aMun Magazin Nr. 54

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zahlreichen Fachkollegen aus dem In- und Ausland die Arbeit mit den Sammlungsobjekten. Zu den international beachteten Vorhaben gehörte auch die von Ingeborg Müller und ihm konzipierte erste große Sonderausstellung des Museums in Japan im Jahre 1988/89, die in fünf Städten gezeigt und von mehr als 500 000 Besuchern begeistert aufgenommen wurde.

Während seiner gesamten Laufbahn blieb Karl-Heinz Priese dem antiken Sudan besonders verbunden, was sich deutlich in seiner Bibliographie niederschlug, zu der auch die maßgebliche Publikation „Das Gold von Meroe“ (1992) zählt. Seine herausragende Kennerschaft der Materie machte ihn zu einem vielgefragten und international geschätzten Diskussionspartner. Daneben profitierten vor allem die Studenten der In die Amtszeit von Karl-Heinz Priese Humboldt-Universität von seiner Lehrtätigfiel auch die anlässlich der Sanierung des keit zu den Sprachen des Nubischen RauBode-Museums erfolgte Neugestaltung mes. der ständigen Ausstellung des Ägyptischen Museums, die am 25. April 1989 feierlich Auch nach seinem aktiven Dienst blieb eröffnet wurde. Diese fand in der Fachwelt Karl-Heinz Priese dem Museum aufs Engste und bei den Besuchern viel Anerkennung, verbunden. Insbesondere in den letzten Jahebenso die allgemein verständliche „Weg- ren half er bei der Sichtung und Ordnung leitung“ (Berlin 1989) und der bis heute von Archivalien in Vorbereitung der Digigenutzte Bildkatalog zu den Ausstellungs- talisierung. Seine intensive Arbeit damit highlights (Mainz 1991). zeigt sich allein in der internen Benennung: So werden die ursprünglich von Günther Auch nach der Zusammenführung der Roeder angelegten braunen A5-formatigen ehemals in Ost und West getrennten Samm- Briefumschläge, in denen Objektunterlagen lungsteile trug Karl-Heinz Priese an der gesammelt wurden, häufig als „Priese-Tüvon nun an existierenden „Doppelspitze“ ten“ bezeichnet. entscheidend zum Erfolg vieler Sonder­ ausstellungen bei. Seine umfassende KenntVon seiner schier unerschöpflichen nis des gesamten Bestandes war auch Grund- Kenntnis der Sammlung und ihrer Objekte lage für die Wiedereinrichtung des Neuen profitierten nicht nur die langjährigen KolMuseums, obgleich dessen Eröffnung im legen, sondern auch viele jüngere WissenJahre 2009 einige Jahre nach seiner Dienst- schaftler, die seit seinem Ruhestand in der zeit erfolgte. So ist die Neuaufstellung der Sammlung arbeiten. Sie alle fanden in ihm drei Opferkammern aus dem Alten Reich einen stets ansprechbaren und hilfsbereiten seinen Ideen und akribischen Planungen Partner. Für all diese Verdienste dankten die zu verdanken. Angefangen hatte er mit der Mitarbeiter des Museums Karl-Heinz Priese Opferkammer des Merib, von deren Haupt- zum 80sten Geburtstag mit einer ihm gewidwänden er Gipsabformungen mit rekons- meten „Museumsgabe“. truierter Farbfassung anfertigen und in die Ausstellung im Bode-Museum einbauen Seine Passion für die sorgfältige Erfasließ („Die Opferkammer des Merib“, Berlin sung, Dokumentation und Erforschung von 1984). Kulturgut schloss nicht nur die Objekte der 20


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