Alpenpost 07/2019

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Ausgabe Nr. 7 28. März 2019 43. Jahrgang GZ 02Z031189 W ISSN: 2079-5823 Erscheinungsweise : 14tägig – Preis: € 1,60 e-Mail: redaktion@alpenpost.at Erscheinungsort: 8990 Bad Aussee, Kammerhofgasse 227, Tel. 03622/53118, Verlagspostamt: 8990 Bad Aussee Retouren an: Postfach 555, 1008 Wien

Spruch: Es irrt der Mensch, so lange er strebt. Goethe

Nach einem strengen Winter...

Suboptimal

...erwacht im Ausseerland nun der „Lanzing”. Im Hochgebirge liegen noch ordentliche Massen Schnee, im Tal jedoch sind die Spuren des harten Winters schon fast ganz verwischt.

Medizinische Wochenend- und Nachtversorgung: Neues Bereitschaftsmodell für die ganze Steiermark Im Rahmen des Steirischen Gesundheitsplanes 2035 wird nicht nur ein Zentralkrankenhaus im Ennstal geplant, sondern es werden auch verschiedenste Zusatzdienste neu aufgestellt. So auch der Bereitschaftsdienst der niedergelassenen Ärzte am Wochenende.

Bisher wechselte der Bereitschaftsdienst im Ausseerland durch die Reihen der niedergelassenen Ärzte. Diese waren – mehr oder weniger – dazu verpflichtet, diesen Dienst zu übernehmen. Es waren 92 Sprengel in der Steiermark mit einem je nach Einteilung gut funktionierenden System abgedeckt, wobei zu sagen ist, dass das System im Ausseerland fast drei Jahrzehnte klaglos funktioniert hat. Ab 1. April wird dieses System nun vollkommen anders aufgestellt und über ein „Gesundheitstelefon” abgewickelt. Das neue System wird von Montag bis Freitag von 18 bis 24 Uhr, sowie am Samstag, Sonntag und Feiertag von 7 bis 24 Uhr einen Visitendienst

bereitstellen. Vorsicht: Es gibt dabei eine Lücke in der Versorgung zwischen dem Ende der Ordinationszeit des Hausarztes und des Beginnes des Bereitschaftsdienstes um 18 Uhr. Es ist daher empfehlenswert, Visitenwünsche für den Nachmittag bereits während der Ordinationszeit des jeweiligen Hausarztes abzugeben. Nach Ordinationsschluss bekommt der Patient nur mehr über die „Gesundheitstelefonnummer” professionelle Auskunft, an wen er sich mit seinem Gesundheits problem wenden kann. Konkret sind nun keine direkten Anfragen von Patienten an den Arzt mehr möglich. Alle Anrufe, die auf der neuen Notrufnummer

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eingehen, werden über eine zentrale Triage gefiltert und es wird nur bei Bedarf eine Visite eingeteilt. Die Notrufnummer wird durch geschultes Personal besetzt sein, welches entscheidet, ob eine Visite notwendig ist, ob gleich der Notarzt oder die Rettung kommen muss oder ob der Fall aufgeschoben werden kann. Das Modell wird ab 1. April 2019 flächendeckend in der Steiermark angewandt und nach einer dreijährigen Evaluierungsphase nochmals auf seine Tauglichkeit überprüft.

Die am 20. März stattgefundene Bürgerversammlung kann man – höflich ausgedrückt – nur als suboptimal bezeichnen. Bei einem so wichtigen Thema so unvorbereitet und unprofessionell vorzugehen, ist gefährlich. Die Einwohner des Ausseerlandes verstehen keinen Spaß, was die Gesundheitsversorgung anbelangt und können mit einer „påtscherten” Präsentation überhaupt nichts anfangen. Zu viele Fragen blieben offen, zu wenige Inhalte wurden vermittelt und es wurde auch zu wenig auf die Sorgen und Ängste der Bevölkerung eingegangen. Ein Dialog, wie er rund um die Umsetzung des Gesundheitsstrukturplanes versprochen wurde, sieht eindeutig anders aus. Noch offene Fragen können ab sofort bei Bgm. Franz Frosch deponiert werden, der diese nach Graz weiterleitet. Selbst wenn Landesrat Drexler beteuert hat, dass die Lawinengalerie in Untergrimming so adaptiert wird, dass die Straße selbst bei ärgsten Bedingungen offen bleibt, ist noch der Inhalt des Hauses zu klären. Was uns nämlich derzeit als „großer Wurf” präsentiert wird, ist nicht mehr als die Standardausstattung. Da gibt es noch viel Luft nach oben. Sie sollten uns ernst nehmen, meine Herren! EGO


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