressemitteilungen vor einem dramatischen Versorgungsengpass? Nein.

Roider sprach zwar auf dem Augenärzte-Kongress von einer „Katastrophe für Unikliniken und Patienten“ – kündigte jedoch an, dass Augenärzte ihre Patienten nicht hängen lassen. Der Sprecher des Berufsverbands der Augenärzte (BVA), Dr. Georg Eckert, machte deutlich, dass DOG und BVA in Sachen EBM-Ziffer an einem Strang zögen. Derzeit sei alles im Fluss, schloss Roider, doch die Patienten sollten sich durch die Diskussion nicht verunsichern lassen. (sw)

Diabetisches Makulaödem: Therapie früh beginnen Wenn Diabetiker zentrale Netzhautveränderungen mit Schwellung der Netzhautmitte (Makulaödem) entwickeln, die zur Beeinträchtigung des Sehvermögens führen, können je nach Befund neben der bislang üblichen Laserbehandlung neuerdings auch wiederholte Injektionen ins Auge eine erfolgversprechende Behandlungsoption darstellen.

Studienergebnisse (RESTORE und OCEAN-Studien) belegen, dass der Erfolg der Anti-VEGF-Behandlung von der Höhe der Ausgangssehschärfe (Visus) zu Beginn der Therapie abhängt. Patienten mit einem geringen Ausgangsvisus können viele Buchstaben hinzugewinnen und ihre Sehkraft deutlich verbessern. Dennoch erreichen sie nach Ablauf eines Jahres nicht das Niveau, welches Patienten mit einem hohen Ausgangsvisus erzielen. Letztere

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zeigen nur leichte Buchstabengewinne, haben jedoch den Vorteil, ihren guten Visus auf einem hohen Niveau halten zu können. „Bei Patienten mit Visusbeeinträchtigungen aufgrund eines Diabetischen Makulaödems sollte deshalb möglichst früh mit der Therapie begonnen werden“, sagte Prof. Dr. C. Haritoglou (München) auf einer Presseveranstaltung des Unternehmens Novartis in Leipzig. Ein Zugewinn von acht Buchstaben oder mehr sei dabei nicht bei allen Patienten zu erwarten. Bei initial guter Sehkraft könne sich der Visus nur noch um wenige Buchstaben verbessern, da die Skala nach oben begrenzt sei. Dies dürfe daher nicht dazu führen, die Therapie aufgrund einer scheinbaren Unwirksamkeit abzusetzen.

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Antibiotika • Medizin

Jod statt Antibiotika DOG: Antiseptikum desinfiziert das Auge vor Anti-VEGF-Injektionen zuverlässig.

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ei jeder Injektion ins Auge können Bakterien ins Augeninnere verschleppt werden und zu einer schweren Entzündung führen. Diese Endophthalmitis ist eine gefürchtete Komplikation, da sie zum Verlust der Sehkraft, im schlimmsten Fall des Auges, führen kann. Die Hersteller der Medikamente raten deshalb, die Augen vor jeder Injektion durch antibiotikahaltige Augentropfen zu schützen. Experten der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) sehen diese Empfehlung jedoch kritisch. „Die bisher durchgeführten Studien haben nicht belegt, dass äußerlich aufgetragene Antibiotika die Anzahl der Infektionen verringern“, erläutert Prof. Dr. Elisabeth Messmer (München). Schlimmer noch: Da die Injektionen bei vielen Patienten – etwa bei einer feuchten Makulade-

generation – regelmäßig wiederholt werden müssen, kommt es schnell zu Antibiotika-Resistenzen.

Die DOG hat sich daher zusammen mit anderen Fachverbänden dafür ausgesprochen, die Augen vor und nach den Injektionen nicht mit Antibiotika zu behandeln, sondern vor der Operation mit Povidon-Jod (PVPIod) zu spülen. Das Antiseptikum desinfiziert das Auge, ohne dass es zur Resistenzentwicklung kommt. Ein mögliches Risiko sind Povidon-Allergien, die jedoch selten auftreten. Für diese Fälle stehen Antiseptika ohne Povidon-Jod zur Verfügung. Weitere Vorsichtsmaßnahmen: Der Arzt muss im OP-Saal einen Mund-NasenSchutz und sterile Handschuhe tragen. Das Sprechen sollte sich auf ein Mindestmaß beschränken.

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Selbstständig und aktiv dank Licht und Vergrößerung Die Verringerung der Sehkraft im Alter ist jedoch ein normaler Prozess.

Zudem treten bei vielen Menschen altersbedingte Augenkrankheiten auf, wie Makuladegeneration oder Katarakt (Grauer Star).

Sei es das Schauen der Lieblingsfernsehserie, das Lösen von Kreuzworträtseln oder das Lesen der Speisekarte – man möchte selbstständig bleiben und auf diese Beschäftigungen nicht verzichten. Wenn jedoch die Sehkraft immer mehr nachlässt, werden viele Situationen im Alltag mühsamer.

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Medizin • Retinopathia centralis serosa

Wenn Stress ins Auge geht Zu viel Stress am Arbeitsplatz oder im Privatleben kann Sehstörungen auslösen. Wenn ein grauer Fleck im Gesichtsfeld erscheint, Gegenstände verzerrt gesehen werden, das Lesen schwerfällt und die Farben nicht mehr stimmen, ist es Zeit für den Gang zum Augenarzt.

D

ie Retinopathia centralis serosa (RCS), wie Augenärzte die „Managerkrankheit“ des Auges nennen, kann zu langen Ausfallzeiten im Beruf führen. Die Erkrankung ist in der Öffentlichkeit wenig bekannt, Augenärzte sehen sie jedoch häufiger. „Typischerweise sind es jüngere Männer unter 50 Jahren, die wegen neu aufgetretener Sehstörungen in die Sprechstunde kommen“, berichtete Prof. Dr. med. Johann Roider (Kiel) anlässlich des Kongresses der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) im September 2014 in Leipzig. Die RCS tritt meistens zunächst einseitig auf. Der Patient merkt eine Sehverschlechterung

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mit verzerrtem Sehen. Auf den Augenarzt wirkten die Männer – Frauen sind achtmal seltener betroffen – oft jung und dynamisch, ehrgeizig, ungeduldig und angesichts der Sehstörungen stark verunsichert. Die augenärztliche Untersuchung ergebe häufig nur eine leichte Weitsichtigkeit, die zunächst mit einer Brille korrigiert werden könne.

Ein Spezialgerät für die Diagnose Um die Veränderungen auf der Retina – der Netzhaut des Auges – zu finden, muss der Augenarzt genauer

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Retinopathia centralis serosa • Medizin

hinsehen. Oft gelingt die Diagnose nur mit einem Spezialgerät, der optischen Kohärenztomografie (OCT), bei der ein diagnostischer Laserstrahl die Retina abtastet. Er zeigt, dass sich die Netzhaut an manchen Stellen leicht angehoben hat. Darunter sind häufig Flüssigkeitsansammlungen zu erkennen. In schweren Fällen kommt es zu Mikrorissen und zum Austritt der Flüssigkeit in den Augapfel.

dem Magenkeim Heliobacter pylori würden diskutiert.

Die meisten Patienten erholen sich bald wieder von den Sehstörungen. „Die Retinopathia centralis serosa hat eine hohe Spontanheilungsquote“, berichtete Roider. Eine Erkrankungsepisode dauere in der Regel drei bis sechs Monate.

Die Ursache der RCS ist bislang unbekannt. Doch die Forscher vermuten seit Längerem einen Zusammenhang mit der Persönlichkeit der Patienten. Oftmals würden sie ungenügende Stressverarbeitungsmechanismen oder Stressvermeidungsstrategien aufweisen. „Untersuchungen zeigen, dass viele Patienten eine sogenannte Typ-A-Persönlichkeit haben, die mit erhöhter Konzentration des Stresshormons Cortisol im Blut einhergeht“, erläuterte Roider. Örtlich begrenzte Schrankenstörungen an der Grenzschicht führten dazu, dass sich dort die Netzhaut vom Untergrund ablöse. Ebenso könnten örtlich begrenzte Minderdurchblutungen der Aderhaut eine Ursache sein. Weitere Ursachen wie genetisch bedingte Anfälligkeit oder eine Infektion mit

Bei einigen Patienten komme es jedoch immer wieder zu Rückfällen (Rezidive), sie sind über Monate krankgeschrieben. In diesen Fällen raten die Augenärzte zu einer Behandlung. „Medikamente, die die Wirkung der Glukokortikoide hemmen, sind jedoch meist ebenso erfolglos wie Betablocker. Wir empfehlen daher eine Laserbehandlung oder eine Low-Fluence Photodynamische Therapie (PDT)“, rät DOG-Experte Roider.

Dabei versiegelt der Augenarzt die Netzhaut durch Laserlicht mit dem Untergrund. Diese Behandlung ist heute Standard bei Netzhautablösungen. Neue Varianten haben das Komplikationsrisiko gesenkt, so dass die Therapie auch bei den meist jüngeren Patienten eingesetzt werden kann.

(DOG)

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Medizin • Möglichkeiten künstlicher Linsen

Viele mögen Brillen. Manche nicht.

Brillen sind für viele Menschen schön und modisch. Zudem haben sie gute Gläser mit herausragenden Abbildungsqualitäten.

Trotzdem gibt es Menschen, die sich nicht

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mit ihnen abfinden wollen. Sie suchen Alternativen. Und die gibt es: Kontaktlinsen, seit einiger Zeit auch Intraokularlinsen.

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ragt man Menschen, warum sie eine Brille tragen, sagen sie meist: „Weil ich sie tragen muss, weil ich ohne Brille nicht gut genug sehe!“ Natürlich gibt es auch Menschen, die eine Fassung mit Fensterglas tragen, weil sie es schön finden. Aber die Wahrscheinlichkeit, auf so jemanden zu treffen, ist sehr gering.

Obwohl Modezeitschriften gerne schreiben, die Brille entwickle sich zum modischen Accessoire, ist dem nicht so. Denn Accessoires sind etwas Beiläufiges, nicht Notwendiges. Eine Brille jedoch kann man nicht nach Lust und Laune mal eben weglegen oder aufsetzen, weil man sie braucht. Die Brille ist eher wie ein Kleidungsstück. Wie Schuhe schützen, Mäntel wärmen, bringt die Brille Klarheit bei denen, die ohne nur verschwommen sehen. Für manche ist die Brille ein ungeliebtes Kleidungsstück, ein lästiges. Anders ihre Schwester, die Sonnenbrille. Bei ihr gibt es zunächst kein „Muss“.

Auch wenn Augenärzte und Augenoptiker es begründet anders sehen, weil wir uns Kultur-Gefahren aussetzen, die die Natur für uns eigentlich nicht vorgesehen hat: Skifahren, Bergwandern, Strandurlaub.

Manche Augenoptiker nehmen den Wunsch, keine Brille tragen „zu wollen“, nicht ausreichend ernst.

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Vielleicht, weil sie glauben, die Brille sei ein modisches Accessoire. Oder weil sie Sorge um ihre Existenz haben. Vielleicht bieten sie ihren Kunden deshalb viel zu selten Kontaktlinsen an. Da gibt es zu viel nur Schwarz oder nur Weiß im Denken, das unterschlägt, dass Menschen unterschiedlich sind. Dass manche ihre Brille lieben und anderen sie loswerden möchten.

Für Letztere kann nach einem langen Brillen-Leben dann die Operation des Grauen Stars (Katarakt) zu einer echten Erlösung werden. Denn die neu eingesetzten künstlichen Linsen können die Brille teils weitgehend überflüssig machen. Hier und da haben wir bereits von Menschen berichtet, die sich nach der Katarakt-OP nicht mehr als Brillenträger bezeichneten, weil sie nur noch zum Lesen eine Brille aufsetzten.

Wir wollten ein Gespür dafür bekommen, für wie viele Menschen ein Leben ohne Brille eine attraktive Vorstellung wäre. Also befragten wir in einem Friseursalon 250 Kundinnen. Die meisten waren zwischen 40 und 65 Jahre alt waren und trugen zu 70 % Brille. Wir stellten fest, dass für die Hälfte die Vorstellung, „nie wieder eine Brille tragen zu müssen“, eine attraktive war. Was aber für uns erstaunlich war: 30 % der Brille-

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Möglichkeiten künstlicher Linsen • Medizin

und und 45 % der Kontaktlinsenträgerinnen konnten sich sogar vorstellen, ohne am Grauen Star zu leiden die natürliche Augenlinse gegen eine künstliche austauschen zu lassen, wenn dann die Chance auf Brillenfreiheit bestünde. Andere konnten sich eine solche OP aber überhaupt nicht vorstellen, sondern nur, wenn es unbedingt sein müsste.

Künstliche Linsen als Option Mit fast 800.000 Operationen pro Jahr ist der Tausch der natürlichen Augenlinse gegen eine künstliche beim Grauen Star heute die meist vorgenommene Operation in Deutschland. Sie dauert nur wenige Minuten, weist eine sehr niedrige Komplikationsrate von 1 % auf und gilt damit als sicher. Das Ergebnis ist für die Operierten meistens ein wirkliches Erlebnis: Ohne Schleier, ohne Blendung wieder gut sehen zu können, wieder klar in der Welt zu sein und nicht mehr hinterm Vorhang. Doch das Durchschnittsalter der Menschen, die neue Linsen bekommen, liegt recht hoch, bei 71 Jahren. Männer können dann bei durchschnittlicher Lebenserwartung noch sechs Jahre, Frauen noch elf Jahre wieder gut sehen. Dass Intraokularlinsen auch deutlich früher eingesetzt werden, darüber berichteten wir mit Bezug auf das Unternehmen Euro-Eyes in Hamburg. In der Werbung zeigt es Menschen, die gerade einmal 50 sind. Denn es gibt mittlerweile auch Linsen (Phake IOL), die nicht die natürliche ersetzen, sondern zusätzlich in der Vorderkammer des Auges eingesetzt werden. Für Menschen mit starker Kurz- oder Weitsichtigkeit oder auch starker Hornhautverkrümmung eine wirkliche Option, von dem in ihrem Fall Glasbausteindicken Gläsern der Brille erlöst zu werden.

Sicherlich gibt es ethische und auch medizinische Bedenken – auch technologische und optische Begrenzungen der Kunstlinsen. Aber es gibt auch Brillenträger, die das selbst entscheiden möchten; die selbst einen etwas eingeschränkteren Sehkomfort gegenüber einer bestangepassten Brille gerne in Kauf nehmen.

Der moderne Mensch wird zunehmend mehr über sich entscheiden wollen – auch was die medizinischen Möglichkeiten anbelangt. Schon jetzt unterziehen sich Menschen Schönheitsoperationen, weil sie sich entweder so nicht gefallen, darunter leiden oder auch, weil sie gerne anders aussehen möchten. Das endet dann nicht bei der Nasen-OP, beim Straffen der Augenlider oder dem Vermindern des Specks an Po und Beinen.

Die Zukunft wird noch viel mehr Möglichkeiten bereit-

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halten. Dann könnte man auch häufiger die Option in Erwägung ziehen, durch eine Intraokularlinsen-OP das Brilletragen weitgehend überflüssig zu machen. Dabei muss nicht stets ein ästhetisches Motiv der Auslöser sein. Wie geschrieben: Manchmal ist es auch nur so, dass man das Leben mit der Brille einfach nicht möchte, weil das Gestell stört oder man sich unfrei fühlt.

Die Befragung hat jedenfalls gezeigt, dass ein solches Bedürfnis sehr wohl schon jetzt vorhanden ist. (hjh)

Intraokularlinsen Der Begriff Intraokularlinse (IOL) wird meist für Linsenimplantate verwendet, die die natürliche Linse des menschlichen Auges ersetzen. Der Ersatz der körpereigenen Linse durch solch ein Implantat erfolgt in der Regel aufgrund einer Linsentrübung (Katarakt). In bestimmten Fällen kann aber auch ein sogenannter refraktiver Linsentausch erfolgen, um einen sehr hohen Sehfehler zu korrigieren.

Anhand des Materials kann man die Linsen in harte IOL und weiche, faltbare IOL unterteilen.

Faltbare Linsen bestehen aus Acryl, Silikon oder Hydrogel. Der Vorteil der faltbaren Linsen besteht in dem wesentlich kleineren Einschnitt, der für die Implantation nötig ist. Konventionelle faltbare Linsen können durch einen etwa 3 mm großen Einschnitt implantiert werden. Moderne sogenannte MICS-Intraokularlinsen (MICS = Micro Incision Cataract Surgery) benötigen nur noch einen Einschnitt von unter 2 mm.

Phake Intraokularlinsen Eine Phake Intraokularlinse (PIOL) ist eine künstliche Linse, die zusätzlich zur körpereigenen Linse in das Auge implantiert wird. PIOL können im Rahmen der Korrektur einer Fehlsichtigkeit (Refraktive Chirurgie) implantiert werden. Diese Methode stellt bei höhergradiger Fehlsichtigkeit, oder falls aufgrund von Gegenindikationen eine Laseroperation nicht möglich ist, eine Alternative zu letzterer dar. Anhand der Lokalisation der PIOL im Auge unterscheidet man zwischen Vorderkammer- und Hinterkammerlinsen. Die Vorderkammerlinse wird zwischen Hornhaut und Iris implantiert und die Hinterkammerlinse zwischen Iris und Augenlinse.

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Andreas Schmidt/LTM

Medizin • Glaukom

Blick in den Leipziger Hauptbahnhof. Links die Sicht eines Gesunden, rechts eine Simulation von Gesichtsfeldausfällen bei fortgeschrittenem Glaukom

Einblicke und Ausblicke Zu einer Informationsveranstaltung hatte der Initiativkreis zur Glaukom-Früherkennung im September Patienten, Angehörige und Interessierte nach Leipzig eingeladen.

Namhafte Experten standen dort Rede und Antwort zum „Grünen Star“.

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leine Hindernisse gab es zu überwinden: Ausgerechnet in jenen Tagen, da sich Deutschlands Augenärzte zu einem ihrer wichtigsten Kongresse, dem Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG), in Leipzig trafen, war der berühmte und wahrhaft riesige Kopfbahnhof der sächsischen Metropole geschlossen. Die Instandsetzungsarbeiten behinderten auch für Patienten die Anreise ein wenig – nur einige Schritte vom Hauptbahnhof entfernt nämlich lud der Initiativkreis zu Glaukomfrüher-

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kennung e.V. zu einer Patientenveranstaltung ein. Diejenigen, die sich von diesem kleinen infrastrukturellen Hindernis nicht hemmen ließen, bereuten – dies war der Tenor am Ende der Tagung – die erschwerte Anreise nicht. In einem vertrauten Rahmen, wie er sonst nicht alle Tage geboten wird, bestand nicht nur Gelegenheit, sich über aktuelle Erkenntnisse in Diagnostik und Therapie des Glaukoms zu informieren, sondern namhafte Experten auch ganz gezielt zu den eigenen Problemen und Sorgen im Umgang mit dem „Grünen

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Glaukom • Medizin

Star“ zu befragen – und diese blieben keine Antwort schuldig.

Der Initiativkreis zur Glaukomfrüherkennung, der seit inzwischen 25 Jahren Öffentlichkeitsarbeit betreibt, um über die Erkrankung auzuklären und dazu beizutragen, dass Glaukome rechtzeitig diagnostiziert und behandelt werden (und nicht erst, wenn der Sehnerv nachhaltig geschädigt ist), führt inzwischen regelmäßig Veranstaltungen mit einem direkten Austausch zwischen Betroffenen und Experten durch – in Ergänzung zu seinem Informationsangebot auf der Website mit dem leicht zu merkenden Domainnamen www.glaukom.de (die durch einen Auftritt bei Facebook ergänzt wird).

In Leipzig waren Prof. Dr. Jens Dawczynski von der örtlichen Universitätsaugenklinik, Prof. Dr. Lutz E. Pillunat, Präsident des Initiativkreises und Direktor der Universitätsaugenklinik Dresden, Prof. Dr. Franz Grehn (Würzburg), Prof. Dr. Fritz Dannheim (Hamburg) und Dr. Ronald D. Gerste (Washington) Ansprechpartner.

Wie schon bei zahlreichen früheren Veranstaltungen erwies sich auch dieses Mal: Glaukompatienten sind meist sehr gut über diese nach wie vor nicht restlos erforschte Krankheit informiert und haben ein beträchtliches Grundwissen über dieses in der Bevölkerung angesichts der demografischen Alterung immer häufigeren Leidens. Entsprechend wurde in den Vorträgen wirklich Neues, etwa zu innovativen Operationsmethoden vermittelt – die Grundlage, wie hoch ein Augendruck sein darf, was eine Papille ist etc. können als bekannt vorausgesetzt werden.

Probleme im Leben mit Glaukom Im persönlichen Gespräch zwischen Patienten und Experten wurden vor allem Probleme im täglichen Umgang mit dem Glaukom angesprochen. So leiden viele Betroffene gleichzeitig auch am Trockenen Auge, einer Störung des Tränenfilms – da die Konservierungsmittel in herkömmlichen Augentropfen dazu beitragen können, werden von vielen Augenärzte heute konservierungsmittelfreie Präparate eindeutig bevorzugt. Auch die Befundeinschätzung – wie dramatisch ist meine Lage? – bereitet oft Kummer. Die Referenten konnten neue, auf dem DOG-Kongress vorgestellte bildgebende Verfahren präsentieren, die einen Verlust von Sehnervenfasern in der Netzhaut schon lange vor einem möglichen Papillenschaden aufzeigen. Eine solch frühzeitige Diagnostik bietet enorme Chancen:

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Die Therapie kann rechtzeitig so konzipiert und ggf. intensiviert werden, dass ein Fortschreiten des Schadens und damit das Auftreten von Gesichtsfeldausfällen möglichst verhindert wird. Sollte doch einmal ein ernster Gesichtsfeldschaden bereits vorhanden sein, sei er durch das Glaukom oder auch ein zusätzliches Leiden verursacht, so lässt sich die Behinderung im täglichen Leben mit spezieller Software messen und deren Folgen mit einem Sehtraining mildern.

Die nächste Patientenveranstaltung des Initiativkreises zur Glaukomfrüherkennung steht schon sprichwörtlich in den Startlöchern: Sie wird am Dienstag, dem 17.

März 2015 von 10 bis 12 Uhr im Messecongresszentrum zu Düsseldorf während der Augenärztlichen Akademie Deutschland (AAD) stattfinden.

Von Dr. Ronald D. Gerste

Glaukom (Grüner Star) bezeichnet eine ganze Gruppe von Augenerkrankungen, bei denen der Sehnerv geschädigt wird. Dieser übermittelt wie ein Kabel die vom Auge aufgenommenen Sehinformationen ans Gehirn, wo die Sehverarbeitung stattfindet. Beim Glaukom sterben die Zellen des Sehnervs nach und nach ab, es kommt zu Gesichtsfeldausfällen.

Zunächst am Rand, schließlich auch im Zentrum schwindet die Sehkraft. Der wohl bekannteste, aber nicht der alleinige Risikofaktor ist ein erhöhter Augeninnendruck. Gleichzeitig spielt die Durchblutung im Bereich des Sehnerven und der Netzhaut eine wichtige Rolle. Hinzu können anatomische Besonderheiten des Auges kommen.

Weitere Risikofaktoren sind zunehmendes Alter, familiäre Vorbelastungen, fortgeschrittener Diabetes sowie starke Kurzsichtigkeit. Ein bereits entstandener Glaukomschaden kann nicht rückgängig gemacht werden, doch das weitere Fortschreiten kann durch Medikamente oder Operationen gestoppt oder verlangsamt werden – umso besser, je eher die Therapie einsetzt.

Glaukom-Infos im Internet: www.glaukom.de (Initiativkreis zur Glaukomfrüherkennung) www.augeninfo.de (Patienteninformationen des Berufsverbands der Augenärzte)

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alle Fotos: privat

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„Karibu“ heißt Willkommen Karibu (Swaheli: Willkommen) heißt das Projekt, das die Orthoptistin Christiane Paschke 2007 mit kenianischen Kollegen ins Leben gerufen hat. Ihr Ziel: kindliche Augenerkrankungen frühzeitig erkennen und behandeln.

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ie Menschen in den ländlichen Regionen Kenias haben einen deutlich schlechteren Zugang zu medizinischen Angeboten als die Bewohner Nairobis – und dies gilt für Kinder noch viel stärker. Eine Erkenntnis, zu der Christiane Paschke vor Ort gelangt ist. Von 2000 bis 2005 lebte sie in Nairobi, arbeitete an der dortigen Universitätsaugenklinik als Orthoptistin und unterrichtete Augenärzte sowie paramedizinisches Personal in Orthoptik, Optik und Low Vision. „Gleich zu Beginn fiel mir auf: In den meisten Krankenakten stand unter der Rubrik Visus, also Sehschärfe, nur der lapidare Vermerk: child (Kind).

Das galt als akzeptierte Erklärung dafür, dass keine Sehschärfenprüfung durchgeführt wurde“, berichtet sie. „Erst wenn die Kinder in die Schule gingen und lesen konnten, wurde mit Buchstaben die Sehschärfe geprüft.“ Ihr war klar: „Es gab viel zu tun.“ Neben ihrer Arbeit begann sie 2003, in einer Augenklinik in Nyeri, circa 200 km nördlich von Nairobi, Kinder zu untersuchen und die lokalen Ophthalmic Clinical Officers in einfachen Untersuchungstechniken zu unterrichten. Bei Bedarf wurde ein individueller Behand-

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lungsplan für die Kinder aufgestellt, der beim Folgebesuch überprüft wurde. Besuche fanden alle drei bis vier Monate statt. Zunächst arbeitete sie dort alleine, später mit Jane Musyoka, einer am Kenyatta National Hospital arbeitenden Ophthalmic Clinical Officer.

Nach Paschkes Rückkehr – sie arbeitet seitdem bei der Firma Trusetal Verbandstoffwerk in Schloss Holte-Stukenbrock, die sie in ihrem Projekt unterstützt – brach die enge Verbundenheit mit Kenia nicht ab. Aus den Erfahrungen in Nyeri und der anhaltenden medizinischen Unterversorgung entstand 2007 in Absprache mit dem kenianischen Gesundheitsministerium das dreijährige Karibu-Pilotprojekt in Machakos, circa 80 km südöstlich von Nairobi. Die Idee: Medizinisches Personal ohne Vorkenntnisse aus dem Augenbereich sollte an einfache Untersuchungstechniken herangeführt und über ernsthafte kindliche Augenerkrankungen aufgeklärt werden. Auffällige Kinder sollten dann an die lokale Augenklinik zur weiteren Untersuchung geleitet werden. Ein besonderer Schwerpunkt des Trainings war und ist die Aufklärung über Retinoblastom, ein besonders bei Kleinkindern gehäuft auftretender bösartiger

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Karibu-Projekt • Soziales

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(1) Begeisterter Empfang des Augenscreening-Teams in einer Schule (2) Christiane Paschke mit ihrem Team (3) Dr. Njuguna leitet das Projekt auf kenianischer Seite (4) Christiane Paschke testet das Sehvermögen von Kindern mit einfachen Mitteln

Augentumor, der bei Verschleppung und Metastasierung zum Tod führen kann. Neben dem theoretischen Unterricht findet ein praktisches Screening in Kindergärten oder Grundschulen statt.

Im Jahr 2010 wurde in Homa Bay am Viktoriasee ein weiterer Karibu-Standort an der vom Deutsche Blindenhilfswerk (DBHW) neu erbauten Augenklinik eröffnet. In den nächsten drei Jahren wurde auch dort ein jährlicher Trainingsworkshop mit praktischem Screening in der Grundschule durchgeführt. Während dieser Zeit konnten durch die verbesserte Aufklärung zehn Retinoblastome noch rechtzeitig erkannt und operiert und somit den Kindern das Leben gerettet werden. Seit 2013 ist als dritter Karibu-Standort die Augenklinik in Kakamega hinzugekommen. In diesem Jahr wurde das Screening erstmals nicht nur in einer Schule, sondern auch direkt im Krankenhaus durchgeführt. So sollen die Kinderuntersuchungen im Klinikalltag verankert und die Screening-Aktivitäten weitergeführt werden.

Weitere Standorte sollen hinzukommen Für die Zukunft sind weitere Standorte in unterversorgten, ländlichen Gebieten Kenias geplant. Ausschlaggebend für die Standortwahl sei das Vorhandensein einer lokalen Augenklinik, an die auffällige Kinder zur Abklärung weitergeleitet werden können, die Bereitschaft der lokalen Fachkräfte zu zusätzlichen Aktivitäten über den eigentlichen Klinikalltag hinaus und die Zusammenarbeit mit dem kenianischen Ge-

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sundheitsministerium, erläutert Paschke. Bislang leitet sie mit Dr. Njuguna aus Nairobi das Projekt zu zweit.

Je mehr es wächst, desto größer ist der zeitliche und auch finanzielle Aufwand (weshalb man nicht zuletzt auf Spenden angewiesen ist). Dennoch: Kinder bis zum 15. Lebensjahr stellen in Kenia circa 50 Prozent der Bevölkerung. „Sie zu vernachlässigen, bedeutet sowohl langjährigen individuellen als auch gesamtwirtschaftlichen Schaden durch Einschränkung der Arbeitsfähigkeit. Deshalb freue ich mich, durch das Projekt einen Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten zu können“, stellt Paschke fest. „Es freut und rührt mich immer wieder an, dass vor Ort die Schwestern und Karibu-Mitarbeiter mit einfachsten Untersuchungsgeräten – Taschenlampen! – und Engagement ihr Wissen mit Freude an die Bevölkerung weitergeben und dies dann auch gerne angenommen wird.“ Die Arbeit sei immer verbunden mit viel Fröhlichkeit und afrikanischer Herzlichkeit.

Mehrere Wochen pro Jahr verbringt die Orthoptistin in Kenia. Seit 2012 ist sie im Vorstand des Deutschen Komitees zur Verhütung von Blindheit aktiv, seit 2013 als Vorsitzende des Stiftungsrats bei der „Stiftung Blindheitsverhütung – we prevent blindness“. Und 2014 erhielt sie für das Karibu-Projekt den Förderpreis des Deutschen Blindenhilfswerks. Er ist mit 5.000 Euro dotiert, die dem Programm direkt zugute kommen.

Spendenkonto: IBAN: DE94 3702 0500 0007 2133 00, BIC: BFSWDE33XXX, Bank für Sozialwirtschaft, Spendenstichwort: KARIBU.

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Low Vision • Beleuchtung

Optimale Lichtausbeute Licht hilft beim Sehen. Doch es gibt Unterschiede: Nicht jedes Licht ergibt eine gute Beleuchtung, die für sehbehinderte Menschen angenehm und sinnvoll ist. Sie können ihr Sehvermögen und die Hilfsmittel nur optimal nutzen, wenn die Beleuchtung stimmt.

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utes Licht hat Auswirkungen auf die Sehschärfe, das Kontrastsehen, die Lesegeschwindigkeit und auf das gesamte Wohlbefinden. Eine gute Beleuchtung kann so beispielsweise den Vergrößerungsbedarf reduzieren. Licht trägt außerdem wesentlich zur Sicherheit und Selbstständigkeit im Wohnund Arbeitsbereich sowie in öffentlichen Räumen bei.

Letztlich ist richtiges Licht eines der wichtigsten Hilfsmittel für sehbehinderte Menschen.

Auch beim Thema Beleuchtung gilt: Jeder Mensch und jede Sehbehinderung benötigt individuelle Lösungen.

Aufgrund der unterschiedlichen und ganz individuellen Seheinschränkungen der Betroffenen gibt es für die richtige Beleuchtung nur wenig allgemein gültige Hinweise. Die passende Leuchte und Lampe muss von jedem und für jeden sehbehinderten Menschen individuell gefunden werden. Hersteller und Verkäufer von Leuchten und Lampen haben in der Regel nicht das

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notwendige Spezialwissen, um sehbehinderte Menschen zu beraten. Ein unabhängiger Lichtplaner mit Low Vision-Kenntnissen kann in diesem Fall besser informieren.

Zusätzliche Nahbeleuchtung Das zentrale Problem sehbehinderter Menschen beim Thema Licht ist die Beleuchtung beim Lesen. Während für Normalsichtige eine Deckenbeleuchtung als allgemeine Raumbeleuchtung zum Lesen, Handarbeiten, Basteln usw. meist ausreicht, benötigen Sehbehinderte in der Regel eine zusätzliche Nahbeleuchtung, gerade wenn sie mit vergrößernden Sehhilfen arbeiten.

Eine gute Leuchte zeichnet sich generell dadurch aus, dass sie dimmbar ist, die Arbeitsfläche gleichmäßig ausleuchtet sowie eine leicht mögliche Veränderung der Neigung und damit des Beleuchtungswinkels zu-

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Beleuchtung • Low Vision

Zu einem Beratungstermin sollte unbedingt die vergrößernde Sehhilfe, deren Leistung mit dem Nahlicht unterstützt werden soll, mitgebracht werden. Denn die individuelle Arbeitsplatzbeleuchtung muss auf die jeweilige Arbeitsaufgabe, die damit verbundenen Sehanforderungen sowie das genutzte Hilfsmittel abgestimmt werden. Dabei sind die passende Beleuchtungsstärke, die Lichtfarbe und die Art der Ausleuchtung zu bestimmen. Die Beleuchtungsstärke darf nicht zu hoch sein, um Blendeffekte auszuschließen, muss aber gleichzeitig ausreichend stark sein, um das Sehen bestmöglich zu unterstützen.

Verschiedene Lichtfarben sind vorteilhaft zur Steigerung des Kontrastsehens. Man kann in bestimmte Leuchten mehrere Lampen mit verschiedenen Farben einsetzen, beispielsweise mit mehr Gelb-, Rot- oder Blauanteilen, Neutralweiß, Warmweiß usw. Die unterschiedlichen Farben werden, von Mensch zu Mensch verschieden, eher als störend oder als angenehm empfunden, weshalb Lichtfarben in einigen Beratungsstellen der Blinden- und Sehbehindertenvereine getestet werden können. Dort kann auch herausgefunden werden, ob eine flächenförmige oder eine punktförmige Ausleuchtung bevorzugt wird.

Gleichmäßige allgemeine Beleuchtung Grundsätzlich sollte ein Raum möglichst gleichmäßig beleuchtet sein, um das Kontrastsehen und damit die Sehleistung zu unterstützen. Die am besten für sehbehinderte Menschen geeigneten allgemeinen Lichtquellen sind Deckenleuchten mit indirekter Beleuchtung, bei denen man die Lampe nicht sieht. Durch eine indirekte Beleuchtung werden Reflektionen des Lichts auf der Arbeitsfläche, auf Klarsichtfolien, glänzenden Zeitschriften und auf dem Boden sowie die Blendung beim Blick nach oben weitgehend verhindert. Leicht nachvollziehbar wird vor diesem Hintergrund, dass kleine, sehr helle Lichtquellen wie Halogenspots wegen der Direktblendung ganz und gar nicht geeignet sind.

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Schweizer Optik

lässt. Da die Leuchte für den Nahbereich in der Nähe des Kopfes ihren Dienst tut, sollte sie keine scharfen Kanten haben und die Lampe nicht brummen. Die Wärmeentwicklung der Lampe sollte auch bei längerem Betrieb gering sein. Leuchten gibt es für den Batterie-, Akku- oder Netzbetrieb. Beim Netzbetrieb ist darauf zu achten, dass die Kabel so gelegt werden können, dass sie nicht zu Stolperfallen werden.

Eine homogene Ausleuchtung des Leseobjektes verbessert die Sehleistung

Allgemein gilt: Sehbehinderte Menschen benötigen eine höhere Beleuchtungsstärke als normalsichtige Menschen. Arbeitsplätze sollten daher um mindestens drei Stufen höher beleuchtet werden, als dies für normal sehende Personen durch DIN-Normen vorgesehen ist. Gleichzeitig erschwert eine zu starke oder grelle Beleuchtung die visuelle Wahrnehmung durch Reflektion an Wänden und am Boden und führt zu Ermüdungserscheinungen, weshalb wiederum auch keine zu helle Raumbeleuchtung erfolgen sollte. Daher sollte die passende Lichtfarbe ebenso wie die Beleuchtungsstärke durch Ausprobieren ermittelt werden.

Auch unabhängig von Leuchten und Lampen gibt es Möglichkeiten, mit denen der sehbehinderte Mensch die allgemeine Beleuchtung und deren Auswirkungen beeinflussen kann: So vermeidet man Reflektionen und Spiegelungen auf Arbeitsflächen, wenn man diese in matt oder seidenmatt wählt. Durch Fenster einfallendes Sonnenlicht kann mit verstellbaren Lichtschutzvorrichtungen reguliert werden.

(DBSV)

Gekürzter und überarbeiteter Auszug aus der Broschüre: „Hilfsmittel für sehbehinderte Menschen“, herausgegeben vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV).

Die komplette Broschüre ist erhältlich bei den Beratungsstellen der Selbsthilfe unter der bundesweiten Rufnummer: 01805 – 66 64 56 (0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42Euro/Min.).

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Optik • Smart Lens

Die Zukunft im Auge Google forscht auch im elektronisch-optischen Bereich und machte mit seiner Datenbrille Schlagzeilen. Der nächste Coup ist die intelligente Kontaktlinse. Mittels „Smart Lens“Technologie sollen etwa Diabetiker bald ihren Blutzuckerspiegel messen können.

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oogle hat sich seit seiner Gründung 1998 rasant entwickelt - aus dem Suchmaschinen-Betreiber ist ein potenter Internet-Konzern geworden mit dem erklärten Ziel, „die Informationen der Welt zu organisieren und für alle zu jeder Zeit zugänglich und nutzbar zu machen“. So dringt das Unternehmen mit seiner Forschungsabteilung Google X in immer mehr verwandte oder neue Geschäftsbereiche vor wie

In eine andere - medizintechnische - Richtung geht eine weitere Entwicklung, die Google vorantreibt: die Smart-Lens-Technologie. Das ist ein Verfahren, mit dem sich miniaturisierte Elektronik wie Sensoren oder Mikrochips in Kontaktlinsen einbetten lassen. Im Januar 2014 wurde das Projekt dieser Linse mit integrierter Technik vorgestellt. Dahinter steckt die Idee, Diabetikern zu helfen, ihren Blutzuckerspiegel permanent zu überwachen. Da dieser im Alltag großen Schwankungen unterliegt und der rapide Abfall oder Anstieg des Wertes gefährlich ist, muss er ständig kontrolliert werden. Das soll durch die Kontaktlinse einfacher und komfortabler werden. Im Prototyp der Linse befindet sich - eingebettet zwischen zwei Schichten aus weichem Kontaktlinsenmaterial - ein Mini-Glukosesensor, der den Zuckergehalt sekündlich über die Tränenflüssigkeit misst. Die Daten sollen an eine Smartphone-App übermittelt werden. Angedacht ist auch, Warnsignale per Lichtsignal direkt in der Linse anzuzeigen, wenn bestimmte Grenzwerte überschritten werden. Bis zum fertigen Produkt sei es noch ein weiter Weg, sagten die Entwickler seinerzeit und kündigten an, sich für die Realisierung erfahrene Partner zu suchen.

Smart Lens mit miniaturisierter Elektronik (Google)

etwa vernetzte Autos oder Roboter. Viel Wirbel löste die Datenbrille Google Glass im vergangenen Jahr aus.

Mit ihrer Hilfe können Informationen aus dem Internet - z.B. Kartenmaterial oder Sehenswürdigkeiten in der Umgebung - über ein kleines Display direkt vor das Auge projiziert oder auch Fotos geschossen werden.

Dieses neue und interaktive Erleben der Realität begeistert viele, hat aber auch Gegner. Denn die Technologie sammelt viele persönliche Daten der Nutzer und kann z.B. durch die eingebaute Kamera auch in die Persönlichkeitsrechte derer eingreifen, die die Technik gar nicht selbst verwenden.

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Ein halbes Jahr später, im Juli 2014, hat Google X ein Lizenzabkommen mit dem Unternehmen Alcon, einer Tochter von Novartis, getroffen, um diesen Ansatz weiterzuentwickeln und andere Einsatzgebiete zu erschließen. Alcon ist u.a. spezialisiert auf Kontaktlinsen und Intraokularlinsen - das sind Kunstlinsen, die bei der Operation des Grauen Stars ins Auge eingesetzt werden. Man sieht großes Potential für die SmartLens-Technologie im Bereich der Alterssichtigkeit (Presbyopie) und erhofft sich die Entwicklung einer sich anpassenden Sehkorrektur durch eine anpassungsfähige Kontaktlinse oder Intraokularlinse. (sh)

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Sehen im Straßenverkehr • Optik

Gut sehen in jeder Situation Gerade im Herbst, wenn es früh dunkel ist, Nebel, Regen oder Schnee die Sicht trüben und die vielen Lichter blenden, gefährden unentdeckte Sehschwächen die Sicherheit auf den Straßen. Was ist zu tun?

Die sogenannte „echte Nachtblindheit“, die genetisch oder krankheitsbedingt ist, gibt es in Deutschland nur sehr selten. Tagsüber sehen diese Menschen scharf und deutlich, nachts haben sie dagegen Probleme, entfernte Gegenstände zu erkennen. Weitaus häufiger kommt es vor, dass Menschen in der Nacht kurzsichtiger sind als am Tage und im Dunkeln unscharf sehen.

In diesem Fall kann eine spezielle Brille helfen. Auch Augenerkrankungen können dazu führen, dass man im Dunkeln schlechter sieht. Wenn bei einem Grauen Star (Katarakt) die Linse getrübt ist und die Lichtstreuung im Auge zunimmt, fühlt man sich schneller geblendet. Eine Operation, bei der eine Kunstlinse eingesetzt wird, stellt das Sehvermögen wieder her, informiert der Berufsverband der Augenärzte (BVA).

Welche Brille ist fürs Autofahren geeignet? Sie sollte schmale Fassungsränder und dünne Bügel haben. Ihre Gläser dürfen nicht zu klein sein, damit der Fahrer auch das Geschehen in Rück- und Außenspiegeln überblicken kann. Ähnlich wie beim Auto gibt es auch bei der Brille Zusatzausstattungen: Gegen lästige Reflexionen

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KGS/Zeiss

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um Sehen brauchen unsere Augen Licht. Bei Dämmerung können sie zwar noch Bildeindrücke liefern, allerdings weniger gute als bei hellem Tageslicht. Die Dämmerungssehschärfe ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Gutes Sehen am Tag bedeutet nicht automatisch, dass man auch bei schlechten Lichtverhältnissen ausreichend sieht. Denn nachts fallen die Farben als Zusatzinformationen weg.

Auch „scharfe“ Augen werden beim Autofahren in Dämmerung und Dunkelheit bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit beansprucht. Zudem verringert sich das Nacht- und Dämmerungssehvermögen auch noch mit zunehmendem Alter. Leider hilft hier keine Brille, schreibt das Kuratorium Gutes Sehen (KGS). Wer im Dunkeln schlecht sieht, sollte das Auto stehen lassen.

Besonders im Herbst entstehen auf den Straßen oft unübersichtliche Situationen

hilft eine Entspiegelungsschicht. Polarisierende Gläser filtern zusätzlich Spiegelungen, wie sie auf nassen Straßen entstehen. Eine Sonnenbrille sollte zu jeder Jahreszeit griffbereit im Auto liegen, am besten braun oder grau getönt, weil das Signalfarben von Ampeln oder Warnlichtern am wenigsten verfälscht.

Es gibt zwar kein Gesetz, dass vorschreibt, wie oft Kraftfahrer ihre Augen testen lassen müssen. Die Fahrerlaubnisverordnung (FeV) legt jedoch fest, dass jeder sicherstellen muss, dass er fahrtüchtig ist. Das umfasst eine Mindestsehschärfe von 70 Prozent. Wer das Gefühl hat, schlecht zu sehen und ohne Korrektion einen Unfall verursacht, den trifft in jedem Fall mindestens eine Mitschuld. Der BVA schätzt, dass jährlich 300.000 Unfälle aufgrund mangelnder Sehleistung passieren.

Daher sollten Autofahrer Warnhinweise ernst nehmen und gegebenenfalls auf Nachtfahrten verzichten, wenn sie zum Beispiel dunkel gekleidete Fußgänger erst im allerletzten Moment erkennen oder sich generell unsicher fühlen. BVA und KGS raten zum Sehtest alle zwei Jahre.

(Quellen: KGS und BVA)

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Optik • Gleitsichtgläser

Leider teuer

… mit diesem Slogan warb vor Jahren ein Textilhersteller für seine Kleidung. Der hohe Preis kam zustande, weil großer Wert auf Qualität, Ausstattung und Passform gelegt wurde. Ähnlich ist es bei hochwertigen Gleitsichtgläsern: Sie werden heute mit Hightech auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt. Vor diesem Hintergrund relativiert sich ihr Preis.

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rgendwann in der Mitte des Lebens machen sich die ersten Anzeichen der Alterssichtigkeit bemerkbar: Beim Lesen verschwimmen die Buchstaben, Kleingedrucktes ist immer schwerer zu entziffern. Das liegt daran, dass im Verlauf des natürlichen Alterungsprozesses die Elastizität der Linse nachlässt. Sie kann sich nicht mehr optimal auf verschiedene Entfernungen anpassen. Daher braucht beinahe jedes Auge ab dem 40. Lebensjahr Unterstützung beim Nahsehen; eine Lesebrille ist nötig. Und wenn wir bereits eine Brille brauchten oder mit der Zeit auch in der mittleren Distanz schlechter sehen, reicht die einfache Brille für eine Entfernung nicht aus. Mehrstärkengläser sind nötig. Früher (und vereinzelt auch heute noch) waren das Brillengläser für die Ferne mit einem kleinen Fenster unten im Glas für die Leseentfernung.

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Die moderne Alternative zu solchen Bi- und auch Trifokalgläsern sind Gleitsichtgläser. Sie bieten mehrere Zonen zur Unterstützung für das Sehen im Nah- und Fernbereich. Der Übergang zwischen den Zonen ist nicht sichtbar, also fließend bzw. gleitend – daher der Name Gleitsichtgläser. Eine elegante Lösung, denn aufgrund der unsichtbaren Übergänge zwischen den verschiedenen Sehzonen im Glas unterscheidet sich eine solche Brille äußerlich nicht von einer Einstärkenbrille.

Gleitsichtgläser gibt es seit 1959 – ungefähr so lange wie die Baby-Boomer Generation heute alt ist. Nach schwierigen Anfangsjahren ist die Technologie heute ausgereift. Die Herstellung erfordert eine Menge Knowhow, mathematische Berechnungen, exaktes Wissen über den Brillenträger – und Erfahrung. Doch

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Gleitsichtgläser • Optik

darauf ruhen sich die Glashersteller nicht aus. In ihren Entwicklungsabteilungen tüfteln Ingenieure ständig daran, wie man Brilletragen noch angenehmer, leichter und komfortabler machen kann. So entstehen innovative Technologien und damit innovative Produke, immer mit dem Anspruch auf höchste Präzision. Die Auswahl an unterschiedlichen Gleitsichtglastypen für verschiedene Anforderungen ist mittlerweile groß und wird immer weiter optimiert, mitunter sogar revolutioniert. Ausstattungsvarianten und Veredelungsmöglichkeiten wie Hartschicht oder Entspiegelung erweitern das Spektrum der Auswahlmöglichkeiten.

Alle Hersteller haben zudem verschiedene Gläser vom preiswerten Standard- bis zum teuren Premiumprodukt im Programm.

Warum so viele Variationen?

Kurz gesagt: Damit der Brillenträger in jeder Situation gut sehen kann und die Brille angenehm zu tragen ist. Denn Gleitsichtbrillen, das soll nicht verschwiegen werden, haben auch Nachteile bzw. Nebenwirkungen.

Zunächst einmal muss man sich an sie gewöhnen. Treppensteigen erscheint schwierig, die Stufen verschwimmen, manchem wird schwindelig. Das liegt daran, dass der Gleichgewichtssinn direkt mit dem Sehsinn verbunden ist. Verändert sich plötzlich das gewohnte Sehgefühl, kann es zu Schwindelgefühlen kommen, bis das Gehirn den neuen Seheindruck akzeptiert. Auch zu kleine Gläser können die Verträglichkeit beeinträchtigen. Ein weiterer Nachteil: Für längeres Lesen ist die Lesezone von Gleitsichtgläsern zu klein, so dass man den Kopf hin- und her bewegen muss. Oder die Zone für den Zwischenbereich ist zu schmal.

Optimales Sehen funktioniert also nicht so einfach. Eine konventionelle Gleitsichtbrille ist zwar ein guter Allrounder von nah bis fern, aber spezielle Anforderungen ans Sehen erfordern manchmal spezielle Lösungen. Daher haben die Hersteller zum Beispiel für die Arbeit in Büro oder Werkstatt Gleitsichtgläser für Entfernungen bis drei Meter entwickelt.

Zudem sieht jeder Mensch anders. Vergleicht man Standard-Gleitsichtgläser mit Anzügen, so gibt es, analog zum gut sitzenden Anzug von der Stange, eine weitere Verbesserungsmöglichkeit: die Maßanfertigung. Die gibt es auch beim Brillenglas. Wobei: Schon jedes Standard-Brillenglas ist bereits individuell für seinen Brillenträger gefertigt, schließlich wird die Brillenverordnung mit der geforderten Sehstärke in kor-

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Das können Sie nach dem Kauf erwarten 1. Auf der Rechnung stehen fogende Angaben: • Brillenglas mit Markennamen und Typenbezeichnung (ebenso auf dem Brillenpass) • Alle Sonderausstattungen: Material, Brechungsindex, Beschichtung, Tönung, Zusatzleistungen.

2. Besonderheit: Wenn Sie ein wirklich hochwer tiges Glas kaufen, erhalten Sie ein Zertifikat.

3. Zufriedenheitsgarantie: Der Augenoptiker sollte Ihnen bei hochwertigen Gleitsichtgläsern eine Garantie mitgeben auf Material, Beschichtung und vor allem auf Verträglichkeit, oft auch Zufriedenheitsgarantie genannt.

Diese Begriffe könnten auf der Rechnung erscheinen* Carl Zeiss Gläser: Gleitsicht Individual 2, Gleitsicht Superb, Gleitsicht Plus 2, Gleitsicht Classic Veredelungen / Technologien: i.Scription®, DuraVision® Platinum, LotuTec® Essilor Gläser: Varilux Veredelungen / Technologien: Crizal UV + E-SPF, Crizal Prevencia, Optifog UV Hoya Gläser: Hoyalux iD MyStyle V+, Hoyalux iD LifeStyle V+ X-Act, Hoyalux iD LifeStyle V+ Veredelungen / Technologien: Hi-Vision LongLife, Hoya Mirror, UV Control, BlueControl Rodenstock Gläser: Impression FreeSign® 3, Impression® 2, Multigressiv MyView® 2, Progressiv PureLife Free® Veredelungen / Technologien: EyeLT®, Solitaire® Protect Plus, ColorMatic® IQ Rupp + Hubrach Gläser: YSIS, ANATEO, SELECTIVE Veredelungen / Technologien: Nanoperl, Optifog, Perlux, GHnc, Transitions®, Intuitiv Technologie *Aufzählung beispielhaft, nicht vollständig und ohne Gewähr

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rekter Position in der ausgewählte Brillenfassung realisiert. Von individuell optimierten Brillengläsern spricht man, wenn darüber hinaus schon im Optikdesign, d.h. in der Berechnung der Glasoberflächen, weitere individuelle Daten des Brillenträgers berücksichtigt werden.

Verschiedene Faktoren fließen in die Berechnung eines solchen individuellen Gleitsichtglases ein: Kopfform und -bewegung, der individuelle Leseabstand sowie das Brillenmodell und persönliche Vorlieben. All das wird ermittelt und wirkt sich auf die Größe und Anordnung der einzelnen Sehzonen im Glas aus. Die Technologie, mit der dies alles umgesetzt werden kann, heißt „Freiform“.

„Freiform“ – der Begriff fürs Individuelle Bei Brillengläsern steht Freiform für frei definierbare, mit höchster Präzision mittels moderner CNC-Fräsen gefertigter Glasflächen. Als Freiform-Produktion kann der gesamte Prozess der Glasherstellung dieser „frei definierten Flächen“ bezeichnet werden. Dazu gehören das Glasdesign, die Produktionsvorbereitung, die Herstellung und das Ausmessen dieser Glasflächen. Der Vorteil: Bei Brillengläsern aus einer Freiform-Produktion ist der Glasflächenbereich, in dem störungsfreies und scharfes Sehen möglich ist, deutlich größer als bei konventionell gefertigten Gläsern. Die frei definierbaren Flächenformen ermöglichen z.B., individuelle Anpassparameter des Brillenträgers in das Glasdesign einzubeziehen. Das Resultat: maximal breite Sehzonen im Fern-, Zwischen- und Nahteil des Glases. Und das ungeachtet von zylindrischen Verschreibungen oder deren Achslagen.

Allein der Einsatz entsprechender Maschinen entscheidet nicht über die Qualität des Produktes, sondern die Kombination aus Fertigungstechnologie und Brillenglasdesign. Das Design muss in numerische Codes umgewandelt werden, damit die Technik die Flächenformen überhaupt umsetzt. Hinzu kommt, dass der gesamte Arbeitsablauf (inklusive der Messmethode) auf diese neue Produktionsart abgestimmt sein muss, damit am Ende das Brillenglas auch dem gewünschten Referenzdesign entspricht. Erst wenn ein Hersteller alle Arbeitsabläufe aufeinander abgestimmt hat, kann er gute Freiform-Brillengläser herstellen. Renommierten Firmen ist dies gelungen. Alle großen Glasanbieter haben ihre je nach Unternehmen unterschiedlichen computergesteuerten punktgenauen Produktionsverfahren. Ihre Freiformtechnologie ermöglicht jede Individualisierung. Haute Couture sozusagen. (sw)

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Fotos: Bigstockphoto

Optik • Gleitsichtgläser

Woran erkenne ich ein hochwertiges Gleitsichtglas? Überall werden Gleitsichtgläser beworben, solche von unter 100 Euro und solche über 1.000. Nur der Profi kann die Qualitätsunterschiede feststellen mit seinen Instrumenten. Natürlich weiß man mittlerweile, dass es hier wie bei allen Produkten große Qualitätsunterschiede gibt. Und diejenigen, die Wert auf wirklich gutes und entspanntes Sehen legen, suchen sich einen Augenoptiker, der erstens etwas kann und zweitens auch wertige Brillengläser einsetzt. Da führt kein Weg an Markenoptikern vorbei, die mit Markengläsern arbeiten. Sicher, man zahlt auch etwas für den Namen, aber wo ist das nicht so? Wer sich einen guten Namen gemacht hat, dem will man das auch nicht verweigern.

Doch woran soll ich die Qualität des Optikers erkennen und welche Gläser er einsetzt? Man kann mir doch viel erzählen, wenn ich keine Ahnung habe, sagt sich vielleicht so mancher. Von außen betrachtet sehen die Gläser ja alle gleich aus: transparent, schön klar und besser sehen funktioniert damit bestenfalls auch. Aber ist das auch optimal?

Eines ist sicher: Wenn der Augenoptiker ein gutes Gleitsichtglas einbaut, dann ist er von dessen Qualität überzeugt und kann das auch kommunizieren. Der Kauf eines hochwertigen Gleitsichtglases ist zum Beispiel vergleichbar mit dem eines neuen Autos. Diese werden nicht verkauft, weil der Händler die Vorteile so sympathisch beschreiben kann, sondern weil diese Merkmale nachprüfbar sind.

Welcher Motor ist verbaut? Wie viel PS sind unter der Haube? Welche Ausstattungsmerkmale machen das Fahren mit dem neuen Gefährt angenehmer?

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Gleitsichtgläser • Optik

Das und mehr will der Käufer wissen und es hilft ihm bei der Einschätzung und auch bei der Entscheidung.

Beim guten Gleitsichtglas können seine Vorteile und Merkmale ebenso kommuniziert werden – zum Beispiel durch einen Prospekt vom Hersteller, den der Optiker beim Kauf mitgibt. Es ist eben nicht nur einfach ein „Gleitsichtglas“, sondern hat einen genauen Produktnamen, über welchen Informationen eingeholt werden können. Die Hersteller sind ebenfalls eine gute Anlaufstelle, um mehr über das Brillenglas zu erfahren. Auf deren Homepages werden die einzelnen Gläser meist genau beschrieben, ihre Vorteile deutlich gemacht und erklärt, für welchen Kunden welches Glas geeignet ist. Auch vor Ort im Geschäft gibt es Anhaltspunkte, an denen man sich orientieren kann.

Gute Partner von Rupp+Hubrach arbeiten mit einem bestimmten Messinstrument. Die punktgenaue Messung erfolgt mit dem „Vinzent“ Video-Zentriersystem, das alle Daten ermittelt, die zur Berechnung der Brillengläser notwenig sind. Mit einer Kamera aus zwei Perspektiven kann z.B. erfasst werden, auf welcher Höhe die Augen durch die Brille sehen. Nicht nur die Verwendung von Markengläsern wird beworben, auch ihre speziellen Technologien kennzeichnen das hochwertige Glas, wie die Intuitiv™ Technologie, die die Unterschiede im Sehen von Links- und Rechtshändern ausgleicht. (www.brillenglas.de) Bei Carl Zeiss können sich Augenoptiker als Relaxed Vision® Center qualifizieren – mit einem eigenen Signet.

Das klebt am Schaufenster. Im Mittelpunkt dieses Konzepts steht, die Kunden detailliert und individuell zu beraten und sie mit den neuesten Glastechnologien, Messtechniken und Brillengläsern zu versorgen. Als weiteres Erkennungszeichen für ein Markenglas verwenden einige Hersteller Mikrogravuren. Bei Zeiss findet sich ein stilisiertes Z als Lasergravur auf dem Glas.

Am Brillenpass ist das Markenglas ebenfalls erkennbar.

Zeiss zertifiziert nach der DIN EN ISO 9001/2000. (www. zeiss.de) Auch Rodenstock arbeitet mit der Lasergravur. Auf den Brillengläsern findet sich oben auf dem rechten Glas ein kleines R, bei Fassungen befindet sich dieses auf der Außenseite des Bügels. Die Kunden erhalten beim Kauf eines Glases auch eine Rodenstock Garantie- und Servicekarte, auf der sich alle wichtigen Informationen

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zu den Brillengläsern befinden. Außerdem bietet der Hersteller zusätzlich eine eigene Brillenglasversicherung an. Bei der Serie „Impression“ bekommen Kunden diese Versicherung automatisch dazu. (www.rodenstock.de) Augenoptiker, die mit Essilor arbeiten, stellen den „eyecode“ vor und messen mit Visioffice präzise die dreidimensionalen Lage des persönlichen Augendrehpunktes. Diese Messdaten sind grundlegend für maßgeschneiderte Gläser des Herstellers, die den persönlichen „eyecode“ berücksichtigen. Sie zeigen, dass sich der Optiker als Spezialist für diese Gläser positionieren möchte. Außerdem kennzeichnet das Unternehmen seine Gleitsichtgläser der Varilux-Serie ebenfalls mit einer Gravur und bestätigt die Echtheit mit einer Servicekarte. (www.essilor.de) Hoya bietet Optikern ein Partnerprogramm und mit „visuReal“ ebenfalls die Möglichkeit eines Videozentriersystems. Damit werden alle Zentrierdaten inklusive Korrekturberechnungen erfasst: Pupillendistanz, Hornhautscheitelabstand, Kastenmaße, Einschleifhöhen, Fassungsscheibenwinkel, Fassungsvorneigung, Kopfverdrehung, Konvergenz. Der Optiker arbeitet hier mit einem iPad und verschiedenen Apps. Integriert ist für die weitere Beratung auch eine Glasdatenbank, die nicht nur die Produkte von Hoya, sondern aller Markenglashersteller umfasst. Damit lässt sich das individuell richtige Glas bestimmen. Erweiterung bietet das Unternehmen mit der App „visuMovie“, mit dem sich auch die passende Fassung finden lässt. (www.hoya.de) Als Orientierungshilfe für die Kunden hat jeder Hersteller zudem auf seiner Homepage auch ein Suchformular eingefügt, mit dessen Hilfe Augenoptiker-Partner in der Nähe gefunden werden können.

Und was ist mit der Zufriedenheitsgarantie? Auch diese ist ein Zeichen für Optiker, die ein hochwertiges Brillenglas verwenden. Denn dies bedeutet nichts anderes, als dass der Optiker eine Brille anstandslos zurücknimmt und den Kaufpreis komplett erstattet, wenn der Kunde nicht zufrieden ist. Damit gibt der Optiker nicht nur eine besondere Sicherheit, sondern zeigt auch, dass er das bestmögliche Ergebnis – die optimale Brille – liefern möchte. Und das wird ihm durch ein hochwertiges Marken-Gleitsichtglas ermöglicht. (sh)

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Design + Mode • Brillentrends

ZOOM! trends in eyewear

Das Jahr 2015 kündigt sich mit neuen Designs, Formen, Farben und Dekors bei Brillen an – von extrem dünn und leicht bis zu glamourös-opulent.

WIGGY UND WILLY Die Acetatmodelle Wiggy und Willy von Götti sind zwei ultradünne Fassungen, ungewöhnlich feine Brillenformen, die durch ein wohldosiertes Volumen und satte Farben voller Leben stecken. Ihr plastisch wirkendes Frontdesign verblüfft durch seine filigrane Ausführung, vollendet durch feinste Brillenbügel.

LEICHT. FILIGRAN. TRINITY! Die neue Damen- und zugleich Schmuckkollektion der Maison Cartier kombiniert Acetat mit kostbarem Metall und – mit viel Liebe zum Detail – als DesignStatement den ikonischen Trinity-Ringen.

Zwei trendige Modelle in drei aktuellen weiblichen Farben.

FUNKELNDE SCHÖNHEIT Die aufwändige Manufaktur-Technik macht aus den Crystal Diva-Modellen von Silhouette echte Unikate. Bei der eleganten Damen-Brillenkollektion greifen die Kristalle das Motiv der Welle in den Bügeln auf. Das feminine Design verbindet Opulenz mit Leichtigkeit und randlosem Tragekomfort.

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Brillentrends • Design + Mode

SCHMUCKSTÜCKE FÜR DAS AUGE Wie ein Schmuckstück mit Prägung werden die Styles der neuen Japan-Kollektion von Robert La Roche mit einem „Black Plate“ auf der Innenseite der Bügel versehen: Ein Gütesiegel für hochwertiges japanisches Titan und italienisches Acetat, hergestellt in Handarbeit. Eine moderne Interpretation der Vintage Panto-Form.

EXKLUSIVE HÖLZER Die Neuigkeit bei den Brillenmachern von Woodone ist die Einführung einer neuen Holzart: Esche dunkel, ein exklusives Holz aus Südtirol, das in sechs Modellen mit einem raffinierten und modernen Style verarbeitet wird. Besondere Aufmerksamkeit liegt auf dem Tragekomfort.

Fotos: Götti, Cartier, Silhouette, Robert La Roche, Woodone, John Varvatos Eyewear, Dior, Elle

HEUTE IST MORGEN Bei der John Varvatos Eyewear Soho Collection heißt es: classic meets innovation. Die Kollektion bietet acht neue Styles, optische Fassungen, Sonnenbrillen-Designs und auch eine Lesebrille. VintageÄsthetik mit einem Touch Technik und Modernität.

GEHEIMNISVOLL In den Dior Enigmatic Sonnenbrillen verbinden sich die Vergangenheit mit der Zukunft, klassische Details mit anspruchsvollen, architektonischen Linien. Dieses Modell zeichnet sich durch seine eckige Oversize-Form aus.

PARISER BAROCK Glamour und Spirit, chic, elegant und voller Lebensfreude. Das ist der ELLELook der Sonnenbrillenkollektion 2015.

Inspiriert vom Style und dem Lebensgefühl der Pariser Damenwelt, Sinnbild für Selbstbewusstsein und eine gelungene Mischung aus moderner Weiblichkeit und modischer Aussage.

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Kultur + Reisen • Buchtipps

Sehenswert – lesenswert Kurz vor Weihnachten noch kein passendes Geschenk gefunden? Übers Jahr sind einige Bücher erschienen, die im weiteren oder engeren Sinne das Sehen und die Augen zum Thema haben. Wie stellen drei davon vor.

Arlo braucht eine Brille

Boje Verlag

Hund Arlo liebt es, mit seinem Herrchen Ball zu spielen. Doch das mit dem Fangen klappt nicht mehr so richtig, denn Arlo sieht nicht mehr gut. Darum muss er zum Augenarzt und einen Sehtest machen: Arlo braucht eine Brille! Die richtige zu finden, ist aber gar nicht so einfach. So wie Arlo geht es vielen Kindern, die eine Brille tragen müssen. Das kann Spaß machen und ist kein Grund zum Fürchten, wie das Bilderbuch von Barney Saltzberg mit vielen kunterbunten Elementen zum Klappen und Ziehen zeigt. Auf jeder Seite gibt es etwas Lustiges zu entdecken. Bei einem Sehtest kann zum Beispiel verglichen werden, was Arlo mit seinen schlechten Augen sieht und wie klar die Sicht seines Herrchens ist.

Der Clou kommt bei der Brillenauswahl. Hier können Arlo sogar verschiedene tolle Brillenmodelle aufgesetzt werden. Ist schließlich die passende Brille gefunden, klappt es auch wieder mit dem Ballspiel.

Barney Saltzberg: Arlo braucht eine Brille, 24 Seiten, laminierter Pappband, 12,99 Euro (D), ISBN: 978-3-414-82388-5, Empfohlen ab 4 Jahren

Vom Wunder des Sehens

John Berger: Vom Wunder des Sehens, Unionsverlag, 72 Seiten, 12,95 Euro (D), ISBN: 978-3-293-00480-1

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Unionsverlag

John Berger ist Maler, Zeichenlehrer, Kunstkritiker und Autor. Er bekam, was viele Menschen trifft, den Grauen Star (Katarakt), und musste an beiden Augen operiert werden. Seine Aufzeichnungen spiegeln die Welt wider, wie er sie in der Zeit vor und nach den Operationen erlebt hat.

Sparsam, doch poetisch ist sein Schreibstil. Mit wenigen Worten gewährt er Einblick in die Welt, wie er sie sieht, und lässt sie vor den Augen der Leser zugleich neu entstehen. Begleitet werden die kurzen Texte von den feinen Illustrationen Selcuk Demirels. Gleich den Unterschieden, die der Autor an seinen beiden Augen bemerkt – „Ich sehe zwei deutlich unterschiedliche Dinge.“ –, zeigen auch die Seiten des Büchleins gänzlich Verschiedenes von der gleichen Sache: links der Text Bergers, rechts die Illustrationen Demirels.

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Springer

Buchtipps • Kultur + Reisen

G. Glaeser

G. Glaeser, H.F. Paulus: Die Evolution des Auges – Ein Fotoshooting, 214 S., Springer Verlag Berlin Heidelberg 2014, erhältlich als Hardcover für 24,99 Euro (D) und als eBook, ISBN 978-3-642-37775-4 Raubfliege

Fotoshooting: Die Evolution des Auges Sehen und Gesehen werden: „Evolution im Tierreich als solche kann man nicht fotografieren, wohl aber ihre Ergebnisse. Spezialisiert man sich dabei auf verschiedene Organe oder Körperteile, etwa auf die Augen, kommen zusätzlich spannende Aspekte zum Tragen“, heißt es im Vorwort. Ein leidenschaftlicher Tierfotograf (der eigentlich Mathematiker ist) und ein erfahrener Evolutionsbiologe machen mit Bildern und Worten das weite Feld der Evolution verständlich und arbeiten es dabei wissenschaftlich fundiert auf. Spektakuläre, großformatige Fotos auf Doppelseiten mit einem Erklärungstext machen die Leser neugierig auf das, was die Evolution im Bereich der Augen hervorgebracht hat: unabhängig bewegbare Augen, Stielaugen, Pigmentbecher, Lochkameraaugen, Komplexaugen … Das Buch kann in beliebiger Reihenfolge, Doppelseite für Doppelseite, gelesen werden. Die Textpassagen sind – abgesehen von der fundierten Einleitung in jedem der zehn Kapitel – zumeist unabhängig voneinander und besprechen besondere Highlights im evolutionären Prozess. Ergänzt wird die Doppelseite mit Literaturhinweisen und Verweisen auf instruktive Internet-Seiten.

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Ein Plus an Sehkomfort Mit visolux+ bringt Eschenbach Optik eine hochwertige Standlupe auf den Markt, die brillante optische Leistungen in bewährter Eschenbach-Qualität mit einem kompakten, funktionalen Design und bester Handhabbarkeit verbindet. visolux+ ist die Lese- und Sehhilfe, um Erinnerungsfotos, alte Briefmarken oder kleinste Details zu betrachten. Mit der 3-fachen Vergrößerung und einem einzigartig großen Sehfeld sorgt visolux+ stets für besten

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Sehkomfort. Eine Doppellinse „Made in Germany“ und eine perfekte Ausleuchtung der Betrachtungsfläche durch zwei lichtstarke LEDs garantieren eine optimale Abbildungsqualität.

Dank eines individuell aktivierbaren Orangefilters kann zwischen zwei verschiedenen Lichtfarben gewählt werden. Die ceratec®-Hartbeschichtung schützt die Lupe zudem bestens vor Kratzern. Weitere Infos unter www.bessersehen-besserleben.de

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Kultur + Reisen • Harz

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1 2

Heines Harzreise Der Dichter unternahm im Herbst 1824 eine ausgedehnte Wanderung durch den Harz, die er bald danach zu Papier brachte. Seine Erzählung gilt „als gefälligste Blüte am Baum der deutschen Romantik“ und ist auch heute schön zu lesen.

Z

um damaligen Zeitpunkt war Heinrich Heine, einer der größten deutschen Literaten, Student in Göttingen, „einer Stadt, die einem am besten gefällt, wenn man sie mit dem Rücken ansieht“.

Obwohl seine „Harzreise“ ein reifes literarisches Meisterwerk ist, bricht sein jugendlicher Hang zu Bubenstreichen, den er sein Leben lang nicht ablegte, immer wieder durch. So riet er auf seiner ersten Etappe in Northeim einem Dreiergespann von Touristen, die sich hochnäsig nach einer standesgemäßen Unterkunft in Göttingen erkundigten, sie mögen sich dort an das feine Hotel de Brühbach wenden. Die Reisenden, darunter „eine Dame mit rotem Quadratmeilen-Gesicht“, zogen beglückt von dannen, nicht wissend, dass es sich dabei um ein Tarnwort für den städtischen Karzer handelte. Dies war nur eine milde Abart der typischen Ironie, die im Kampf gegen eine muffige Umwelt Heines gesamte Literatur durchzieht. Ganz besonders hatte er es auf die „Philister“ abgesehen, die er bei jeder Gelegenheit mit Hohn und Spott überschüttete. Doch gleichzeitig fand er warme Worte für einfache Harzer Bergleute, „kreuzehrliche, pudeldeutsche Naturen. So stillste-

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hend ruhig auch das Leben dieser Leute erscheint, so ist es dennoch ein wahrhaftes, lebendiges Leben.“

Ein glühender Naturliebhaber Vor allem aber erwies sich der junge Wanderer als glühender Liebhaber der Natur: „Wie ein großer Dichter weiß die Natur auch mit den wenigsten Mitteln die größten Effekte hervorzubringen. Da sind nur eine Sonne, Bäume, Blumen, Wasser und Liebe. Freilich, fehlt letztere im Herzen des Beschauers, so mag das Ganze wohl einen schlechten Anblick gewähren, und die Sonne hat dann bloß so und so viel Meilen im Durchmesser, und die Bäume sind gut zum Einheizen, und die Blumen werden nach den Staubfäden klassifiziert, und das Wasser ist nass.“ Die wissenschaftliche Bearbeitung der Pflanzenwelt war für ihn eine rotes Tuch: „Es ärgert mich jedesmal, wenn ich sehe, dass man Gottes liebe Blumen, ebenso wie uns, in Kasten eingeteilt hat.“ Schwärmerisch, aber alles andere als realitätsfremd beschrieb er die Bilder, die ihm täglich begegneten:

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HSB

Harz • Kultur + Reisen

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(1) Die Blumenpracht erfreut heute wie damals das Auge (2) Ein begrünter Baumstumpf ließ Heine in Elegien ausbrechen (3) „Viele Steine, müde Beine, Aussicht keine“: Humorig, wie er war, schaute der Dichter immer etwas melancholisch drein (4) Bäume sind lebende Wesen (5) Moose gehören zu den schönsten Pflanzenarten (6) Himmelstürmende weiße Wolken (7) Heute befördert eine Bahn Touristen zu jeder Jahreszeit auf den Brocken (8) Heines „Aussicht keine“ trifft des Öfteren zu

„Die Wolken, so bizarr gestaltet sie auch zuweilen erscheinen, tragen ein weißes, mit dem blauen Himmel und der grünen Erde harmonisch korrespondierendes Kolorit, sodass alle Farben einer Gegend wie leise Musik ineinander schmelzen, und jeder Naturanblick krampfstillend und gemütberuhigend wirkt.“ Ganz besonders konnte sich der Naturfreund für die dicken Moospolster der Harzer Wälder begeistern.

Unverständlich war dem Romantiker, warum es inmitten all dieser grünen Pracht wenig klangvolle Ortsnamen wie Schierke und Elend gab. Er hätte auch wohl keine Freude an „Sorge“ gefunden, das sich seither dazugesellt hat. Und was hätte er dabei gefühlt, die Grenze zwischen zwei Deutschlands durch die höchste Erhebung des Harzes verlaufen zu sehen? „Der Brocken hat so etwas Deutschruhiges, Verständiges, Tolerantes“, schrieb er, schloss von dieser Beschreibung jedoch die vielen Besucher des Brockenhauses aus, die offenbar aus lauter Philistern bestanden und das Gästebuch, wie der Poet boshaft vermerkt, höchst philiströs mit prolligen Versen schmückten. Außerdem sprachen die Anwesenden allesamt wacker dem Alkohol zu.

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Heine besaß das Naturvölkern eigene „Erdgefühl“, das den Bewohnern Europas schon vor Ewigkeiten abhanden gekommen und in unserer zubetonierten Gegenwart zur Gänze verloren gegangen ist. In hohem Maße fasziniert war er von einem Knaben, dem dieses Gefühl offenbar noch innewohnte: „Der kleine Junge stand mit den Bäumen in gar eigenem Einverständnis; er grüßte sie wie gute Bekannte, und sie schienen rauschend seinen Gruß zu erwidern.“ Fast indianisch!

Wenn auch ein moderner Mensch solche Sentimente nicht mehr aufzubringen vermag, so kann er es zumindest versuchen.

Das ganze Heine-Werk ist Balsam für den gehetzten Dotcom-Urbaniten unserer Zeit. Vielleicht sollte man sich einmal selbst auf eine Harzreise begeben. Auf dem „Heinrich-Heine-Weg“ lässt sich die schöne Wanderung des Poeten heute touristisch nachvollziehen; Beschreibungen findet man unter anderem im Internet. Und man muss wie Heine den Brocken nicht mehr mühsam zu Fuß erklimmen, sondern möge sich von einem urigen Oldtimerzug hinaufbefördern lassen.

Text und Fotos von Roland Hanewald

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Rätsel • Mitmachen + gewinnen

ausbilden

bürgerMorast liche Kleidung

Fremdwährungen

gemalte Landschaftsansicht

besitzanzeigendes Fürwort

Signalgerät

10

nische Viehfarmen

dünne Eis- Fremdwähkristallrungen schicht

Furcht

sehr altes Auto

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gemalte Landschaftsansicht

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weibliches Reh

nicht oben Abk.: Musikalienhandel

ein Seidengewebe

altindische Dich- Lichttung kranz

Furcht

Name türkischer Sultane

ein Seiden-persöngewebeliches

Fürwort

Rufname überder prüfen Perón †

Treuebruch

Name türkischer Sultane

langes persönHalstuch

liches Fürwort

lateinisch: Luft

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Dreschabfall

fliederfarben

fliederfarben

Laie, Nichtprofi

spanisch: Freund

Initialen der Temple

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Urwaldpflanze

Stillstand im Verkehr

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Dreschabfall

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Bewohner von Laos

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kernlose

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musikalisches Übungsstück Arbeitseinheit beim Film

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musikalisches Übungsstück

Anrufung Gottes

Ausruf des Schauderns

Strick

Anrufung Gottes

abhanden

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Ausruf des Schauderns

wegen, weil9

abhanden

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6 www.raetselschmiede.de www.raetselschmiede.de

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Teilnahmeschluss: 15.02.2015. Schicken Sie das Lösungswort per Postkarte an: autentic.info GmbH / Postfach 1410 / 88230 Wangen im Allgäu oder per E-Mail an: media@autentic.info Das Lösungswort des letzten Rätsels lautete: Herbstanfang.

Gewonnen hat Erwin Gut aus Grafenhausen.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.

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T E V L I T A

ADV

5

Wacholderschnaps

1 kernlose Orange

5

englisch: und

akademischer Grad (Abk.)

Laos

langes Orange Halstuch

Arbeitseinheit beim Film

deutscher Musiker Wachol(James)

T E R T V L II D E A TD A

A

Grad (Abk.)

der-Bewohschnaps ner von

dt.

Golfprofi (Bernhard)

Gehilfe ugs.: leichter des Ritters Betrug

populär

A U N G S A T

G S A T

Edelsteinnachakadeahmung mischer

Urwaldpflanze

T R I D E A D

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Strick

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lateinisch: Luft

Laie, Nichtprofi

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im Verkehr

Kykladeninsel

Ritters

italie- männ- erster nische liches GeneralMaissekretär Wasserspeise Schwein der UNO

Zier-Stillstand strauch

altindische Sie eine hochwertige Standlupe Gewinnen Dichtung von Eschenbach Optik Abk.: Musidt.

Gehilfe ugs.: kalienGolfprofi leichter des handel (Bern-

Treue-Initialen bruch der Temple3

1

amerikanische Viehfarmen

griechi-steinKimonosche nachUnheilsgürtel göttin ahmung8

englisch: von, aus

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Hausdurchsuchung

Edel-

Kykladeninsel

erster Generalsekretär der UNO

Kimonogürtel

französischer unbest.

Artikel ein Verkehrszeichen

Abscheugefühl

italie- männnische liches Maisspeise Schwein

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Rufname überder prüfen Perón †

dünne Eiskristallschicht

anzeigendes Fürwort

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Lichtkranz

Aristokratie

Zierstrauch besitz-

englisch: von, aus

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Aristokratie

Hausdurchsuchung

griechische Unheilsgöttin

weibliches Reh

bürgerausMorast liche bildenamerikaKleidung

2

französischer unbest.

Artikel ein Verkehrszeichen

Abscheugefühl

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Impressum / Vorschau • Die letzte Seite

Impressum

Kurz vor Schluss

ISSN: 1612-9865

Herausgeber + Chefredakteur Heinz Jürgen Höninger E–Mail: hjh@autentic.info Verlagsleitung Michaela Einhauser, E-Mail: me@autentic.info Tel. (07522) 931-073, Fax (07522) 265 40 94 Verlagsanschrift autentic.info GmbH Kneippweg 1, D–88239 Wangen im Allgäu Redaktion Susanne Wolters (Ltg.), E–Mail: sw@autentic.info Sandy Hedig Redaktionsanschrift Magazin Augenlicht VisionCare Postfach 1410, D–88230 Wangen im Allgäu Tel. (07522) 93 10 73, Fax (07522) 265 40 94 E–Mail: redaktion@augenlicht.de Internet www.augenlicht.de, www.autentic.info Wissenschaftliche Beratung Prof. Dr. med. Albert J. Augustin Prof. Dr. med. Fritz Dannheim Gestaltung autentic.info, Wangen, Nicole Kappe Anzeigenverkauf und Disposition Michaela Einhauser, E–Mail: me@autentic.info Tel. (07522) 93 10 73, Fax (07522) 265 40 94 Anzeigenverkauf Karin Burghardt, E–Mail: kb@autentic.info Tel. (02054) 155 29, Fax (02054) 155 28 Vanessa Burghardt, E-Mail: vb@autentic.info Tel. (0203) 60 80 98 90, Fax (02054) 155 28 Abonnement/Leserdienst Tel. (07522) 93 10 73, Fax (07522) 265 40 94 E–Mail: abo@augenlicht.de Anzeigenpreise Preisliste Nr. 8 (1. Januar 2014) Bezugspreise Einzelheft 5 Euro (inkl. Mwst. zzgl. Versand) Abonnement Inland: 17 Euro (inkl. MwSt. und Versand) für 4 Ausgaben Abonnement Ausland: 22 Euro (inkl. MwSt. und Versand) für 4 Ausgaben Abonnements verlängern sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn sie nicht vier Wochen vor Ablauf eines Bezugsjahres gekündigt werden.

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Studie Alkohol vernebelt die Sicht Dass schon geringe Mengen Alkohol den Sehsinn „vernebeln“, ist jetzt wissenschaftlich belegt: Das in alkoholischen Getränken enthaltene Ethanol stört den natürlichen Tränenfilm des Auges, so eine spanische Studie.

Es löst die äußere, leicht fettige Schicht des Tränenfilms auf, der das Auge bedeckt. Dadurch verdunsten die wässrigen Bestandteile der Tränenflüssigkeit. Dies verschlechtert das Sehvermögen bei Nacht und erhöht die Licht- und Blendempfindlichkeit. Alkoholische Getränke beeinträchtigen also nicht nur generell das Reaktionsvermögen des Fahrers, sondern wirken auch direkt auf die Augen. Diese Effekte treten schon nach Verzehr geringer Mengen Alkohol auf und schränken die Fahrtüchtigkeit ein. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) rät Autofahrern deshalb, insbesondere vor nächtlichen Fahrten gänzlich auf alkoholische Getränke zu verzichten.

(DOG)

Glaukom Medikamente zunächst nur in ein Auge geben Etwa 80 Prozent der Patienten mit Grünem Star (Glaukom) erhalten Medikamente, die den Augeninnendruck senken sollen. Um den Effekt besser beurteilen zu können, sollten die Tropfen zunächst nur in ein Auge verabreicht werden. Denn der Augeninnendruck unterliegt natürlichen Schwankungen, die sich sowohl im Tages- als auch im Jahresverlauf zeigen. Das macht es schwer zu unterscheiden, ob Druckunterschiede zwischen Messungen ohne oder mit Tropfen nun auf das Medikament oder die natürlichen Druckschwankungen zurückzuführen sind. Einen Ausweg aus diesem Dilemma bieten „one-eye trials“, die in den USA üblich sind: Vor der Therapie misst der Augenarzt den Augeninnendruck beider Augen, am besten zu verschiedenen Zeitpunkten. Diese Messungen zeigen, ob der Augeninnendruck auf beiden Augen stets gleich ist oder aber den gleichen Unterschied aufweist. Danach wird den Patienten empfohlen, die Medikamente für bis zu vier Wochen zunächst nur in ein Auge zu tropfen. So kann der Arzt nun im direkten Vergleich mit dem zweiten Auge anhand der Differenz ermitteln, ob das Medikament eine drucksenkende Wirkung entfaltet. Ist das der Fall, können beide Augen therapiert werden. Ein weiterer Vorteil: Man kann besser erkennen, ob das Medikament unerwünschte Nebenwirkungen hat.

(DOG)

Im nächsten Heft • Medizin: Das allergische Auge • Mikronährstoffe: „Augenvitamine“ • Sehen 45plus: Katarakt und künstliche Linsen • Medizintechnik: Was macht ein OCT-Gerät? • Low Vision: Lupen und Brillen • Optik: Gut sehen • Brillen: Aktuelle Designtrends ... und vieles mehr

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