KIT-Fakultät für Architektur - Master-Arbeiten Sommer 2016

Page 12

algorithm is a dancer. Kunstbörse Amsterdam Maximilian Johannes Goes

Raum und Entwerfen Prof. Marc Frohn Architekturtheorie Prof. Dr. Georg Vrachliotis

1

2

3

4

Unsere zeitgenössischen Handelsräume haben sich in den vergangenen Jahrzenten gesamtheitlich virtualisiert. Die Räume der Informationsübertragung haben sich im Bezug auf unsere zeitgenössischen Handelsräume in technisch-infrastrukturelle Räume verwandelt. Mit ihnen geht gleichzeitig allerdings auch der Fortbestand von Räumen der Inszenierung einher. In meiner Auseinandersetzung mit dem Finanzmarkt und zeitgenössischen Handelsräumen entstand ein architektonisches Projekt, welches davon ausgeht, dass Kunst gesamtheitlich börslich handelbar ist. Der Handel mit Kunst folgt dem Ausweitungsparadigma der Finanzindustrie, welche durch Diversifizierung der Handelsgüter eine

Absicherung in Form von neuem Kapital und gestreuten Märkten sucht. Kunst als Investment zu begreifen führt zum Wunsch nach Sichtbarmachung der Kunstwerke und dem Ausstellen von Ihnen, da das Kunstwerk durch die Sichtbarmachung an finanziellem Zuwachs gewinnt, einem Wert der rein auf Informationen basiert. Gleichzeitig beschreibt ein Kunstwerk einen doppelten Wert: einen finanziellen sowie kulturellen Wert. Die Amsterdamer Börse, ebenfalls von ihrer ursprünglichen Nutzung als Waren-, Kornund Wertpapierbörse befreit, wird zu einer Kunstbörse umcodiert, welche aus einem Depot (Verwahrungsstelle), einem Rechenzentrum (Börse), sowie einer Ausstellung (Parkett) besteht.

All diese Elemente sind zu einem gewissen Teil öffentlich zugänglich, indem ihre gängigen räumlichen Bestandteile architektonisch transformiert werden. Die Eingriffe bilden die Neucodierung der Räume der Informationsübertragung in der Börse von Hendrik Petrus Berlage beziehungsweise ihrer Höfe, oder überinszenieren den Handel in Form des Parketts. In ihrer räumlichen Disposition beschreiben sie einen transformierten musealen Rundgang durch die, von den Algorithmen des Marktes kuratierte, Indexausstellung und das Kunstdepot. 1) Modell 1.100 2) Parkett 3) Depot 4) Börse


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
KIT-Fakultät für Architektur - Master-Arbeiten Sommer 2016 by arch.kit.edu - Issuu