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Ich liebe dich Es war Sonntagmorgen, und ich wollte nur schnell zur Tankstelle, um mir eine Zeitschri� zu kaufen, und dann den freien Tag mit meiner Familie genießen. Vor dem Nachbarhaus spielten zwei Jungs mit einer alten Coladose Fußball. Es war nicht wichtig, ob hier ein Markenfußball zum Einsatz kam – die Kids wollten ihren Spaß, und da tat es auch eine alte, rostige Dose. Die beiden, die regelmäßige Besucher unseres Kinder- und Jugendzentrums waren, bemerkten mich natürlich. Wir sahen uns fast jeden Tag, spielten, quatschten und verbrachten viel Zeit miteinander. Heute war die ARCHE jedoch geschlossen, und das bedeutete für sie, dass sie ihre Freizeit anders gestalten mussten. Michael winkte mir zu und rief: „Guten Morgen!“ Tobias hingegen rannte mich fast um. „Hallo, Bernd“, begrüßte er mich. „Wo gehst du hin?“ Er war gerade sieben Jahre alt geworden, aber zum „Kindsein“ ha�e er nur wenig Gelegenheit. Seine Mutter war selbst noch ein Teenager gewesen, als er geboren wurde, und vor einigen Monaten ha�e sie noch eine kleine Tochter bekommen. Sie ha�e wechselnde Lebensgefährten, und so ha�e Tobias mal einen „Vater“ und mal nicht. Häufig ließ die Mu�er ihn mit seiner 27


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