Wirkungsbericht 2013

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3.5 Maßnahmen zur begleitenden Evaluation und Qualitätssicherung Bei der Auswertung der Stopfleber-Kampagne wurde deutlich, dass die gewünschte Wirkung länger als erwartet ausblieb. Es stellte sich als Fehler heraus, zunächst Einzelrestaurants zu kontaktieren, da der zu erwartende Impact zum einen ohnehin relativ klein ist und hochpreisige Einzelrestaurants oft dazu stehen, Stopfleber anzubieten. Das bewährte Konzept der Käfigfrei-Kampagne ließ sich deshalb nicht wie geplant übertragen. Wir konzentrieren uns mit der Stopfleberstopp-Kampagne inzwischen auf vielversprechendere Ziele und gehen davon aus, diese Ziele bis zum Ende des Jahres 2014 abgearbeitet zu haben. Danach beenden wir die Kampagne. Um die Wirkung des Ernährungsnewsletters zu eruieren, hat unser Wissenschaftsressort eine Online-Umfrage unter den Abonnentinnen und Abonnenten durchgeführt (wurde bereits im letzten Jahresbericht erwähnt). Dabei haben wir u. a. danach gefragt, ob es seit Beginn des Newsletterabonnements zu einer Abnahme des Konsums bestimmter Produkte (Fleisch/Wurstwaren, Fisch, Milch/Milchprodukte/Eier) kam und ob der Newsletter bei der Änderung des Konsumverhaltens geholfen hat. Als Ergebnis zeigte sich, dass von insgesamt 397 Teilnehmern, die zu Beginn des Abonnements als Omnivore, Vegetarier oder Pescetarier gestartet waren, 199 die Angabe machten, dass ihnen der Newsletter bei einer Ernährungsumstellung geholfen oder sie dazu angeregt habe. Geschlossen werden kann daraus, dass der Newsletter auf jeden zweiten Empfänger einen erwünschten Handlungseffekt ausübt. Zur Vereinfachung haben wir das Ergebnis auf die Grundgesamtheit aller Empfänger übertragen (was bei solchen Um­fragen durchaus üblich ist). Kritisch kann man dazu sagen, dass vielleicht vor allem solche Menschen dazu tendieren, an Umfragen teilnehmen, die positive Erfahrungen gemacht haben. Zur Wirkung des auf den LKW-Planen verwendeten Motivs hat unser Wissenschaftsressort ebenfalls eine Studie durchgeführt, in der wir viel Wert darauf gelegt haben, den Studienzweck nicht erkennbar zu machen, um sozial erwünschtes Antwortverhalten auszuschließen. Das wichtigste Ergebnis ist, dass in der Testgruppe (Motiv betrachtet) mehr TeilnehmerInnen einen Widerspruch darin sahen, dass manche Tierarten gegessen werden und andere nicht, als in der Kontrollgruppe (Motiv nicht betrachtet): 31,2 % vs. 21,9 %. Zudem stieg die Bereitschaft, den Fleischkonsum zu reduzieren. Die Frage »Ziehen Sie es in Erwägung, noch in diesem Jahr weniger Fleisch zu essen«, beantworteten 9,5 % der Testgruppe mit »ganz sicher« und 42,7 % mit »vielleicht«, während in der Kontrollgruppe nur 5,8 % mit »ganz sicher« und 35,3 % mit »vielleicht« antworteten.

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