Hochpustertaler Almanach Sommer 2012

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H. Rier

Der Pustertaler Talradweg ist für die ganze Familie geeignet.

Der „Puschtra Radlweg“, wie ihn die einheimische Bevölkerung nennt, durchquert mehr oder weniger geradlinig den gesamten Talboden des Pustertals. Er verläuft fast parallel zur Eisenbahnlinie und zu den Flüssen Rienz oder Drau: von Mühlbach bis Vierschach, an der Grenze zu Österreich – genau genommen sogar bis Lienz in Osttirol. Ursprünglich war der Südtiroler Teil eine Art „Nebenprodukt“ beim Bau der Kanalisierung und ging abschnittsweise über bestehende Güterwege und Hofzufahrten. Vom Landesamt für Tourismus angeregt, begann unter der Leitung der Bezirksgemeinschaft Pustertal eine Zusammenlegung der Teilstücke, um einen Radweg für touristische Zwecke zu entwickeln. Heute ist diese mehr oder weniger zufällig entstandene Fahrradstrecke auf dem besten Weg, sich zu einem höchst attraktiven Freizeitangebot für die einheimische Bevölkerung und zu einem touristischen Zusatzangebot zu entwickeln. Wobei sich auf dem Radweg viele Alters- und Zielgruppen tummeln: Familien mit Kindern, Jung und Alt, Freizeitsportler, Radwanderer und Ausflügler, Einheimische und Gäste aller Nationen.

Der Pustertaler Talradweg

» Vom „Nebenprodukt“ zum beliebten Freizeitangebot « Der gemütliche Radweg schlängelt sich durch das grüne Hochtal zwischen Alpen und Dolomiten, über eine sanfte Hügellandschaft aus Wiesen und Feldern, vorbei an Höfen und Dörfern, Äckern und schattigen Wäldern, in einem leichten Bergauf und Bergab. Man durchquert kleine Orte und fährt auch durch Bruneck, Herz und Hauptort des Pustertals. Hier kann man in der mittelalterlichen Stadtgasse einkaufen oder einen Abstecher in Reinhold Messners Bergvölker-Museum „Ripa“ wagen. Entlang oder in unmittelbarer Nähe des Radweges bieten sich noch weitere Gelegenheiten, eine kurze Rast einzulegen: das Bergbauernmuseum in Dietenheim, der Kurpark in Niederdorf, die Lernbauernhöfe Oberdornerhof und Lechnerhof im Pragser Tal, die Schaukäserei Drei Zinnen in Toblach, das Museum Dolomythos in Innichen, der Drei Zinnen-Blick u.v.m. Viele idyllische Haltebuchten und Rastplätze entlang der Strecke laden zum Verweilen ein.

„Die Doppelnutzung durch Einheimische und Gäste ist eines der Ziele des Pustertaler Radwegekonzeptes“, meint Paul Rieder von der Pustertaler Bezirksgemeinschaft. Nach dem Vorbild der Fortsetzung des Radweges in Österreich, dem Drau-Radweg, begannen vor einigen Jahren Ausbau, Verbesserungen und Anpassungen an die Straßenverkehrsordnung. Dabei sei, laut Rieder, ein sehr wichtiger Punkt des Stufenplans zwar der Ausbau der Hauptroute, aber im Laufe der nächsten Jahre wolle man unbedingt die Seitentäler besser anschließen. Das bringe für den Radfahrer eine noch größere Vielfalt und gleichzeitig eine Aufwertung der Orte in den Tälern. Viele Hürden seien bisher zu bewältigen gewesen und noch viel mehr stünden an, wie z.B. die Verhandlungen mit den Grundbesitzern, Sicherheitsvorkehrungen, einheitliche Beschilderung und nicht zuletzt auch der Transport der eigenen Fahrräder mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

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