Menorca: Lebe das Mittelmeer

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Menorca: Lebe das Mittelmeer


Binibèquer


Menorca: Lebe das Mittelmeer

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Menorca: Natur im Urzustand

18 Eine Küste voll versteckter Plätze und Geheimnisse

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Der perfekte Strand

21 Ein außergewöhnlicher Rahmen für Tagungen und Kongresse

11 Tausend Arten, die Insel zu entdecken 14 Der Zauber der Pferde und das Enigma der Steine

22 Karte von Menorca und Tourismusinformationen


Naturschutzpark Parc Natural Albufera des Grau

Menorca: Natur im Urzustand

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Land auf Menorca

Manche Orte scheinen wie für die Einzigartigkeit geschaffen, sie sind einmalig. Und ihre starke Persönlichkeit beschert denen, die sie besuchen, ein genauso einmaliges Gefühl. Orte von wesentlicher, tieferer Bedeutung – Menorca ist einer von ihnen. An den Toren zum Golfe du Lion gelegen, wurde Menorca jahrhundertelang als strategisch äußerst wichtige Enklave angesehen. Die Macht, die die Insel jeweils eroberte, hielt damit gleichzeitig den Schlüssel zur Kontrolle des westlichen Mittelmeers in Händen. Das erklärt auch ihre turbulente Geschichte: Die Invasionen, die Angriffe, die lange Vorherrschaft der Briten im 18. Jahrhundert und die kurze Epoche, während derer sie der französischen Krone unterstand.


Natur

Diese wechselvolle Geschichte, gemeinsam mit einem sehr speziellen Klima und dem unglaublich reichen Kulturerbe, das sich im Laufe der Jahrhunderte angesammelt hat, haben Menorca einige Besonderheiten beschert, die sie von den restlichen Baleareninseln stark unterscheidet. Hinzu kommt noch eine Natur im Urzustand – Menorca bewahrt sein natürliches Erbe auf beneidenswerte Weise. Das erklärt auch, warum die UNESCO sie im Jahr 1993 zur Reserve der Biosphäre erklärt hat.

Das Allerwichtigste aber, der Faktor, der die Beziehung zwischen Mensch und Natur am besten regelt, ist ihre Größe. Wenn man auf Menorca über Land fährt, das durch Steinmauern unterteilt ist und kleinere, in dunklem Grün bewachsene Anhöhen hat, sind die darin eingebetteten Häuser und Dörfer Bestandteil dieser Harmonie. Der „Lloc“, ein Bauernhaus, das entweder weiß oder auch in einem Karminrot gestrichen ist, das die Briten eingeführt haben, wirkt nicht störend. Er verleiht der Landschaft einen eleganten Kontrapunkt und betont sie noch.

Dieser Einheitlichkeitsfaktor ist auch in anderen Ordnungen präsent. Die Städte - Mahon im Osten und Ciutadella im Westen - sind menschengerecht, wohlproportioniert gestaltet. Sie halten Zwiegespräche mit der Meerlandschaft, zeigen ihre Geschichte, öffnen ihre gemütlichen Ecken, ohne dass sich jemals ein Element über das andere erheben würde. Menorca vermittelt das Gefühl, ein Mittelpunkt zu sein, als ob man an einem Ort wäre, von dem aus man das Universum ordnen könnte. Alles so wohlproportioniert, so ausgewogen, so voller Inhalt. Sie hat etwas Mysteriöses, Summierendes in sich. Eine Insel, die einfach ganz anders ist, als alles Gewohnte. 5


Platja d'en Tortuga


Sonne und Strand

Cala Mitjana

Der perfekte Strand

Der Name Menorca beschwört sofort ein Bild herauf: Eine abgeschlossene Bucht mit Wäldern, Steilhängen, klarem Wasser in leuchtenden Farben. Ein Ort, der weit entfernt ist vom weltlichen Getöse, sich hingibt an das Blau und das Gold des Strandes. Sonne, Ruhe, Wohlbefinden. Der perfekte Strand. Die Strände Menorcas sind auf der ganzen Welt berühmt. Die Insel bietet eine große und abwechslungsreiche Auswahl. Da wären zunächst die Familienstrände, die sehr gut erreichbar sind, wie beispielsweise Son Bou (Alaior), Sant Tomàs (Es Migjorn Gran), Arenal den Castell (Es Mercadal), Es Grau (Maó) oder Punta Prima (Sant Lluís). Auf Menorca gibt es keine überfüllten Strände. 7


Pregonda

Reitsporttourismus

Route “Camí de Cavalls”

Sie haben sich ihre paradiesische Aura, ihre Glückskomponenten bewahrt, ohne dass irgendetwas ihre Ruhe stören könnte.

Mehr nach Westen hin gelangt man zu einsamen Buchten, wie der Cala Torreta oder zur Cala Tortuga, nahe dem Leuchtturm von Favàritx. Das Wasser ist von mineralblauer Farbe, die sich stark gegen den Sand abhebt. El Arenal den Castell ist ein weiterer Strand und öffnet sich nach Norden. Er befindet sich in der Nähe des Golfplatzes Son Parc und eine kleine Urbanisation gehört auch dazu.

Die Cala Pilar hat einen Sandstrand, der von rötlicher, fast karminroter Erde gesäumt ist. Ein starker Kontrast zu den Grüntönen des Wassers und den waldbestandenen Hängen im Hintergrund. Hier ein Bad zu nehmen ist ein ganz besonderes Erlebnis. Auch die Cala Morell sieht mit ihren durch Wind und Wellen wie gemeißelt wirkenden Steinen, die hier „Frares“ (Mönche) genannt werden, einer kleinen Urbanisation und dahinter einer mysteriösen Nekropolis mit prähistorischen Höhlen, wie eine Theaterkulisse aus. Die Nordküste bietet insgesamt das Panorama einer offenen, wilden, starken Landschaft voller markanter Kontraste und sehr plastisch wirkender Konturen.

Im Norden der Insel gibt es Strände einer ganz besonderen Art: Die Cala Mesquida in der Nähe von Mahon hat einen Strand, der aus dunklen Kieselsteinen besteht, typisch für diesen Küstenabschnitt. Die Bucht liegt ein wenig abseits und wird von einem zackig geschnittenen Verteidigungsturm aus dunklen Steinen überragt.

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Ab der Cala Tirant finden sich spektakulär schöne Strände, geformt vom TramuntanaWind, mit Sand in unterschiedlichen Farben und mit kleinen Feuchtgebieten. Wahre Badeparadiese, wie die Cala Tirant, Cavalleria, Cala Pregonda oder die herrlichen Dünen der Cala Pilar und Algaiarens.


viel Abwechslung

Dünengebiet Arenal de Son Saura

Jollensegeln

Der Süden bzw. Migjorn, wie er auf der Insel heißt, repräsentiert das genaue Gegenteil. Hier finden sich die so typischen menorquinischen Buchten. Viele tausend Jahre geformt durch die Sturzbäche, sehen sie aus, wie Amphitheater. Sie sind das Abbild dieses Modellstrands mit feinem, weißen Sand, leuchtendem Wasser, Wäldern. Die Küsteneinschnitte werden von zwei Felsvorsprüngen flankiert. Alle haben so etwas Reizendes, Beschützendes, Einladendes, Sinnliches an sich. Die bekanntesten Strände finden sich im Gebiet von Ciutadella: Die Dünen bei Son Saura, Cala en Turqueta, Cala Macarella, Cala Macarelleta, Cala Galdana, Cala Mitjana, Cala Trebalúger...

Es gibt kein schöneres Gefühl, als in diesem unglaublich klaren, sauberen Wasser schwimmen zu gehen und sich von den Pinien und kleineren Klippen beschützt zu fühlen. Und vor der Bucht das Meer des Südens zu wissen, dieses Meer, das so träge dahinplätschert. Ein sehr viel klareres, ruhigeres Meer, als das des Nordens. Zweierlei Arten, ein Bad zu nehmen, zweierlei Stimmungen. Für eine unendliche Zahl außerordentlich schöner Strände.

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Leuchtturm von FavĂ ritx


Naturschutzgebiet Tausend Arten, die Insel zu entdecken

Die Höhenstruktur Menorcas weist eine überraschende Besonderheit auf: Die Insel besteht aus zwei unterschiedlichen geologischen Formationen. Von der Cala Morell bis Port de Maó (Mahon) könnten wir so eine selbst gedachte Trennlinie ziehen. Im Norden findet sich uraltes Gelände mit dunklen Steinen, schieferartig, stark abgenutzt von Wind und Stürmen. Es gibt viele ganz sanfte Hügel, die genau auf diesen greisenhaften Charakter der Gegend zurückzuführen sind. Mitunter kommt man an knochigen, fast mondartig anmutenden Felsvorsprüngen vorbei, die sich ins Meer versenken, wie dem am Cap Favàritx. Das Grün der Vegetation kontrastiert aufs Schönste mit der Erde, die hier schwärzliche oder graubraune Töne zeigt. Der Süden bzw. “Migjorn” hingegen besteht aus Kalksandsteinboden, der erst in viel jüngerer Zeit entstanden ist. Eine felsige Landschaft, in der Oleaster (wilde Ölbäume) wachsen, trockenere Ebenen. Es ist ein völlig flaches Plateau, das sich zur Südküste neigt. Das führt dazu, dass die Stürme, die sich im Norden gebildet haben, über die Insel brausen, um sich dem Meer des Südens anheimzugeben. Entlang ihrer gesamten 11


Illa de l’Aire

Wegstrecke durchbrechen sie das kalkige Plateau und sind so für das Entstehen einer Besonderheit der menorquinischen Landschaft verantwortlich: die Schluchten. Es sind verborgene Flussbetten, Öffnungen im Gestein, in denen sich eine andere Welt versteckt. Tierund Pflanzenspezies, die dort Schutz gegen den Wind und reichlich Wasser finden. Es gibt dicht bewachsene Schluchten, Gruben mit Süßwasser, kleine Anbauparzellen, prähistorische Höhlen. Ein regelrechter Mikrokosmos. Das interessanteste Naturschutzgebiet ist ganz sicher der „Parc Natural Albufera des Grau“. Es handelt sich um ein Feuchtgebiet an der Küste von Mahon, ein Lagunensystem, das eines der 12

Rastplätze für die Wandervögel ist. Der Park hat eine langgestreckte, in die Hügel eingebettete Form und ist mit dem Meer durch einen kleinen Kanal mit dem Namen „Sa Gola“ verbunden. Ein weiteres, sehr interessantes Gebiet ist Cavalleria, das sich an der Nordküste befindet und zu dem der winzige natürliche Hafen von Sanitja und die Halbinsel Cavalleria gehören. Auf diesem Felsvorsprung, der arg von den Stürmen mitgenommen ist, steht der Leuchtturm gleichen Namens. Über diesen Teil Menorcas erhält man sehr viele Informationen und Erläuterungen im Museum „Ecomuseu del Cap de Cavalleria“, das sich auf dem Gelände des alten Bauernhofs „Santa Teresa“ befindet.


Ausgewogenheit

Punta Nati

Während des 18. Jahrhunderts wurde ein Ringweg geschaffen, um die ganze menorquinische Küste überwachen zu können. Diese unter dem Namen “Camí de Cavalls” bekannte Route ist heute eine der beliebtesten Wanderwege, weil Menorca definitiv eine bestens zum Wandern geeignete Insel ist, ebenso wie zum Fahrradfahren, zum Reiten und zu sonstigen gemächlicheren Sportarten. Die Entfernungen sind nie lang, die Wege gut befestigt und auf diesem alten Militärweg, der heute nach und nach vollständig wieder hergestellt wird, kann man ganz Menorca umrunden. Die Bandbreite an Ausflugsmöglichkeiten ist sehr umfangreich. Die größte Anhöhe auf

Menorca ist der Monte Toro mit 358 m. Von dort aus kann man den Großteil der Insel überblicken, wie ein Miniaturmodell und am Horizont sieht man in südöstlicher Richtung die Insel Mallorca. Eine weitere Anhöhe, die einen Besuch lohnt, ist Santa Águeda, wo man noch immer die Überreste einer mittelalterlichen Festung betrachten kann. Nach einem kurzen Spazierweg steht man vor den Überbleibseln ihrer Türme und Mauern und hat obendrein einen herrlichen Ausblick. Weitere interessante Gebiete sind die alten Salinen in Fornells, die knochig wirkenden Steilhänge von Punta Nati in Ciutadella und Schluchten, wie die Algendar-Schlucht.

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Naveta des Tudons

Torralba d'en Salord

Der Zauber der Pferde und das Enigma der Steine 14

Neben der herrlichen Natur verfügt Menorca auch über ein Kulturerbe, das man auf einer Insel dieser Größe kaum vermuten würde. Sie ist nämlich, was die Frühgeschichte angeht, die interessanteste der Baleareninseln. Die allseits berühmte „Naveta de Tudons“, die als das älteste Gebäude Europas gilt, ist nur ein Beispiel dafür. Sie war ein kolossales Gemeinschaftsgrab, das nach symbolischen Regeln erbaut wurde, die leider nicht in unsere Tage überliefert sind. Aber wenn die Sonne untergeht und der Stein sich rötlich färbt, scheint sie einen Teil ihres Geheimnisses zu enthüllen. Menorca ist eine Insel mit Steinen, die sprechen können, die zu uns sprechen.


Kultur

Museum von Menorca

Ciutadella

Typisches “Durcheinander” an den Volksfesten

Das Majestätische, das prähistorischen Bauten eigen ist, wirkt geradezu überwältigend auf den modernen Menschen. Die „Taulas“, T-förmige Monumente der Megalithphase, haben eine so magische Wirkung, dass sie sogar diejenigen beeindrucken, die gar nichts über die Geschichte wissen. Die geheime Botschaft von Komplexen, wie Trepucó (Maó), Torralba d'en Salord (Alaior), Torretrencada (Ciutadella) oder Torre d'en Galmés (Alaior), ist für jeden fühlbar. Diese verstreut liegenden, für Zeremonien genutzten Orte, in denen alle möglichen Rituale und Opfer stattfanden, gehörten zu großen Siedlungen, die von zyklopischen Mauern umgeben waren. Das beste Beispiel dafür bietet Son Catlar (Ciutadella).

Die menorquinische Frühgeschichte ist ein faszinierendes Kapitel und jedem zugänglich. Nur ein wenig Einfühlungsvermögen ist vonnöten, um diese zwischen Barbarei und Enigma schwankende Botschaft der Vergangenheit zu verstehen. Man kann einen Besuch dieser monumentalen Komplexe gut mit einem Besuch der folgenden, hochinteressanten Museen kombinieren: den Museu de Menorca (Mahon), den Museu Municipal des Bastió de sa Font (städtisches Museum – Ciutadella) oder den Museu Diocesà de Menorca (Diozösanmuseum - Ciutadella).

Ciutadella ist eine Stadt mit vielen Denkmälern, mit Kirchen, Palästen, engen Gassen und tausend Ecken mit mittelalterlichem Charme. Dieser Charakter, der durch den bis zum Fuß der alten Stadtmauer reichenden Hafen und durch das weiß-grüne Farbspiel der Häuser noch betont wird, gipfelt in diesem Fest. Es handelt sich um eine uralte Tradition, bei der die verschiedenen Stände (der Adel, der Klerus, die Handwerkszünfte und das Volk) symbolisch interagieren. Hier werden uralte Rituale gepflegt, bei denen immer die Pferde, die schwarzen, eleganten menorquinischen Pferde, die Protagonisten sind. Kein Besucher fühlt sich bei diesem Fest ausgeschlossen oder bleibt unbeteiligt. Es ist ein Moment persönlicher Gemeinschaft, geteilter Freude, alter Rituale, prächtiger Spiele und der Gastfreundschaft. Und das Beste ist, dass das Fest in Ciutadella nur den Anfang

Von ebenso großer Bedeutung ist das Volksfest, das zu Sant Joan, der Johannisnacht im Juni, in Ciutadella veranstaltet wird und einen der ersten Plätze im Volksfestkalender des ganzen Landes einnimmt.

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Fort Marlborough

Festung Sant Nicolau

macht - den ganzen Sommer über kann man sich an weiteren Festen dieser Art in jedem einzelnen Dorf der Insel erfreuen! Den Abschluss macht dann die Hauptstadt Mahon am 7. und 8. September. Ein weiteres Kulturgut erster Güte ist das Erbe der britischen Vorherrschaft. Um was es sich handelt, geht schon aus den umgangssprachlichen Bezeichnungen hervor, die es als „Bòtil“ (von „Bottle“, also Flasche) bezeichnen – es ist die Herstellung von menorquinischem Gin. Ein Getränk, das seit dem 18. Jahrhundert immer noch unverändert auf die gleiche Weise hergestellt wird und, mit Limonade gemischt, das berühmte Mixgetränk „Pomada“ ergibt, das beliebteste Getränk auf Menorca. Die Gegenwart der Briten hat auch interessante Denkmäler hinterlassen: Angefangen bei einer Vielzahl der Wachtürme an der 16

Küste bis zu militärischen Anlagen, wie Fort Marlborough (Es Castell), dessen Besuch, den man unbedingt machen sollte, wie eine Zeitreise anmutet. Zum selben Genre militärischer Architektur gehört die Festungsanlage „Fortaleza de la Mola de Isabel II“, die sich an der Einfahrt zum Hafen von Mahon befindet und deren Besuch einen Eindruck der Wichtigkeit vermittelt, den die Herrschaft über den Hafen einst besaß und der ebenfalls zu einem Blick auf die Geschichte der Insel dazugehört. Das Kastell Sant Nicolau (Ciutadella) und der Fornells- bzw. AlcaufarTurm sind weitere empfehlenswerte Besichtigungsziele. Die Ethnologie einer von so viel Charakter geprägten Landschaft muss natürlich auch bedeutsam gewesen sein. Die ländliche Architektur


Küche

Konditoreiwaren

Käse mit Ursprungsbezeichnung Mahón - Menorca

Fischragout “Caldereta”

zeigt eine einzigartige Kombination palatinischer und palastartiger Züge und ganz schlichter Formen. Das beste Beispiel für diesen Prunk ist die berühmte „Golden Farm“, auch als Finca Sant Antoni bekannt, die über einem Teil des Hafens von Mahon präsidiert. An anderen „Llocs“ (Bauernhäusern) finden sich breite Ehrentreppen und prächtige Fassaden, eine ausgesprochen europäische Eleganz.

lang, der beste des Mittelmeers und der zweitgrößte der ganzen Welt, was seine Ausdehnung angeht. Die Kirche Santa María mit ihrer wertvollen Orgel aus dem 19. Jahrhundert ist ein Ort, den man unbedingt besichtigen sollte, genauso, wie das alte Kloster „Convento del Carme“ mit einem Markt (Sa Plaça) dort, wo sich der Kreuzgang befand.

überall in den verschiedenen Häfen probieren kann, wie z.B. im Hafen von Fornells, nur wenige Meter vom Meer entfernt. Die Geschichte hat auch die „Mahonesa“ bzw. Mayonnaise bewahrt, die die französischen Militärs angeblich während ihrer Herrschaft mitnahmen. Der Käse mit der Ursprungsbezeichnung „Mahón-Menorca“ ist ein weiteres Spitzenprodukt. Angefangen beim noch jungen bis zum lange gereiften Käse, stand er traditionell immer schon an erster Stelle der InselKüche. Er ist eine Art Übersetzung in die Sprache des Geschmacks menorquinischer Werte: grüne Landschaft, Gehöfte, Authentizität, Stärke, Tradition.

Mahon ist die heutige Hauptstadt, eine Stadt, die sich ebenfalls eine Aura bewahrt hat, die stark vom 18. Jahrhundert geprägt ist. Schmale Gassen, niedrige, ganz gleich aussehende Häuserparzellen. Ein riesiger Himmel, blau, der gegen die immer frisch gekälkten Mauern absticht. Und im Hintergrund der großartige Naturhafen, 5 Kilometer

Die Völkerkunde bringt uns auch zu den sofort am stärksten ins Auge fallenden Überlieferungen aus der Vergangenheit des Volkes. So gehören die berühmten „Avarques“ zu den beliebtesten Produkten auf Menorca: Schuhe, die lange Zeit als das ärmste, billigste Schuhwerk galten, sind heute ein Modeartikel und auf der ganzen Welt bekannt. Und auch die Küche: Menorca ist die Heimat der „Caldereta de Langosta“, einem Fischragout, das man

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EineKüstevoll versteckter Plätzeund Geheimnisse

Cala Galdana

Der Charakter Menorcas färbt auch auf seine 216 Kilometer Küstenlinie ab. Diese Insel sollte man vom Meer aus (er-)leben, wie es die Menorquiner tun. Das Meer hier ist sehr wandlungsfähig und kann schnell von der absoluten Ruhe in den kleinen Buchten zum Ungestüm und der Wildheit der Nordküste umschlaglen, wenn der Tramuntana-Wind entfesselt wird. Eine Küste voller Kontraste, mit so vielen Besonderheiten und versteckten Plätzen und Winkeln, dass sie sich einem nie ganz erschließen wird. Der Hafen von Mahon ist das beste Beispiel. Die Stadt liegt auf mehreren Steilhängen und nimmt den hinteren Teil des Hafens ein. Davor ist das Gebiet, das die Mahoneser treffend als „S altra Banda“ (die andere Seite) bezeichnen. Hügel mit dunkler Vegetation und eine Reihe Häuser in privilegierter Lage direkt am Meeresufer. So nah, dass man meint, sie könnten vom Fenster aus angeln. Der Hafen teilt sich dadurch im Süden in einen stärker bebauten Teil und im Norden in einen Abschnitt, der nur ganz diskret von verschiedenen vornehmeren Gebäudekomplexen gesprenkelt ist. Hier finden sich auch abgeschiedene Winkel, sehr romantisch und fast geheim, wie der winzige „Cementeri dels Anglesos“ (Friedhof der Engländer), wo viele englische und amerikanische Marinesoldaten ihre letzte Ruhe gefunden haben.

Nachdem man die Insel “Illa del Rei” mit den Überresten eines großen Militärkrankenhauses passiert hat, kann man in der Ferne die Insel Lazareto erkennen. Die dort vorhandenen Gebäude, die früher als Quarantänekrankenhaus genutzt wurden, was für eine Insel mit so viel Schifffahrtsverkehr, wie Menorca, von großer Bedeutung war, galten als Vorbild für ganz Spanien. Im 19. Jahrhundert standen sie für Fortschrittlichkeit im Gesundheitswesen. Heute kann man sowohl die Illa del Rei, als auch Lazareto mit einer Fähre erreichen, die vom kleinen Hafen Es Castell ablegt. Verlässt man den Hafen und lässt die reizvollen Buchten Cales Fonts rechts hinter sich, gelangt man zur Hafeneinfahrt. Rechts die Überreste der Festung, die einst die mächtigste Menorcas war: das Castell de Sant Felip. Sein Bau wurde unter Philip II. begonnen, aber die Briten verstärkten ihn weiter, bis er zu einer fast uneinnehmbaren Festung wurde. Als die Spanier die Insel zurückeroberten, sprengten sie als Erstes diesen Bau. Linker Hand, auf einem kleinen Plateau, sieht man die eindrucksvolle Festung La Mola, die zu Zeiten Isabella II. eingeweiht wurde. Hier beginnen zwei ganz unterschiedliche Routen: die Nordküste und die Südküste. Dreht man sich nach Süden, rückt eine niedrige Küstenlinie ins Blickfeld, mit vielen versteckten Winkeln am Meer, die entlang der reizenden Cala Alcaufar und dem Tourismusgebiet Punta Prima verläuft. Den auffälligsten Anblick bietet die Illa de l Aire mit ihrem gewaltigen Leuchtturm. Er sieht aus, wie ein Zeichen, das einem signalisiert, dass man nun nach Mahon gelangt. Dreht man sich nach Westen, sieht man die ganze Migjorn-Küste vor sich. Es ist ein phantastisches Erlebnis, die ganzen Vorsprünge, Höhlen, Buchten, Sturzbäche und Dünengebiete, wie Binibeca, Son Bou oder Binigaus, vom Meer aus zu entdecken. Das südliche Ufer, das vor dem Tramuntana-Wind


Nautik

geschützt ist, eignet sich perfekt für Fahrten mit dem Boot. Mit vielen geschützten Stellen und herrlichen Buchten, um darin genüsslich ein Bad zu nehmen.

Nach den Dünen von Son Saura beginnt der westliche Teil Menorcas. Die Küste wird felsig, niedrig und uneben. Und man sieht die Silhouette des Leuchtturms von Artrutx, der den südöstlichen Scheitelpunkt der Insel markiert. Hier liegt Ciutadella, eine gleichförmig aussehende Küste, felsig, mit einigen Buchten, wie der Cala Blanca oder Cala Santandrina dazwischen. Dann gelangt man zur Hafeneinfahrt von Ciutadella, die um einen modernen Wellenbrecher erweitert wurde. Der Hafen von Ciutadella ist kleiner und schmaler, als der von Mahon. Aber genau deshalb bietet er auch einen unglaublichen schönen Anblick. Wenn man mit dem Boot aus Mallorca einläuft, ist man fast auf gleicher Höhe mit den Häusern, die dicht gedrängt zu beiden Seiten stehen. Man sieht ihre Fenster, ihre Gärten. Als ob der Hafen das genau in der Mitte gelegene Wohnzimmer eines Hauses wäre. Verlässt man Ciutadella in Richtung Norden, schwingt sich die Küste zu Steilhängen auf, die kräftig vom Wind gebeutelt werden. Man kommt an spektakulären Felsen vorbei, wie dem Kap Bajolí oder Punta Nati. Monochrom, nackt. Die Cala Morell befindet sich hier, in einem felsigen Gebiet, das sich verändert, je weiter man nach Osten fährt. Dort beginnen bewachsene Hügel, Sandstrände, die Landschaft wird lieblicher, ohne jedoch das Majestätische zu verlieren.

Illa de l’Aire

Der meistbefahrene Teil der Nordküste ist der Hafen von Fornells. Man passiert zunächst den Leuchtturm von Cavalleria, der hoch oben auf einem Felsvorsprung steht, um sich danach in die schmale Einfahrt dieses Naturhafens einzufädeln, in dem sich weiter innen eine kleine Insel befindet. Der Hafen von Fornells ist ein bevorzugtes Ziel für Windsurfer. Bei starkem Wind kann man hier problemlos alles zusammenraffen, weil er sehr

geschützt ist. Von Fornells geht es mit dem Boot zu anderen, angrenzenden Gebieten von großer Schönheit weiter. Zum Beispiel zum Hafen von Addaia mit seinen Biegungen, die aussehen, wie Seen, zum Leuchtturm von Favàritx, der sich den Stürmen entgegen reckt, zur Illa d en Colom vor Es Grau, dem Cap Negre. Die Nordküste ist ausgesprochen abwechslungsreich, sehr malerisch, mit markanten Umrissen und dunklen Farben. Die Beschaffenheit der Insel macht sie zu einem idealen Ort für viele Sportarten, Da die Entfernungen nie weit sind und man viele unterschiedliche Landstriche vorfindet, ist das Angebot sehr groß. Zu Lande kann man wandern, Ausflüge zu Pferd unternehmen, den landwirtschaftlichen Wegen mit dem Mountain-Bike folgen oder die für den Tourismus angelegten Fahrradrouten ausprobieren. Zu Wasser gibt es noch mehr Möglichkeiten: Angefangen bei der Erkundung der Küste mit dem Kajak, bis zum Tauchen, Schnorcheln, Tiefseetauchen. Mit den Ausflugsbooten gelangt man auch in kleine Buchten und Winkel, die auf dem Landweg schwer zu erreichen sind. Es gibt auch unterschiedliche „Multiabenteuerangebote“, die diese Aktivitäten miteinbeziehen und besonders schöne Erlebnistouren, wie Fahrten mit Holzflößen. An allen drei Sporthäfen der Insel, also in Mahon, Fornells und Ciutadella, kann man alle vorgenannten Sportangebote schnell und einfach reservieren und erhält dort auch eine persönliche Auskunft zu jeder erdenklichen Frage. Und man erhält auch eine Beratung zu weiteren Serviceangeboten, wie zur Ausübung anderer Sportarten, Unterkünften, Autoverleihern, Reservierungen in Restaurants, etc.

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Hafen von Ciutadella


Meetings

Festung La Mola

Ein außergewöhn licher Rahmen für Tagungen und Kongresse

Theater “Teatro Principal” in Mahon

Steinbrüche bei S'Hostal

Ein Angebot, das auf Menorca wachsende Bedeutung bekommt, ist die Veranstaltung von Tagungen und Kongressen. Die überschaubaren Ausmaße der Insel, das vielfältige Hotelangebot und vor allem die verlockenden Strände, Naturschauplätze und das abwechslungsreiche Sport-, Kultur- und Freizeitangebot sind ein starker Anreiz.

kombinieren. Geschäftliche Versammlungen, Fachkongresse, Events, Tagungen, IncentiveReisen – es gibt hier eine Vielzahl an Möglichkeiten, weshalb auch das Menorca Convention Bureau entstanden ist, eine Einrichtung, an der Hotels, Restaurants, Reisebüros, Kongressveranstalter sowie Sport- und Freizeitzentren beteiligt sind. Es ist das erklärte Ziel dieser Einrichtung, Menorca durch Nutzung seiner außergewöhnlichen Natur- und Kulturschätze zu einem Treffpunkt für Geschäftsleute zu machen.

Und dafür bieten Gebäude, wie das alte Teatro Principal in Mahon, die Festung La Mola oder auch die Líthica-Steinbrüche (in Ses Pedreres de S Hostal) einen ebenso eindrucksvollen, wie einzigartigen Rahmen und lassen sich problemlos mit Veranstaltungen in moderneren Anlagen, wie dem Saal, Sala Polivalente de Es Mercadal“

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KRANKENHAUS

WACHTURM

ÄRZTEZENTRUM

GOLFPLATZ

NATURGEBIET

FLUGHAFEN

KASTELL

ARCHÄOLOGISCHE AUSGRABUNGSSTÄTTE

INFORMATION

WASSERSPORTARTEN

MUSEUM

REITSPORT

KAPELLE UND SANKTUARIUM

WANDERN

LEUCHTTURM

FAHRRADTOURISMUS


OIT de Ciutadella - Ciutadella de Menorca Fundació Destí Menorca Plaça Catedral, 5. 07760 Ciutadella Tel: 971 382 693 - Fax: 971 382 667 Email: infomenorcaciutadella@menorca.es www.menorca.es OIT Fornells - Es Mercadal - Fundació Destí Menorca Casa des Contramestre, C/ des Forn s/n. 07748 Fornells Tel: 971 376 437 Email: infomenorcafornells@menorca.es www.menorca.es OIT Aeropuerto de Maó - Fundació Destí Menorca Terminal d'Arribades Aeroport de Menorca Ctra. Sant Climent, s/n. 07700 Maó Tel: 971 356 435 - Fax: 971 157 322 Email: infomenorcaeroport@menorca.es www.menorca.es OIT Maó Centre - Maó - Fundació Destí Menorca Plaça Explanada s/n. 07702 Maó Tel: 971 363 790 Email: infomenorcamao@menorca.es www.menorca.es OIT Port de Maó - Fundació Destí Menorca Moll de Llevant, 2. 07701 Maó Tel: 971 355 952 - Fax: 971 352 674 Email: infomenorcaport@menorca.es www.menorca.es

Herausgeber: ATB, Agència de Turisme de les Illes Balears (Fremdenverkehrsamt), Conselleria de Turisme i Treball, Govern de les Illes Balears (Ministeramt für Arbeit und Tourismuns in der autonomen Regionalregierung) Koordination: Amt für Öffentlichkeitsarbeit ATB Zusammenarbeit: Fundació Destí Menorca Konzept, Design, Layout: dcp3.es Fotografien: © Mateu Bennàssar, Antonio Garrido, Lluís Real, Jaume Capellà, KlausSiepmann, Carles Raurich, Jordi Escandell, Juanjo Pons. Archivo fotográfico ATB, Fundació Destí Menorca. Titelfoto: Binibèquer Text: © Carlos Garrido Übersetzungen: Marisa Janer Druck: Gráficas Planisi Hinterlegung von Pflichtexemplaren: PM - 0000 - 2010 Ausgabe: September 2010 Auf Creator Star Papier gedruckt

Port de Sanitja

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