Olaf Leu: Neue Amerikanische Schule

Page 1

Inhouse Hilger & Boie. Olaf Leu: »Die Neue Amerikanische Schule« Typopapst Olaf Leu (hier nicht im Bild) zu Gast im Hause Hilger & Boie.


Die Grundlage für einen gesunden Vortrag bildet eine breitgefächerte Palette an gesunder und naturverbundener Nahrungsmittel, die sich sowohl Referent als auch die Mitglieder des Publikums möglichst kurz vor Vortragsbeginn zuführen sollten. Hierbei versorgt Gelb durch Verzehr den Verzehrenden mit den Eigenschaften Neugierde, Tatendrang und Kompetenz; Rot stärkt Tatendrang, Kompetenz und Neugierde; während Grün die Vorzüge von Gelb und Rot in sich vereint und auf kulinarischem Wege erfrischend weiterleitet. Außerdem wird Blau aus der Reserve gelockt, was einem Lichtbildvortrag im RGB-Modus einfach gut zu Gesicht steht.


Ist gutes Design, ist perfekte Typographie messbar? Und falls ja: Wie sehen diese Meßinstrumente aus? Auch diese nicht ganz unwichtige Frage wurde bis ins kleinste Detail eingehend erörtert – und von Olaf Leu für gut befunden.



Die Zutaten für die Ursuppe der Neuen Amerikanischen Schule waren: Kubismus, Futurismus, Dadaismus, Surrealismus, Konstruktivismus, Suprativismus, Bauhaus und der sogenannte Schweizer Stil. Aus diesem Gebräu entwickelte sich die Grundlage für Olaf Leus Vortrag. Nun, warum aber entstand die Neue Amerikanische Schule in den Vereinigten Staaten? Hier hilft uns folgendes Zitat weiter: »Europa kommt schnell, aber die eine Sache in der Europa noch hinterher hinkt, ist die Tatsache, dass die großen Fotografen, die Illustratoren und die Service-Studios in den Vereinigten Staaten sind. Amerikanische Art Directors haben Glück, diese Leute vor Ort zu haben.« Olaf Leu scheute keine Anstrengung, diese neue Schule des typografischen Sehens nach Deutschland zu bringen.


Ein weiterer Blick in den Vortragsraum.


Widmen wir uns zunächst der Arbeit der drei großen Pioniere der amerikanischen Magazingestaltung, die ironischerweise sämtlichst russischer Natur waren: Alexey Brodovitch, Dr. Mehemed Fehmy Agha , sowie Alexander Liberman . Auch der Österreicher Henry Wolf gehört mit zu diesem Kreis. Die nun folgenden Arbeitsbeispiele sind dem Originalvortrag von Prof. Olaf Leu, für dessen liebevolle Gestaltung das Designbüro häfelinger & wagner design verantwortlichzeichnet, entnommen:


11. Jahresausstellung des Type Directors Club of New York gestaltet von Olaf Leu.



Wer sich intensiv mit Typografie beschäftig, dem stellt sich irgendwann unausweichlich die Masterfrage: »Wie hoch ist eine gute x-Höhe?« Bis heute scheiden sich an ihr die Geister. Wer von unseren Lesern wissen möchte, was eine x-Höhe ist, so sei er herzlich eingeladen, jeweils das kleine »h« von der »Helvetica« und der »Univers« miteinander zu vergleichen. Voilà.



Herb Lubalin ist der groĂ&#x;e Typograph, dem durch den zwingenden Gebrauch von Logik ebenso zwingend schlĂźssige Schriftlogos gelangen.


Wir sehen: die Zufuhr von gesunden und verschiedenfarbigen Paprikastreifen zeigt Wirkung und entfaltet ihre herrliche Farbpracht bis in die Haarspitzen der Zuhörer. Ça veut dire: Der RGB -Lichtbildvortrag von Olaf Leu verankert sich fest in den Köpfen des Publikums. Auf der Projektionsfläche sehen wir aktuell den Künstler Josef Albers , der allein mit seiner legendären Farbanalyse »The Interaction of Color« das Fundament an Wissen für den Umgang mit Farben in der Praxis goß.



Prof. Olaf Leu und Malte Kindt , der ebenfalls eine konkrete Vorstellung von einer adäquaten x-HÜhe hat.


Paul Rand ist f체r eine ganze Reihe hochkar채tiger Unternehmenszeichen verantwortlich, wie beispielsweise Next oder IBM .



Und weil’s so schÜn ist: Ein weiterer Blick in den Vortragsraum.


AnschlieĂ&#x;ende Diskussion bei lehrreicher Lichtstimmung.





Blick von außen in den Vortragsraum bei Hilger & Boie. Gerade projiziert: László Moholy Nagy mit seinem Zitat, das er Anfang der 1920er Jahre äußerte: »Die nächsten Jahrzehnte werden die des Bildes sein.«


Die Neue Amerikanische Schule / Frankfurt ‘60er und Die Neue Amerikanische Schule / ‘50–‘59



Der Vortrag ist soeben beendet. Entspannt r채kelt sich der Vortragsordner (man beachte das zitronengelbe DDC -Gelb ) entspannt im w채rmenden Beamerlicht und wartet darauf, auf die Glastischplatte gelegt zu werden.




Der zweite Band der Autobiografie Olaf Leus »Bilanz« wird von Clemens Hilger und Matthias Boie einer verdienten Mitarbeiterin überreicht, die nach Südamerika übersiedelt.




Brötchen, Brötchen, Brötchen …

Konsequentes Kommunikationsdesign erkennt man auch und gerade im Detail: Einmal mehr steht eine ausgeglichene und schmackhafte RGB - Darstellung zum Abschluß im Vordergrund.

Eine rundum lehrreiche und gelungene Veranstaltung.




Prof. em. Olaf Leu (Foto: Michael Eibes DDC) Alle anderen Fotos sowie Text von Andreas Baier DDC) Vortrag von Olaf Leu: »Die Neue Amerikanische Schule« Inhouse Hilger & Boie / 30


Hilger & Boie Design Taunusstraße 11 65183 Wiesbaden Telefon 0611. 50507-0 Telefax 0611. 50507-11 info@hilger-boie.de www.hilger-boie.de


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.