Ausgabe Nr. 16 12. August 2021 45. Jahrgang ISSN: 2079-5823 Erscheinungsweise : 14tägig – Preis: € 1,80 Medienförderungsverein Ausseerland, Kammerhofgasse 227, 8990 Bad Aussee. Tel. 03622/53118 E-Mail: redaktion@alpenpost.at
Spruch: Phantasie ist wichtiger als Wissen.
Albert Einstein
Drei traumhafte Abende...
Wo rohe Kräfte sinnlos walten...
...wurden letztes Wochenende vom Ensemble „Vereinigung Wiener Staatsopernballett“, dem Großen Streichorchester der Bürgermusikkapelle Bad Aussee sowie der Bradlmusi im Ausseer Kur- und Congresshaus gestaltet. Foto: A. Hofer
Ballettabende in Bad Aussee: Ein phantasievoller „Sisi-Traum“ einer Tanzelevin Drei ausverkaufte Ballettabende zeugen von dem ungebrochenen Interesse, welches dem jährlichen Höhepunkt des Kultursommers in Bad Aussee entgegengebracht wird. In der heurigen Inszenierung von Mihail Sosnovschi träumte eine junge Tanzelevin ihren Traum von „Sisi“.
Auch Sisi, die „Kaiserin der Herzen“, wie sie genannt wurde, legte besonderen Wert auf einen trainierten Körper. Stundenlange Gewalt märsche, auch durch das Tote Gebirge, zeugen von der Zähigkeit der damaligen Aristokratin. In der heurigen Inszenierung träumte sich das Mädchen Diana (Maria Yakovleva) in die unterschiedlichsten Erlebnisse hinein – als glückliche Reiterin mit ihrem geliebten Pferd (Solomon Osazuva), verzweifelte Tage, als ihr Sohn Rudolf durch ihre Schwiegermutter Erzherzogin Sophie (Ana Shepelyeva) ihrer Erziehung entzogen wurde und sich später das Leben nahm, aber auch in glückliche Tage an der Seite ihres Ehemannes (als älterer Kaiser: Andrey Teterin/als junger Kaiser: Darius Gramada), oder als sie feierlich zur Kaiserin von Ungarn gekrönt wurde.
Kaiserin Elisabeth wurde in vielen ihrer Facetten tänzerisch und musikalisch dargestellt – von sechs anmutigen Star-Tänzerinnen und fünf Tänzern der „Vereinigung Wiener Staatsoper“, der wohlklingenden Bradlmusi sowie des harmonisch starken Klangkörpers des „Großen Streichorchesters der Bürgermusikkapelle Bad Aussee“, welches unter der gefühlvollen Leitung von Edwin Cáceres-Peñuela ein großartiges musikalisches Grund gerüst für die Abende lieferte. Es wurden auf eine äußerst angenehme Art Hochkultur und Volksmusik natürlich und harmonisch verbunden, jedoch nicht verbogen. Die wohltemperierten Volksweisen der Bradlmusi (Hannes Preßl, Sophie Preßl, Philipp Egglmeier, Ulli Scheck, Simon Singer) spiegelten die oft fragilen Gefühlszustände von Sisi wider. Dramatur gisch großartig aufgebaut und durchgeführt!
Die reale Sisi „flüchtete“ von Bad Ischl aus ins Ausseerland, auf den Loser und ihre Fitness machte es „Aufpassern“ in deren monarchistischen Zwängen nicht leicht. Sisi genoss die Empfänge der Einheimischen auf der Loserhütte oder der Elmgrube und manch, für sie komponiertes Zitherspiel, ließ Sisi den aufgezwungenen Hofalltag fürs Leben unvergesslich machen und an ihr heimatliches Possenhofen erinnern. Dies alles machten die kreativen Protagonisten des Abends auf sehr sensible Art und vielseitige Weise möglich. Sie verinnerlichten geradezu die Intentionen des Choreografen und künstlerischen Leiters Mihail Sosnovschi, in Absprache mit Hannes Preßl und Edwin Cáceres-Peñuela, in einer kreativen Phantasiewelt. Fortsetzung auf Seite 4
In den letzten Wochen häuften sich die Schadensmeldungen in Hinblick auf Vandalenakte in den Ausseerland-Gemeinden. Vor allem in Altaussee wurden Park bänke im See versenkt, Klobrillen herausgerissen, Türen aus den Angeln gehoben, Verkehrszeichen abmontiert und versteckt und Gatterln, die es Radfahrern erschweren sollen, um den See zu fahren, ausgehängt und in den Wald geworfen. Ja, es hat sich in den letzten Monaten einiges an Frust angesammelt, das geht uns allen so, aber ist es wirklich notwendig, diesen am öffentlichen Eigentum auszulassen? Die Vorstellungskraft sollte doch so weit reichen, dass diese Schäden auch bezahlt werden wollen. Die Gemeinden sind derzeit in einer prekären finanziellen Situation, somit muss dafür irgendwo anders eingespart werden. Vielleicht ist es genau das Projekt, auf welches die Urheber dieser Schäden schon warten, welches dann nicht umgesetzt werden kann? Übrigens: die umliegende Bergwelt mit zig-tausenden Höhenmetern eignet sich ganz besonders gut, um überschüssige Kräfte abzubauen, wie auch das Mütchen bei einem Sprung in einen der Seen sicherlich eine kleine Abkühlung erfahren könnte. Reisst’s Euch zusammen, zefix! EGO