Festschrift - 150 Jahre Feurwehr Donaueschingen

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Ein Beinahe-Unglück ereignete sich am Morgen des 4. Juli am Güterbahnhof. Aus einem Kesselwaggon trat an einem ungenügend verschlossenen Kesseldeckel, an welchem vier Verschlussschrauben fehlten, eine Flüssigkeit aus. Hierbei handelte es sich um Butylacetat. Bei einem Ausdampfen dieser Flüssigkeit ab 21°C herrscht Explosionsgefahr. Um die Gefahr zu bannen wurde der Waggon mit Schaum gekühlt. Für eine knappe Stunde wurde der komplette Straßenverkehr im Umkreis der Unglücksstelle sowie der gesamte Zugverkehr im Bahnhof lahmgelegt.

Am 14. Juni konnte das neue Löschfahrzeug LF 16-TS in Empfang genommen werden.

Nur einen Tag später kam es auf der Bundesstraße 27 zu einem folgenschweren Verkehrsunfall. Ein Zusammenprall zwischen einem Kleinbus und einem Lastwagen forderte vier Todesopfer. Der Lastwagen war zwischen der Ausfahrt Donaueschingen Nord und Donaueschingen Mitte auf die Gegenfahrbahn geraten. Der aus Richtung Blumberg kommende Kleinbus konnte nicht mehr ausweichen und stieß frontal mit dem Lastwagen zusammen. Drei Fahrzeuginsassen konnten nur noch tot aus den Fahrzeugwracks geborgen werden, ein weiterer Mitfahrer verstarb einen Tag später im Krankenhaus. Vier weitere Insassen wurden bei dem Zusammenstoß schwer verletzt. Zur Überlandhilfe wurde die Donaueschinger Wehr am Abend des 23. Juli von den Kollegen aus Bräunlingen gerufen. Dort stand die Werkshalle der Firma Spadinger Elementebau in Brand. Trotz des schnellen Eingreifens der Feuerwehren aus Bräunlingen, Döggingen, Donaueschingen und Hüfingen konnten die Werkshalle und der angebaute Bürotrakt nicht gehalten werden und wurden komplett zerstört.

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Zu einem Zwischenfall im Chemiesaal der Realschule kam es am Vormittag des 13. November. Bei einem Versuch geriet ein erbsengroßes Stück Phosphor in Brand, Teile davon spritzen in Folge dessen in Richtung der Schüler und verteilen sich auf dem Boden des Klassenzimmers. Dem Lehrer gelang es zwar die Flammen zu löschen, jedoch blieb das in sehr starker Konzentration tödliche Gas Phosphorpentoxid zurück. Wegen akuter Brandgefahr durch Phosohor wurde die Feuerwehr alarmiert. Unter Atemschutz wurde der Chemiesaal von den Phosphorresten befreit. Die betroffenen Schüler wurden zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Eine Feuerwehrepoche endete bei der Generalversammlung der Gesamtwehr im November. Der bisherige Gesamtkommandant Ludwig Utz und sein Stellvertreter Rudi Schlatter schieden nach 20 Jahren aus Ihren Ämtern. Für ihre Verdienste um die Allgemeinheit wurden sie mit der Silbernen Medaille der Stadt Donaueschingen geehrt.


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