Iverna Tompkins In Gottes Zeitplan Auszug aus Kapitel 9: Den Herrn suchen Oft werde ich von Menschen angerufen, die eine Frage an den Herrn haben. Sie möchten, dass ich darüber bete und für sie eine Antwort bekomme. Es gab eine Zeit als ich noch jünger war, in der ich gesagt habe: „Ich melde mich wieder“, verbrachte danach Stunden im Gebet und erhielt schließlich die Antwort für andere. Ich trug für so viele Menschen die Last, dass ich erschöpft und dem Zusammenbruch nahe war. Eines Tages zeigte mir der Herr die Geschichte in Jeremia, in der Prophet Jeremia zehn Tage im Gebet verbrachte und eine Antwort für das Volk Israel zu empfangen suchte. Er kehrte mit ihr zum Volk zurück, doch die Menschen erwiderten nur: „Nein, wir glauben es nicht.“ (siehe Jer. 42,1-43,2). Der Herr offenbarte mir diese Stelle. Jeremias Herz war seinem Volk gegenüber weich, trotzdem entspricht es der Wahrheit, dass er seine Zeit damit verschwendete, für sie Richtungsweisung zu erhalten. Das Volk hätte Zeit im Gebet zubringen sollen. Sie sehen, auf der Suche wird der Sucher verändert. Heute antworte ich auf solche Bitten meistens so: „Ich weiß nicht, was Gott von dir möchte, aber ich bete mit dir, damit Gott es dir zeigt.“ Unser Kampf Wenn wir nicht lernen, Gott zu fragen: „Ist das mein Kampf?“, wird der Feind es ausnützen, dass wir ununterbrochen in einen Kampf verwickelt sind, den wir gar nicht ausfechten sollten. Zu oft rechtfertigen wir unser Engagement mit der Begründung: „Es gibt einen wichtigen Grund!“ Ich glaube nicht, dass ein Grund automatisch eine Berufung nach sich zieht. Wenn es so wäre, wäre ich wahrscheinlich schon gestorben, bevor ich noch fünfzig war. Warum? Weil ich überall, wo ich hingehe, einen Grund sehe. Der Psalmist bekennt: „Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens.“ (Ps. 16,11). Wir müssen den Herrn fragen, wohin dieser Pfad führt. Ich habe gelernt, dass die wirkliche Frage nicht lautet: „Kann ich?“, sondern: „Soll ich, Herr?“ Sie werden überrascht sein, wie oft die Antwort „nein“ lautet. Bevor Saul in den ersten Krieg gegen die Philister zog, suchte er Ahija, den Priester auf und befahl ihm, die Bundeslade zu ihm zu bringen. Die Bundeslade stellte Gottes Gegenwart dar. Während Saul beim Priester war, griff die Verwirrung im Lager der Philister immer mehr um sich. Saul befahl dem Priester , die Zeremonie zu unterbrechen („Zieh deine Hand zurück!“), zog mit seiner Armee in den Krieg und errang den Sieg (siehe 1. Sam. 14,18-23). Dies war das letzte Mal, dass Saul eine geistliche Autorität um Rat bat, bevor er eine Entscheidung traf. Gott schenkte ihm in vielen anderen Kämpfen Siege, dennoch kämpfte Saul nach seinen eigenen Bedingungen. Sauls Selbstvertrauen und Arroganz führten ihn in Ungehorsam und Rebellion gegen Gott. Später wies Gott ihn zurück (siehe 1. Sam 14,36-15,29). Wie viele von uns, die einen Sieg auf einem Gebiet errungen haben und danach zu wissen glauben, wie es läuft, hörte auch Saul nach seinem Sieg auf, Gott um dessen Weisung zu bitten. Es gibt heute viele Gemeinden und Dienste, die mit Schritt-für-Schritt-Anweisungen des Herrn zum Erfolg aufgestiegen sind. Dann aber hörten ihre Leiter auf, den Herrn zu fragen. Überraschenderweise scheinen die Leiter solcher Gemeinden, die zu stagnieren oder abzunehmen beginnen, ehrlich