ARTMAPP #16, Winter 2017/18

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160 Staatliches Museum Schwerin / Ludwigslust / Güstrow

Sammlung Brabant

Frank Brabant, 27. Juli 2017, Foto: © Bernd Fickert, Museum Wiesbaden

Die Sammlung Frank Brabant, eine der größten Privatkollektionen zur Klassischen Moderne in Deutschland, wird zu jeweils gleichen Teilen dem Museum Wiesbaden und dem Staatlichen Museum Schwerin überlassen. Die Ausstellung, die das Schweriner Museum ab dem 24. November aus diesem Anlass zeigt, umfasst herausragende Werke wie das „Stillleben mit grüner Kerze“ von Max Beckmann sowie mehrere Arbeiten von Karl Hofer, Alexej von Jawlensky oder Georg Tappert. Insgesamt soll die Schenkung Brabants an das Staatliche Museum Schwerin etwa 300 Werke umfassen, darunter auch zahlreiche Arbeiten auf Papier: Aquarelle von Ernst Ludwig Kirchner oder Emil Nolde, neusachliche Lithografien von Christian Schad oder expressionistische Holzschnitte von Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff. Für die während der Zeit des Nationalsozialismus arg dezimierten Sammlungsbestände zur Moderne des Schweriner Museums ist diese Schenkung ein außerordentlicher Glücksfall, den sie vor allem der Verbundenheit des Sammlers mit seiner Heimatstadt verdankt, wo Frank Brabant 1938 geboren wurde. Im Alter von 20 Jahren siedelte er nach Wiesbaden über und lebt dort seither. Seine Ausrichtung auf zumeist figürliche Malerei mit den Sammlungsschwerpunkten Expressionismus und Neue Sachlichkeit sowie Werken der „verschollenen Generation“ von Künstlern, deren Karrieren von Weltkriegen und Diktaturen verhindert oder später vielfach vergessen wurden, wird die Schweriner Bestände so plausibel ergänzen, wie es kaum ein Museumsdirektor passender hätte arrangieren können. Seit DDR-Zeiten ist hier die sogenannte Leipziger Schule mit Werken unter anderem von Wolfgang


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