Ausgabe Nr. 7 2. April 2020 44. Jahrgang WZ 02Z031189W ISSN: 2079-5823 Erscheinungsweise : 14tägig – Preis: € 1,60 E-Mail: redaktion@alpenpost.at Medienförderungsverein Ausseerland, Kammerhofgasse 227, 8990 Bad Aussee. Tel. 03622/53118 Verlagspostamt: 8990 Bad Aussee, Österreichische Post AG Retouren an: Postfach 555, 1008 Wien
Spruch: Äußere Krisen bedeuten die große Chance, sich zu besinnen. Viktor Frankl
Die Palmbuschen...
Pfarrer Dr. Michael Unger weiht exklusiv das Osterfleisch der Fleischerei Diechtl. ab Do., 2. April erhältlich
Keine falschen Abzweigungen!
...werden heuer wohl erstmals in einer anderen Art und Weise präsentiert werden.
Foto: A. Rastl
Die heimischen Skigebiete blicken auf eine zufriedenstellende Saison zurück Spätestens mit der Verordnung der Regierung, mit 15. März die Skigebiete österreichweit zu schließen, kehrte auf den heimischen Pisten Ruhe ein. Etwas abrupt endete somit ein Winter, der rekordverdächtig war, den Skigebieten im Endeffekt aber rund zehn bis zwanzig Prozent des Umsatzes kostete. Trotzdem ist man bei den heimischen Bergbahnen zufrieden und hat großes Verständnis für die Maßnahmen der Bundesregierung, dem Winter aufgrund der Covid-19-Pandemie ein Ende zu setzen. Zumindest auf der Piste.
„Wir haben Gott sei Dank das Glück, dass die Corona-Ausbreitung auf Europa und somit Österreich erst mit Ende Februar begonnen hat. Nicht auszudenken, wenn dies bereits im Dezember oder Jänner gewesen wäre. Zu diesem Zeitpunkt ist die Wintersaison zum überwiegenden Teil gelaufen“, wie der Geschäfts führer der Loser-Bergbahnen, Rudolf Huber auf Anfrage erläutert. Nach einem etwas schwierigen Sai sonstart mit warmen Temperaturen und Regen bis ins Hochgebirge im
Dezember, ist die Wintersaison am Loser sehr gut verlaufen. Dem von Schönwetter geprägten Jänner folgte ein mit vier Sturmtiefs ziemlich heftiger Februar. „Dieser ist meist der stärkste Monat in der Saison und hat aufgrund dieser Wetterlage nicht ganz an den letztjährigen, sehr schönen Februar anschließen können. Ab Anfang März haben wir bereits die Verunsicherung durch die Corona-Situation gemerkt, kurzfristige Buchungen, die normalerweise um diese Zeit erfolgen, sind zu
einem großen Teil ausgeblieben, die Schulskikurse und andere Gruppen haben uns aber gut besucht. Die verordnete Schließung der Skigebiete mit 15. März war – meines Erachtens nach – eine erforderliche und sinnvolle Maßnahme seitens der Behörden, als Folge der Infektionen in den Tiroler Skigebieten und den Verboten von Schulveranstaltungen und Beschränkungen von Versammlungen“, so Huber zu der Verordnung der Regierung. Fortsetzung auf Seite 9
Für einen politisch denkenden Menschen ist es sehr eigenartig, die derzeitige Entwicklung zu beobachten. Zuerst werden Menschenrechte, unter anderem Artikel 12 (Freiheitssphäre des Einzelnen) gesetzlich außer Kraft gesetzt, dann folgen Gesetzesänderungen im Nationalrat, wonach dieser künftig weitreichende Beschlussfassungen auch im Umlaufweg oder in Form einer Videokonferenz abhandeln kann. Letzteres hat mit 31.12.2020 ein Ablaufdatum, der Umlaufweg von Beschlüssen jedoch nicht. Auch im EU-Parlament wurde erstmals per E-Mail abgestimmt. Natürlich versteht die Bevölkerung die Restriktionen, um diese Krise mit einem „blauen Auge“ zu überstehen. Für die geänderten Möglichkeiten der Legislative, dieser wichtigsten Institution in Österreich, dem Herzstück unserer Demokratie, bringe ich jedoch überhaupt kein Verständnis auf! Man braucht nur über die Grenze Richtung Ungarn sehen, um zu lernen, wie man im Kielwasser der Covid-19-Pandemie Machtverhältnisse einbetoniert. Jedem Politiker, der nun im kollektiven Fieberwahn Machtphantasien entwickelt, sei gesagt, dass wir umgehend nach Covid-19 genau hinschauen werden. Nämlich ganz genau! Damit da ganz sicher keine falschen Abzweigungen genommen werden! EGO