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Studium News

STUDIUM

KRUMME VITAMINE

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START-UP DES MONATS Eine Studie der Universität Edinburgh zeigt: Mehr als 50 Millionen Tonnen Obst und Gemüse, das in Europa angebaut wird, wird jährlich weggeworfen – vor allem, weil es die Standards der Supermärkte und Verbraucher in puncto Aussehen nicht erfüllt. Das Start-up Etepetete wird dagegen aktiv: Sie retten krumme Gurken, dreibeinige Karotten und Co. direkt beim Bio-Bauern, verpacken das Gemüse und Obst in recyclebare Kartons und verschicken die gesunden Pakete an ihre Kunden. Von der Obstbox Classic bis zur Rohkostbox Family in unterschiedlichen Größen zu haben. Besonders cool: Mit jeder Lieferung erhältst du tolle, auf deine Lebensmittel zugeschnittene Rezepte, die du direkt ausprobieren kannst. Mehr Infos und Bestellmöglichkeiten gibt's unter Ein Studienabbruch ist kein Beinbruch, das zeigt eine Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung. Sie kam zu dem Ergebnis, dass bereits ein halbes Jahr nach dem Uni-Abschied 43 Prozent eine schulische oder betriebliche Berufsausbildung aufgenommen hatten und 31 Prozent erwerbstätig waren. Das Engagement der Hochschulen für eine nachhaltige Papierbeschaffung ist auch in diesem außergewöhnlichen Jahr ungebrochen. Das zeigt der Papieratlas 2020, den die Initiative Pro Recyclingpapier am 6. Oktober im Bundesumweltministerium in Berlin vorgestellt hat. Die 43 teilnehmenden Hochschulen verwenden durchschnittlich über 75 Prozent Papier mit dem Blauen Engel und stellen damit einen neuen Rekord auf. Bundesministerin Svenja Schulze zeichnete die FernUniversität in Hagen als ›Recyclingpapierfreundlichste Hochschule‹, die Universität zu Köln als ›Aufsteiger des Jahres‹ und die Universität Tübingen als ›Mehrfachsieger‹ aus. Partner

www.etepetete-bio.de.

ANZEIGE HEUTE INVESTIEREN, MORGEN PROFITIEREN Zugegeben: Altersvorsorge hört sich als Studierender erst mal nicht so sexy an. Fakt ist aber, dass es sich lohnt, sich schon heute darum zu kümmern. Gespartes Geld wird früher oder später zum Beispiel durch Inflation an Wert verlieren, besser ist es also, jetzt kleine Beträge anzulegen und später von den Renditen zu profitieren. Und keine Sorge, dafür musst du weder wohlhabend sein, noch zum Aktienguru werden. Horbach berät dich bei der Erstellung eines ganz persönlichen Finanzplans, so kannst du zum Beispiel schon mit 25 Euro pro Monat in Fonds investieren. Je nach finanzieller Lage lässt sich dieser Betrag monatlich anpassen. Außerdem kannst du mit deinem Investment auch nachhaltige Unternehmen sowie Projekte unterstützen und leistest so ganz nebenbei einen Beitrag zum Klimaschutz. Oder du zahlst 60 Euro im Jahr in deinen Riestervertrag ein – kein

40% DER STUDENTEN IN DEUTSCHLAND HABEN DURCH DIE CORONAKRISE IHREN NEBENJOB VERLOREN.

NEUIGKEITEN DES MONATS VON RECYCLING, QUALITÄT IN DER LEHRE UND STUDIENABBRECHERN

STUDIENABBRECHER WILLKOMMEN

NEUER REKORD BEI RECYCLINGPAPIER IN HOCHSCHULEN Vermögen, oder? www.horbach.de sind das Bundesumweltministerium, der Deutsche Hochschulverband und das Umweltbundesamt. Alle Ergebnisse: www.papieratlas.de.

MEINPROF.DE Dein Lieblingsdozent hat sich von virtuellen Vorlesungen nicht abschrecken lassen und ist weiterhin durch besonders gute Lehre herausgestochen? Du möchtest dabei helfen, dass die Qualität der Lehre transparent wird und Studenten an deiner Uni direkt einen Überblick haben? Dann gib auf www.meinprof.de deine Wer-

tung ab!

HIRN'S DIR REIN

SCHNELL LERNEN. NIX MEHR VERGESSEN. DAS GEHT MIT DIESEN VIER TECHNIKEN – FRISCH VOM PROFI

Text: Sven Frank

Ein erfolgreiches Studium erfordert das Abspeichern von unzähligen Informationen. Hier sind vier hochwirksame Techniken für beeindruckende Lernerfolge:

#1 DATEN, ZAHLEN UND FAKTEN MERKEN MIT DER BAUMLISTE Die Baumliste ist eine Merktechnik, bei der Zahlen in Symbole umgewandelt werden, zum Beispiel ein Baum für die Zahl 1, Zwillinge für die Zahl 2, eine Hand für die 5 oder ein Zwerg für die 7.

Möchtest du dir nun beispielsweise die Grundrechte unserer Verfassung merken, so verbindest du Artikel 1 GG mit einem Baum und erstellst das Bild »Viele Menschen würden diesen Baum gerne fällen«, also Menschenwürde. Artikel 2 GG verbindest du mit Zwillingen und dem Bild »Der eine befreit den anderen aus dem Gefängnis«, also Freiheit der Person. Artikel 5 GG: Das Symbol für die Zahl fünf ist eine Hand und du stellst dir einen wild gestikulierenden Redner vor. Somit weißt du, dass Artikel 5 die Freiheit der Meinungsäußerung beschreibt.

Zahlen merkst du dir mit der Baumliste auch leichter, etwa das geschichtsträchtige Jahr 1907: »Das Vereinigte Königreich lehnt Vorschläge zu einem Tunnelbau unter dem Ärmelkanal ab, da es trotz der Entente cordiale eine französische Invasion fürchtet.« Das Symbol für die Zahl 19 ist ein Teller, weil um 19 Uhr zu Abend gegessen wird. Das Symbol für die Zahl 7 ist ein Zwerg, da es davon bei Schneewittchen sieben Stück gab. Das Bild zum Merken des historischen Ereignisses könnte wie folgt lauten: Beim Abendessen schlägt ein Zwerg vor, einen Tunnel unter dem Ärmelkanal zu bauen. Der Butler James lehnt diesen Vorschlag ab, weil er kein Französisch spricht.

Außerdem kannst du diese Liste auch als Ablagesystem für Fakten verwenden, wie die chemischen Elemente nach Ordnungszahl: • Was braucht ein Baum zum Leben? Wasser (Wasserstoff) • Welches Gas befindet sich in dem Luftballon, den die

Zwillinge halten? (Helium) • Was machen kleine Kinder mit einem der fünf Finger in der Nase? Bohren (Bor)

#2 FAKTEN MERKEN MIT DER LOCILISTE Der Begriff Loci bezeichnet die Mehrzahl von Locus, lateinisch für Ort. Somit besteht die Lociliste aus zehn prägnanten Punkten an einem Ort oder in einem Raum. Diese werden im Uhrzeigersinn angeordnet. Angenommen du sitzt im Hörsaal und schaust dich im Uhrzeigersinn um. Hierbei fallen dir beispielsweise folgende Punkte im Raum auf: die Tafel, die Leinwand, das Pult, der Laptop, der Beamer, der Lautsprecher, der Treppenaufgang, die Lampe, das Fenster und die Tür.

Jetzt möchtest du dir die letzten zehn Präsidenten der USA vor Barack Obama merken. Das könnte dann folgendermaßen aussehen: Die Tafel ist aus Eisen und du haust darauf Eisenhower Die Leinwand zeigt einen bayerischen Politiker, der dich anschaut und fragt »Kenn i di?« Kennedy Auf dem Pult steht Boris Johnson und tanzt Johnson Über den Laptop schaust du dir Arielle, die Meerjungfrau an Nixon Jemand kommt und trägt den Beamer fort Ford Auf dem Lautsprecher sitzt ein Kater Carter Der Treppenaufgang ist patschnass wegen des Regens Reagen Die Lampe beleuchtet einen alten Busch Bush Senior Gegen das Fenster fliegt ein Vogel und es macht »kling« Clinton Die Tür geht auf und jemand bringt einen jungen, frischen Eukalyptusbusch Bush Junior

#3 ABSTRAKTES LERNEN MIT DER KÖRPERLISTE Die Körperliste ist ein weiteres, sehr leicht umsetzbares Ablagesystem für Informationen, die zuverlässig abrufbar sein müssen. Hierbei werden zehn verschiedene Stellen des Körpers als markante Punkte definiert, zum Beispiel die Füße, die Knie, die Oberschenkel, das Gesäß, der Bauch, der Brustkorb, die Schultern, der Hals, die Nase und die Stirn.

Angenommen du möchtest dir nun die Reihenfolge der zehn meist gesprochenen germanischen Sprachen merken, dann könnte das wie folgt aussehen: • Deine Schuhe an den Füßen sind eng:

Englisch. • Die deutschen Studenten knien sich voll ins

Studium rein: Deutsch. • Beim Aufstehen und Hinsetzen im Hörsaal gehen die Oberschenkel auf und nieder:

Niederländisch. • Wenn dir jemand an der Uni an den

Hintern fasst, dann denkst du »alter Schwede«:

Schwedisch.

In Kombination mit der Baumliste und der Lociliste bietet die Körperliste eine wunderbare Möglichkeit, sich bis zu tausend verschiedene Bilder mühelos zu merken und somit umgekehrt die Zahlen von eins bis 1.000 als Bilder abzurufen. So merkst du dir zuverlässig Telefonnummern, IBAN-Nummern und historische Daten.

#4 FACHBÜCHER VERINNERLICHEN MIT DER GESCHICHTENTECHNIK Wir alle lieben Geschichten wie diese: »Ein Affe rennt in Panik mit einer Zange in der Hand auf einen Skifahrer zu und ruft: »Die Psychologen sind nicht organisiert!« Daraufhin nimmt der Skifahrer seine Organe und legt sie dem Affen um den Hals, was diesen belastet, weil er sich nicht anpassen kann. Daneben sitzen die sozialen Menschen, denen das Ohr pfeift, und die sich dadurch beim Essen gestört fühlen. Außerdem haben sie sexuelle Probleme, wenn sie miteinander schlafen wollen. Also suchen sie eine berühmte Persönlichkeit, die sich daraufhin die Pulsadern aufschneidet und Selbstmord begeht.«

Nun, je nach Studiengang hast du es vielleicht schon bemerkt – es handelt sich bei dieser Geschichte um die Einteilung der Psychopathologie: »Ein Affe (affektive Störungen) rennt in Panik (Angst- und Panikstörungen) mit einer Zange (Zwänge) in der Hand auf einen Skifahrer (Schizophrenie) zu und ruft: »Die Psychologen sind nicht organisiert (psychotische Störungen nicht-organischer Genese)!« Daraufhin nimmt der Skifahrer seine Organe (organische Psychosyndrome) und legt sie dem Affen um den Hals, was diesen belastet, weil er sich nicht anpassen (Belastungs- und Anpassungsstörungen) kann. Daneben sitzen die sozialen Menschen (dissoziative Störungen), denen das Ohr pfeift (Psychosomatik), und die sich dadurch beim Essen gestört (Essstörungen) fühlen. Außerdem haben sie sexuelle Probleme (Sexualstörungen), wenn sie miteinander schlafen (Schlafstörungen) wollen. Also suchen sie eine berühmte Persönlichkeit (Persönlichkeitsstörungen), die sich daraufhin die Pulsadern (Störungen der Impulskontrolle) aufschneidet und Selbstmord (Suizidalität) begeht.«

Probiere die vorgestellten Methoden doch gleich einmal aus! Du wirst sehen, dass du dir Lerninhalte so leichter merken kannst – und ganz nebenbei macht es richtig Spaß, sich verrückte, unvergessliche Geschichten auszudenken. Weitere Informationen findest du unter www.sven-frank.com.

Kann man das Gedankenkarussell stoppen?

Einfach entspannen: 7Mind – die Meditations-App für weniger Stress. Die 7Mind-App hilft dir, dein inneres Wohlbefinden zu fördern und stressbedingten Krankheiten vorzubeugen. Das digitale Achtsamkeitstraining im Wert von rund 75 Euro ist für BARMER-Versicherte 12 Monate kostenlos nutzbar. Mehr Infos unter: www.barmer.de/7mind-testen

VITA & VINO: ALLES DOLCE!

STUDIEREN, WO ANDERE TÖRGGELEN: BOZEN HEISST DAS ZAUBERWORT FÜR EIN AUSLANDSSEMESTER ZWISCHEN WANDERN, APEROL SPRITZ UND TOLLER UNI. LEON HAT ES AUSPROBIERT – HIER SEINE TIPPS

audimax-Serie Das Leben anderswo

DAS ANDERSWO

BOZEN, das pulsierende Zentrum Südtirols, liegt zwischen den Dolomiten und zahlreichen Weinbergen. Die Landeshauptstadt lockt mit einer Vielzahl an Geschäften, feiner Gastronomie und einem reichen Kulturangebot. Die wechselvolle Geschichte der Stadt spiegelt sich auch in der architektonischen Vielfalt wider: Das mittelalterliche Zentrum, der Jugendstil der Donaumonarchie und der Neoklassizismus der MussoliniDiktatur wechseln sich mit modernen Fassaden ab. Knapp 108.000 Menschen leben in Bozen, davon sind etwa 26 Prozent deutscher, 73 Prozent italienischer und ein Prozent ladinischer Herkunft. Bevor ich mein Masterstudium antrat, wusste ich bereits, dass ich ein Auslandssemester absolvieren wollte. Denn schon während meines Bachelors hatte ich mich ins Ausland gewagt und eine bereichernde Erfahrung gemacht. Das wollte ich unbedingt wiederholen.

Meine Wahl fiel auf Bozen, weil ich über die Uni nur Positives gehört hatte. Also bewarb ich mich innerhalb der Frist auf einen der zwei Plätze, die das International Office anbot, und bekam eine Zusage. Es lohnt sich, die Bewerbung rechtzeitig vorzubereiten, da im Antrag hin und wieder etwas korrigiert werden muss.

WOHNHEIM-WISSEN Ich fand zeitnah ein Zimmer in einem Doppelapartment des Studentenwohnheims ›UniverCity‹, das über ein First-Come-First-Served-Verfahren vergeben wurde. Ich hatte großes Glück, denn die Zimmer dort sind rar und begehrt. Warum? Die Miete in einem Wohnheim ist vergleichsweise niedrig – Tendenz allerdings steigend. Ein weiterer Pluspunkt: Einmal pro Woche kommt Reinigungspersonal.

Ich musste allerdings feststellen, dass es kein Bettzeug, Besteck oder Geschirr in den Apartments gab. Daher beschäftigte ich mich in der Anfangszeit mit dem Besorgen dieser grundlegenden Utensilien. Parallel musste ich die ersten Lehrveranstaltungen besuchen und verstehen, wie die Hochschule organisiert ist. Dadurch kam etwas Stress auf, der sich aber bald legte.

CAMPUS IM CHECK Die Freie Universität Bozen hat ungefähr 3.000 Studierende, ist recht modern und technisch gut ausgestattet. Die Unterrichtssprache ist Englisch. Die Dozenten sind sympathisch und die Werkstätten, Arbeitsräume und Ateliers einfach nur toll.

Gegessen habe ich meistens in der Mensa. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist stimmig und Studis können zwischen drei Menüs oder einer frisch gebackenen Pizza wählen. Ja, es gibt tatsächlich eine kleine Pizzeria in der Mensa! Nicht nur die: Auch eine Unibar, in der zum Beispiel verschiedene Arten Kaffee angeboten werden, befindet sich auf dem Campus.

FACETTENREICHE FREIZEITGESTALTUNG Einige Aktivitäten wie Quiz-Rallyes, Bar-Tours oder Städtetagestrips werden von den sogenannten ›Uni-Buddys‹ angeboten, die die Erasmus-Studierenden betreuen. Zudem gibt es den ›Sport Club University Bozen‹, der Events wie Fußballturniere, Canyoning, Klettern, Rafting oder die ›Snow Days‹ organisiert. Eine Mitgliedschaft lohnt sich auf alle Fälle, weil sich pro Ausflug einige Kosten sparen lassen!

Ganz Südtirol eignet sich ausgezeichnet zum Wandern, Klettern, Ski oder Snowboard fahren. Landschaftlich ist die Region sehr schön – besonders, für diejenigen, die keine Berge gewohnt sind. Außerdem ist Bozen ein Paradies für Fahrradfahrer! Ob zur Uni oder zu umliegenden Städten wie Terlan – die Radwege sind meist gut ausgebaut und teilweise schön am Fluss gelegen. Auch wer sportlich die Serpentinen der Berge herunterfahren möchte, kommt ebenfalls auf seine Kosten.

Es lohnt sich aber auch, die Kirchen, Schlösser und Ruinen sowie Museen zu besichtigen. Südtirol, insbesondere Bozen, bietet wegen der geografischen Lage und Historie einen spannenden Mix aus österreichischen Einflüssen und italienischem ›Dolce Vita‹. So erinnert beispielsweise die Architektur häufig an alpentypische Riegelhäuser, aber die Atmosphäre in den Straßen und das Lebensgefühl der Leute ist eher südländisch angehaucht.

Gemessen an der Größe der Stadt sind die Ausgehmöglichkeiten mit dem ›Miró Club‹ oder dem ›Batzenhäusl‹ und einigen Bars ziemlich gut. Der Obstplatz ›Piazza delle Erbe‹ ist abends bei gutem Wetter immer voll und besonders bei Jugendlichen ein beliebter Treffpunkt.

DIE BOZEN-BASICS In den meisten Fällen klappt die Verständigung auf Deutsch und Englisch gut. Außerhalb der Universität ist Englisch sprechen manchmal schwierig, denn viele ältere Italiener können oder möchten sich ausschließlich in ihrer Muttersprache unterhalten.

Was mich etwas überrascht hat, war die Tatsache, dass jede Person, die sich länger in Italien aufhält, eine Steuernummer braucht. Die wird etwa für den Kauf einer italienischen SIM-Karte oder für die Eröffnung eines Kontos benötigt. Letzteres bei der Volksbank einzurichten oder sich eine Kreditkarte zu besorgen, um unnötige Gebühren beim Geldabheben zu vermeiden, macht meiner Meinung nach Sinn.

VORANKOMMEN UND VERSORGEN Autofahrer sind generell etwas rabiater. So werden Zebrastreifen quasi ignoriert und Parken in der zweiten Reihe ist normal. Der öffentliche Personennahverkehr, die Flixbusse und Züge sind erschwinglich, beziehungsweise sogar günstiger als in Deutschland. Es gibt für Studierende unter 27 Jahren einen ›Südtirol Pass‹, der 150 Euro kostet. Der Kauf lohnt sich für alle, die die Region erkunden oder die drei städtischen Seilbahnen öfter nutzen wollen. Die Stadtbusse fahren bloß bis circa 20 Uhr, danach verkehrt bis 24 Uhr ein Nachtbus. Wer später unterwegs ist, muss ein Taxi rufen oder einen längeren Fußmarsch in Kauf nehmen.

Lebensmittel und Restaurantbesuche sind zum Teil etwas teurer als in Deutschland: Es wird oft eine Gebühr für das Besteck und den Service berechnet – dafür ist Trinkgeld kein Muss. Die Supermärkte haben auch sonntags und an Feiertagen geöffnet – Hamsterkäufe sind also nicht nötig.

EINMALIGE ERFAHRUNG Südtirol ist ein idyllisches Fleckchen Erde und immer wieder eine Reise wert. Die Landschaft ist wirklich atemberaubend – und die Menschen sind umgängliche Genießer: Sie haben neben ihrem liebenswerten Dialekt eine beneidenswert gelassene Lebenseinstellung.

Leon beim Canyoning in der Nähe von Meran.

LEONS TIPPS

Unvergesslich: Die Wanderungen in den umliegenden Dolomiten und die Aussicht von oben.

Unbedingt probieren: Den Wein, Aperol Spritz, Käse, Pizza, Eis, Schlutzer, Speck und Schüttelbrot aus der Region.

Das geht nur hier: Den Mann aus dem Eis ›Ötzi‹ oder die sechs Messner Mountain Museen besichtigen. Typisch Bozen: Sich an lauen Sommerabenden mit Bekannten am Piazza delle Erbe oder den Talfer Wiesen treffen, quatschen und das kulinarische Angebot am Waltherplatz genießen

Hinkommen: Am besten geht das mit dem Zug oder Auto. Es gibt auch Flüge nach Verona oder Venedig, von dort kann man die Bahn oder den Bus nehmen.

WISSENSCHAFTSPREIS Bundesverband Alternative Investments e. V.

Prämiert werden Arbeiten im Bereich alternativer Investments mit Schwerpunkt Absolute Return Fonds, Private Equity, Private Debt, Infrastruktur sowie Rohstoffe insbesondere aus den Disziplinen: Betriebswirtschaftslehre | Volkswirtschaftslehre | Rechtswissenschaften (Wirtschafts-) Mathematik | Physik

JETZT BEWERBEN

Wissenschaftspreis 2021

Das Preisgeld

Teilnehmen

Die Jury

von insgesamt € 10.000,- wird an die Gewinner folgender Kategorien ausgelobt: Bachelorarbeiten Dissertationen/Habilitationen Masterarbeiten Sonstige Wissenschaftliche Arbeiten

können Studierende, Doktoranden sowie wissenschaftliche Mitarbeiter deutscher Hochschulen und Forschungseinrichtungen.

besteht aus hochrangigen Wissenschaftlern und Experten aus der Praxis.

RICHTUNG LEBEN DENKEN

DIAGNOSE: KREBS. WIE DAMIT UMGEHEN, WIE DAS LEBEN ANGEHEN UND DAS STUDIUM. DIE STUDENTIN UND DREIFACHE MUTTER MANDY ERZÄHLT, WIE SIE DAS SCHAFFT.

Text: Mandy Falke

Das Seminar wird an drei verschiedenen Terminen angeboten. Beim Blick in meinen Kalender stelle ich fest, dass ich an zwei der genannten Daten bereits Termine zur Krankengymnastik oder beim Arzt habe. Ich schreibe also der zuständigen Dozentin eine E-Mail und informiere sie darüber, dass mir die Teilnahme aufgrund meiner Krankheit nur im Seminar A möglich ist. Ich muss sie um eine bevorzugte Zulassung für das Seminar bitten. Dieses Vorgehen ist für mich erstmal ungewohnt gewesen, gehört aber mittlerweile zu meinem Leben als Studentin dazu.

2017 erkrankte ich an einer besonders aggressiven Form von Brustkrebs. Seitdem gelte ich als chronisch krank und habe einen Grad der Behinderung von 80. Für Studenten mit Behinderungen gibt es besondere Regelungen, um es ihnen zu erleichtern, Krankheit und Studium miteinander zu vereinen. Ich studiere Psychologie an der Technischen Universität Braunschweig. Hier gibt es einen ›Beauftragten für die Belange von Studierenden mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen‹. Dorthin kann ich mich wenden, wenn sich Absprachen mit Professoren oder Dozenten schwierig gestalten. Auch wenn ich besondere Unterstützung benötige, etwa in Form von Hilfe bei meiner Studienplangestaltung, finde ich dort den richtigen Ansprechpartner oder bekomme diesen zumindest vermittelt.

UNTERSTÜTZUNG UND ORIENTIERUNG Meine Uni bietet auch ein ›Diversity Mentoring‹ an. Dieses Programm bietet Studierenden, die aus unterschiedlichen Gründen mit Barrieren im Studium konfrontiert sind, eine bessere Orientierung im Hochschulalltag. So dient es zum Beispiel dazu, Studierende des gleichen Studiengangs zu vermitteln, die unterstützen können. Dies kann ungemein hilfreich sein, wenn ich beispielsweise krankheitsbedingt viele Vorlesungen verpasse und Mitschriften benötige. Manchmal habe ich auch Fragen zu Studienabläufen, die ich nicht kenne, weil ich bei den Informationsveranstaltungen dazu nicht anwesend sein konnte. Eine gute Orientierung für Studierende mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen bietet auch die Homepage des Studentenwerks: www.studentenwerke.de/de/behinderung. Hier können sie sich beispielsweise über Nachteilsausgleiche informieren. Viele Studierende mit Beeinträchtigungen wissen zum Beispiel nicht, dass sie Modifikationen bei der Anwesenheitspflicht beantragen oder eine individuelle Verlängerung von Abschlussfristen aushandeln können.

Im Jahr 2017 hatte ich meine Akuttherapien und habe trotzdem versucht, einen kleinen Teil meines Unialltags zwischen Chemo, OP und Bestrahlung aufrechtzuerhalten. Neben den zu erwartenden Nebenwirkungen wie Übelkeit und Müdigkeit stellte sich mir auch die Frage, ob es für mich überhaupt noch Sinn macht, weiter zu studieren. Meine Überlebensprognose wird die nächsten fünf Jahre – das entspricht dem Stadium der Heilungsbewährung – aufgrund meiner besonders aggressiven Tumorklassifikation unklar sein.

NUR NOCH ZEIT FÜR ANGENEHME DINGE? Ich lebe mit meinem Mann und meinen drei Kindern zusammen. Oft habe ich mir die Frage gestellt, ob es sich lohnt, weiterhin Zeit für das Studium aufzuwenden. Denn: Wenn ich in fünf Jahren wirklich tot bin – sollte ich dann nicht lieber die Zeit nur noch mit angenehmen Dingen verbringen? Ich habe mich dafür entschieden, Richtung Leben zu denken. Mein Studium hilft mir dabei, diese Zukunftsperspektive aufrechtzuerhalten. Meine Krebserkrankung wird mich also auch in Zukunft begleiten.

Um das Leben mit meiner Krankheit reflektieren und verarbeiten zu können, begann ich mich ehrenamtlich im Bereich der Krebsaufklärung und -prävention zu engagieren. Unter www.unddannamlebenbleiben.de kann man Einblicke erhalten. Zum Schluss möchte ich noch mal betonen, dass ich heute nur noch studieren kann, weil es an meiner Uni Nachteilsausgleiche und DiversityMentoring-Programme gibt. Hierfür bin ich sehr dankbar.

Foto: privat, file404/depositphotos.com