Brochure Tracks of memory

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TRACKS OF MEMORY

ERINNERUNGSPROJEKTE IN DER UKRAINE UND IN DEUTSCHLAND

«WE MUST TAKE SIDES. NEUTRALITY HELPS THE OPPRESSOR, NEVER THE VICTIM. SILENCE ENCOURAGES THE TORMENTOR, NEVER THE TORMENTED.» (Elie Wiesel)

ZUM GELEIT 5

Zum Geleit 6

Tracks of Memory; Die Reise 8–9

Die Zeitzeug:innen 12–13

Klara Katz, Tzilia Krasner, Emilia Arsenjew, Hannah Podolskaya, Klara Kats, Nelly Zipina, Liubov Karakoz

Das Jüdische Museum Czernowitz 14

WERKAUSSTELLUNGEN 16

Erinnerungswerkstatt 17

2:0. Das Wunder von Czernowitz 18

Zukunft ohne Zeitzeugen 19 (K)eine Kindergeschichte(n) 20

MATERIALIEN UND PUBLIKATIONEN 21

Memory-Spiel „Symbole“ 22

Moderationsquiz „Fakten über den Holocaust“ 23

Graphiс Novel „Blindekuh mit dem Tod“ 24–25

Bücher zum Holocaust 26–27

FILME 28

Ich war hier 29

Filmische Stadtporträts - jüdische Lokalgeschichte(n) 30–31

Lwiw, Kremenets, Berdytschiw, Czernowitz, Düsseldorf, Kyjiw, Odesa

PROJEKTE 32

Die Projektbibliothek 33

80 Jahre Babyn Yar 34

Memory Talks - Ukraine is here 35

Erinnerungssteine 36

Stadtrundgänge 37

Ich will leben! 38

Städtepartnerschaft Düsseldorf-Czernowitz 39

Stolperschwelle Czernowitz 40

Ghetto-Denkmal Riwne 41

Projekttage Mataré 42–43

Workshops (K)eine Kindergeschichte(n) 44

Jugendkongress Junges Schauspiel 45

Netzwerk Bau- und Erinnerungskultur der deutschukrainischen Städtepartnerschaften 46

Gorelikov Cup 47

KUNSTAUSSTELLUNGEN 48

Tracks of Memory – FUTURE IS NOW 49

Rose und ich suchen ein Zuhause 50

Spuren Czernowitz-Düsseldorf 51

KULTURVERANSTALTUNGEN 52

DANKSAGUNG 54

ВСТУП 4

Вступне слово 7

Стежками пам’яті; Подорож 10–11

Інтерв’ю з очевидцями 12–13

Клара Кац, Циля Краснер, Емілія Арсен’єв Ганна Подольская, Клара Каць, Неллі Ципіна

15

ВИСТАВКИ 16

Майстерні пам’яті 17

2:0. Диво у Чернівцях 18

20

28

21

Бібліотека проєкту 33 80-ті роковини трагедії в Бабиному Яру 34

Тематичних зустрічі - Україна тут 35

Пам’ятні камінці 36 Міські екскурсії 37 Я хочу жити! 38

Міське побратимство Дюссельдорф-

Чернівці 39

«Поріг спотикання» у Чернівцях 40

Меморіальний знак жертвам Рівненського гетто 41

Учнівські проєктні обміни Матаре 42–43 (Не)Дитячі історії - практичні семінари 44

Юнацький конгрес у Молодому театрі 45

Мережа будівництва та культури пам’яті

німецько-українських міських побратимств 46

Кубок Бориса Горелікова 47

32 МИСТЕЦЬКІ ВИСТАВКИ 48

Стежками пам’яті – FUTURE IS NOW 49 Ми з Розою шукаємо дім 50

Корені Чернівці-Дюссельдорф 51

ЗАХОДИ 52

54

Міжнаціональна

серії транснаціональних проєктів за

участі громадянського суспільства щодо

Школи, університети, бібліотеки, місцеві музеї та

йдеться про історію Голокосту

NRW.

Пам’ятна робота

не

пам’ять про жертв Шоа, але й пам’ять про різноманітність втраченої єврейської

Як все починалося

KLARA KATZ

TZILIA KRASNER

EMILIA ARSENJEW

Wer an den Holocaust denkt, hat vor allem den Horror der nationalsozialistischen Vernichtungslager vor Augen. Der Massenmord an den Juden durch Erschießungen ab 1941 im „Reichskommissariat Ukraine“ und anderen Gebieten, die von den Nationalsozialisten regiert wurden und teilweise die heutige Ukraine und Belarus umfassten, steht weniger im Fokus der Erinnerung.

Zahlreiche Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf haben bei diesen Morden Verwandte verloren und so war das 75-jährige Gedenken an Babyn Yar Anlass für einige Zeitzeugengespräche. Die Geschichten dieser Menschen und deren Erinnerungsorte wurden zur Grundlage von Projekten, Begegnungen, Publikationen und sogar von einer Städtepartnerschaft.

HANNAH PODOLSKAYA

KLARA KATS

LIUBOV KARAKOZ

NELLY ZIPINA

Die Erinnerungswerkstatt „Maisterny Pamjati“ wurde im Museum für Geschichte der Stadt Kyjiw im November und Dezember 2017 einer großen Öffentlichkeit präsentiert. Gezeigt wurden verschiedene Formate und Materialien für die pädagogische Erinnerungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren.

Dokumentiert werden jüdische Geschichten und Projekte aus Düsseldorf und aus sieben ukrainischen Städten mit engen Bezügen zur Jüdischen Gemeinde Düsseldorf. Die aktuellen Orte und Initiativen wurden im Rahmen des Vorgängerprojektes „Wege der Erinnerung“ gefunden und ausgewählt. Sie sind alle besonders von der „Shoah durch Erschießen“ betroffen, für die die Katastrophe von Babyn Yar stellvertretend steht.

Das Projekt spricht ganz gezielt Schüler*innen, Studierende und Pädagog*innen an, die das Projekt mit entwickeln und gleichzeitig die Materialien testen.

(K)EINE KINDERGESCHICHTE(N)

Die Ausstellung „(K)eine Kindergeschichte(n)“ ist eine interaktive Wanderausstellung mit 12 Postern. Sie führt in die Geschichten von 11 Kindern und Jugendlichen ein, die während des Zweiten Weltkriegs und des Holocaust hauptsächlich in den besetzten Gebieten der Ukraine lebten. Sie erzählen uns von ihren Erfahrungen: Verfolgung, Diskriminierung, Flucht, Rettung, Tod, Teilnahme am Widerstand.

Sie alle mussten Hoffnungslosigkeit, Angst, Verfolgung, Diskriminierung und Erniedrigung sowie den Verlust von Angehörigen und Freunden erleben. Einige verloren sogar ihr Leben.

Materialien

Für die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern zur Ausstellung gibt es verschiedene Formate, die bestellt werden können. Es gibt eine interaktive Online-Version.

Im Projekt „Erinnerung lernen“ produzierten wir ein Memory-Spiel, das im doppelten Sinne zu unserer pädagogischen Aufgabe passt.

Erstens geht es um Erinnerung und zweitens können Kinder und Jugendliche dabei etwas über die Bedeutung jüdischer Symbole und Riten lernen.

Das Memory-Spiel besteht aus mehreren doppelseitigen Kärtchen. Alle haben eine neutrale Rückseite und eine mit einem jüdischen Symbol bedruckte Vorderseite. Von jedem Motiv gibt es ein Paar.

Das Quiz zur Geschichte des Holocaust wurde entwickelt, um interaktive Kurse mit Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, z. B. im Fach Geschichte. Dafür hat der Partner des Projektes „Erinnerung lernen“, das Zentrum für das Studium der Geschichte und Kultur des osteuropäischen Judentums, Bildungskarten erstellt mit Fakten über den Holocaust. Die Karten kombinieren visuelle und textliche Informationen.

Das Set umfasst 40 Karten, eingeteilt in die Kategorien „Daten“, „Fakten“, „Persönlichkeiten“, „Gedenkstätten“, „Gerechte“, „Kunstwerke“ usw. Das Set enthält Informationen zur Geschichte des Holocaust in der Welt sowie über die Ukraine.

MODERATIONSQUIZ „FAKTEN ÜBER DEN

про Голокост». Картки поєднують у собі візуальну та текстову інформацію, що стосується загальновідомих фактів

Das Buch ist allen jüdischen Kindern gewidmet, die während des Holocaust schwer leiden mussten. Es erzählt Begebenheiten, die sich in Czernowitz, der ukrainischen Partnerstadt von Düsseldorf, während des Zweiten Weltkriegs abspielten. Anhand von vier wahren Lebensgeschichten von Kindern aus Czernowitz, die alle den Holocaust überlebt haben, wird Schülerinnen und Schülern von heute die Geschichte mit dem Stilmittel einer Graphic Novel nahegebracht, in der jede Geschichte, jedes Foto und jede Archivalie mit dem konkreten Schicksal unserer vier Heldinnen und Helden in Verbindung gebracht werden kann, ergänzt durch ein umfangreiches Glossar, diverse Materialien und eine Karte des Czernowitzer Ghettos.

Den Lesenden zur Seite stehen zwei weitere reale Czernowitzer Jugendliche, Erika und Alex, die auf ihrem Weg durch das Museum und die Vergangenheit ihrer Stadt wichtige Informationen zum geschichtlichen Kontext für die jugendliche Leserschaft aufbereiten und erläutern.

AUTOR*INNENGRUPPE Anna Yamchuk – Idee, Dialogtexte, Koordination der Gruppenarbeit; Mykola Kuschnir – Einfüh-rung, Dialogtexte, Schlusstexte, Geschichtswissenschaftliche Beratung; Anna Tarnowezka – Illustrationen und künst-lerische Gestaltung; Natalya Herasym – Didaktischer Appa-rat, Beratung der Zeitzeugengespräche.

Dokumentarfilm „Ich war hier“ über die Lebensgeschichte des Ghetto-Überlebenden Herbert Rubinstein.

Düsseldorf // Amsterdam // Czernowitz 2017

Regisseurin: Kseniya Machenko

Herbert Rubinstein ist 83 Jahre alt. Er lebt in Düsseldorf, hat aber kaum Erinnerungen an seine ersten Lebensjahre. Nach 71 Jahren kehrt er zum ersten Mal nach Czernowitz (Ukraine) zurück, um Informationen zu finden, die seine Lebensgeschichte vervollständigen können.

Während des Zweiten Weltkriegs erlebte er als Jude mit seiner Mutter das Ghetto und entging durch gefälschte Papiere knapp der Deportation nach Auschwitz. Heute beeindruckt Herbert Rubinstein Jugendliche und Historiker*innen gleichermaßen mit seiner Sicht auf die Welt und seiner Energie. Er redet mit vielen Menschen über seine Kindheit und erklärt, was ihm geholfen hat, der zu werden, der er ist.

FILMISCHE STADTPORTRÄTS –JÜDISCHE LOKALGESCHICHTE(N)

KREMENETS

BERDYTSCHIW

CZERNOWITZ

DÜSSELDORF

Pädagogische Erinnerungsarbeit bedeutet nicht nur, der Opfer der Shoah zu gedenken, sondern auch die vielfältige jüdische Kultur vor den großen Katastrophen des 20. Jahrhunderts zu betrachten. Wir dokumentieren filmisch die jüdische Geschichte unserer Projekt-Städte von deren Gründung bis heute. Entstanden sind u. a. Beiträge über Berdytschiw, Charkiw, Düsseldorf, Iwano-Frankiwsk, Kremenets, Kyjiw, Lwiw, Odesa, Czernowitz und Winnyzja.

DIE PROJEKTBIBLIOTHEK

Unsere Projektbibliothek wurde auf der Webseite zur Verfügung gestellt. Um allen Interessierten die Möglichkeit zu geben, sich mit den Büchern zu beschäftigen, wurde die Liste der gesammelten Bücher im Rahmen des Projektes „Bücher zum Thema Shoah“ veröffentlicht. Dazu wurden alle Partner der teilnehmenden Städte aufgerufen, ihre Sammlungen der Liste hinzuzufügen.

Die Projektbibliothek wird inhaltlich mit Buchpräsentationen und Besprechungen aus Veranstaltungsreihen verbunden.

80 JAHRE BABYN YAR

Neben dem Einrichten einer digitalen Gedenkplattform und didaktischen Materialien, dem Erstellen von Publikationen, Videos etc. organisiert das Projekt zusammen mit lokalen Akteur*innen der Zivilgesellschaft einige Gedenkveranstaltungen unter dem Titel „Welle der Erinnerung“. Es begann mit dem Verlegen der Stolperschwelle in Czernowitz am 6. Juli 2021.

Weitere Städte mit Veranstaltungen aus diesem Projekt waren Charkiw, KamjanezPodilskyj, Winnyzja, Berdytschiw, Schytomyr und Kyjiw. Auf dem Khreshtayk unweit des Maidan war von September bis November 2021 unsere Ausstellung „80 Jahre Babyn Yar“ zu sehen und wurde von abertausenden Passantinnen und Passanten und zahlreichen Schulklassen besucht.

Окрім

Während unserer Projekte im pädagogischen Bereich haben wir gemerkt, dass auch in anderen Zielgruppen, etwa bei Studierenden oder der Ü30-Generation, in der Ukraine der Bedarf besteht, sich mit Erinnerungskultur zu beschäftigen. Vor allem Lokalgeschichte, Holocaust, Holodomor, Demokratiegeschichte und kulturelle Erinnerung sind wichtige Themen der politischen Erwachsenenbildung, die trotz oder gerade wegen des russischen Angriffskriegs großes Interesse erfahren.

Wir haben darum mit verschiedenen Partnerorganisationen erfolgreiche Vortrags- und Gesprächsformate gestartet, u. a. „Memory Talks“, „Ukraine im Fokus“ und „Ukraine is here“.

Auf Initiative des Jüdischen Museums Czernowitz wurde im Juli 2021, 80 Jahre nach dem Beginn des Holocaust in der Bukowina, die erste Stolperschwelle der Ukraine in der Nähe des ehemaligen Makkabi-Stadions von Czernowitz unter großer Anteilnahme der Medien und der Stadtöffentlichkeit verlegt.

Das Stadion war mit 12.000 Plätzen wahrscheinlich eine der größten Sportstätten im von Rumänien besetzten Gebiet und wurde später von den Nationalsozialisten für die Deportationen der jüdischen Bevölkerung nach Transnistrien missbraucht.

Im Rahmen des Projektes „80 Jahre Babyn Yar“ gab es eine Ausstellung zur Geschichte des Makkabi-Stadions in Czernowitz.

Die Stolperschwelle liegt heute unmittelbar vor dem Mikоlaitschuk Kino- und Kulturzentrum.

Riwne ist eine Großstadt, die in besonderer Weise durch den Holocaust getroffen wurde. Fast 30.000 Menschen wurden brutal durch die SS-Sonderkommandos der sog. Einsatzgruppe C ermordet.

Auch Mitglieder der Jüdischen Gemeinden Düsseldorf und Nordrhein haben dort Verwandte verloren. Seit Jahren arbeiten unsere Partner*innen von den Mnemonics vor Ort mit zahlreichen engagierten Initiativen gegen das Vergessen, u. a. durch mehrere dort verlegte Stolpersteine. Mit unserer gemeinsamen Initiative für ein Denkmal am ehemaligen Ghetto ist es gelungen, einen würdigen Erinnerungsort mitten im Stadtzentrum zu schaffen, der an die Opfer des Holocaust erinnert.

Zusammen mit unseren Partnerinnen und Partnern, vor allem vom Jüdischen Museum Czernowitz und dem Ukrainischen Zentrum für Holocaustforschung, haben wir viele Seminare und Workshops in der Ukraine und Deutschland durchgeführt, jugendliche Peer Guides ausgebildet und zahlreiche Pädagoginnen und Pädagogen im Umgang mit unseren Materialien geschult.

Alle vor dem 24. Februar 2022 erstellten Materialien wurden mit Beginn des Kriegs neu überarbeitet. Für die Peer Guides, die durch die Ausstellung „(K)eine Kindergeschichte(n)“ führen, wurde zusätzliches Material erstellt, das dabei helfen wird, über die Geschichte des Holocaust und des Zweiten Weltkriegs zu erzählen in der aktuellen Phase des russisch-ukrainischen Kriegs.

https://www.nochildrenstories.com

Im Jahr 2021 fand in Tscherniwzi zum ersten Mal das gemeinsam initiierte U11-Turnier Gorelikov Cup statt, gewidmet dem bekannten Czernowitzer Makkabäer, Schiedsrichter und Fußballfunktionär Boris Gorelikov, der sich für den Jugendfußball und die Wiedergründung der Jüdischen Gemeinde von Tscherniwzi eingesetzt hat.

Das Turnier mit acht Mannschaften in der Sportanlage „Klein Paris“ war sportlich und emotional ein großer Erfolg und soll wieder stattfinden, hoffentlich dann auch mit einer deutschen und einer rumänischen Mannschaft.

Die Ausstellung und das Turnier wurden im Rahmen des Programms „Ausbau der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft“ gefördert.

GORELIKOV CUP

Die Ausstellung „FUTURE IS NOW“ ist ein künstlerischer Teil des vom Auswärtigen Amt geförderten Projektes „Tracks of Memory“. Im Projekt geht es um innovative Ansätze zur Vermittlung von vergessenen, verdrängten oder kolonialisierten Orten in Osteuropa, insbesondere um jüdische Spurensuche.

Wie können künstlerische Positionen zeitgenössisch auf eine rückblickende Erinnerung reagieren und den Erinnerungsdiskurs aktivieren? Welche Zugänge wählen sie, welches Publikum erreichen sie? Anlass und Motiv sind bei den ausgewählten Künstler:innen sehr verschieden. Herkunft, persönliche Erfahrungen und gesammeltes Material, Reisen spielen dabei eine Rolle und natürlich das gewählte Medium – Malerei, Fotografie, Installation, Text. Allen sechs Künstler:innen ist gemeinsam, dass sie durch ihre

Kunst in neuer Form Perspektiven auf Geschichte hinterfragen bzw. beleuchten und somit die Öffentlichkeit für Themen sensibilisieren, die es zu erinnern gilt.

У проєкті «FUTURE IS NOW» шість

ти. Партнерами виставки в Дюссельдорфі є Генеральне консульство України, Польський інститут, Remembrance Learning, GHH та Єврейський музей «Галіція» з Кракова.

Виставка «FUTURE IS NOW» є мистецькою частиною проекту «Стежками пам’яті», що фінансується

TRACKS OF MEMORY „FUTURE IS NOW“

«FUTURE IS NOW»

FUTURE IS N ow

A NDRII Do STLIE v (UA)

L IA Do STLIE v A (UA)

T H o MAS Ko ESTER (D)

J AN S TIEDING (D)

A GNIESZKA T RA c ZE w SKA (PL) oLHA T REHUB ov A (UA)

Eröffnung 5. September 18.00 Uhr durch die Generalkonsulin der Ukraine in Düsseldorf Iryna Shum. Die Künstler:innen sind anwesend. Laufzeit bis 25. November 2023 Am 8. September findet um 18.00 Uhr eine Kuratorenführung statt. Die Ausstellung ist Teil des Projektes »Tracks of Memory« (erinnerung-lernen.de) und wird gefördert vom Auswärtigen Amt im Rahmen des »Ausbaus der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft 2023«. Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus | Deutsch-osteuropäisches Forum Bismarckstraße 90, 40210 Düsseldorf, www.g-h-h.de, 0178-9735897 (Katja Schlenker)

ROSE UND ICH SUCHEN EIN ZUHAUSE

olya katya trehubova sinchenko

ohne titel (rose und ich suchen ein zuhause)

Vernissage

6. Mai 2023

13.00–19.00 uhr

Universität Potsdam Campus Griebnitzsee August-Bebel-Str. 89 Haus 6, Foyer

Gefördert von: Auswärtiges Amt im Rahmen des Ausbaus der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft in den Ländern der Östlichen Partnerschaft 2023, sowie der Stadt Potsdam

Olya Trehubova „ohne titel“ – die zweite Ausstellung einer jungen Künstlerin aus der Ukraine.

Lange konnten wir uns keinen Namen aussuchen. Dann kam die Erkenntnis, dass das, was mit uns gerade geschieht, nicht benannt werden kann. Krieg tötet, und die Getöteten brauchen keinen Namen.

„Rose und ich suchen ein Zuhause“ lautet der Arbeitstitel, wohl wegen der gemeinsamen Liebe für das Werk von Rose Ausländer, die Olya und mich verbindet.

Rose ist eine Romantikerin, tief beeinflusst vom Untergang ihrer damaligen Welt. Kriegsromantik funktioniert und gibt Sinn, nachdem der Krieg vorbei ist.

Roses Nachname bedeutet im Deutschen „Ausländer“, doch wir sind keine Ausländer, wir sind verlorene Kinder, die gehäutet und am Leben gelassen wurden.

Kateryna Sinchenko

Die Geschichte der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf ist eng mit der Bukowina und dem historischen Czernowitz verbunden. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs betrug die jüdische Bevölkerung in Czernowitz ca. 45.000 Personen. Nach 1944 wurde Czernowitz durch die Rote Armee erobert, jüdische Aktivisten blieben, um am Wiederaufbau ihres „Jerusalem am Pruth“ teilzuhaben, was die sowjetischen Behörden nicht zuließen. In der Folge emigrierten fast 28.000 Jüdinnen und Juden in den Westen, unter ihnen die Dichter Paul Celan und Rose Ausländer sowie Persönlichkeiten wie Isidor Evian.

Die ukrainische Dokumentar-Künstlerin Kseniya Marchenko hat sich im Jahr 2019 auf Spurensuche begeben: Welche Traditionen der Czernowitzer Jüdinnen und Juden wurden über Generationen und über Landes- und Systemgrenzen weitergegeben? Ihre Fotos und Texte dokumentieren den Alltag der in Czernowitz lebenden sowie in der Nachkriegszeit nach Düsseldorf ausgewanderten jüdischen Familien.

SPUREN CZERNOWITZ-DÜSSELDORF

Der russische Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 hat alles verändert, auch diese Danksagung. Alle Partnerinnen und Partner waren trotz oder gerade wegen des Kriegs durchgängig im Kontakt und haben bereits Anfang März 2022 beschlossen, die gemeinsamen Projekte fortzusetzen. Aus Fürsorgepflicht für die Sicherheit unserer Freundinnen und Freunde in der Ukraine verzichten wir in dieser Auflage darauf, uns bei einzelnen Akteurinnen und Akteuren namentlich zu bedanken. Allen, die geholfen haben, die Projekte in den letzten Jahren zu entwickeln, umzusetzen und mit Leben und Freundschaft zu füllen, danken wir von Herzen.

Wir wissen, dass ihr euch trotzdem angesprochen fühlt, seid bedankt für alles, was ihr getan habt und was ihr für die Aufarbeitung der Vergangenheit und für die Zukunft der Ukraine in einem freien und friedlichen Europa tut.

Ein besonderer Dank geht an alle Lehrkräfte in der Ukraine und in Deutschland, und auch an das Jüdische Museum Czernowitz und das Ukrainische Zentrum für Holocaustforschung, die es ermöglichten, trotz der Sicherheitslage Tausenden von Kindern und Jugendlichen die Geschichte(n) ihrer Altersgenossen, die unter Terror, Krieg und Holocaust gelitten haben, zugewandt und zeitgemäß zu vermitteln. Wir bedanken uns außerdem beim Auswärtigen Amt, besonders beim Team OEPR, und bei der Deutschen Botschaft in Kyjiw für die Unterstützung und die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Projektpartner

Kooperationspartner

TRACKS OF MEMORY | CТЕЖКАМИ

ERINNERUNGSPROJEKTE IN DER UKRAINE UND IN DEUTSCHLAND |

Düsseldorf-Tscherniwzi 2023 |

HERAUSGEBER:

Projektgruppe „Tracks of Memory“ Jüdische Gemeinde Düsseldorf (K.d.ö.R. ) vertreten durch Olga Rosow, stellvertretende Verwaltungsdirektorin,

Paul Spiegel Platz 1 40476 Düsseldorf

Das Czernowitzer Museum für jüdische Geschichte und Kultur der Bukowina,Czernowitz

Stiftung Gerhart Hauptmann Haus, Düsseldorf

Ukrainian Center for Holocaust Studies, Kyjiw

Redaktion:

Matthias André Richter, Redaktion

Anna Berezhna, visuelles Konzept & Layout

Hanna Goldshteyn, Übersetzungen

Mechthilde Vahsen, Redaktion und Lektorat (de)

Bildnachweise:

Matthias Richter: 1, 11, 15, 18, 20, 34, 36, 39.1, 40, 41, 42, 43, 47, 48, 52, 53

Polina Iwanowa: 7, 9 Olga Berezhna: 5, 19, 20, 23, 32, 33

David Mursal: 16, 37 Anna Tarnowezka: 24, 25, 27

Kseniya Marchenko: 51 Jüdisches Museum Czernowitz: 17

Stadt Düsseldorf: 39.2 Hanna Jung: 22.1. Dukh i Litera: 26, 27

Lia Dostlieva: 28, 44 Oleksandr Shpigunow: 23

Dana Verstak: 45 Eugen Rube: 45 СТВОРЕНО:

2023

Єврейська громада м. Дюссельдорф (публічно-правова компанія) за керівництва Ольги Розов, заступниці адміністративного директора. Пауль Шпігель платц 1, 40476 Дюссельдорф

центр вивчення історії Голокосту, Київ

Над брошурою працювали:

Матєас Ріхтер, укладання і редагування Анна Бережна, візуальна концепція і макет

Ганна Голдштейн, український переклад Мехтильда Вахсен, редагування і коректура (нім)

Фото:

Матєас Ріхтер: 1, 11, 15, 18, 20, 34, 36, 39.1, 40, 41, 42, 43, 47, 48, 52, 53

Поліна Іванова: 7, 9 Ольга Бережна: 5, 19, 20, 23, 32, 33

Давід Мурсал: 16, 37 Анна Тарновецька: 24, 25, 27

Ксенія Марченко: 51 Чернівецький музей історії та культури євреїв Буковини: 17 Дюссельдорфська міська рада: 39.2

Ганна Юнг: 22.1. Дух і

26, 27; Лія

28, 44;

45 erinnerung-lernen.de info@erinnerung-lernen.de

3.29.10.2024

TRACKS OF MEMORY |

Düsseldorf-Tscherniwzi 2023

erinnerung-lernen.de

2023

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