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tons. Einige dieser Gemeindemitglieder waren wirklich seltsame Menschen! Zu jedem Gottesdienst karrten wir etwa hundert Wohnsitzlose heran und gaben ihnen im Anschluss eine Mahlzeit. Ich öffnete die Gemeinde für alle, aber sie waren zunächst die einzigen, die kamen. Wir riefen ein Programm ins Leben, das wir „Straßendiakone“ nannten. Diese Diakone waren Männer von der Straße, die treu zur Gemeinde kamen, sodass wir sie nun zu Straßendiakonen beförderten. In der Vergangenheit waren diese Männer allenfalls mit Schimpfnamen tituliert worden; so gefiel es ihnen sehr, nun einen solchen Titel zu tragen. Ihre Aufgabe bestand darin, Leute von der Straße hereinzubringen und in den Bussen für Ruhe zu sorgen. Ich lobte sie für die gute Arbeit, die sie leisteten, und sie blühten unter der Ermutigung richtig auf. Einer dieser Diakone hieß Figueroa und war einer der größten Männer, die ich je gesehen habe. Sein ganzer Körper war ein einziges Muskelpaket. Er war so entschlossen, Leute in seinen Bus zu bekommen, dass er sie packte und beinahe zum Einsteigen zwang. In der Bibel heißt es zwar: „Geht und nötigt sie, zu kommen!“, trotzdem denke ich, er hat es damit wohl zuweilen etwas übertrieben.

Den Nöten begegnen Wenn man in das Leben anderer Menschen eintaucht, lernt man, eine Vision zu entwickeln. Als Christen stellen wir uns manchmal vor, dass man, um eine Vision zu bekommen, irgendwo auf einen einsamen Berggipfel steigen muss. Dort muss man dann stundenlang auf eine Offenbarung warten, was wir mit unserem Leben anfangen sollen. Oder aber wir haben den Eindruck, wir müssten auf eine Freizeit fahren oder in ein geistliches Einkehrzentrum, um unserer Bestimmung auf die Spur zu kommen. Aber nichts von allem, was heute im Dream Center zu sehen ist, ist aus einer Berggipfel-Erfahrung heraus entstanden. Unsere Vision ist unten im Tal entstanden. Im Tal sind wir nahe genug an den Nöten; wir sehen einfach, wo es brennt. Jeder der 200 Dienstzweige, die das Dream Center heute hat, ist auf der Straße entstanden, indem wir uns mit den Menschen identifiziert und ihre Nöte erkannt haben. Nach42


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