Programmbuch 2018

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A M B R A S E R S C H L O S S KO N Z E RT E

In aller Welt werden seine Flöten, Klarinetten, Bassetthörner, Chalumeaux, Oboen oder Trompeten gespielt. Die Instrumente aus der Innsbrucker Werkstätte von Meister Rudolf Tutz sind nicht nur perfekt gebaut und inspirierend zu spielen, sondern in ihnen schwingt auch ein untrügliches Gefühl für den Charakter und die Beschaffenheit jedes «Wind Instruments» mit. Im Juli 2017 ist Rudolf Tutz mitten aus seiner Arbeit gerissen worden. In seinen Instrumenten lebt er weiter. Im Spanischen Saal versammeln sich Musiker, die eng mit ihm zusammenarbeiteten, allen voran der Flötist Barthold Kuijken. Er wird gemeinsam mit Linde Brunmayr-Tutz und drei weiteren exzellenten Traversflötistinnen den Klang von Tutz-Flöten weitertragen: mit einmaligen Quintetten Boismortiers, aber auch mit hochbarocken Triosonaten, in denen die Flötisten von Lars Ulrik Mortensen am Cembalo unterstützt werden. Dessen Cembalo-Version von Bachs berühmter Violin-Chaconne bezeichnete Tutz vor wenigen Jahren nach einem Konzerterlebnis als «außerirdisch». Die Windspiele im Spanischen Saal gehen dann auf Chalumeaux, Klarinetten und den von Mozart so geliebten Bassetthörnern weiter. Am Ende schlägt das Ensemble Tutz Frequenz einen Bogen von der Klassik zum Klezmer. Klezmer, aus dem Hebräischen übersetzt, heißt: Gefäß des Liedes. Auch eine schöne Umschreibung für Blasinstrumente.


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