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Loslassen und Fallenlassen Wie kann ich mich fallenlassen und loslassen, wenn alles um mich herum im Chaos versinkt?

Ich habe das Gefühl, ich müsste die Kontrolle behalten, um nicht selbst zu versinken. Wohin?

Worin kann ich versinken, wenn ich mich so von allem trenne? Bin ich nicht dort, wo alle sind?

Oder bin ich schon wieder weiter weg und die anderen können mich kaum noch erkennen?

Manchmal sitz ich dir gegenüber und überlege, was das, was du sagst, mit dem, was jetzt gerade passiert, zu tun hat. Was für einen Sinn ergibt es über das Gestern oder Morgen zu lamentieren?

Bin ich nicht hier jetzt mit dir? Genieße das, was gerade kommt und das, was geht.

Was interessiert es mich, was du vor so und so vielen Jahren mit dem oder der erlebt hast! Vielleicht denkst du auch schon über das nach, was wir in ein paar Wochen gemeinsam tun werden, oder auch nicht.

Wenn das so weiter geht, werde ich sehr schnell von hier verschwinden und mich wieder in mein Dickicht verkriechen. Ja, das war´s, was bisher geholfen hat. Das Dickicht war warm und endlos. Hier konnte ich mich ausbreiten, vor der großen Masse unsichtbar. Und sicherlich auch für ewig verschol len. Wenn da nicht solch ein unverbesserlicher Mensch aufgetaucht wäre wie du, der mich aus dem wohligen Dschungel herausgezerrt hätte. Du behauptest doch tatsächlich ich sei wunderbar, einzig artig und liebenswert. Wie kommst du bloß darauf?

Mein Versteck wurde entdeckt! Muss ich mir jetzt ein neues suchen oder brauche ich es nicht mehr?

Ich bin mir nicht sicher, was mich erwartet. Werde ich zu dem, was ich bin oder werde ich zu dem gemacht, was ich sein soll? Wie kann ich sicher sein, dass alles nicht vorhersehbar ist oder wird?

Wenn ich meine Gedanken treiben lasse, kommt so was dabei heraus. Wort für Wort auf meinem Bildschirm. Ergibt es irgendeinen Sinn? Vielleicht wirst du das irgendwann lesen und denken, was für ein Film läuft denn bei der ab?

Wenn ich ehrlich bin, bin ich manchmal erstaunt, was für Filme bei dir so ablaufen. Wenn ich dieses oder jenes tue oder nicht, kommen die merkwürdigsten Reaktionen. Von völlig hingerissen bis zu tiefst beleidigt und verletzt. Was habe ich damit zu tun?

Aber was, wenn alles, was ich tue, einen tieferen Sinn ergibt? Auch der, dass ich nichts tue?

Das würde bedeuten, dass ich zwar für mich verantwortlich bin und dann diese oder jene Entschei dung treffe, aber nicht für das Leben von dir. Und das Beste daran, egal wie ich mich entscheide, es kommt immer darauf an, ob ich diesen Weg gehen kann. Wenn ich ihn nicht gehen kann, dann sollte ich schleunigst einen anderen gehen! Die Angst, die Kontrolle zu verlieren, schwindet und ich kann erkennen, ich bin nicht allein für das Chaos verantwortlich. Ein Chaos entsteht meist aus mehreren Faktoren und einer davon bist du.

Dann kann ich auch das Chaos ganz ruhig und gelassen hinnehmen. Denn wer weiß, zu was es mich noch bringen wird? Vielleicht zu einer unerschöpflichen Ruhe und Klarheit? Die Klarheit eine Ordnung dahinter zu erkennen? Also lass ich mal los und du tu das gleiche, denn sonst sitzen wir noch morgen hier und reden über die Vergangenheit oder das, was noch kommen mag!