ARTMAPP #10, Winter 2015/16

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Kunst aus Ost und West in Durbach

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Sammlung Hurrle Se itde m R üdige r Hur rle vor e inige n Jahre n seine Kunstsammlung öf fentlich zugänglich machte, i s t d a s i d y l l i s c h e D u r b a c h u m e i n e A t t ra k t i o n r e i c h e r.

CHRIS GERBING

Sammler Rüdiger Hurrle vor einer Arbeit von Walter Stöhrer Foto: Museum, © VG Bild- Kunst, Bonn 2015

Museum f ür ak t uelle Kunst – Sammlung Hur rle Durbach Sk ulpt ure npark Durbach H o t e l „V i e r J a h r e s z e i t e n“ D u r b a c h A l m s t ra ß e 4 9 , 7 7 7 7 0 D u r b a c h M i – F r 1 4 – 1 8 U h r, S a / S o / f e i e r t a g s 1 1 – 1 8 U h r www. museum-hur rle. de

A R T M A P P   W I N T E R 2 015/16 — O F F E N B U R G

Durbach liegt malerisch am gleichnamigen, flott durchs Tal sprudelnden Bach. Der Ort selbst wird bekrönt von Schloss Staufenberg und ist eine typische Winzergemeinde unweit von Offenburg: Wohin das Auge reicht, wachsen an den sanf­ ten Hängen Reben; Wein und Gaumenfreuden sind hier exquisit. Am Rande Durbachs, im obersten Stockwerk des Hotels „Vier Jahreszeiten“, wartet eine weitere Perle der Regi­ on. Dort hat Museumsgründer und Unternehmer Rüdiger Hurrle seine über 2.000 Kunstwerke umfassende Sammlung zeitgenössischer Kunst untergebracht, deren Schwerpunkte auf den Jahren nach 1945, der Zeit der deutsch-deutschen ­Teilung und auf der Kunst am Oberrhein bis heute liegen. Ein Seitenblick gilt dabei den Beziehungen der Künstler zuein­ ander, den künstlerischen Rivalitäten oder Freundschaften, dem Lehrer-Schüler-Verhältnis und Künstlergruppen. ­Gerade die 1960er-Jahre mit ihren vielfältigen Strömungen vom Informel bis zur neuen Figuration sowie den namhaften und unbekannteren Gruppierungen wie „CoBrA“, „SPUR“ oder „WIR“ sind Hurrle ein Anliegen. So lesen sich die dort vereinten Namen wie das Who’s who der deutschen Nach­ kriegskunst mit ihren Vorläufern in Frankreich und den Parallelentwicklungen in der damaligen DDR: Von A wie Horst Antes über Rupprecht Geiger, Karl Otto Götz und Otto Herbert Hajek bis zu Dieter Krieg, Markus Lüpertz, Georg Karl Pfahler und Walter Stöhrer sind die Künstler-Granden ver­ treten. Die Karlsruher Akademie mit Werken von Karl Hofer, Karl Hubbuch, Axel Heil bis zu Wolf Pehlke spielt ebenso eine wichtige Rolle. Zudem führen die wechselnden Präsen­t ationen dazu, dass thematische Aspekte am Zeitstrahl der Dauerausstellung abgeglichen werden können. Am Dialog zwischen Ost und West ist Hurrle besonders gelegen, wie auch die beiden ­nächsten Ausstellungen zeigen: Arno Rink, Mitinitiator der Neuen Leipziger Schule, und danach das Münchner „Kollek­ tiv ­Herzogstraße“ (Ende April 2016), werfen Schlaglichter auf die geteilte Kunstszene der 1960er- und 1970er-Jahre. Der „Skulpturenpark Durbach“ mit über 70 Arbeiten zeitgenös­ sischer Bildhauer lädt zudem zum Flanieren mit Kunstgenuss durch die Weinberge ein; er beginnt am Museum für aktuelle Kunst – Sammlung Hurrle. Die Skulpturen und Plastiken ­entstanden überwiegend im Rahmen internationaler Bild­ hauersymposien seit 1984 und fügen der Sammlung Hurrle eine weitere Facette hinzu.


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