Bergeerleben - AVS-Magazin März 2020

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AVS-Aktuell

Was Hüttenwirten unter den Nägeln brennt Fachtagung für Hüttenwirtsleute 2019 Die Fachtagung für Hüttenwirtsleute hat sich in den letzten Jahren zum fixen Bestandteil im Hütten­ bereich etabliert. Die Fortbildungsund Austauschplattform der ­Alpenvereine findet jährlich im ­November statt und unterstützt gleichermaßen neue wie erfahrene Hüttenwirte, um ihren Betrieb zu optimieren und mit frischen Ideen in die neue Saison zu starten.

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ls Hüttenwirt ist man heutzu­ tage nicht immer zu beneiden, die Bewältigung eines so breit gefächerten Aufgabenspektrums ist eine wahre Herausforderung. Aus­ kennen muss man sich in den unter­ schiedlichsten Bereichen, ob in der Gastronomie, der Hüttentechnik, beim Marketing oder im Umgang mit dem Personal. Um ihren Hüttenwirten eine professionelle Unterstützung bei der Weiterbildung anzubieten, organisie­ ren die Alpenvereine AVS, ÖAV und DAV jährlich Ende November die Fach­ tagung für Hüttenwirtsleute. Es han­ delt sich dabei um eine drei­tägige Ver­ anstaltung mit abwechs­lungs­reichem Programm und sach­kundigen Fach­ referenten. Vom 25. bis 27. November

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Bergeerleben 01/20

2019 fanden sich über 40 Teilnehmer aus dem deutsch­sprachigen Ostalpen­ raum in Ebbs in Tirol ein, um sich über gemeinsame ­Anliegen auszu­ tauschen. Nach der Begrüßung durch AVS-­ Präsident Georg Simeoni stellver­ tretend für die Alpenvereine wurden zum Einstieg die Vorteile moderner Kassensysteme und digitaler Helfer für die Küchen- und Serviceabläufe wie ­Orderman oder Chipkarten genauer unter die Lupe genommen. Der Vor­ trag „Food Waste Management“ wid­ mete sich der Abfallvermeidung bei Lebensmitteln – etwa durch gezieltere Abfrage der gewünschten Portions­ größen. Anhand eines Praxistests ver­ anschaulichte der Hüttenwirt der ­Geraer Hütte die Vorzüge des maß­ geschneiderten Online-Reservierungs­ systems für Alpenvereinshütten. Aus technischer Sicht interessant war die Vorstellung des Projekts „CO2-Bilan­ zierung auf Alpenvereinshütten“: ­Dabei wurden sechs Hütten hinsicht­ lich Umwelt­auswirkungen von Ge­ bäuden und Bauteilen über deren ­gesamten Lebenszyklus untersucht und Handlungsempfehlungen ab­ geleitet.

Die Hochfeilerhütte Foto: Andreas Hernegger

Mitarbeiter finden – wie und wo? Die zunehmende Schwierigkeit, geeig­ nete Mitarbeiter für das Hüttenteam zu finden, erfordert mitunter kreative Vorgehensweisen. Erfolgversprechen­ de Ansätze und Tipps zur Mitarbeiter­ führung kamen am zweiten Veranstal­ tungstag zur Sprache. Hinsichtlich Beschwerde­management wurde über den richtigen Umgang mit dem Gast referiert und aufgezeigt, welche Schrit­ te gesetzt werden sollten, um aus eventueller Kritik auch positive Effekte für den Hüttenbetrieb zu ziehen. Sen­ sibilisiert wurde auch für das Thema der sexualisierten Gewalt, die sowohl unter Mitarbeitern als auch unter ­Gästen vorkommen kann. Bei beob­ achteten oder gar erfahrenen Ver­ dachtsfällen wurden die Hüttenwirte aufgefordert, nicht wegzuschauen, sondern Grenzen aktiv aufzuzeigen. Meine Hütte – Mein Konzept Ein besonderes Schmankerl aus Süd­ tiroler Sicht war der Praxisvortrag von Andreas Hernegger, dem neuen Hüt­ tenwirt der Hochfeilerhütte. Andreas stellte sein Führungskonzept für die 2.715 Meter hoch gelegene Bergstei­ gerunterkunft im hintersten Pfitscher


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