Transmediale Räume

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Für die Ausstellung war es sinnvoll, den sehr symmetrischen und weiten Raum des Foyers zu stören, um eine Orientierungslosigkeit in eine geleitete und dynamisierte Wegführung zu verwandeln. Aus diesem Grund sind in der Ausstellung die Sockel über beide Ebenen parcoursartig verteilt und punktuelle Nischen mit Videoinstallationen zu finden. Ein auf den ersten Blick nutzlos runterhängender schwarzer Moltonvorhang, der sich mitten durch den kompletten Innenraum vom Boden bis zur Decke zieht, wird zu einem wichtigen Störer im Raum. Dieser vergleichsweise sehr schmale schwarze Streifen teilt das Foyer in zwei Bereiche und lässt darüber hinaus hinter sich eine interaktive Bodenprojektion zum Vorschein treten. Ruhepol und Abschluss von „Transforming Silence“ bildet ein zentral im Obergeschoss gelegenes, kleines offenes Kino, das auf einer großen, gerahmten Leinwand eine auditiv nur sehr subtil wahrnehmbare Videoarbeit zeigt. Davor platzierte Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen und zur aufmerksamen Kontemplation ein. Selbst durch so marginal erscheinende Eingriffe in den Raum sind abwechslungsreiche szenische Räume entstanden, die das Gefühl und die Idee von transformierter Stille zu vermitteln suchten, indem der Raum für diese Zwecke ebenfalls transformiert wurde.

Edi Winarni

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