10. Brev till Ingeborg Nobel, ty

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Brief an Ingeborg Nobel, Tochter von Bruder Robert, 1.1.1890

Paris, 1.1.1890

Meine liebste kleine Nichte, Übernehme an meiner Stelle, dass sich jeder wünscht, was er gern selbst hätte und mehr dazu. Im Moment habe ich weder Lust noch Zeit für Weihnachtsgeschenke, aber kennst Du das deutsche Sprichwort „aufgeschoben ist nicht aufgehoben”. Das wäre einen Nacheffekt zu haben, wie das Arboga-Bier. Wie sieht es mit Eurer Gesundheit aus? Ich hoffe, besser als mit meiner. Hier ist die Sterblichkeit doppelt größer während der schlimmsten Cholerazeit und niemand ist ganz von dieser demonischen Seuche verschont, die auch nicht vor Könige und Königinnen Halt macht. Ich ziehe daher den Schluss, dass der Eindringling keine Mikrobe ist, d.h. ein Tier, denn diese parasitieren am liebsten an Körpern mit weniger Fäulnis als die meisten der gesalbten des Herrn.

Innigste Grüße an die Eltern und Geschwister von Eurem herzlichst treuen alten Onkel Alfred

Schnell ein paar Zeilen!!

1 Redensart die bedeutet, dass aus Folgen einer Handlung Unannehmlichkeiten entstehen können.

1 Cholera, eine bakterielle Krankheit, die mit Epidemien in Europa während des 1800-Jh herrschte Die Krankheit verursachte Diarrhö und hatte große Mortalität zur Folge.

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