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Kapitel 2

Suchen Sie nach einem Gott … der immer da ist, wenn Sie ihn brauchen?

P

apa?« Eine kleine Hand fasste mir ins Gesicht. Ich schlug meine Augen auf, die ganz automatisch sofort den Digitalwecker in unserem Schlafzimmer anpeilten. 2.45 Uhr. Das musste 2.45 Uhr nachts sein, urteilte der Nebel in meinem Kopf. »Ja, Todd?« »Ich muss auf die Toilette.« Todd war damals gerade fünf Jahre alt. »Schön, Todd. Danke, dass du mir Bescheid sagst. Geh einfach.« Die Toilette befand sich auf der anderen Seite des Hauses – am Ende eines dunklen Flures. Wenn man fünf Jahre alt ist, dann scheint dieser Flur fünf Kilometer lang zu sein und unzählige Nischen zu haben, in denen sich Monster und wilde Tiere verstecken, die nur darauf warten, dass ein armes, kleines Kind vorbeikommt. Todd schlurfte brav aus meinem Zimmer und machte ein paar Schritte im Flur, als er merkte, dass der Flur immer dunkler wurde. Und was war das für ein Geräusch? Und war das da ein Schatten oder bewegte sich da etwas? Er drehte ganz schnell um und schon näherte sich das Geräusch der kleinen Füße wieder meinem Bett. »Papa?« »Ja, Todd?« »Warum kommst du nicht mit?« »Danke für die Einladung, Todd, aber ich bin aus irgendeinem Grund etwas müde. Geh einfach. Lass dich von mir nicht abhalten.« Schlurf, schlurf. Stop. Umdrehen. Zurückschlurfen.


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