Amnesty Journal November/Dezember 2021

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Es ist angerichtet Was wächst denn da? Wie wird das verarbeitet? Wie schmeckt das? Essen, Trinken und Menschenrechte: Die Journal-Redaktionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz servieren ein üppiges Menü. Guten Appetit! Illustriert von Merle Schewe Fisch: Unappetitliche Jobs Falafel: Gut integriert Falafel, Hummus und Pita waren bis vor einigen Jahren hierzulande kaum bekannt. Wie zuvor Pizzerien oder Kebabstände erobern nun arabische Restaurants die Städte. Sie verdeutlichen den Einfluss der Migration auf unsere Essgewohnheiten und die Integration der Migrant_innen. Seite 16

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Fisch ist lecker. Mehr als unappetitlich aber sind die Arbeitsbedingungen in der Fischerei und Fischverarbeitung. Der Organisation Global Fishing Watch zufolge besteht bei gut einem Viertel der Fangschiffe weltweit der Verdacht auf ausbeuterische Arbeitsbedingungen. Laut der zuständigen Gewerkschaft ITF zählen dazu überbelegte Kabinen, eine extrem schlechte Bezahlung und Arbeitszeiten von 20 und mehr Stunden pro Tag. Um die Beschäftigten unter Druck zu setzen, nimmt man ihnen ihre Pässe ab. Auch sklavereiähnliche Arbeitsverhältnisse sind bekannt. In der thailändischen Fischereiwirtschaft kommt es zu Menschenrechtsverletzungen wie körperlichen und sexuellen Misshandlungen. NGOs weisen darauf hin, dass der industrielle Fischfang zu einer Überfischung küstennaher Gewässer führt und die Nahrungsgrundlage und den Lebensstandard der lokalen Bevölkerung bedroht.

Kaffee: Fair gehandelt Direktimporte, faire Preise und Kooperationen statt Ausbeutung und Monokulturen. Alles zur alternativen Lieferkette der Kaffeebohnen: Seite 20

AMNESTY JOURNAL | 06/2021


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