Heilsames aus der Natur für Wunden

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GESUNDHEIT

2. ARNIKA Der Arnikaschnaps zur Reinigung bzw. Desinfektion der Wunden ist vielen schmerzhaft in Erinnerung. Arnika wirkt desinfizierend, abschwellend, entzündungshemmend, schmerzstillend und wundheilend und wird bereits seit Jahrhunderten in Form von Salben, Heilölen oder als Absud für Kompressen äußerlich angewendet. Bekannt ist heute auch die Einnahme der Arnika-Globuli bei Verletzungen und vor bzw. nach Operationen gemeinsam mit dem Schafgarbenpulver der Hildegard von Bingen. Arnika ist auch in vielen Sportsalben oder Massageölen enthalten.

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1. RINGELBLUME

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Heilsames aus der Natur

Für Wunden

E DR. ANGELIKA PRENTNER ist Pharmazeutin und leitet die Apotheke „Zur Gnadenmutter“ in Mariazell, die eine jahrhundertelange Tradition in der Naturheilkunde hat. Prentner ist außerdem Gründerin der 1. Heilpflanzenakademie der Traditionellen Europäischen Medizin. www.apotheke-mariazell.at

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ine Wunde ist eine oberflächliche oder tiefer gehende Verletzung der Haut, bei der Gewebe durchtrennt oder zerstört worden ist. Es gibt eine Vielzahl an Wunden: Schürf-, Schnitt-, Platz-, Quetsch- oder Bisswunden, Verbrennungen, Verbrühungen oder Erfrierun‑ gen. Daneben gibt es auch Wunden, die z.B. durch Operationen entstanden sind. Auch Erkrankungen wie Diabetes, wo die Durchblutung der Gefäße abnimmt und das umliegende Gewebe nicht mehr richtig versorgt wird, können zur Ausbildung von Wunden führen, die nur mehr schwer oder überhaupt nicht mehr heilen.

Die Behandlung hängt sehr von der Art der Wunde, den Symptomen und dem Verlauf der Wundheilung ab. Rötungen, Entzündungen, Schmerzen, Schwellungen oder Infektionen können das Abheilen verzögern. Kleine, nicht infizierte Wunden heilen normalerweise innerhalb von sechs bis acht Tagen ab. Beginnt sich die Wunde blau zu verfärben, entstehen pochende Schmerzen, ein roter Streifen, ist die Wunde sehr verschmutzt, blutet stark oder enthält Fremdkörper, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Bei chronischen Wunden mit Wundheilungsstörungen kann eine Heilung Monate dauern.

FOTOS Apotheke zur Gnadenmutter, Fotolia.com (Pixelmixel, Björn Wylezich, Bernd S.), Alpenflora/Wikimedia

vor, die Heilpflanzen ung die Wundheil . unterstützen

Die Ringelblumensalbe als Wund- und Heilsalbe ist ein sehr bewährtes Hausmittel. Viele haben sie früher selbst gemacht. Sie wird bei allen Arten von Wunden, auch frischen Wunden, eingesetzt. Als Kompresse aufgelegt, hilft sie sehr gut bei Abszessen. Sie wirkt antiseptisch, antibakteriell, antiviral, entzündungshemmend, schmerzstillend, wundheilend und fördert die Ausbildung von neuem, gesundem Gewebe.

3. JOHANNISKRAUTÖL Das blutrote Johanniskrautöl wirkt heilend, schmerzstillend, entzündungshemmend und lindert Nervenschmerzen bei Neuralgien. Als Massageöl durchwärmt es die Muskulatur und nimmt Krämpfe. Eingesetzt wird es heute bei Wunden, Verbrennungen, Narben, Nerven- und Phantomschmerzen, Schulter- und Rückenschmerzen, Muskelverhärtungen, Schmerzen bei und nach Gürtelrose, Dammschnitt oder nach Zahnextraktionen. In homöopathischer Form wird das Johanniskraut bei allen Arten von Nervenschmerzen und Nervenverletzungen, auch nach Durchtrennung von Nerven bei Operationen, eingenommen, es wird auch „Arnika der Nerven“ genannt.

ARNIKA-SCHNAPS Man nehme 10 Teile Arnikablüten und übergieße diese mit 100 Teilen Korn oder Alkohol. Gut durchrühren und 14 Tage stehen lassen, abseihen und in einer kleinen Medizinflasche aus dunklem Glas gut verschlossen aufbewahren.

4. GÄNSEBLÜMCHEN Das Gänseblümchen ist eine Heilpflanze, die beinahe jeder kennt. So unscheinbar die Blume auch ist, besitzt sie doch hohe Vitalitäts- und Regenerationskräfte. Die Gänseblümchensalbe ist ein beliebtes Kindermittel und wird bei stumpf-traumatischen Verletzungen, Quetschungen, Ver‑ renkungen, Prellungen, Verstauchungen, Folgen von Stürzen und Beulen eingesetzt. Die Blüten sind gemeinsam mit dem Ackerstiefmütterchen auch ein Hausmittel bei Neurodermitis von Kindern – in Form von Tee, Globuli, Bädern, Umschlägen.

HEILKRÄUTERWANDERUNGEN Am letzten Teil des Pilgerwegs „Via Sacra“ finden sich an den einzelnen Kreuzwegstationen kleine Kräutergärten mit bekannten Heilpflanzen aus der Traditionellen Europäischen Medizin. Bei den geführten Wanderungen erfahren Sie Interessantes über Wirkung und Anwendung dieser Heilpflanzen. Termine: Jeden Samstag von 1. Juli bis 26. August 2017, 10 Uhr Treffpunkt: Mariazell, Apotheke „Zur Gnadenmutter“

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