SCIENTAINMENT

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Zauber, Spannung, Überraschung Scientainment ist ein niederschwelliger Ansatz des Kommunizierens über Bildung, Forschung und Innovation, bei dem Unterhaltung und Wissensvermittlung verbunden werden: Neben dem Sachlich-Inhaltlichen wird dabei auf verständliche Aufbereitung und attraktive Form Wert gelegt. Scientainment will der Wissenschaft den persönlichen Bezug, das Staunen, den Zauber, das Rätselhafte, die Überraschung, die Spannung, den Spass und die Hoffnung zurückgeben. Auf diese Weise ist Scientainment in der Lage, Menschen zu erreichen, die keinen direkten oder indirekten Bezug zu Bildung, Forschung und Innovation haben.


INHALT Pythagoras war gestern Seite 2: Homöopathie unplugged Seite 6 ff.: Weltmeisterschaften Seite 8 ff.: Wo sind Joya und Murat? Seite 11: Scharf kalkuliert Seite 12 ff.: Free Pacman Heftmitte: Centerfold Schatzi 2x Seite 18 ff.: Schnapsideen Seite 25: Der FCB beisst ins Gras Seite 26 ff.: Über das Nichts Seite 29: Sexy Scientist Calendar Seite 30: Ausschreibung Seite 1:

«Wer nichts weiss, muss alles glauben.» MARIE VON EBNER-ESCHENBACH Aphorismen, Schriften, Bd. 1, Berlin, Paetel, 1893, S. 21

Impressum

Konzeption: Gregorio Caruso; Philipp Egger; Beat Glogger; Adrian Heuss; Rolf Probala Redaktion: advocacy ag; Philipp Egger Gestaltung: aplus caruso gmbh Druck: Druckerei Krebs AG Bilder: Christoph Läser Photographie AG; Fotolia Basel, Februar 2015


SCIENTAINMENT

LAUTET DIE FORMEL Schweizer Hochschulen und Wissenschaftsorganisationen geben zu viel Geld für Kommunikationsaktivitäten aus, welche vor allem diejenigen erreichen, die ohnehin bereits interessiert sind. Das ist ein wichtiger Service für die eigene Klientel. Nötig wäre es aber, auch andere, neue Bevölkerungsgruppen anzusprechen. Scientainment könnte die Formel dafür lauten. Und wenn sich dabei die Grenzen zwischen Wissenschaftsvermittlung und PR, zwischen Auf- und Verklärung verwischen? Nicht schlimm.

a2 + b2 = x2 a = 30 mm, b = 40 mm;

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Find x.

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Wir leben in einer Wissensgesellschaft. Bildung, Forschung und Innovation (BFI) sind die Treiber einer robusten gesellschaftlichen Entwicklung und eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums. Wissenschaftskommunikation kann für die Entwicklung und Rückversicherung unserer technischen Zivilisation wichtige Beiträge leisten: Sie informiert die Bevölkerung über Chancen und Nutzen von Bildung, Forschung und Innovation und versucht, Anlässe zu einem Wissenschaftsdialog zu lancieren. Allerdings erreicht sie mit ihren bewährten Instrumenten meist nur jenen Teil der Bevölkerung, der ohnehin bereits an solchen Themen interessiert ist. Für die Zukunft der Schweiz ist die Tatsache, dass etwa 70 % der Bevölkerung mit den etablierten Formen der gängigen Wissenschaftskommunikation nicht erreicht werden, in mehrfacher Hinsicht kritisch: Zum einen ist es die zentrale Aufgabe einer Wissensgesellschaft, möglichst viele Menschen in die Zukunft mitzunehmen. Zum anderen ist wissensgestütztes Denken und Handeln eine zivilisatorische Errungenschaft, die es immer wieder gegenüber bequemen, aber fortschrittsfeindlichen Meinungs-, Aberglauben- und Fühltrends

zu verteidigen gilt. Zum dritten schliesslich muss der BFI-Bereich als prioritärer Politikbereich längerfristig mehrheitsfähig bleiben, damit die künftig zu leistenden öffentlichen Budgets gegenüber anderen Begehrlichkeiten durchgesetzt werden können. Die Schweizer Wissenschaftsinstitutionen geben zu viel Geld aus für Binnenkommunikation und für selbstreferentielle Kommunikationsprojekte. Es ist ausreichend Geld vorhanden, um andere, neue Bevölkerungsgruppen anzusprechen. Allerdings braucht es dazu Mut und Phantasie. Aber halt! Wissenschaft ist eine ernsthafte und seriöse Sache. Darf sie, um neue Personen zu erreichen, mit Satire arbeiten? Oder mit Verführung? Darf sie radikal, kontrovers, kreativ, emotional, hemdsärmelig oder gar unterhaltend sein? Wir finden: ja. Wenn es die Wissenschaft schafft, aus dem eigenen Sperrbezirk auszubrechen, müssen Wissenschaft und Populärkultur keine Gegensätze bleiben. Scientainment lautet die Formel.

Philipp Egger Gebert Rüf Stiftung


IF WATER HAS A MEMORY

THEN HOMEOPATHY IS

FULL OF SHIT HOMEOPATHY – SHIT & SUGAR

The American Institute for the Destruction of Tooth Fairy Science, Autor unbekannt


Enorm elastisch. Die Tanztruppe «Tremendous» hat im Jahre 2014 die Hiphop-Schweizermeisterschaften gewonnen. Prof. Dr. Magdalena Müller-Gerbl zeigt den Tänzern im Anatomischen Museum der Uni Basel, welche Spuren Sport in unserem Körper hinterlässt.


Enorm schnell. Mitglieder des «Harley Davidson Basel Chapter Switzerland» bestaunen das schnellste Elektrofahrzeug der Welt. «grimsel» wurde von Studenten der ETH Zürich entwickelt und beschleunigt in 1.8 Sekunden von null auf hundert. Der Maschinenbau-Student Jonas Abeken erklärt die Technologie.

«WER’S NICHT EINFACH UND KLAR SAGEN KANN, DER SOLL SCHWEIGEN UND WEITERARBEITEN, BIS ER’S KLAR SAGEN KANN.» KARL POPPER

Die Zeit, Wider die grossen Worte, 24. September 1971


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AUF GESUNDER WIRTSCHAFT, ROBUSTER GESELLSCHAFT, KREATIVITÄT, INNOVATION, WISSENSCHAFT UND BREITER BILDUNG.


DIE SCHWEIZ IST

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FINANZIERUNG

DURCHFÜHRUNG

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG CHF 18 500 000 000 oder 18.5 Milliarden Franken: So viel Geld wird in der Schweiz jährlich in Forschung und Entwicklung investiert. Mehr als in jedem anderen Land der Welt, im Verhältnis zur Bevölkerungszahl. Zu ²/³  kommt das Geld von Schweizer Firmen. Allein die Pharmaindustrie investiert jedes Jahr etwa 4.5 Milliarden Franken.

Quelle: F+E der Schweiz 2012, ISBN: 978-3-303-04084-3

BESCHÄFTIGTE


UND NOCH MEHR

GOLDMEDAILLEN

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PLATZ 1 GLOBAL INNOVATION INDEX (GII)2

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INNOVATION Die Schweiz gehört zu den innovativsten Ländern der Welt. Sie kann sich mit Fug und Recht Innovationsweltmeisterin nennen. Dies belegen internationale Erhebungen, mit denen die Innovationsfähigkeit der Länder miteinander verglichen werden können.

1) Der SII bildet für jedes Land einen Mittelwert bezüglich Innovationsleistung. Er richtet sich nach dem gewichteten Mittel der 25 Indikatoren des Europäischen Innovationsanzeigers 2007, Indikatoren Wissenschaft und Technologie in der Schweiz, Bundesamt für Statistik, Bestellnummer 683-0800 2) www.globalinnovationindex.org 3) World Economic Forum, www.weforum.org/reports/global-competitiveness-report-2013-2014


JOYA HABLÜTZEL UND MURAT SELIMOVIC

WERDEN NICHT ERREICHT Die Wissenschaftsberichterstattung hat in den vergangenen 30 Jahren in der Schweiz stark zugenommen. Jede Schweizer Universität, jede Fachhochschule, jedes Forschungszentrum, viele Wissenschaftsorganisationen, die KTI (Kommission für Technologie und Innovation), der SNF (Schweizerischer Nationalfonds) und viele andere der Wissenschaft nahestehende Institutionen und Organisationen verfügen heute über eigene Kommunikationsabteilungen mit ausgebildeten Fachleuten. Diese berichten über neuste Forschungsergebnisse, organisieren Tage der offenen Tür, Medienkonferenzen, Ausstellungen, Kampagnen, Festivals – in hoher Qualität! Dabei aber bedienen sie vor allem das eigene Publikum: die Bildungselite. Dieses Zielpublikum zu erreichen, ist bewährt und erfolgreich – und vergleichsweise einfach.

Die «Kinderuniversität» gehört schon fast zum guten Ton einer Schweizer Hochschule und wird als Institution mit einigem Aufwand gepflegt und entwickelt. Macht es aber wirklich Sinn, dass Kinder von Akademikern «Studentlis» spielen? Sie sitzen ohnehin zehn Jahre später in den Hörsälen.

Was ist mit den bildungsfernen Teilen der Bevölkerung? Was ist mit den Menschen, die keinerlei Bezug zu Wissenschaft und Forschung haben? Was ist mit den Kindern und Jugendlichen, die einen schwierigen Migrationshintergrund haben? Was ist mit der Mehrheit der Bevölkerung?

Die Schweiz braucht nicht mehr, sondern eine anders ausgerichtete Wissenschaftskommunikation.

Die Neugierde muss geweckt werden

«Die Bildungselite ist einfach neugierig auf Forschung und Erkenntnis und informiert sich kontinuierlich. Die Massenpublika, also Lieschen Müller und John Sixpack, sind dagegen eher an Sensationen, an Nutzwert und an Unterhaltung interessiert und werden damit nur gelegentlich von Wissenschaftskommunikation erreicht.» Stephan Russ-Mohl, Professor für Journalismus und Medienmanagement, Universität Lugano

«WER IMMER TUT, WAS ER SCHON KANN, BLEIBT IMMER DAS, WAS ER SCHON IST.» HENRY FORD


WER BESUCHT EIN WISSENSCHAFTSFESTIVAL? Joya und Murat nehmen an einem solchen Event kaum teil, wie die Auswertung über die Besucher eines Wissenschaftsfestivals von Science et Cité zeigt. Sie nennt auch andere, bedenkenswerte Resultate: einverstanden nicht einverstanden

Die Vorteile der Wissenschaft sind grösser als die möglichen schädlichen Auswirkungen. Besucher des Festivals

Schweizer Bevölkerung

58,1 % 43  % 15,2 % 17,6  % In meinem alltäglichen Leben ist es nicht wichtig, über wissenschaftliche Erkenntnisse zu verfügen. Besucher des Festivals

Schweizer Bevölkerung

16,7 % 38,8 % 71 % 45,6  % Die Wissenschaftler unternehmen zu wenig, um die Öffentlichkeit über ihre Arbeit zu informieren. Schweizer Bevölkerung 49,9 % 50,1 % 24,1 % 22,5  % Besucher des Festivals

Die Öffentlichkeit ist ausreichend an den Entscheidungen über Wissenschaft und Technologie beteiligt. Schweizer Bevölkerung 16,4 % 34,7  % 64,4 % 47,5  % Besucher des Festivals

Nur gerade 58 % der bildungsnahen Bevölkerung (= Besucher) sind der Meinung, Wissenschaft nütze insgesamt mehr, als sie schade. Für eine Wissensgesellschaft ist dies eine bemerkenswerte wenn nicht alarmierende Zahl.

Fabienne Crettaz von Roten, Sciences en société en Suisse; enjeux, impacts, et limites, in: Wissenschaftskommunikation, Chancen und Grenzen, ISBN 978-3-907835-68-5


WARUM NICHT AUSSCHLIESSLICH

KINDER AUS BILDUNGSFERNEN MILIEUS EINLADEN?

Die Idee, Kinder möglichst früh für Wissenschaft und Forschung zu begeistern, ist gut. Und sie hat sich in der Schweiz rasant ausgebreitet: An unseren Hochschulen und Universitäten dürfen Kinder regelmässig die Hörsäle stürmen, wo Professoren versuchen, ihre komplexen Fragestellungen kindergerecht aufzubereiten. «Kinderuniversität» heisst diese Institution, die schon fast zum Portfolio einer Hochschule gehört und mit einigem Aufwand gepflegt und entwickelt wird.

90 %

10 %

Die Sache hat jedoch einen Haken: Die Kinderuniversität ist vor allem eine Veranstaltung für Kinder der Schweizer Bildungsschicht. Dies zeigen Zahlen einer Begleitstudie der Universität Basel. In dieser wurde zum Beispiel ausgewertet, welcher Nationalität jene Kinder angehören, die vom Angebot der Kinderuniversität profitieren, oder welchen Bildungsstand ihr Elternhaus hat. Wenig überraschend zeigt sich, dass 90 % der Kinder in der Schweiz geboren und 75 % deutscher Muttersprache sind. Auch der Anteil der Kinder, die zumindest einen akademisch gebildeten Elternteil haben, war überdurchschnittlich hoch. Sollen Kinder der Bildungsschicht, die ohnehin die besten Bildungschancen haben, zusätzlich gefördert werden? Eine «Kinderuniversität» wäre dann innovativ und nützlich, wenn sie ausschliesslich für Kinder aus bildungsfernen Milieus angeboten würde. Für einmal würde sich eine Benachteiligung in ein Privileg verkehren. Diese heterogene Zielgruppe zu erreichen, wäre jedoch schwierig und aufwendig, die Organisation wohl auch. Welche Universität wagt es?

Ausländeranteil Schweiz und Basel 34.4 %

23.3 %

Bericht der Begleitstudie zur Kinder-Uni Basel im Sommersemester 2004, https://kinderuni.unibas.ch/fileadmin/kinderuni/redaktion/Texte/kinder_uni_studie.pdf Ausländeranteil Schweiz: Bundesamt für Statistik, Ausländeranteil Basel-Stadt: Statistisches Amt Basel-Stadt


10 % von 34.4 % von 23.3 % ≈ 0


VIEL FÜR WENIGE UND WENIG FÜR VIELE Qualitativ hochstehende Publikationen von Schweizer Hochschulen, Fachhochschulen und Forschungsinstitutionen gibt es viele. Die meisten davon richten sich allerdings an die circa 30 % der Bevölkerung, die bereits an diesen Themen interessiert sind. Nur wenige wagen sich an die anderen 70 %.

70% MUSEEN

SCHULPROJEKTE

WISSEN IN 20 MINUTEN

30% ?

ETH-NEWS

ETH ZÜRICH PRESIDENT'S SELECTION

EPFL FLASH

EPFL TECHNOLOGIST


MAGAZIN HOCHSCHULE LUZERN

L'UNISCOPE LE JOURNAL DE L'UNI

CAMPUS UNIGE

LE JOURNAL DE L'UNIGE

UNIPRESS WISSENSCHAFTSMAGAZIN UNI BERN

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FORSCHUNGSBERICHTE FHNW

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Natürlich ist es nicht einfach, wissenschaftliche Themen wie Biosysteme,1 Klimawandel,2 Stammzellforschung3 oder Nanotechnologie4 einem breiten Publikum zu erläutern oder zu erklären, was eine Analogie5 ist. Und ja, für gewisse Themen ist es schwieriger als für andere. Es braucht die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge didaktisch reduzieren und mit einfachen Worten erklären zu können. Dies ist lernbar. Allerdings muss man es auch wollen. In allzu vielen Medienmitteilungen von Schweizer Hochschulen geben sich die Autoren wenig Mühe, gute Beispiele zu finden, die dem Verstehen förderlich wären. Sie gehen von der Annahme aus, dass die Leser selbst auch eine Hochschulausbildung absolviert haben. Wer den Text nicht versteht, hat … Pech gehabt.


1) Biosystem A living organism or a system of living organisms that can directly or indirectly interact with others.

2) Klimawandel Klimawandel, auch Klimaänderung, Klimawechsel oder Klimaschwankung, bezeichnet die Veränderung von Klima auf der Erde und erdähnlichen Planeten, unabhängig von Ursachen, ob natürliche oder menschliche. Die gegenwärtige, vor allem durch den Menschen verursachte globale Erwärmung ist ein Beispiel für einen Klimawandel. Ein Klimawandel kann eine Abkühlung oder Erwärmung über unterschiedliche Zeiträume bezeichnen. Der Begriff Klimaschwankung bezeichnet gelegentlich speziell Klimaänderungen, die nur wenige Dekaden andauern oder zyklischer Natur sind. Der Klimazustand während der letzten Jahrhunderttausende ist im Wesentlichen das Ergebnis der Milanković-Zyklen, die die Sonneneinstrahlung in Zeiträumen von Jahrtausenden veränderten und so den Wechsel zwischen Eiszeiten und Warmzeiten bewirkten. Die Strahlung der Sonne bestimmt das Energie-Budget auf der Erde. Ein Klimawandel findet dann statt, wenn der Strahlungsantrieb verändert wird. Im Moment strahlt die Erde weniger langwellige Infrarotstrahlung ins All ab, weil der Strahlungsantrieb durch eine deutliche Erhöhung der Konzentration von Treibhausgasen erhöht wurde. Abrupte Klimawechsel können durch Asteroiden, Vulkanausbrüche oder durch Rückkopplungsprozesse im Klimasystem ausgelöst werden …

3) Stammzellenforschung Als Stammzellen werden allgemein Körperzellen bezeichnet, die sich in verschiedene Zelltypen oder Gewebe ausdifferenzieren können. Je nach Art der Stammzelle und ihrer Beeinflussung haben sie das Potenzial, sich in jegliches Gewebe (embryonale Stammzellen) oder in bestimmte festgelegte Gewebetypen (adulte Stammzellen) zu entwickeln. Stammzellen sind in der Lage, Tochterzellen zu generieren, die selbst wiederum Stammzelleigenschaften besitzen, aber auch solche mit grösserer Ausdifferenzierung. Hierzu befähigt sie ein noch nicht vollständig geklärter Mechanismus asymmetrischer Zellteilung. Über das jeweilige Schicksal der Zellen entscheidet dabei vor allem das biologische Milieu, in dem sie sich befinden. – Derzeit gelingt es in Versuchen an Ratten, Gehirntumore durch die Injektion von adulten Stammzellen zu behandeln. Wissenschaftler der Harvard University haben die Zellen gentechnisch so verändert, dass sie eine andere, gleichzeitig injizierte Substanz in einen Krebszellen tötenden Stoff umwandeln. Die Grösse der Tumore konnte um 80 % reduziert werden. Stammzellen scheinen ausserdem in der Lage zu sein, Zellen, die durch einen Herzinfarkt geschädigt wurden, zu erneuern. An der Columbia-Presbyterian University ist es gelungen, die Herzfunktion nach einem Infarkt bei Mäusen durch die Injektion von Knochenmark-Stammzellen um 33 % zu verbessern. Das zerstörte Gewebe regenerierte sich zu 68 % wieder. Allerdings wird mittlerweile davon ausgegangen, dass dieses auf parakrine oder andere Effekte der transplantierten Zellen zurückzuführen ist, eine Transdifferenzierung hämatopoetischer Stammzellen zu Kardiomyozyten fand jedoch nicht statt. Die Anwendung autologer Stammzellen bei Herzschäden wird in verschiedenen Herzzentren europaweit in klinischen Studien untersucht. Inwieweit tatsächlich Herzmuskelzellen regeneriert werden ist bisher ungeklärt. In Deutschland wird u. a. am Klinikum der Universität Frankfurt in einer klinischen Studie der Nutzen von Stammzellen für die Regeneration des Herzens erforscht. Adulte Stammzellen werden hier durch Zentrifugation aus Blut gewonnen, durch anschliessende Ausbringung auf Fibronectin-Platten kultiviert und auf diesen selektiv angereichert; sie haften auf den Platten an, so dass andere Zellen abgespült werden können. Nach drei Tagen Kultivierung können sie von den Platten abgelöst und – mit Hilfe geeigneter Nährmedien – ins Herz eingebracht werden. In vergleichbarer Weise können adulte Stammzellen auch aus Muskelgewebe aus der Haut gewonnen werden, allerdings dauert hier die Kultivierung nicht drei, sondern ungefähr 20 Tage. Ein weiterer wichtiger Anwendungsbereich für adulte Stammzellen ist die Regeneration von Knorpel und Knochen. Verschiedene renommierte Forschungsinstitute in Israel, England und Slowenien haben relevante klinische Daten publiziert. Die Forschung mit pluripotenten Stammzellen hat jedoch 2011 einen massiven Rückschlag erlitten, der schlimmstenfalls zum Ende des bisherigen Hoffnungsträgers der regenerativen Medizin führen könnte. Wissenschaftler der University of California, San Diego School of Medicine und des Scripps Research Institute wiesen schwere genetische Veränderungen in pluripotenten Stammzelllinien nach. Demnach weisen humane embryonale Stammzellen (hESC) und induzierte pluripotente Stammzellen (iPSC) häufiger Genom-Aberrationen auf als ihre normalen Zellpendants. In den untersuchten hESCs lagen erhebliche Duplikationen vor, während die iPSCs erhebliche Deletionen aufwiesen. Die Auswirkungen dieser genetischen Veränderungen auf potenzielle klinische Anwendungen sind jedoch noch unklar. Am 15. Mai 2013 wurde in Cell berichtet, dass es erstmals gelungen sei, im Wege des Zellkerntransfers pluripotente menschliche Stammzellen zu gewinnen und zu spezialisierten Zellen der Bauchspeicheldrüse sowie zu Blut-, Herz-, Leber- und Nervenzellen fortzuentwickeln.[37] …

4) Nanotechnology Nanotechnology (“nanotech”) is the manipulation of matter on an atomic, molecular, and supramolecular scale. The earliest, widespread description of nanotechnology[1][2] referred to the particular technological goal of precisely manipulating atoms and molecules for fabrication of macroscale products, also now referred to as molecular nanotechnology. A more generalized description of nanotechnology was subsequently established by the National Nanotechnology Initiative, which defines nanotechnology as the manipulation of matter with at least one dimension sized from 1 to 100 nanometers. This definition reflects the fact that quantum mechanical effects are important at this quantum-realm scale, and so the definition shifted from a particular technological goal to a research category inclusive of all types of research and technologies that deal with the special properties of matter that occur below the given size threshold. It is therefore common to see the plural form “nanotechnologies” as well as “nanoscale technologies” to refer to the broad range of research and applications whose common trait is size. Because of the variety of potential applications (including industrial and military), governments have invested billions of dollars in nanotechnology research. Through its National Nanotechnology Initiative, the USA has invested 3.7 billion dollars. The European Union has invested[when?] 1.2 billion and Japan 750 million dollars.[3] Nanotechnology as defined by size is naturally very broad, including fields of science as diverse as surface science, organic chemistry, molecular biology, semiconductor physics, microfabrication, etc.[4] The associated research and applications are equally diverse, ranging from extensions of conventional device physics to completely new approaches based upon molecular self-assembly, from developing new materials with dimensions on the nanoscale to direct control of matter on the atomic scale. Scientists currently debate the future implications of nanotechnology. Nanotechnology may be able to create many new materials and devices with a vast range of applications, such as in medicine, electronics, biomaterials and energy production. On the other hand, nanotechnology raises many of the same issues as any new technology, including concerns about the toxicity and environmental impact of nanomaterials,[5] and their potential effects on global economics, as well as speculation about various doomsday scenarios. These concerns have led to a debate among advocacy groups and governments on whether special regulation of nanotechnology is warranted.The concepts that seeded nanotechnology were first discussed in 1959 by renowned physicist Richard Feynman in his talk There’s Plenty of Room at the Bottom, in which he described the possibility of synthesis via direct manipulation of atoms. The term “nano-technology” was first used by Norio Taniguchi in 1974, though it was not widely known. Comparison of Nanomaterials Sizes: Inspired by Feynman’s concepts, K. Eric Drexler used the term «nanotechnology» in his 1986 book Engines of Creation: The Coming Era of Nanotechnology, which proposed the idea of a nanoscale “assembler” which would be able to build a copy of itself and of other items of arbitrary complexity with atomic control. Also in 1986, Drexler co-founded The Foresight Institute (with which he is no longer affiliated) to help increase public awareness and understanding of nanotechnology concepts and implications.Thus, emergence of nanotechnology as a field in the 1980s occurred through convergence of Drexler’s theoretical and public work, which developed and popularized a conceptual framework for nanotechnology, and high-visibility experimental advances that drew additional wide-scale attention to the prospects of atomic control of matter. In 1980s two major breakthroughs incepted the growth of nanotechnology in modern era.First, the invention of the scanning tunneling microscope in 1981 which provided unprecedented visualization of individual atoms and bonds, and was successfully used to manipulate individual atoms in 1989. The microscope’s developers Gerd Binnig and Heinrich Rohrer at IBM Zurich Research Laboratory received a Nobel Prize in Physics in 1986.[6][7] Binnig, Quate and Gerber also invented the analogous atomic force microscope that year. Second, Fullerenes were discovered in 1985 by Harry Kroto, Richard Smalley, and Robert Curl, who together won the 1996 Nobel Prize in Chemistry.[8][9] C60 was not initially described as nanotechnology; the term was used regarding subsequent work with related graphene tubes (called carbon nanotubes and sometimes called Bucky tubes) which suggested potential applications for nanoscale electronics and devices. In the early 2000s, the field garnered increased scientific, political, and commercial attention that led to both controversy and progress. Controversies emerged regarding the definitions and potential implications of nanotechnologies, exemplified by the Royal Society’s report on nanotechnology.[10] Challenges were raised regarding the feasibility of applications envisioned by advocates of molecular nanotechnology, which culminated in a public debate between Drexler and Smalley in 2001 and 2003.[11] Meanwhile, commercialization of products based on advancements in nanoscale technologies began emerging. These products are limited to bulk applications of nanomaterials and do not involve atomic control of matter. Some examples include the Silver Nano platform for using silver nanoparticles as an antibacterial agent, nanoparticle-based transparent sunscreens, and carbon nanotubes for stain-resistant textiles.[12][13] Governments moved to promote and fund research into nanotechnology, beginning in the U.S. with the National Nanotechnology Initiative, which formalized a size-based definition of nanotechnology and established funding for research on the nanoscale. By the mid-2000s new and serious scientific attention began to flourish. Projects emerged to produce nanotechnology roadmaps[14][15] which center on atomically precise manipulation of matter and discuss existing and projected capabilities, goals, and applications.As of August 21, 2008, the Project on Emerging Nanotechnologies estimates that over 800 manufacturer-identified nanotech products are publicly available, with new ones hitting the market at a pace of 3–4 per week.[13] The project lists all of the products in a publicly accessible online database. Most applications are limited to the use of “first generation” passive nanomaterials which includes titanium dioxide in sunscreen, cosmetics, surface coatings,[45] and some food products; Carbon allotropes used to produce gecko tape; silver in food packaging, clothing, disinfectants and household appliances; zinc oxide in sunscreens and cosmetics, surface coatings, paints and outdoor furniture varnishes; and cerium oxide as a fuel catalyst.[12] Further applications allow tennis balls to last longer, golf balls to fly straighter, and even bowling balls to become more durable and have a harder surface. Trousers and socks have been infused with nanotechnology so that they will last longer and keep people cool in the summer. Bandages are being infused with silver nanoparticles to heal cuts faster.[46] Cars are being manufactured with nanomaterials so they may need fewer metals and less fuel to operate in the future.[47] Video game consoles and personal computers may become cheaper, faster, and contain more memory thanks to nanotechnology.[48] Nanotechnology may have the ability to make existing medical applications cheaper and easier to use in places like the general practitioner’s office and at home.[49] The National Science Foundation (a major distributor for nanotechnology research in the United States) funded researcher David Berube to study the field of nanotechnology. His findings are published in the monograph Nano-Hype: The Truth Behind the Nanotechnology Buzz. This study concludes that much of what is sold as “nanotechnology” is in fact a recasting of straightforward materials science, which is leading to a »nanotech industry built solely on selling nanotubes, nanowires, and the like” which will »end up with a few suppliers selling low margin products in huge volumes.» Further applications which require actual manipulation or arrangement of nanoscale components await further research. Though technologies branded with the term ‚nano’ are sometimes little related to and fall far short of the most ambitious and transformative technological goals of the sort in molecular manufacturing proposals, the term still connotes such ideas. According to Berube, there may be a danger that a “nano bubble” will form, or is forming already, from the use of the term by scientists and entrepreneurs to garner funding, regardless of interest in the transformative possibilities of more ambitious and far-sighted work.[50] Researchers have successfully used DNA origami-based nanobots capable of carrying out logic functions to achieve targeted drug delivery in cockroaches. It is said that the computational power of these nanobots can be scaled up to that of a Commodore 64. [51] …

5) Analogie Die Analogie als rhetorischer Begriff bezeichnet ein Stilmittel, in welchem ähnliche Strukturen oder Sachverhalte in einen Zusammenhang gestellt werden. Zwischen zwei Dingen besteht eine Analogie, wenn sie sich durch ein Merkmal ähnlich sind, auch wenn sie sich in anderen Merkmalen unterscheiden können. Dieses Stilmittel wird häufig dazu verwendet, sich schon bekannte Informationen aus einem vergleichbaren Sachzusammenhang, oder auch einen in einem vergleichbaren Zusammenhang bereits gefundenen Konsens, zur Veranschaulichung eines anderen Zusammenhanges oder zur Verstärkung eines Argumentes in einem anderen Zusammenhang zunutze zu machen. Wenn aus dem schon bekannten Sachzusammenhang konkrete Schlussfolgerungen für den neuen, vergleichbaren Sachzusammenhang gezogen werden, spricht man auch von einem Analogieschluss. Vereinfacht ausgedrückt wird bei einer Analogie ein Problem aus einem anderen Blickwinkel betrachtet und angegangen. Hat man z. B. ein Problem mit seiner Arbeit, kann man in eine andere Branche schauen, wie ähnliche Probleme gelöst wurden. Dabei wird das Problem so weit abstrahiert, dass genügend Analogien zu finden sind. Eine konkrete Problemlösung sollte allerdings deutlich erkennbar sein, d. h. der Abstraktionsgrad darf auch nicht zu weit gewählt werden. Zwischen zwei Argumenten besteht eine logische Analogie, wenn sie dieselbe Form aufweisen. Mit ihr lässt sich zeigen, dass bestimmte Argumente logisch wahr oder falsch sein können, wenn man ein anderes Argument in der logisch selben Form findet, dessen Prämissen alle wahr sind, seine Konklusionen jedoch falsch. Beispiel: «Die Anhänger der Schöpfungstheorie unterstreichen oft, dass wir (Evolutionstheoretiker) nicht alles erklären können. Als Äusserung einer Gruppe, von der viele schliessen, dass sie gar nichts erklären kann, klingt dies seltsam. Heute die Evolutionstheorie deshalb abzulehnen, weil sie nicht alles erklären kann, wäre ebenso unsinnig, wie die etablierte Medizin auszuschalten, weil sie den gewöhnlichen Schnupfen nicht heilen kann.» (John A. Moore, Countering the Creationists, Academe, Bd. 68, Nr. 2, März/April 1982, S. 6) …

Quelle: Wikipedia


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WISSENSCHAFTLICHES

IMPONIERGEHABE

von Stephan Russ-Mohl Professor für Kommunikationswissenschaft, Universität Lugano

Was bezweckt Wissenschaftskommunikation? Auf diese Frage gibt es, je nach Betrachterperspektive, verschiedene Antworten. Wenn Wissenschaftler in den Medien Erkenntnisse mitteilen, so möchten sie vor allem für ihre Arbeit Aufmerksamkeit gewinnen und, indem sie das tun, meist auch ihre Reputation festigen und neue Ressourcen erschliessen. Befinden sich die Forscher dagegen in der Rolle von Rezipienten, so möchten sie in Erfahrung bringen, was anderswo geforscht wird, also ihre Scheuklappen abstreifen und über Disziplingrenzen hinweg dazulernen. Experten und Praktiker brauchen Wissenschaftsjournalismus, um neues Wissen zu erschliessen und zu nutzen. Ebenso möchten Bildungsbürger an neuem Erkenntnisgewinn und neuen Forschungsergebnissen teilhaben. In unserer Rolle als Staatsbürger schliesslich brauchen wir Wissenschaftsberichterstattung, um an politischen Entscheidungsprozessen angemessen partizipieren zu können – ein Aspekt, der vor allem in direkten Demokratien wie der Schweiz wichtig ist, die es dem Stimmvolk ermöglichen, über eine Vielzahl von Sachfragen mitzuentscheiden. Eng mit der Staatsbürgerrolle ist die des Steuerzahlers verknüpft: Wir sollten Rechenschaft darüber erhalten, wie Forschungsgelder, die ja oftmals Steuergelder sind, verwendet wurden. Schliesslich braucht jeder von uns Lebenshilfe, um den Alltag zu bewältigen. So beinhalten z. B. Diät-, Fitness-, Kosmetik- und Gesundheitstipps ja oftmals zugleich Wissenschaftsberichterstattung.

Woran scheitert Wissenschaftskommunikation konkret? Auf Journalistenseite sind Zeitmangel und fehlende Anreize zur Recherche zu nennen, darüber hinaus Skepsis und Vorurteile gegenüber «Elfenbeinturm»-Wissenschaftlern, fehlende Kenntnis von Ansprechpartnern und die Angst vor Forschern, die man möglicherweise als Quellen nicht versteht. Auch auf der Forscherseite gibt es Zeitmangel und fehlende Anreize zur Kommunikation sowie Skepsis und Vorurteile gegenüber den «medialen Dünnbrettbohrern». Nach wie vor ist Angst vor Reputationseinbussen ein restringierender Faktor, weil Medienberichterstatter gelegentlich unzulässig vereinfachen, Sachverhalte verdrehen oder Zitate aus ihrem Kontext reissen. Wir sollten die Kommunikationsbarrieren nicht unterschätzen.

Persönliche Erfahrungen als «Grenzgänger» An dieser Stelle ein paar persönliche Erfahrungen: Ich habe als junger Mensch meine Karriere zweigleisig begonnen. Von Anfang an war ich als Wissenschaftsjournalist tätig, der über Sozialwissenschaften berichtet hat, und als Sozialforscher, der sich für den Journalismus interessiert hat. Obendrein durfte ich bei der Robert Bosch-Stiftung deren Förderprogramm Wissenschaftsjournalismus aufbauen.

Damals habe ich von einem angesehenen Politologen den Ratschlag bekommen, ich sollte zum Reputationserwerb in jede wissenschaftliche Publikation mindestens eine Textpassage einbauen, die garantiert kein Kollege verstehen würde. Ich bin seinem Ratschlag nicht gefolgt – und habe es vielleicht auch deshalb nie so weit gebracht wie Niklas Luhmann oder Jürgen Habermas. Mein Politologen-Kollege ist trotz seines Patentrezepts allerdings auch nicht viel berühmter geworden als ich. Ich habe bis heute den Verdacht, dass wissenschaftliches Imponiergehabe viele von uns daran hindert, das zu tun, was wir eigentlich tun sollten: Karl Popper folgend, Wissenschaft verständlich kommunizieren. Aus dem Gesagten ist zu erahnen, dass eher ein wenig unbequem zwischen den Stühlen sitzt, wer sich aktiv um Transfer bemüht: Manche Forscherkollegen haben ihre Nase gerümpft, wenn ich wieder einmal mit einem Artikel in der Journaille präsent war. Und weil die «Journaille» eben oft die Neue Zürcher Zeitung oder früher Die Zeit oder die Süddeutsche Zeitung waren, war es manchmal wohl auch ein neidvolles Naserümpfen. Wer in den Medien öfter präsent ist als einmal im Jahr, setzt sich ja unter Forscherkollegen dem Generalverdacht aus, irgendwie doch unseriös zu sein.

Wissenschaftskommunikation als Erfolgsgeschichte Im Rückblick auf die letzten 20 bis 30 Jahre sind bemerkenswerte Erfolge in der Wissenschaftskommunikation zu verzeichnen. Wissenschaftsjournalismus und Wissenschafts-PR haben an Bedeutung gewonnen. Wissenschaftsredaktionen und Presseabteilungen wurden im deutschsprachigen Raum stark ausgebaut. Die Wissenschaftsberichterstattung hat sich professionalisiert. Eine Studie unter Federführung von Holger Wormer vergleicht die Wissenschaftsberichterstattung der drei führenden deutschen Qualitätszeitungen FAZ, Welt, Süddeutsche Zeitung 2003 / 04 und 2006 / 07. Die Medienforscher konstatieren einen regelrechten Boom: Die Wissenschaftsberichterstattung hat in diesem kurzen Zeitraum um insgesamt 48 % zugenommen. Um sagenhafte 136  % haben die Beiträge mit wissenschaftlichem Bezug zugelegt, die von diesen Zeitungen ausserhalb der Wissenschaftssektionen veröffentlicht wurden. 40 % aller Beiträge mit einem Wissenschaftsbezug erscheinen mittlerweile ausserhalb der Wissenschaftsseiten. Damit einhergehend, hat sich die Wissenschaftskommunikation allerdings auch dramatisch verändert: Wissenschaft wird nicht mehr einfach nur «popularisiert», sondern «medialisiert» – soll heissen, die Medien und ihre Verwertungslogiken drücken der Wissenschaftsberichterstattung mehr als früher ihren Stempel auf.

Kommunikationsarbeit der Schweizer Universitäten Diese Erfolgsgeschichte spiegelt sich auch in der Schweiz wider. So verfügen inzwischen alle Schweizer Universitäten über Kommunikationsabteilungen, die meist aus den früheren Pressestellen hervorgegangen sind. Sie erledigen vielfältige Aufgaben, die Presse- und Medienarbeit ist nur noch ein Teilaspekt. Die Universitäten haben allesamt bemerkenswerte Eigenpublikationen.

Wissenschaftskommunikation; Chancen und Grenzen, Akademien der Wissenschaften Schweiz, ISBN 978-3-907835-68-5, gekürzte Fassung


SCIENTAINMENT-IDEEN ZUM

WEITERSPINNEN

In zwei Workshops im uniTurm in Zürich, haben ausgewählte Personen aus Vermittlung, Wissenschaft und Kultur zuerst Scientainment als Idee diskutiert und dann Ideen zu Scientainment ausgebrütet. Diese sollen BFI-Institutionen und Wissenschaftskommunikatoren zu Kritik provozieren und zu eigenen Ideen darüber, wie die Wissenschaft zu den Menschen geht – und nicht, wie die Menschen zur Wissenschaft gehen müssen. In welcher Form? In welchen Kleidern? In welcher Verkleidung? Mit welchen Projekten?

Brainstormer und Ideenlieferanten An den beiden Scientainment-Workshops der Gebert Rüf Stiftung haben teilgenommen: Matthias Aebi, Fabiano Annoscia, Anita Bättig, Petra Bättig, Pascal Biber, Marco Boeschenstein, Philipp Burkard, Nicola Forster, Sylvain Gardel, Roger Graf, Lino Guzzella, Tibor Gyalog, Janine Hermann, Pilar Herrmann, Meta Hiltebrand, Ivan Inderbitzin, Isabel Klusman, Pius Knüsel, Oliver Marchand, Thorsten Künnemann, Mercedes Leupp, Hanna Luginbühl, Florian Rieser, Silvan Rosser, Clot Schaniel, Kevin Schawinski, Andrea Trueb, Pia Viviani, Moritz Zumbühl



SCIENTAINMENT

PROJEKTIDEEN Science City Guide Ein anderer Stadtführer: Der Science City Guide ist ein Stadtführer, der sich nicht auf die üblichen Informationen konzentriert (Baujahr von Kirchen, Architektur von Plätzen usw.), er soll über das bekannte «Hier wohnte» und «Hier starb» hinausgehen. Er liefert die heissesten «Science spots» einer Stadt, geht auf grosse Denker, Erfinder und Innovatoren ein, erklärt bedeutende Meilensteine der Wissenschaftsgeschichte am lokalen Beispiel und schafft Bezüge zur Gegenwart, indem er Orte zeigt, wo heute geforscht wird, Orte vielleicht auch, an denen man beim Forschen zuschauen kann. Basis ist eine öffentlich zugängliche Datenbank, in der die Orte erfasst werden: Jeder kann nach einem bestimmten Raster Informationen einfüllen und ergänzen. Die «Spots» können mit Webseiten, Bildern und Filmen verlinkt und kommentiert werden. Über die Datenbank sind viele Anwendungen denkbar: Apps, Webseiten, eine Zusammenarbeit mit einem Reisebuch-Verlag etc.

Ich habe eine Frage Dieses Projekt ist ein ganz spezielles Hochschulangebot für eine breite Öffentlichkeit. Es lähmt alle zwei Jahre eine ganze Hochschule für einen Tag und macht einen grossen Wirbel in den Medien: Über eine Webseite kann jeder, der möchte, eine Frage stellen, einen Wunsch äussern, ein Problem darlegen. Eine Jury entscheidet sich für eine der Fragestellungen, die besonders originell, aktuell, knifflig, innovativ und relevant ist. Dann hirnt das gesamte Personal der Hochschule – Professoren, Assistenten, Doktoranden und Studierende, ein Kollektivgehirn von mehreren tausend Einheiten – einen Tag lang an der Lösung dieses Problems herum. Am Abend stellt der Rektor an einer Medienkonferenz die Lösung vor, die überraschend, komplex, unterhaltend, verwegen, unrealistisch, wunderbar etc. sein kann.

***************************************** etwas mit Tanz, etwa einen DNA-Tanz aufführen ********* DNA-Zumba ********* etwas für Mädchen entwickeln ********* Projekte im Einkaufszentrum, bei Tankstellen, in Postfilialen ********* raus aus den Hörsälen, dorthin gehen, wo die Kinder und Jugendlichen sind ********* Projekt auf der Halfpipe, im Jugendtreff ********* Science Battles, Gruppen treten gegeneinander an, erhalten eine Aufgabe, zum Beispiel einen Motor zusammenbauen ********* Wissenschafts-Club: Wer früh kommt, kann günstiger in den Club hinein, ein Projekt «Students for Students» ********* Games aller Art ********* witzige Wissenssendung ********* TV-Show zum Mitmachen, zum Beispiel die schlauste Familie der Schweiz oder TV-Show «Science Superstar»: Forscher stellt eigene Projekte vor, oder Forscher stellen die Projekte anderer Wissenschaftler vor, Publikum wählt aus ***** **** SCIENCE CITY GUIDE ********* Fussballspiel als Plattform nutzen ********* Wissenschaft in der Muttenzer Kurve ********* die Irritation von Gegensätzen positiv nutzen ********* die FCB-Spieler als Werbeträger für Bildung, Forschung, Innovation ********* Projekt in der Arztpraxis ********* Projekt auf öffentlichen Toiletten oder auf Toiletten in Restaurants und Bars ********* Rätsel auf WC-Papier ********* Schatzsuche 2.0 – via Facebook und Twitter: einen Ur-Instinkt wecken, mit Rätseln, die nicht einfach mit Dr. Google gelöst werden können ********* Wissenschaftsabend, mit Essen und Experimenten, wie vor hundert Jahren, als man Röntgenparties feierte, Wissenschaft war damals zelebrierter Teil der Kulturleistung ********* ICH HABE EINE FRAGE ******* Labor-Glasbox beim Bellevue aufstellen oder im Tram Gold herstellen ********* Cornflakes-Packung nutzen oder Zuckersäckli ********* ein Netz von glaubwürdigen Wissenschaftsambassadoren aufbauen: junge, sympathische, coole, gescheite Menschen, die gut und gerne im Rampenlicht stehen ******** Netzwerker aufbauen, die Schulen und andere bestellen können; Aufbau einer entsprechenden Personenbörse, im Idealfall die Börse mit Youtube-Filmen ergänzen, damit man sehen kann, wie der Ambassador arbeitet und wirkt ***** ******* «zweite Karriere»: Emeritierte Professoren werden eingespannt, aus ihrer Tätigkeit herausgeholt, und sie entwickeln Projekte


resp. führen Projekte durch *********** eine Märchentante für die Wissenschaft aufbauen ********* Superhelden für die Wissenschaft kreieren ********* man muss die Wissenschaftler aber auch einmal zurechtstutzen und bissig sein, den Wissenschaftsdeppen der Woche küren ********* einen Preis für die verschwurbeltste, unverständlichste und daher imponierdichteste Sprache aussetzen, für die dümmste Erfindung, das belangloseste Forschungsprojekt, das lapidarste Forschungsergebnis ********* gefährliche Versuche im virtuellen Labor simulieren ********* Projekt «auch ich bin ein Wissenschaftler»: Wissenschaft gibt es überall, jeder weiss etwas, alle können zeigen, was sie wissen; es gibt auch Leute ausserhalb der etablierten Wissenschaft, die sehr viel spezifisches Wissen pflegen und entsprechende Kenntnisse haben; es gibt auch tradiertes Spezialwissen, das heute nicht mehr angewandt wird, aber von einigen wenigen noch überliefert wird; ausgewählte Personen können ihre auf Spezialwissen basierenden Fähigkeiten vorstellen ********* rent a Scientist ********* Citizen Science: Mitwirkung als Laie an einem echten Forschungsprojekt ********** Wissenschaftsbus in kleinen Städten / Dörfern (Dorffest) ********* ***** Wissenschaftssatire ********** Wissenschaftler als Chaostruppe ********* Komiker, der Wissenschaftler interviewt und unübliche Fragen stellt, der sich auch einmal über Wissenschaftler und deren Wissenschaft lustig macht ********* alte Idee des Wissenschaftsladens ausgraben und revitalisieren: Jede Hochschule unterhält ein Ladengeschäft, in dem Wissen gekauft werden kann; das Personal sind Studenten, die das Wissen in den Instituten der Hochschule abrufen und aufbereiten können *********** Telenovela: «Das Labor» ********* das Schweizer Fernsehen (Service public!) produziert eine auf mehrere Staffeln angelegte TV-Soap, die im Hochschulmilieu stattfindet und die ganze Bandbreite menschlicher Stories (Liebe, Eifersucht, Hass, Grosszügigkeit, Güte, Betrug) mit Wissenschafts- und Biografiethemen verbindet ********* Ökobeichtstuhl ********* der Künstler ist als Selbstverwirklicher so populär, dass viele junge Menschen Künstler werden wollen: Ist nicht der Wissenschaftler eine gesteigerte Form des Künstlerdaseins?   ***************************************************



DAS

GEHEIMNISVOLLE IN DER WISSENSCHAFT

von Ernst Peter Fischer Wissenschaftshistoriker und Wissenschaftspublizist

«DAS SCHÖNSTE, WAS WIR ERLEBEN KÖNNEN, IST DAS GEHEIMNISVOLLE. ES IST DAS GRUNDGEFÜHL, DAS AN DER WIEGE VON WAHRER WISSENSCHAFT UND KUNST STEHT. WER ES NICHT KENNT UND SICH NICHT MEHR WUNDERN, NICHT MEHR STAUNEN KANN, DER IST SOZUSAGEN TOT UND SEIN AUGE IST ERLOSCHEN.» ALBERT EINSTEIN

Für viele Menschen bleibt Wissenschaft äusserlich. Sie findet für sie in fernen Instituten mit anonym bleibenden Forschern statt und führt zu unverständlichen Ergebnissen, die dem Publikum grosszügig von grinsenden Moderatoren erläutert werden, die ihr Wissen vom Teleprompter ablesen und dem Laien keine Chance zum Staunen geben. Im Verständnis von führenden Sozialphilosophen führt Wissenschaft zudem zu einer «Entzauberung der Welt» (Max Weber), was unter anderem zur Folge zu haben scheint, dass «die wissenschaftlich erforschte Natur aus dem sozialen Bezugssystem von erlebenden, miteinander sprechenden und handelnden Personen herausfällt» (Jürgen Habermas). Solch eine Situation kann der Zukunft einer Zivilgesellschaft nicht förderlich sein, wie schon lange bekannt ist, ohne dass die dazugehörigen Bemühungen nachweisbare Wirkungen entfaltet hätten. So merkwürdig es trotz zahlreicher Anstrengungen der Wissenschaft und der Medien auch klingt, aber das Denken von Albert Einstein zum Beispiel bleibt den meisten Menschen auch mehr als 100 Jahre nach der Publikation seiner Einsichten ein unverständliches Rätsel, und selbst eingängige und aktuelle höchst relevante Konzepte der Naturforschung des 19. Jahrhunderts – wie etwa Energie und Evolution – rufen mehr Schulterzucken und Ratlosigkeit als Kopfnicken und Verständnis hervor. Unsere Gesellschaft lebt (offenbar ziemlich gut) von den Hervorbringungen der Wissenschaft, ohne dass diese Form der Kultur selbst bei den Menschen angekommen ist. Gute und angemessene Wissenschaftsvermittlung tut also nach wie vor not, und in den letzten Jahren haben sich einige Initiativen bemüht, damit an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft zu beginnen. Das Museum der Kulturen in Basel versucht zum Beispiel, «Erkenntnisgewinn mit ästhetischem Genuss und Emotionalität» zu vermitteln. Die Eres-Stiftung (München) bemüht sich um eine «möglichst vielschichtige Wahrnehmung des Wissensuniversums», die Schering-Stiftung (Berlin) sieht Wissenschaftskommunikation als «einen grundlegenden Dialog von Künstlern und Wissenschaftlern» an, der sich auch «gesellschaftlich relevanten Fragen» widmet, und diesen Ansätzen könnten noch weitere an die Seite gestellt werden. Sie alle haben die Annahme gemeinsam, dass es letztlich möglich ist, auf eine korrekte Weise «die Welt zu gestalten und zu interpretieren».

Über die Welt und ihre Erklärung staunen An dieser Stelle wird der Vorschlag gemacht, grundlegend umzudenken und davon auszugehen, dass sowohl die Welt (Wirklichkeit) als auch ihre (wissenschaftlich fundierte) Erklärung

geheimnisvoll bleiben. Es kommt darauf an, diese Lage als positiv zu erfahren und den Menschen das Gefühl für das Geheimnisvolle zu vermitteln und sie zu ermutigen, über die Welt und ihre Erklärung zu staunen. Die Frage, warum Menschen ein Fussballspiel anschauen, ist einmal mit dem Hinweis beantwortet worden, «Weil sie nicht wissen, wie es ausgeht.» Die Frage, warum so viele Menschen in Museen immer wieder – alte und neue – Bilder betrachten, kann mit dem Hinweis beantwortet werden, «Weil sie nicht sicher sind, die Werke durchschaut zu haben, und immer etwas Neues entdecken». Kunst lockt nicht, weil sie klar ist, sondern weil sie – im Gegenteil – voller Geheimnisse steckt, die sich immer wieder anders deuten und neu verstehen lassen. Und Wissenschaft kann das Publikum neugierig machen, wenn ein Vermittler zeigt, wie sehr er sich selbst über die Ergebnisse wundert. Er offenbart auf diese Weise das Geheimnisvolle der wissenschaftlichen Erklärungen und Theorien – und befindet sich dabei sogar in einer Position, die es ihm erlaubt, die Qualität des Erfahrenen zu beurteilen (und nicht nur ohne Verständnis) zu bewundern. Es gilt zu vermitteln, dass die Wissenschaft die Welt nicht entzaubert, sondern sie im Gegenteil verzaubert, indem sie dem geheimnisvollen Phänomen eine noch geheimnisvollere Erklärung an die Seite stellt. Um dies an nur zwei Beispielen zu veranschaulichen: Zum einen erläutert die Physik das bis in die Jahre von Newton noch rätselhafte Fallen von Gegenständen durch die Schwerkraft, die aber selbst so unergründlich bleibt wie am ersten Tag. Wer weiss denn, was diese Kraft wirklich ist? Und zum anderen werden Eigenschaften von Licht von der Physik dadurch erklärt, dass man sagt, es sei Welle und Teilchen. Damit gibt es aber keine Klarheit, sondern nur ein Geheimnis, denn wie kann etwas zugleich Welle und Teilchen sein? Man kann also die Wahrheit über das Licht sagen, aber nur so, dass die Wahrheit ihr Geheimnis behält.

Ein historisches Beispiel Als am Ende des 19. Jahrhunderts die Röntgenstrahlen und die Radioaktivität entdeckt und erste Radiowellen produziert wurden, spürten Künstler sofort, dass es eine völlig neue Situation gab. Sie zeigte sich in der Erkenntnis, dass die weitaus meisten Strahlen den menschlichen Sinnen unzugänglich sind und damit die Welt ganz anders ist, als sie aussieht. Wer – etwa als Maler – die Welt zeigen will, wie sie ist, muss sie anders zeigen, als sie aussieht. Mit anderen Worten – er muss sie erfinden, und der Weg in die Abstraktion steht offen. Unter Künstlern tauchte die Frage auf, ob die Dinge überhaupt ein Aussehen haben – eine bis heute relevante und spannende Frage. Wir benötigen eine Vermittlung durch Bilder (der Kunst) und nicht durch Bildchen.

Arbeitspapier für die Gebert Rüf Stiftung, Sommer 2012


WISSENSCHAFT VERINNERLICHEN

Wissenschaft besteht nicht nur aus Einsichten von Wissenschaftlern, sondern auch aus dem Erlebnis dieser Vorgänge und dem Ahnen der Folgen. Es würde dem Verständnis von Wissenschaft helfen, wenn man die biografische Brücke zur Kunst errichtet und den Wissenschaftler nicht nur als forschenden, sondern auch als fühlenden, verzweifelten, vom Glück überwältigten oder zutiefst erschrockenen Menschen zeigt. Wer stellt mit den Mitteln der Kunst (etwa einem inneren Monolog) dar, wie der «Akt der Verzweiflung» ausgesehen hat, mit dem Max Planck den Quantensprung eingeführt hat? Wer zeigt uns, wie Werner Heisenberg mit einem mystischen Erlebnis die Form gefunden hat, die man den Atomen geben muss? Wer erläutert, wie die Behandlung einer Kristallstruktur als Mandala bei Paul Müller den Weg zu der Hochtemperatursupraleitung öffnete? Wer gibt Lise Meitner eine Stimme, als sie als erster Mensch auf der Welt sah, wie eine Kernspaltung Energie freigibt, und dabei verstand, das sie ausreicht, um gewaltige Bomben zu

bauen? Hier könnte eine neue Aufgabe geschaffen werden, nämlich die Heranbildung von Autoren, die innere Wissenschaft in literarischer Form darstellt, die den Leser an dem kreativen Geheimnis der erkennenden Genies teilhaben lässt. Es gilt, das Verdikt von der «Entzauberung der Welt» zu entzaubern und Mut auf das Geheimnisvolle zu machen, das die Wissenschaft durch ihre Erklärungen und Einsichten liefert. Solange die Welt entzaubert ist, bewegt sie niemanden, und wir Menschen zerstören sie einfach. Wenn die Menschen aber ihren doppelten Zauber – den der Phänomene und den der Erklärungen – im Medium der Kunst erfahren, werden sie sich der Welt und der Wissenschaft zuwenden und kreativ zu ihrem Verstehen und Vermitteln beitragen. Menschen leben gerne im Modell der Kunst. Es gilt, ihnen die Chance dazu zu geben.

«DIE EINSICHT IN DIE NOTWENDIGKEIT EINER STÄRKUNG DER ÄSTHETISCHEN POSITION IST NICHT GERADE WEIT VERBREITET – ALLZU VIELE MACHEN NOCH IMMER DIE BLOSSE ENTWICKLUNG DER LOGISCHEN SEITE DES DENKENS ZUR WICHTIGSTEN AUFGABE UNSERER MENSCHENERZIEHUNG. WER SO DENKT, VERGISST, DASS DAS WIRKLICH PRODUKTIVE DENKEN SELBST IN DEN EXAKTESTEN FORSCHUNGSGEBIETEN DER INTUITIVEN, SPONTANEN SCHÖPFERARBEIT UND DAMIT DER ÄSTHETISCHEN FUNKTION ÜBERALL BEDARF; DASS DAS TRÄUMEN UND WACHTRÄUMEN, WIE JEDES ERLEBEN DER SINNE, UNSCHÄTZBARE MÖGLICHKEITEN ÖFFNET.»

ADOLF PORTMANN Biologisches zur ästhetischen Erziehung, Basel 1949.


Enorm emotional. Für einmal dürfen die Mitglieder des Fanclubs Basilisk das heilige Grün im Stadion des FC Basel betreten. Der Rasenexperte Dirk Kauter, Agronom und Leiter des Instituts für Rasen und Begrünung, enthüllt die Geheimnisse des perfekten Rasens: Fachwissen pur.


DIE GROSSE

TRICKKISTE von Pius Knüsel Direktor der Volkshochschule Zürich


In den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Kulturmanager erfunden, um dem wachsenden Bedarf an Kulturverwaltung gerecht zu werden. In den 90er-Jahren gesellte sich der Kulturvermittler dazu. Seine Aufgabe ist es, die von den Kulturmanagern im Auftrag der Politik angerührte Vermehrung der Kunstproduktion unter die Leute zu bringen. Oder umgekehrt die Bewohnerinnen und Bewohner des Landes an die Kunst heranzuführen – zur zeitgenössischen geförderten Kunst vorzüglich, der es an Publikum (und Verständnis) immer wieder gebricht. Die Kulturvermittler sind das letzte Glied einer Kulturpolitik, die in den 70ern mit dem Slogan «Kultur für alle» zur Kultivierung der Gesellschaft ansetzte.

Und nun zieht die Wissenschaft nach. Wissenschaftsvermittlung ist das Projekt des Augenblicks, «Wissenschaft für alle» das Ziel. Science Festivals, Science Talks, Science Slams, Robotikmessen, Referate und Ratespiele an ungewohnten Orten – endlich ist die Wissenschaft zum Scientainment geworden, zum Unterhaltungsfaktor. Tief greifen die Promotoren in die grosse Trickkiste, um dem Publikum etwas zu bieten. Hier ein lustiges Experiment, dort ein paar phantastische Bilder aus dem All, schliesslich die verrückten Formeln der Mathematik, die wie moderne Kunst daherkommen, wirklich dekorativ.

IN EINEM WORT:

NICHTS Die Analogie zwischen Kunst- und Wissenschaftsvermittlung liegt nahe. Zum Beispiel frage ich mich, was Kunstvermittlung in 20 Jahren gebracht hat, gemessen am Ziel, moderne Kunst an die Frau und den Mann zu bringen. In einem Wort: nichts. Die Statistiken belegen, dass die Beschäftigung mit Hochkultur nach wie vor eine Sache von Gebildeten und Wohlhabenden ist, ein Anliegen von rund 10 % der Bevölkerung. Der grosse Rest will von der Beschäftigung mit Popkultur, Laienkultur und Lifestyle nicht lassen. Die Bemühungen, geförderte Kunst zu vermitteln an Menschen, die damit nichts anfangen wollen oder denen der moderne Kunstdiskurs fremd ist, kriegen den Charakter von Legitimationsübungen für die Subventionen, die in den Kunstbetrieb fliessen. Doch Kunst bleibt ein Medium sozialer Distinktion, nicht der Gleichheit. An dieser Wahrheit ändert Kulturvermittlung nichts. Vermag Wissenschaftsvermittlung mehr? Im Lichte der kulturellen Erfahrungen zweifle ich, dass sie Wissenschaft jenen näher bringt, die von ihr nicht direkt betroffen sind. Sie erreicht wie in der Kunst in erster Linie jene, die ein positives Vorurteil mitbringen. Und jene, die auf Spektakel aus sind. Denn was aktuell unter Wissenschaftsvermittlung läuft, ist im besseren Fall Wissensvermittlung, die Präsentation spektakulärer Ergebnisse aus dem wissenschaftlichen Universum. Solche Zaubertricks aber sind, seien wir ehrlich, einfach eine grosse Propagandashow. Sie dient dazu, die steigenden Kosten des Hochschul- und Forschungsbetriebs zu legitimieren. Die Politik liebt solche Trockenübungen. Doch sind sie nötig? Braucht Wissenschaft das öffentliche Spektakel?

Der Slammer, der die Formeln der Supraleitung in Musik verwandelt, besitzt zweifellos einen hohen Unterhaltungsquotienten. Aber er verzerrt das Bild von Wissenschaft zu einer Kultur der Unterhaltung, die sie definitiv nicht ist. Wissenschaft ist bekanntlich zum grösseren Teil Irrtum, zäher Kampf, akribische und nervtötende Arbeit. Von Trickkiste keine Spur. Wissen ist unendlich; das weiss niemand besser als jene, die mit seiner Produktion befasst sind. Deshalb bleibt eine Wissensseite in «20 Minuten», die Wissenschaft als Fastfood präsentiert, ohne Nachklang. Wenn schon, müsste sie mit einem weiterführenden Angebot verknüpft sein. Denn alle draussen haben längst begriffen, dass das neue Superhandy auf Forschung aufbaut. Ebenso der Gewässerschutz. Und die Solarenergie. Von Wert und Nützlichkeit dieser Forschung sind wir längst überzeugt. Und dass viele diese oder jene Forschung als unnötig beurteilen, ist Teil des gesellschaftlichen Spiels. Wissenschaft als Ganzes muss mit dem Zweifel leben, das tut ihr gut. Sie als Quasi-Religion unter die Leute zu bringen, wie es mit der Kunst der Fall ist, begrenzt ihre Wirkung, weil es sie in einen rituellen Diskurs einschliesst. Wissenschaft zu vermitteln, macht durchaus Sinn – als Vermittlung einer wissenschaftlichen Haltung, die auf kritische Sachlichkeit baut. Das aber kann nur in einem institutionellen Kontext erfolgen, in der Schule als Bestandteil des Unterrichts, in Grundstufe wie Mittelstufe. Und in der weiterführenden akademischen Allgemeinbildung.


PLÄDOYER FÜR DIE

SATIRE von Roland Fischer, Wissenschaftsjournalist, und Pascal Biber, Wissenschaftsredaktor SRF 2

Econotainment? Politainment? Klingt irgendwie seltsam. Müssten wir bei Scientainment nicht ebenso stutzen? Was wäre so grundsätzlich anders an der Wissenschaft, das uns zwingen würde, ihr ständig Vergnügliches abzuringen, damit sie geniessbar wird? Ist sie wirklich eine so bittere Pille, dass sie einen süssen Sirup braucht? Und viel wichtiger: Ist Geniessbar- oder noch besser Schmackhaftigkeit das einzig wesentliche Ziel, wenn es um die Vermittlung wichtiger Sachverhalte geht? Die Idee mit dem Scientainment klingt neu und unverbraucht, ist aber eigentlich ein alter Hut, wenn man sich die Rolle der Kommunikatoren anschaut: Immer schon wurden sie gern als Dienstleister für die Wissenschaft gesehen – sie sollten also nicht ihre eigene Mission verfolgen, sondern im Dienste einer grösseren Sache arbeiten, die darin besteht, Wissenschaft gut aussehen zu lassen, sie der Gesellschaft näherzubringen. Zweiteres würden wohl auch Polit- oder Wirtschaftsjournalisten unterschreiben, bei Ersterem würden sie ziemlich die Stirn runzeln. Vermittlung auf solches Schönwetterverkünden zu reduzieren, ist zwar nicht per se ein Ärgernis. Aber es wäre dann eigentlich eine Aufgabe, um die sich die Protagonisten selber zu kümmern hätten; wir haben es dann schlicht mit Marketing und PR zu tun. Und tatsächlich wird ja auch immer mehr Geld von Seiten der Forschung in solche Initiativen gesteckt, sei es in eigene Hochglanzmagazine, sei es in Wissenschaftsmessen, Roadshows oder Ähnliches mehr.

Manchmal fragwürdig, manchmal unheimlich, manchmal korrupt Ein positives Image von Wissenschaft vermitteln, sie als faszinierendes Unterfangen präsentieren, die Hemmschwellen senken: Das sind hehre Ziele,

aber mit ihnen ist es nicht getan. Die Wissenschaft ist zu einem komplexeren gesellschaftlichen Akteur geworden in den letzten Jahrzehnten, der immer direkter in Entscheidungsprozesse eingebunden ist, und das verlangt auch nach einer komplexeren Auseinandersetzung. Wissenschaft hat viel mit Politik zu tun, mit Wirtschaft natürlich auch, Wissenschaft ist manchmal fragwürdig, manchmal unheimlich, manchmal korrupt – darüber darf man nicht einfach hinweggehen, wenn man das (nach wie vor vorhandene) Vertrauen in die Forschung nicht verspielen will. Eine solche Auseinandersetzung, die Fragen aufwirft und ihren Gegenstand mit kritischem und zuweilen auch respektlosem Blick im Auge hat, kann Scientainment nicht leisten. Oder doch? Ironischerweise gibt es eine im Zusammenhang mit Wissenschaft noch kaum versuchte Vermittlungsform. Sie bürstet das simple Spasskonzept gegen den Strich, weil sie lustig ist, um etwas ziemlich Unlustiges zu versuchen: die Leute nämlich nicht einfach auf lockere Weise ein wenig klüger zu machen (ohne dass es wehtut gewissermassen), sondern sie, um ein grosses Wort zu wagen, ein wenig «mündiger» zu machen: die Satire. Sie ist so etwas wie der Hofnarr unserer Zeit – sie ist unbequem, sie spricht aus, was sich sonst niemand zu sagen traut, sie tanzt den Mächtigen auf der Nase herum. Und lässt ihren Gegenstand dabei eben auch einmal nicht so gut aussehen. Damit ist die Satire aber noch lange nicht wissenschaftsfeindlich – sie behauptet einfach eine unabhängige Stellung. Wir mögen alle an demselben Karren ziehen: Die Wissenschaftler sollen weiter ihrer Arbeit nachgehen können, unter möglichst guten Bedingungen. Aber wir ziehen nicht alle am selben Strick. Wenn der Hofnarr einmal in die andere Richtung zieht, dann geht zwar ein grosses Geschrei los. Dabei hilft er vielleicht gerade dadurch, den Karren aus dem Dreck zu ziehen.


JETZT WIRD’S HEISS IM LABOR

STETHOSKOP-

SEXYNESS:

Skilehrerinnen-Kalender, Bauern-Kalender, Pirelli-Kalender. Kalter

N I N E S N S I E T W U N I 20 M

JEKT O Kalender-Kaffee. Nun erscheint erstmals der Sexy Scientist-Calender. R L LP E D MO «Die Seite ermöglicht Begegnungen mit Themen der wissenschaftlichen Forschung und der chung technologischen Innovationen, insbesondere n Fors Pue h c i l t af he auch für das jugendliche Publikum. Ohne die sensch as jugendlic e die er wis d d r ü n ü f e w regelmässige Veröffentlichung der Doppelseite m n rd it The ondere auch seite Wisse haftliche) m n e g s l Wissen würde die Möglichkeit fehlen. Die joure e lsc un Be (gesel n, insb r Dopp egegn nalistische Thematisierung zeigt die m (gesellicht B Innovatione tlichung de ng zeigt die en, dass die lol g ö n d eite erEs ldarf schen eröffe techno tisieru rt wer schaftliche) Relevanz des Themas «Die S an. no ogi elmässige V che Thema – formulie ng und der pelseite h c e t r – mit Vorsicht – formuliert werden, die BeDop sicht schu e reg alistis und de dass hne di n. Die journ rf – mit Vor ftlichen For ichtung der O . m u r a rücksichtigung der Themen bder wissenschafta n lik ehle Es d der Ei sensch hkeit f hemas an. y ss, er wis sgesamt mit lichen Forschung und der technologischen d nz W n Möglic z des TIne Vin z e in hem n n P rof. T e a , t r n v u e te e n l u d novationen in 20 Minuten insgesamt mit der Mi M in Re ng in 20 chtigu tionen in 20 t.» is sen Einrichtung der Doppelseite Wissen ite W e a rücksi gefördert s ls v i e o p Dop n Inn orden at ion en s c h a ft worden ist.» E v a lu s iert, gische gefördert w c hen : Me dien w is s n r mon ne e M n d e e dte e g s n i n a s i ju w w e W fü r n ge at ion s t it ut fü r A mmer g subv Wissenschaftskommunikation für junge Menschen: Evaluation Doppelseite mu n ik doch i ratiszeitun usagen s k omIns-u le Z F H , In d ftZFH, r a Wissen in 20 Minuten, Prof. Vinzenz Wyss Zürcher Fachhochschule i h c h w s c n s Wis se r Fac h ho c h nde G in soz itten, titut für Angewandte Medienwissenschaft e umstr ens rentiere das Projekt en bedient, Zü rc h s s ä m t es ge ion ch e rtungs lten keine b sich nämli ungsdefinit n denen di a w r e l o t t l m v o n s a e s , i t o d n i s n t t n e erd n Ge rz: I nika unge rojek Das P ützige Stift k zielt zu ku ng und ihre esprochen w aftskommu en des n g ch ti nn itu gemei n. Diese Kri r Pendlerze nd Leser an er Wissens gsinstitutio at also d n u e e r u d n – en se ch n h tionie iver Weise serinn erten Gefäs s- und Fors ontrolliere e L s n r e k subve 1,4 Million etabli ie Bildung cht selbst tun. d n on den ni könne it kaum je v em stellt es rm, die sie itsarbeit zu von e d e fo igkeit d: g n ä Mehrh werden. Zu f eine Platt Öffentlichk h Unab r en sin u ht ischer Kernkriteri chaft ichs a titutionelle t erreic e s r i l e a B n s ur en in fte ens d in jo nd überprü e zur Wiss g. Von tertiär it PR oder r i w n i e n h m magaz t. Lauf he Nä . tleistu nichts endler n produzier ssen kritisc chen Diens gen zeigen P m i n o s e e i i u t t t i t d i s k e , i Reda urnal büros en» Ze oppels Die D ezialisierten es Medien alität der jo mit «seriös ring d u e p t p o n s o o pS einer s bhängigkei en und die Q ie Vergleich n e l l a w n von a s der D die Un n Institutio Rede sein – hl ist odell, wie e f ür die u k e m e r h i s i k en und ih d kann kein ungsm er Le sforsch ion das Stift en igsten R issenschaft oo n F e t i s d a e w t F W a M r k m e i a d ierten mmun , da s gazin enomm enschaftsko , dasjen ige t. Siehe Ma r n e d eliegt ufweis Jessica (19): Bester Lehrabschluss 2014, Für r Wiss len fü en zugr und erstattung a e II/2013. l e d o m t ss ab «Mehr liegt bei mir nicht drin!» Berich te W i , Ausg pelsei gigkeit der , Qua r terly än pk Unabh on ferenz w k e s P re s g: Stiftun f ü R t Geber nk der a b n e t tda Projek g.ch un t grstif

Holger (24): «Ich bin keine Krankenschwester, sondern ein Forscher mit Muskeln.» Wetter: Bitte ankreuzen:

Darauf freuen sich nicht nur die Laborraten. In diesen Wochen erscheint erstmals der «Sexy Scientists Calender 2015», der Brain und Beauty miteinander kombiniert. Für den weltbekannten Fotografen Christoph Läser ziehen diese Forscherinnen und Forscher für einmal ihren Laborkittel

aus und zeigen, was sie neben Geistesblitzen sonst noch zu bieten haben. Entstanden sind wunderbare Bilder zwischen Erlenmeyer-Erotik und Stethoskop-Sexyness. Mehr und Explizites auf der nächsten Seite.


STÄNDIGE AUSSCHREIBUNG SCIENTAINMENT

Die Gebert Rüf Stiftung finanziert Projekte, die entweder grundlegend neu sind oder neu überdacht und auf das Ziel des Scientainment ausgerichtet werden. Mit diesem auf Dauer angelegten Finanzierungsangebot beabsichtigt die Gebert Rüf Stiftung, Wissenschaftskommunikatoren, Verbände, Organisationen und Institutionen aus Bildung, Wissenschaft sowie Kultur dazu anzustiften, sich mit niederschwelliger Wissenschaftskommunikation auseinanderzusetzen und gemeinsam mit Vertretern wissenschaftsferner Anspruchsgruppen neue Formen des Wissenschaftsdialogs zu entwickeln.

Entwickeln Sie neue Formate • S uchen Sie sich einen Partner. Denken Sie weiter. Von A wie «Altersheim in Graubünden» bis zu Z wie «Zolli in Basel». • E ntwickeln Sie gemeinsam ein Projekt. Betreten Sie neue Wege. Von A wie «Abend im Teilchenbeschleuniger» bis zu Z wie «Zvieri Science». • Arbeiten Sie einen Projektantrag aus und orientieren Sie sich dabei an den Förderkriterien.

Förderkriterien für Projekte Das Projekt

i st innovativ und unterhaltungsgetrieben; v ermittelt und diskutiert Wissen der aktuellen wissenschaftlichen Forschung; • ist auf Zielgruppen in der Schweiz ausgerichtet, die nicht wissenschaftsaffin sind; • e ignet sich, eine erhebliche Wirkung im Sinne einer Sensibilisierung für wissenschaftliche Themen auszuüben; • wird durch ein interdisziplinäres Team aus Wissenschaft und anderen Bereichen (Sport, Populärkultur, Unterhaltung, neue Medien etc.) konzipiert und realisiert. • •

Nicht gefördert werden Projekte, die

M arketingaktionen oder institutionelle Kommunikationsarbeit zum Gegenstand haben; • F orschung über Wissenschaftskommunikation bezwecken. •

Kriterien der Beurteilung

K ompetenz des Projektteams; • O riginalität des Formats und des Vorgehens; • E ignung des Formats und des Vorgehens im Hinblick auf das Zielpublikum; • M achbarkeit des Vorhabens; • erwartete Auswirkungen in qualitativer und quantitativer Hinsicht. •

Dokumentation

J edes bewilligte Projekt erstellt nach Abschluss der Arbeiten einen zwei- bis fünfminütigen, Youtube-geeigneten Film zum Projekt. • D ie Filme werden unter anderem via Website der Gebert Rüf Stiftung veröffentlicht. •

Projekteingaben

P rojekte können gemäss den allgemeinen Vorgaben quartalsweise bei der Gebert Rüf Stiftung eingegeben werden: grstiftung.ch • D as Eingabeverfahren ist zweistufig. •


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