3/2013 (309) Juni/Juli

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Wettbewerb

Sonderpreis „Watergate“ Adrian Heller, HTWK Leipzig

Projektbeurteilung: Das Projekt will das Bestehende ironisch konterkarieren, indem der Bahnhof mit einer grünen Rasenfläche verfremdet wird. Der Schnelllebigkeit wird als angenehme Überraschung ein kontemplativer Raum entgegensetzt, auf dem sich die Besucher und die Einheimischen begegnen können. Durch diesen Eingriff, auch wenn unbewusst, wird auf die ursprüngliche Bestimmung der venezianischen Campi als unbepflasterte Flächen hingewiesen, die historisch dem alltäglichen Leben zu Verfügung standen. Die Jury würdigt diese Arbeit mit dem dritten Preis.

Projektbeurteilung: Adrian Hellers Arbeit beeindruckt durch seine professionelle Darstellung und einen Detaillierungsgrad, der jedem Architekturwettbewerb ebenbürtig ist. Auch wenn die Dimension der Architektur und inhaltlich diverse Bespiele mit Touristeninformation, Ausstellung und öffentlicher Eisfläche den Ausschreibungsrahmen sprengen, so verdient doch die intensive Auseinandersetzung mit dem unwirtlichen Piazzale Roma am Eingang zu Venedig besondere Anerkennung. Dies ist der Jury ein Sonderpreis wert.

Sonderpreis „Iter Temporis“ Abel Argast, Hochschule Augsburg Projektbeurteilung: Abel Argast macht mit seiner Arbeit auf dem Piazza San. Lucia eine minimalistische und kraftvolle Intervention, die sich mit – für Venedig essenziellen Aspekten – dem Leben am und der Bedrohung durch Wasser skulptural auseinandersetzt. Geradezu dialektisch animiert er die Besucher über einen üblichen Hochwasser-Steg in einen pontonartigen, versunkenen Raum hinabzusteigen, der sowohl physisch wie auch theatral die Faszination und Gefahr gleichermaßen ausdrückt. Diese Arbeit besticht konzeptionell, gestalterisch und hat auf Grund des adäquat gewählten Maßstabes Realisierungspotenzial. Die Jury würdigt diese Arbeit mit einem Sonderpreis.

Sonderpreis „Sun.Script“ Ewa Maria Romaniak, Dominika Wilczynska, Magdalena Kut, Academy of Fine Arts / Krakau Projektbeurteilung: Die Arbeit besticht durch ihre bezaubernde, märchenhafte Geschichte, die sie in einer Mischung aus Licht-Spiegel-Installation und Performance zwischen Bahnhofsplatz und Piazzale Roma verortet und erlebbar macht. Die Jury würdigt die poetische Darstellungsqualität, die Lust macht in die Fiktion einzutauchen und vergibt dafür einen Sonderpreis.

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3. Preis „201086“ Philipp Khoury, Hochschule Augsburg


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