Alpenpost 05/2021

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Ausgabe Nr. 5 11. März 2021 45. Jahrgang ISSN: 2079-5823 Erscheinungsweise : 14tägig – Preis: € 1,80 Medienförderungsverein Ausseerland, Kammerhofgasse 227, 8990 Bad Aussee. Tel. 03622/53118 E-Mail: redaktion@alpenpost.at

Spruch: Man kann sich wohl in einer Idee irren, man kann sich aber nicht mit dem Herzen irren. Dostojewski

Ein letzter Gruß vom Winter...

Covid-19Testmöglichkeiten

...bevor der Frühling im Ausseerland Einzug halten kann.

Betongold: Gemeinden massiv unter Druck Selten waren Kommunen einem derartigen Druck von Projektentwicklern ausgesetzt wie aktuell. Das Zinsniveau wird auch in den nächsten Jahren noch niedrig bleiben und aus Angst vor einer Geldentwertung rücken die Gemeinden immer mehr in den Fokus international agierender Immobilienentwickler, die das schnelle Geld wittern. Den Entwicklern ist es dabei jedoch vollkommen egal, wo sich das Grundstück befindet. Hauptsache in einer schönen Region, die sich gut verkaufen lässt. Das Ausseerland ist nicht mehr nur am „Rande dabei“, sondern längst schon mitten drin und läuft Gefahr, von findigen Immobilien-Haien abgeerntet zu werden.

Das Ausseerland hat schon mehrere Phasen gesteigerter Aufmerksamkeit erlebt. Aus der letzten zeugen so schöne, landschaftlich wertvolle Zeugnisse wie die „Alpencottage“ im Ausseer Ortsteil Sarstein, die „Strachwitz“ in Grundlsee, der „Kulmhof“ in Tauplitz oder die „Sonnenalm“ in Bad Mitterndorf, um nur einige zu nennen. Über Geschmack lässt sich ja be kanntlich vortrefflich streiten, jedoch wird wohl sogar ein Blinder sehen, dass die genannten Objekte mehr als landschaftsprägend sind und sich so

gar nicht in die „Fünf-Sterne-Land schaft“ des Ausseerlandes integrie ren wollen, sondern bei jedem Mal Hinsehen wie eine visuelle Ohrfeige wirken. Ich will jetzt an dieser Stelle gar nicht auf jene Architekten eingehen, die augenscheinlich den Drang haben, mit möglichst auffälligen Bauten ihrem Namen ein Denkmal zu setzen, wie man dies zum Beispiel beim NarzissenBad oder beim Ge sundheitspark am Reiterer/ Lerchen reither Plateau eindrücklich sehen kann. Viel mehr sollten wir unsere Aufmerksamkeit zu jenen Gruppie-

rungen lenken, die nun vermehrt das Ausseerland stürmen, um das schnelle Geld zu machen. Jene Herrschaften, denen die Region per se vollkommen egal ist, denen es nur darum geht, mit möglichst geringem Einsatz den höchstmöglichen Profit zu machen. An sich ist daran ja nichts verwerflich, denn jeder Kaufmann versucht sich darin, seine Spanne möglichst hoch zu halten. In diesem Fall jedoch gibt es einen nachhaltigen Schaden, nämlich eine verbaute Region. Fortsetzung auf Seite 14

Kostenlose Antigen-Schnelltests werden jeweils von Montag bis Samstag 8 bis 18 Uhr im Ausser Kur- und Congresshaus durchgeführt. Anmeldungen unter oesterreichtestet.at oder Tel.: 0800-220330. Sollte innerhalb von drei Stunden kein Testergebnis mitgeteilt werden, kann man unter der Telefonnummer 0316/877 6700 anrufen. Kostenpflichtige PCR-Tests werden im Testcontainer neben der Freiwilligen Feuerwehr Bad Aussee immer am Mittwoch von 14 bis 17 Uhr zum Preis von € 85,- angeboten. Anmeldung: per Telefon unter 01/312 290 oder mobiler-covid-test.at.

Wem nützt es? Die niedrige Zinslage und der sichere Hafen von Veranlagungsobjekten haben einen wahren Bauboom ausgelöst. Nicht nur im Ausseerland schießen derzeit „touristisch nutzbare Objekte“ wie die Schwammerl aus der Erde. Eine Veranlagung in unserer Region ist nie verkehrt, denn die Preise werden so schnell sicherlich nicht sinken, sind sie doch erst im Explodieren begriffen. Die Gemeindevorstände sind jetzt mit ihren Gemeinderäten gefordert, aus der Beifahrer-Rolle herauszukommen und sollten sich bei jedem Projekt die Frage stellen, wem es nützt. Der Gemeinde gereichen diese Vorhaben nämlich meist zum Nachteil – wenn auch von den Projektwerbern das EGO Gegenteil behauptet wird.


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