Andreas Muxel – 02 Kunst und Forschung

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ANDREAS MUXEL KUNST UND FORSCHUNG


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LOST IN SPACE WORK IN PROGRESS Unsere räumliche Wahrnehmung ist eng gebunden an Faktoren wie Komposition, Ausrichtung und Komplexität. In der haptischen Erfassung des Raumes spielen zudem Licht, Reflexion, Farbe und Materialität eine wichtige Rolle. Die Erfassung der Beziehungen im dreidimensionalen physischen Raum ist Ergebnis eines komplexen Prozesses im Gehirn. Durch das Erleben und die Interpretation visueller, akustischer und anderer Sinnesreize entsteht die individuelle Raumwahrnehmung. Was passiert aber, wenn bestimmte Faktoren über die Zeit einer Veränderung unterzogen sind? „Lost in Space“ versucht neue Wege von dynamischen Räumen im Experiment auszuloten. Inwiefern kann man die räumliche Situation modulieren, um Raumempfinden und folglich das Verhalten und die Bewegung des Betrachters/Nutzers im Raum zu beeinflussen? Das Experimentieren mit den physikalischen Grenzen bestimmter Materialien und der Übertragung des virtuellen parametrischen Raumes in die Realität spielt dabei eine wichtige Rolle.

JAHR 2010/2011 ZUSAMMENARBEIT MIT Florian Gassmann LINK http://space.andreasmuxel.com SCHLAGWORTE Architektur, Smart Materials, Dynamischer Raum, Parametrisierung


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REVOLVING REALITIES AUTOREAKTIVE INSTALLATION Der von Mike Meiré kuratierte Beitrag zur Reihe der Dornbracht Edges, die Projekte an der Schnittstelle von Architektur, Design und Kunst beinhaltet ist eine autoreaktive Installation, die mit dem Empfinden von Realität spielt, indem ein Ort und ein Objekt immer wieder neu wahrgenommen und erfahren wird. Durch die Bespielung der Oberflächen mit unterschiedlichen Bildern, Texturen und Animationen wird ein Objekt zum Spiegel wechselnder Wirklichkeiten. Es entsteht eine reale Virtualität, die sich der gängigen virtuellen Realität entgegenstellt. Erweitert wird die Installation durch eine modulare Lichtinszenierung, deren Ausgangspunkt das bespielte Objekt bildet. Lichtschnüre verteilen sich auf einer Außenfläche von 600 qm und schaffen eine Verbindung zwischen Kerninstallation und deren Umfeld. Impulse werden aufgenommen und in den Außenraum, der zum Resonanzkörper wird und einen reflexiven Dialog mit der Kerninstallation eingeht, zurückgeleitet. Objekt, Raum und Betrachter werden so zu einer kommunikativen Einheit.

JAHR 2010 ZUSAMMENARBEIT MIT Martin Hesselmeier, Carsten Goertz und Marcus Schmickler IM AUFTRAG VON Meiré und Meié / Dornbracht LINK andreasmuxel.com/artresearch/revolving-realities/ SCHLAGWORTE Reaktiver Raum, Licht, Sound, Projektion


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CONNECT EIGENREAKTIVE SKULPTUR Dreizehn schwingende Kugeln sind an Gummischnüren in einer Matrix angebracht. Ein Stab mit jeweils einem Magneten an jedem Ende steuert das Verhalten der einzelnen Elemente zueinander. Ist eine Kugel mit dem Stab verbunden, regt sie ihre eigene Schwingung solange über einen Motor an, bis sich der Stab löst und mit einem anderen Element verbindet – ein kontinuierlicher Prozess der Paarbildung und Trennung entsteht. Jedes Element besitzt sein eigenes Programm zur Steuer- und Regelung. Es existiert kein Hauptprogramm, welches das System von außen steuert. Die Skulptur als analoges System bildet somit fortlaufend sich ändernde Bewegungsmuster und Strukturen. Anknüpfen und Loslösen der Kugeln als Charakteristika dieses Modus sind gleichzeitig Metaphern für das Entstehen von Verbindungen zwischen Elementen, die Kontakt aufbauen und auch wieder verlieren.

JAHR 2008 LINK http://connect.andreasmuxel.com SCHLAGWORTE Chaos, Zufall, Determinismus, Feedback, Emergenz


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CAPACITIVE BODY REAKTIVE LICHTSKULPTUR Die Installation „capacitive body“ visualisiert die akustische Aktivität ihrer direkten Umgebung und kann aufgrund ihres modularen Aufbaus an die jeweilige Raumsituation flexibel angepasst werden. Ein Modul besteht aus einem piezoelektronischen Sensor, einer elektrolumineszenten Leuchtschnur und einem Mikrocontroller. Der Sensor dient dazu, Schwingungen von Festkörpern im niederfrequenten Bereich zu messen. Diese Schwingungen werden durch Umgebungsgeräusche wie zum Beispiel Verkehrslärm ausgelöst. Durch den bewussten Verzicht auf zusätzliche Mikrofone ist das Messergebnis auch immer von der Beschaffenheit und Größe des mit dem Sensor verbundenen Körpers abhängig. Die Sensordaten steuern wiederum das Verhalten der verbundenen Leuchtschnüre, die zu einer räumlichen Struktur verspannt sind. Aufgrund der Messung werden Blitze in den Schnüren generiert. Mit zunehmender Amplitude in der Schwingung wird die Pause zwischen den Blitzen immer kürzer, bis das „nervöse“ System schließlich in sich kollabiert und wieder von Neuem beginnt – ein dynamischer Lichtraum mit wechselnden Perspektiven ist die Folge.

JAHR 2008 ZUSAMMENARBEIT MIT Martin Hesselmeier LINK http://capacitivebody.andreasmuxel.com SCHLAGWORTE Dynamischer Raum, Reaktiver Raum, Licht, Sound, Perspektive


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CUBEBROWSER ANFASSBARE SCHNITTSTELLE CubeBrowser ist die Designstudie für einen sechs seitigen Bildschirmwürfel, mit dessen Hilfe online durch öffentliche Fotoarchive wie Flickr.com navigiert werden kann. Die Kontrolle wird dabei ausschließlich durch das manuelle Agieren mit dem Würfel realisiert, der es ermöglicht auf spielerische Weise anhand von Tags vernetzte Bildersammlungen zu erforschen. Dieses Projekt wurde von einer alternativen Denkweise über Interaktion inspiriert, die jenseits der Schranken von heutiger Technologie und Gewohnheiten liegt. Dennoch ist eine Realisation als Produkt denkbar. Ein erster funktionsfähiger Prototyp wurde im Rahmen dieser Arbeit entwickelt, um im Experiment erste Erkenntnisse über diese alternative Form des „Datenstöberns“ und der physikalischen Interaktion zu erlangen.

JAHR 2007 ZUSAMMENARBEIT MIT Charlotte Kraus und Ludwig Zeller IN KOOPERATION MIT Yahoo! LINK andreasmuxel.com/artresearch/cubebrowser/ SCHLAGWORTE Tangible Interface, Physical Computing, Interaktion


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ANDREAS MUXEL MARKMANNSGASSE 1 50667 KÖLN 0176.24042760 INFO@ANDREASMUXEL.COM WWW.ANDREASMUXEL.COM


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