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Kapitel 3 Drew trat aus der natürlichen Allee in das helle Mondlicht. Er-

füllt von einer tiefen Dankbarkeit für das, was sein Vater vor ihm hier geschaffen hatte, betrachtete Drew die Hütte, in der er aufgewachsen war. Er atmete tief ein und genoss das angenehme Gefühl, das diese Hütte in ihm auslöste, die auf einer Lichtung inmitten mehrerer großer Bäume stand. Ihre Wände bestanden aus geflochtenen Zweigen, die mit Lehm verschmiert waren. Dünner Rauch stieg aus dem Lehmkamin auf, der sich am einen Ende des Hauses befand. Auf der anderen Seite war ein großer Stoß Feuerholz sauber gestapelt. Ein haarloses Kaninchenfell, das über das eckige Fenster gespannt war, bot denen, die darin schliefen, einen gewissen Schutz. Sein Bruder saß auf dem Hackstock aus Eichenholz vor dem Haus und hatte die Ellbogen auf die Knie gestützt. Drew lächelte bei sich. Josh war ein unverbesserlicher Optimist. Wenn ein Gewitter kam, rechnete Drew mit einer Überschwemmung, Josh jedoch mit einem Regenbogen. Drew dachte daran zurück, wie untrennbar sie als Jungen gewesen waren, ein Bruder die perfekte Ergänzung des anderen. Auch jetzt, da sie erwachsen waren, setzte sich ihre enge Beziehung in ihrem gemeinsamen Tabakhandel fort. Drew bearbeitete mit Leidenschaft und Ehrgeiz das Land, während Josh mit einer natürlichen Gabe als Tabakhändler Erfolg hatte, von der andere nur träumen konnten. Es war gut, seinen Bruder nach seiner letzten Fahrt nach England wieder zu Hause zu haben. Josh nahm den Zahnstocher aus seinem Mund. Die dunkelblonden Haare lockten sich unter seinem Hut und fielen bis über seine Schultern. „Wo ist sie?“ 35


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