Ausgabe Nr. 17 26. August 2021 45. Jahrgang ISSN: 2079-5823 Erscheinungsweise : 14tägig – Preis: € 1,80 Medienförderungsverein Ausseerland, Kammerhofgasse 227, 8990 Bad Aussee. Tel. 03622/53118 E-Mail: redaktion@alpenpost.at
Spruch: Der Hütten kleinste hat immer Raum genug für's größte Glück. William Shakespeare
Die Natur treibt oft seltsame Blüten...
Ich bin eh g’impft!
...wie diese Sonnenblume, die auf einem alten Ahornstumpf keimte und sich eines unglaublichen Panoramas erfreut.
Großes Orchesterkonzert in Bad Aussee Am 10. August gastierte das Europe United Festival Orchester im Kurhaus Bad Aussee unter der Leitung der Dirigenten Karolos Trikolidis und David Holzinger.
Die Musik Ludwig van Beethovens ist für Karolos Trikolidis am vortrefflichsten geeignet, aus uns bessere Menschen werden zu lassen. An diesem Abend stand zu Beginn die Musik zu Goethes Trauerspiel „Egmont“. Das gesamte Trauerspiel ist wohl selten auf Konzertpro grammen zu finden, mit Ausnahme der Ouvertüre und der Lieder von Clärchen zählt es fast zu den
Raritäten. In Aussee wurde es in berühmter Besetzung dargebracht: Cornelius Obonya war ein abgeklärter Sprecher, der exaltierter Deklamation nicht abhold ist und dies, dem garstigen Drama Rechnung tragend, auch reichlich genutzt hat. Sophia Kyanidou, eine griechische lyrische Sopranistin, übernahm den Part des Clärchen. Fortsetzung auf Seite 3
Altausseer Bierzelt und Kiritåg abgesagt
Groß war der gemeinsame Wille, der Optimismus das Jubiläums-Bierzelt heuer am ersten Wochenende im September zum 60. Mal auszurichten. Doch in einer Besprechung mit dem Feuerwehrausschuss und Vertretern der Bezirkshauptmannschaft am 17. August konnte aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen sowie der auftretenden Cluster nur mehr festgehalten werden, dass es unverantwortlich wäre, das Fest durchzuführen. Das Jubiläumsfest ist somit auf 3. bis 5. September 2022 verschoben.
Mit der derzeitigen Diskussion, eine „1-G-Regelung“, nämlich nur mehr geimpfte Personen bei (Kultur-)Veranstaltungen oder in Gaststätten zuzulassen, werden die schon aufgerissenen Gräben in der Gesellschaft massiv erweitert. Viel zu lange schon wurde suggeriert, dass man „sicher“ sei, wenn man eine Impfung erhalten habe, man nutzte immer wieder das Wort „Vollimmunisiert“. Sicherheit ist relativ, denn man kann das Virus genauso bekommen – und weitergeben – wie nicht geimpfte Per sonen. Höchstens der Verlauf kann abgeschwächt werden. Die allgegenwärtige Floskel „...ich bin eh g’impft...“ mit anschließenden Umarmungen steht somit sinnbildlich für eine absolut falsch vermittelte Sicherheit. Dieser fatale Irrtum zeigt sich nun im Aufbäumen einer vierten Welle, die uns im Herbst beschäftigen wird. Über Lerneffekte aus vergangenen Fehlern zu schreiben ist angesichts dieser Entwicklung müßig, was aber die Entscheidungsträger endlich lernen sollten ist, offen und aufrichtig mit uns umzugehen. Keine falsche Sicherheit durch Impfung zu propagieren, eine weitere Verknüpfung der Daten von Hospitalisierten mit jenen des „Grünen Passes“ zulassen und Impf-Skeptiker nicht als Covidioten abzutun. Jeder Mensch kann für sich entscheiden, was er mit seinem Körper macht. Das sollte man so akzeptieren. Ein Mobbing von nicht geimpften Personen – wie subtil dies auch erfolgt – reißt die Gräben nur noch weiter auf. EGO