KIT-Fakultät für Architektur - Bachelor-Arbeiten Sommersemester 2016

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Geschichtete Stadt, Frankfurt am Main Stefan Scheid

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Fachgebiet Gebäudelehre Prof. Daniele Marques

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Um den in der Platzabfolge bedeutenden Goetheplatz nicht in seiner Funktion als urbane Freifläche zu schwächen, wird seine Grundfläche in die Höhe projiziert. Das luftige Sockelgeschoss, sowie der sich darauf erstreckende Freiraum bilden zusammen mit den Plätzen, Rossmarkt und Rathenauplatz, ein neues innerstädtisches Ensemble. Durch das Anheben des Platzes findet man eine Transformation der Transitzone Goetheplatz in einen neuen qualitativen Aufenthaltsort vor. Durch das Gebäude wird er als urbanes Forum sowie Repräsentationsraum der Stadt Frankfurt gestärkt. Anhand klarer Strukturierung des neuen Freiraums, sowie dessen Ausrichtung in Nord-Süd Richtung, wird die Öffentlichkeit eingeladen, die neuen öffentlichen Flächen zu bespielen. Die einfache Formensprache sowie die Verzahnung auf mehren städtischen Ebenen, ermöglichen dem Gebäude eine klare Positionierung im innerstädtischen Ensemble Frankfurts. Mit dem Konzept „Stadt in der Stadt“ reagiert der EntAußenperspektive Rossmarkt

Geschichtete Stadt Bachelorarbeit Sommersemester 2016 Lehrstuhl für Gebäudelehre Prof. Daniele Marques Stefan Scheid I 1762816

wurf auf die Thematik des Platzmangels sowie der Beschleunigung es Alltages. Der Besucher gelangt jeweils über große Öffnungen der Gebäudehülle in das Herz des Projektes. Anhand enger Passagen, kleiner Plätze sowie zahlreicher Einkaufsmöglichkeiten, wird das Erlebnis des Mikrokosmos, der „Stadt in der Stadt“ stets spürbar. Zentrales Thema ist hier die Entschleunigung des Lebens sowie eine Rückkehr zur Langsamkeit vergangener Tage. Der Sockel bildet zugleich die Grundlage einer erhöhten städtischen Freifläche . Über zwei große Freitreppen, welche des Weiteren als Balkone der Stadt dienen, gelangt man auf genannte Ebene. Das offene Arrangement, die Baumasse sowie Freiflächen bilden spannende Kontaktzonen. Anschluss an den Freiraum finden ein Kulturcafé, eine Bibliothek sowie eine gehobene Kantine. Da eine Stadt neben dem Öffentlichen auch einen privaten Charakter vorzuweisen vermag, gelangt man über zwei Lobbys in die jeweiligen privateren Funkti-

onsflächen, welche sich über den öffentlichen Kontaktzonen in die Höhe stapeln. Um eine Verbindung zur Frankfurter Vergangenheit zu knüpfen, orientiert sich das Gebäude in seiner Materialität am vergangenen brutalistisch betonischen Erscheinungsbild zahlreicher Großprojekte Frankfurts. Um jedoch den städtischen Kontext sowie eine Materialgerechte Anmutung zu generieren, sind die oberen Geschosse rundum von einem streng geometrischen Fassadenraster mit nahezu raumhohen Fenstern umschlossen. Letztere sind in einem gleichmäßigen Abstand zueinander angeordnet und mit konisch zulaufenden Laibungen versehen, die der Gebäudehülle plastische Tiefe verleihen.

1) Perspektive „Rossmarkt“ 2) Perspektive „Plaza“ 3) Grundriss Eg 4) Schnitt


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