
1 minute read
CLOUD-PROZESSOR MIT ARM-ARCHITEKTUR

from IT-BUSINESS 14/2023
by vit
AmpereOne ist der Name des jüngsten Produkts von Ampere Computing. Der ARM-Prozessor mit bis zu 192 Kernen soll Intel und AMD in den Rechenzentren nicht nur der Cloud-Anbieter Konkurrenz machen. Die Server kommen unter anderem von Supermicro und HPE.

Der beste Prozessor für Cloud-Anbieter und MSPs: Das soll AmpereOne, der jüngste Prozessor von Ampere Computing sein. „Bei AmpereOne geht es um mehr. Mehr Kerne, mehr I/O, mehr Performance und mehr Cloud-Funktionen“, sagt dazu Jeff Wittich, Chief Product Officer bei dem Hersteller. Wie die Ampere-Chefin Renée James und die meisten Mitglieder der Führungsriege hat der Manager zuvor lange bei Intel gearbeitet.
Wittich ist überzeugt, dass der ARM-Prozessor mit seinen bis zu 192 Cores, zwei MB L2-Cache pro Core und umfangreichen Virtualisierungsfunktionen besser für CloudWorkloads und KI-Inferencing geeignet ist als die x86-Prozessoren Sapphire Rapids von Intel und Epyc Genoa von AMD. Letztere verfügen bei ähnlicher Leistungsaufnahme über maximal 56 beziehungsweise 96 Kerne. Auf den Einwand, diese CPUs beherrschten SMT, erklärt der AmpereManager, dass Intels Hyperthreading und AMDs SMT in Real-Live-Anwendungen weniger effizient und performant arbeiten, wie „echte“ Kerne. Benchmarks würden das verfälscht wiedergeben. Allerdings bringt AMD noch dieses Jahr den Epyc Bergamo mit 128 Zen4c-Cores und Intel arbeitet an Sierra Forest mit 144 E-Cores.
Technologisch ist AmpereOne auf dem neuesten Stand: Die CPU enthält acht DDR5-Speicherkanäle für bis zu 8 TB ECCRAM und 128 PCI-Gen5-Lanes, von denen 64 für einen Dual-Socket-Betrieb genutzt werden können. Hergestellt wird der Prozessor in einem 5-nm-Verfahren bei TSMC. Gegenüber den bisherigen Ampere-Prozessoren der Altra-Familie weist AmpereOne nicht nur mehr Kerne, sondern auch eine verbesserte Mikroarchitektur auf. Wie Wittich betont, ist eine Neukompilierung von Anwendungen trotzdem nicht nötig, könne aber die Performance verbessern. Die Altra-Prozessoren bleiben im Programm, da sie sich für andere Aufgaben wie etwa Edge-Anwendungen eignen. Für die Software-Optimierung von Compilern oder KI-Anwendungen arbeitet Ampere Computing mit der Open-Source-Community zusammen.
Rackserver mit Altra-Prozessoren kamen bisher von Herstellern wie Foxconn, Gigabyte, Wiwynn und auch HPE. In Europa ist vor allem die Zusammenarbeit mit HPE sehr erfolgreich, so der Ampere-CPO. Auch Supermicro sei hier ein wichtiger Partner, etwa für Systemintegratoren, die der CPUHersteller ebenfalls als Partner sieht. Für Deutschland ist Boston als Anbieter von Ampere-Prozessoren und Plattformen gelistet. Mit diesen Firmen will Ampere auch für AmpereOne zusammenarbeiten, ist aber für weitere OEM-Partnerschaften offen. Supermicro hat bereits eine ganze Reihe von Single-CPU-Servern für AmpereOne angekündigt, darunter ein 1U-Modell, ein 2U-Modell für GPU-Anwendungen und ein kürzeres 2U-Telco-Modell.
Zudem verwenden Hyperscaler wie Google Cloud, Microsoft Azure und Oracle Cloud, bereits Server auf Ampere-Basis und werden das wohl mit AmpereOne fortsetzen. In Deutschland bietet bisher Hetzner Bare-Metal-Instanzen mit Ampere Altra an und in Europa, laut Wittich, auch etliche MSPs. Sie sollen nach den Plänen von Ampere Computing natürlich demnächst auch AmpereOne einsetzen.
HPE und Ampere: https://voge.ly/vglgzJK/
Autor: Klaus Länger