Mittwoch, 4. Oktober 2017 | Nr. 230 | AZ 8820 Wädenswil | Fr. 3.50 | www.zsz.ch
Bezirk Meilen
Fusionieren braucht Geduld
Insel frei für Fisch und Vogel
Milicic muss Posten räumen
Hirzler Fusionsgegner ziehen ihre Beschwerde vor das Bundesgericht. SEITE 2
Auf zwei Inseln im Obersee sollen wertvolle Biotope entstehen. SEITE 5
Die Lakers Stäfa trennen sich nach dem verpatzten Saisonstart vom Trainer. SEITE 20
Neue Lösung für Altersheim findet nicht nur Zustimmung
Hilfe bei den Finanzen ALTER Wer im Alter mit seiner Buchhaltung nicht mehr klarkommt, kann sich an den Treuhanddienst der Pro Senectute wenden. Einer der Senioren, die auf diese Form der Unterstützung zurückgreifen, ist John Kirchheimer. Der Herrliberger hat vor fünf Jahren einen Hirnschlag erlitten. Während er in vielen Lebensbereichen wieder gut zurechtkommt, hat der 73Jährige mit Zahlen immer noch Mühe. Umso froher ist er um die Hilfe des freiwilligen Helfers Rolf Koller, der sich für ihn um die Geldangelegenheiten kümmert. Welche Befugnisse Koller hat, ist indessen klar geregelt und begrenzt. Nicht vergleichbar ist der Treuhanddienst mit Beiständen der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde. red SEITE 2
Bund soll mehr Plätze belegen
Über die Zukunft des Alterszentrums Lanzeln wird in Stäfa diskutiert.
Michael Trost
STÄFA Die Meinungen über die Zukunft des Altersheims der Gemeinde Stäfa gehen auseinander. Die Behörden haben Pläne ausgearbeitet, das Heim einer Stiftung zu übertragen. Die SP ist skeptisch. Im kommenden Jahr soll abgestimmt werden. Einige Freiheiten haben die Zürcher Gemeinden noch. Ein Beispiel: Sie sind zwar verpflichtet, für ein Alters- und Pflegeangebot zu sorgen. Aber wie sie das machen, steht ihnen frei. In Stäfa bereiten Gemeinderat und Für-
sorgebehörde zurzeit einen Wechsel vor. Bisher betrieb die Gemeinde selbst ihr Altersheim, das Alterszentrum Lanzeln. So wie das einst überall üblich war und auch heute noch vielenorts der Fall ist. Nach den Plänen des
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rechtliche Gesellschaft das Altersheim. Eine Vorlage zur Finanzierung der bevorstehenden baulichen Investitionen wurde vor einem Jahr zurückgewiesen.
Bedenken der Linken Auch eine private Aktiengesellschaft kann ein Altersheim erstellen und betreiben. Die Stäfner Behörden verfolgen aber nicht die Idee einer Privatisierung. Mit
dem Konzept einer Stiftung wollen sie sich wesentliche Einflussmöglichkeiten erhalten. Doch auch gegen diese Lösung bestehen Bedenken, insbesondere von der politischen Linken. An einer Informationsveranstaltung im Rössli-Saal präsentierten die Behörden ihre Pläne für die Stiftung, und die Gegner brachten Einwendungen und Kritik vor. Urs Köhle SEITE 3
Ratlosigkeit in Las Vegas
Sportvereine mit Sorgen ZÜRICH Was beschäftigt die Zürcher Sportvereine? Dazu ist zum zweiten Mal eine Studie durchgeführt worden. Der neue Sorgenbarometer zeigt, dass das Hauptproblem bei der Besetzung der Ehrenämter liegt. Vielen Vereinen fehlen Funktionäre sowie Trainerinnen und Trainer. Mehr als die Hälfte der Vereine sieht sich mit dem Problem konfrontiert, die Posten nur schwer besetzen zu können. Hauptproblem ist der Aufwand, den diese
Gemeinderats und der Fürsorgebehörde soll die Lanzeln nun in eine Stiftung überführt werden, die den Betrieb sicherstellt – eine inzwischen von vielen Zürcher Gemeinden gewählte Lösung. Es gibt aber auch andere Varianten. Erlenbach und Herrliberg haben den Betrieb ihrer Heime vor kurzem an eine spezialisierte Privatfirma übergeben. In Hombrechtikon führt eine öffentlich-
Ämter mit sich bringen. Pro Monat setzen sich die Freiwilligen 12 Stunden für ihren Verein ein. Wären die Trainer, Vorstandsmitglieder und Schiedsrichter normale Angestellte, müssten 3000 Vollzeitstellen besetzt werden. Der Gesamtwert ihrer Arbeit beträgt stolze 250 Millionen Franken. Um den Mangel an Freiwilligen zu beheben, hat sich der Kanton zum Ziel gesetzt, die Sportvereine diesbezüglich zu coachen. hz/sda SEITE 13
USA Nach dem Massaker von Las Vegas mit mindestens 59 Toten rätseln die Ermittler über das Motiv des Todesschützen. Der 64-jährige Stephen Paddock, ein vermögender und unauffälliger Rentner mit einer Leidenschaft für Glücksspiele, hinterliess nach Polizeiangaben vom Montagabend (Ortszeit) keine Erklärung für seine Bluttat. Die Tat ist das schlimmste Massaker in der jüngeren US-Geschichte. Laut Be-
Inserate: 044 515 44 00, inserate@zsz.ch
zirkssheriff Joseph Lombardo wurden mindestens 59 Menschen getötet und 527 weitere verletzt. Angesichts mehrerer Schwerstverletzter könnte die Zahl der Todesopfer noch steigen.
Riesiges Waffenarsenal Die Polizei stellte in der Suite des Schützen im Hotel Mandalay Bay in Las Vegas, von wo aus er in die Menschenmenge schoss, 23 Schusswaffen sicher. In seinem
Haus in Mesquite entdeckten die Ermittler 19 weitere Waffen, Tausende Schuss Munition und Sprengstoff. Nach dem Massaker von Las Vegas mehren sich nun die Forderungen nach schärferen Waffengesetzen in den USA. «Gedanken und Gebete sind nicht genug», sagte Elizabeth Warren, Senatorin des Bundesstaats Massachusetts. Tragödien wie in Las Vegas seien viel zu oft passiert. sda SEITE 19
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BERN Der Bund plant in seinem neuen Verwaltungskomplex in Bern nach Auffassung der Finanzkontrolle eine zu tiefe Auslastung. Sie fordert vom zuständigen Bundesamt, aus wirtschaftlichen Gründen mehr Arbeitsplätze darin unterzubringen: gegen 3200 und nicht bloss 2300. Einziehen sollen das Bundesamt für Polizei, die Bundesanwaltschaft, Armasuisse und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz. sda SEITE 15
Zweckehe in Nahost TÜRKEI-IRAN In nahezu jedem Konflikt des Nahen Ostens stehen sich der Iran und die Türkei in gegnerischen Lagern gegenüber. Doch in einem Punkt sind sich die schiitische Regionalmacht und der sunnitische NatoStaat einig: Einen unabhängigen Kurdenstaat wollen sie unbedingt verhindern. gü/bit SEITE 18
WETTER
Heute 6°/17° Frühnebel, Sonne und hohe Wolken. WETTER SEITE 23