Alpenpost 21/2020

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Ausgabe Nr. 21 15. Oktober 2020 44. Jahrgang WZ 02Z031189W ISSN: 2079-5823 Erscheinungsweise : 14tägig – Preis: € 1,60 E-Mail: redaktion@alpenpost.at Medienförderungsverein Ausseerland, Kammerhofgasse 227, 8990 Bad Aussee. Tel. 03622/53118 Verlagspostamt: 8990 Bad Aussee, Österreichische Post AG Retouren an: Postfach 555, 1008 Wien

Spruch: Einen Menschen zu lieben bedeutet, ihn so zu sehen, wie Dostojewski Gott ihn gemeint hat.

Der Herbst...

Willkommen im Kammerhofmuseum

Das Museum ist noch bis 31. Oktober – außer Montag – täglich geöffnet. Bei der vorhandenen Ausstellungsfläche im Ausmaß von über 900 m2 ist das Abstandhalten kein Problem. 13 thematisch unterschiedliche, liebevoll eingerichtete Ausstellungsbereiche können besichtigt und bewundert werden. Das Museumsteam freut sich auf Einheimische und Gäste gleichermaßen. Öffnungszeiten: Samstag von 11 bis 16 Uhr, an Wochentagen (außer Montag) und an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 13 Uhr. ...zaubert in Verbindung mit den letzten warmen Sonnentagen unglaubliche Farbeindrücke. Wie hier am Lahngangsee im Toten Gebirge.

Bad Mitterndorfer Nikolospiel ist nun immaterielles UNESCO-Kulturerbe Nach dem Ausseer Fasching, welcher 2016 in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde, hat sich am 1. Oktober 2020 auch das Mitterndorfer Nikolospiel in diese bedeutende internationale Auflistung gereiht.

Der Aufnahme in diesen Index ging viel Arbeit voran, wie man anhand der Bewerbungsunterlagen erkennen kann. „Wir haben uns im letzten Dezember intern darüber unterhalten, inwieweit unser Spiel in diese Liste aufgenommen werden könnte. Es war uns schon ein Anliegen, diesen Status zu erlangen. Davon zeugen auch die Unterschriften aller Teilnehmer am Bewerbungspapier“, wie der Obmann der Gruppe, Martin Rainer erklärt. Mit Beratern der Bezirkshauptmannschaft arbeitete man dann die Bewerbungsunterlagen durch und erkannte, dass sehr wohl eine

Chance besteht, zum immateriellen Kulturerbe zu werden. „Im Zuge der Recherchen haben wir dann die Chronik sehr vertiefend gelesen und Daten von Relevanz herausgeschrieben. Die Bücher stammen teilweise aus dem 19. Jahrhundert und waren vorbildlich geführt. Da waren oft unglaublich gute Details vermerkt“, wie Rainer die damaligen Chronisten lobt. Die Informationen aus den Chroniken und Büchern wurden dann im Bewerbungsbogen ausformuliert, was sehr schwierig war, da nur ein sehr begrenzter Platz zur Verfügung stand. Erschwerend dazu kam dann

noch die Lockdown-Zeit. „Wir benötigten ja Empfehlungsschreiben von mindestens zwei Experten. Diese Vorgabe haben wir wohl mit vier Expertenschreiben übererfüllt“, wie Rainer lacht. So ebneten die Schreiben von Ao. Univ.-Prof. i. R. Mag. Dr. Christian Dirninger (Universität Salzburg), em. o. Univ.- Prof. Dr. Konrad Köstlin (Universität Wien), Mag. Katharina Krenn (Universalmuseum Joanneum/ Schloss Trautenfels) und Dr. Günther Marchner den Weg, um diesen Status zu erreichen. Fortsetzung auf Seite 4

Das Feuer lodert Als der Ausseer Fasching in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde, zitierte das Obertrommelweib der Markter Trommelweiber Jean Jaurès: „Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.“ Dieses Zitat erfährt nun einmal mehr seine Bestätigung in der Aufnahme des Nikolospieles Bad Mitterndorf in diese exklusive Liste. Warum im Ausseerland eine derart hohe Dichte an immateriellem Kulturerbe vorherrscht, liegt auf der Hand: Die Kinder und die Jugend werden mit der größtmöglichen Selbstverständlichkeit eingebunden. Dadurch braucht man sich beim Fasching, bei den „Kramperln“, bei den Schützen oder den Berigln auch keinerlei Gedanken über den Nachwuchs machen. Tradition verpflichtet eben. Mit traditionellem Gruß, Ihr EGO


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